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Coronavirus: Bayerische Gemeinde mit Inzidenz von 14.000 - wohl mit schweren Folgen

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In Bayern gilt seit Montag (2. November) der flächendeckende „Teil-Lockdown“. Eine Gemeinde in Unterfranken hat sich zum Hotspot entwickelt - die Inzidenz beträgt 14.000.

+++++ Dieser News-Ticker ist beendet. Die Fortsetzung ab dem 5. November finden Sie hier. +++++

Update vom 5. November, 9.31 Uhr: Um das Problem mit vollen Schulbussen zu lösen, schlagen viele vor die Schulzeiten zu entzerren. Die Schüler sollten gestaffelt in die Schule kommen. Lehrerverbands-Präsident Heinz-Peter Meidinger hält jedoch nicht viel von der Idee. „Da ist dann zwar vielleicht ein bisschen weniger los in den Bussen und in den Pausen, aber am Grundproblem ändert sich nichts. Und das Grundproblem ist die volle Klasse. In der Schule haben sie trotzdem die vollen Klassenzimmer.“

In vielen Regionen würde die Stafflung der Unterrichtsanfangszeiten ohnehin nicht funktionieren, so Meidinger weiter. Schulbusse würde dort häufig außerhalb der üblichen Transportzeiten für andere Aufgaben eingesetzt. Auch bei der Mittagsbetreuung könnte es Probleme geben. Diese müsste dann zeitlich ausgedehnt werden. Meidingers Gegenvorschlag dazu: „Wenn man wirklich bei stark steigenden Infektionszahlen wirksamen Gesundheitsschutz machen möchte, muss man tatsächlich wieder in den Wechselbetrieb gehen, das heißt, Klassen halbieren und die eine Hälfte in der einen Woche oder am einen Tag und die andere Hälfte in der anderen Woche oder am anderen Tag in der Schule unterrichten.“

Corona in Bayern: Seniorenheim im Landkreis Würzburg meldet zahlreiche positive Testbefunde

Update vom 4. November, 22.29 Uhr: In einem besonders von Corona betroffenen Seniorenheim im unterfränkischen Ochsenfurt (Landkreis Würzburg) steigen die Fallzahlen weiter. Inzwischen lägen 89 positive Testbefunde vor, teilte das Landratsamt Würzburg am Mittwoch mit.

Betroffen seien bislang 61 Bewohner sowie 28 Mitarbeiter (Stand 15.00 Uhr). Drei Bewohner seien nach wie vor in stationärer Behandlung. Das Würzburger Gesundheitsamt hatte für das komplette Heim Quarantäne angeordnet, alle 109 Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung wurden getestet. Nun sollen zweimal negativ getestete Personen von den positiv Getesteten getrennt werden.

Update vom 4. November, 15.56 Uhr: Eine kleine Gemeinde in Unterfranken hat sich zum Corona-Hotspot entwickelt. Wie die Mainpost (Artikel hinter Bezahlschranke) berichtet, gibt es in Dornheim 45 positive Corona-Fälle - bei gerade einmal 320 Einwohnern. Die Sieben-Tage-Inzidenz in dem Iphöfer Stadtteil liegt damit - hochgerechnet auf 100.000 Einwohner - bei 14.000.

Laut Medienberichten soll es an mindestens zwei Orten im Dorf eine Art „Ersatz-Kirchweih“ gegeben haben. Die Infektionskette zu rekonstruieren ist deshalb nicht einfach. Wie News5 berichtet, hatte das Infektionsgeschehen auch dramatische Auswirkungen. Demnach soll auch die örtliche Feuerwehr betroffen sein und konnte bei einem Wohnhausbrand nicht ausrücken - weil zu viele Einsatzkräfte infiziert seien.

Coronavirus in Bayern: Söder mit Angebot an Nachbarland

Update vom 4. November, 13.51 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der tschechische Premierminister Andrej Babiš wollen die Grenze auch bei weiter steigenden Infektionszahlen geöffnet lassen. „Ein Schließen der Grenzen würde keinen großen Gewinn bringen zur Bekämpfung der Pandemie, würde aber erhebliche andere negative Folgen haben“, sagte Söder am Mittwoch in München nach einer Videoschalte mit Babiš. Beidseits der Grenze gälten inzwischen die gleichen Schutzmaßnahmen wie Alltagsmasken und Mindestabstände, so dass Grenzschließungen vor allem den Wirtschafts- Dienstleistungs- und Warenverkehr behindern würden.

Auch die medizinische Versorgung wäre dadurch beeinträchtigt, argumentierte Söder - in Bayern arbeiten gerade im Pflegebereich zahlreiche tschechische Berufspendler. Um dem Nachbarland, das von der zweiten Pandemiewelle besonders stark betroffen ist, zur Seite zu stehen, erneuerte Söder das Angebot, bis zu 100 Betten für die Versorgung von Corona-Patienten zur Verfügung zu stellen.

Vom Bund forderte Söder, dass die Auszahlung der Corona-Hilfen noch im November beginnen müssten. „Kultur, Gastro und Solo-Selbstständige brauchen dringend Unterstützung.“ Zudem müsse das Bundes-Infektionsschutzgesetz schnell erweitert werden, um Klarheit und Rechtssicherheit zu schaffen. Auch Babiš betonte die Bedeutung der hiesigen Corona-Hilfen: „Wenn die deutsche Wirtschaft kaputtgeht, geht auch unsere Wirtschaft kaputt.“ Die beiden Politiker sprachen deshalb auch über grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte wie einen 5G-Mobilfunk-Korridor zwischen Prag und München und den Ausbau von Eisenbahnstrecken.

Corona in Bayern: Strenge Regeln seit Montag

Update vom 3. November, 17.12 Uhr: Seit Montag gelten in ganz Deutschland strenge Corona-Regeln*. Vor allem mit der Schließung der Gastronomie und Hotellerie hoffen die Behörden, die Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen. In Berchtesgaden wurde schon am 20. Oktober der Lockdown verhängt, nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz am Vortag bei 262 gelegen war. 2500 Touristen mussten abreisen, man durfte das Haus nur noch aus triftigen Anlässen verlassen. Die Inzidenz stieg aber weiter: Sie lag am 28. Oktober bei 323,8. Am vergangenen Samstag lag die Inzidenz bei 282,6 - immer noch höher, als zu Beginn des Lockdowns. Am Montag ging der Landkreis-Lockdown in die bundesweiten Beschränkungen über. Am Dienstag lag die Inzidenz bei 252,09.

Im Landkreis Rottal-Inn wurde am 27. Oktober ebenfalls ein regionaler Lockdown verhängt, als die Inzidenz auf 260,1 gesprungen war. Auch hier stieg die Inzidenz weiter. Laut Landesamt für Gesundheit lag sie am Dienstag bei 312,7. Laut Landratsamt ist das ein veralteter Wert gewesen. Nun sei die Rate nur noch bei 275,7 gelegen. „Die Maßnahmen zeigen Wirkung, wenn auch verzögert“, so Landkreis-Sprecher Mathias Kempf. Die Zahlen seien zunächst wegen Infektionen innerhalb von Familien gestiegen, bevor sie wieder sanken. Stefanie Wegele

Corona-Infektionen: Augsburg sprengt alle Rekorde - Virus erreicht viele Seniorenheime

Update vom 3. November, 13.49 Uhr: In einem Seniorenheim in Berching (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz) kam es zu einem massiven Corona-Ausbruch. Zahlreiche Bewohner und Angestellte haben sich mit dem Virus infiziert. Vier Bewohner sollen schon an den Folgen der Erkrankung gestorben sein. 40 weitere wurden ebenfalls positiv getestet, so die Sprecherin des Caritasverbands für die Diözese Eichstätt, Andrea Schödl. Sechs Erkrankte befinden sich in Behandlung in einem Krankenhaus. Auch 17 Mitarbeiter der Einrichtung haben sich infiziert. Das Heim mit seinen 72 Zimmern steht nun seit dem Ausbruch unter Quarantäne.

„Für demenzkranke Menschen mit einem großen Bewegungsdrang ist es außerordentlich schwer, in ihren Zimmern zu bleiben“, sagte Schödl. Pflegekräfte aus anderen Caritas-Einrichtungen helfen derzeit in Berching aus. Die konkrete Ursache für den Ausbruch konnte noch nicht ermittelt werden. Der Verband nimmt an, dass ein Corona-Ausbruch in diesem Umfang nicht auf eine einzige Person oder einen einzigen Anlass zurückzuführen sei.

Coronavirus in Bayern: In Augsburg schießt der 7-Tage-Inzidenzwert durch die Decke

Update vom 3. November, 10.54 Uhr: Nach den Landkreisen Berchtesgadener Land und Rottal-Inn ist jetzt erstmals eine Stadt in Bayern trauriger Spitzenreiter was die Corona-Inzidenz angeht. Der 7-Tage-Inzidenzwert in Augsburg liegt heute bei 346,3, meldet die Stadt. Seit Montag (2. November) gibt es 102 weitere positiv getestete Personen in der drittgrößten Metropole Bayerns.

Die hohen Werte führt man im Gesundheitsamt auf Vorfälle in mehreren Seniorenheimen und Flüchtlingsunterkünften zurück. „Wie bundesweit zu beobachten, sind auch in Augsburg* die Fallzahlen kontinuierlich angestiegen, auch wenn die erwartete wöchentliche Verdoppelung der Neuinfektionszahlen ausgeblieben ist“, erklärt Gesundheitsreferent Reiner Erben. „In über 300 Fällen ist die Infektionsquelle noch unbekannt, dazu kommen Infektions-Cluster in sieben Seniorenheimen und in sechs Einrichtungen für Geflüchtete“, so Erben weiter auf der Homepage der Stadt.

Weitere Gründe für die hohen Fallzahlen führt man auf einen Bearbeitungs-Stau in den Laboren zurück. Es soll dadurch zu Verzögerungen bei der Übermittlung positiver Testergebnisse gekommen sein. Am Wochenende seien deshalb viele positive Testergebnisse von Personen eingegangen, die bereits Anfang der vergangenen Woche abgestrichen worden waren.

Auch bei der Übermittlung der Testergebnisse aus dem Augsburger Testzentrum kommt es momentan zu einer Verzögerung von bis zu 72 Stunden. Die Hauptursache liegt hier einerseits in den gestiegenen Testzahlen aber auch an den immer häufiger werdenden positiven Abstrichen – welche die Bearbeitungszeit erhöhen. Bezogen auf das Augsburger Testzentrum wird hier in dieser Woche mit einer Rückkehr der Bearbeitungszeit zurück auf die 48 Stunden gerechnet.

Die Verzögerungen in den Test-Laboren sollen aber auch noch einen anderen Grund haben. Laut einem Schreiben, das Merkur.de zugespielt wurde, soll es zu Lieferengpässen bei PCR-Tests gekommen sein. Weiter heißt es, es wird von einer anlasslosen Testung bei symptomfreien Personen abgeraten. Man solle sich vorwiegend auf die Testung von Menschen mit Symptomen, engen Kontaktpersonen und Personen in kritischen Bereichen (Seniorenheimen, Krankenhäusern) konzentrieren.

Corona in Bayern: Corona-Leugner radikalisieren sich auf Social-Media-Plattform

Update vom 3. November, 9.12 Uhr: Dass Corona-Leugner nicht nur eine Gefahr für ihre und die Gesundheit anderer sein können, sondern tatsächlich eine reale Bedrohung darstellen, hat sich jetzt in Nürnberg herausgestellt. Wie br24.de unter Berufung auf das „Nürnberger Bündnis Nazistopp“ berichtet, sollen Mitglieder der sogenannten „Corona-Rebellen“ in Chats des Messengerdienstes Telegram Anleitungen zum Bau von Sprengstoff verschickt haben. Ein Nutzer soll dort Instruktionen gepostet haben, wie man Apex-Sprengstoff herstellen kann - ein bevorzugt vom sogenannten Islamischen Staat verwendeter Sprengstoff.

Die Informationen, die das Bündnis gesammelt hat, wurden auch schon an die Polizei weitergeleitet. Auf einer digitalen Veranstaltung am Montagabend informierte das „Nürnberger Bündnis Nazistopp“ über die Hintergründe der „Corona-Rebellen“. Es soll eine Gruppe sein, die unsolidarisch, rechtsoffen und wissenschaftsfeindlich eingestellt ist. Besonders gerne tauschen sich radikale Gruppen - häufig Rechtsextreme, Antisemiten und Holocaustleugner - auf Telegram aus, weil im Vergleich zu anderen Social-Media-Plattformen dort die Nachrichten nicht gelöscht werden.

Update vom 3. November, 8.19 Uhr: Nach einer zum Gottesdienst erklärten Protestversammlung gegen die verschärften Corona-Vorschriften hat der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) strenge Kontrollen angekündigt. „In Zukunft werden Polizei und Versammlungsbehörden solche Ablenkungsmanöver von Beginn an unterbinden“, sagte Herrmann bild.de. Die Einhaltung der Infektionsschutz-Verordnung habe „oberste Priorität und wird durch die Polizei zusammen mit den weiteren zuständigen Behörden konsequent überwacht“.

In München gelten seit Montag (2. November) die neuen Corona-Lockdown-Regeln. Doch an der Situation in den Öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt* hat das wenig geändert.

Nach Corona-Veranstaltung in München: Bayern will scharf kontrollieren

Auf der Münchner Theresienwiese hatten am Sonntag fast 2000 Menschen gegen den neuen Teil-Lockdown protestiert. Der Veranstalter hatte die Versammlung zu einem Gottesdienst erklärt. Die Polizei brach die Veranstaltung ab, „als sich die Veranstaltung immer stärker in die Zielrichtung eines Konzerts entwickelte“. Herrmann sagte, der Einsatz auf der Theresienwiese werde behördenintern eingehend nachbereitet.

Update, 19.20 Uhr: Seit Montag ist auf der Corona-Landkarte nun ganz Bayern rot. Wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen berichtete, hat nun auch der Landkreis Amberg-Sulzbach in der Oberpfalz die Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen überschritten und befindet sich damit im roten Warnbereich.

Das Gesundheitsamt der Stadt Augsburg hat am Montag 385 neue Corona-Fälle über das vergangene Wochenende gemeldet. In den zurückliegenden sieben Tagen habe es 341 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gegeben. Die Zahlen seien kontinuierlich gestiegen, aber „die erwartete wöchentliche Verdoppelung der Neuinfektionszahlen ausgeblieben“, sagte Gesundheitsreferent Reiner Erben. „In über 300 Fällen ist die Infektionsquelle noch unbekannt, dazu kommen Infektions-Cluster in sieben Seniorenheimen und in sechs Einrichtungen für Geflüchtete.“

Corona-Lockdown in Bayern: Mehr als ein Dutzend Klagen gegen Maßnahmen

Update, 19.01 Uhr: Bereits zu Beginn des Teil-Lockdowns in Bayern liegen dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München mehr als ein Dutzend Klagen gegen die Vorschriften vor. Wie ein Gerichtssprecher berichtete, seien bis Montag 13 Normenkontroll-Eilverfahren und 2 Hauptsacheverfahren eingegangen.

Laut VGH betreffen die Verfahren hauptsächlich die Schließung von Hotels für Touristen sowie das Verbot, Gäste in Restaurants zu bewirten. „Daneben finden sich auch Anträge wegen der Schließung von Fitnessstudios, Tattoostudios und Spielhallen sowie Anträge von Familien und Einzelpersonen, die in den Urlaub fahren oder Besuche machen wollen“, erklärte der Sprecher. Noch in dieser Woche sei mit einer ersten Entscheidung zu rechnen.

Corona in Bayern: Mitarbeiter und Patienten positiv getestet - Krankenhaus nimmt keine Patienten mehr auf

Update, 16.44 Uhr: Das kommunale Krankenhaus in Bad Aibling nimmt wegen eines Corona-Ausbruchs vorläufig keine Patienten mehr auf. Die Klinik berichtete am Montag, dass mittlerweile elf Mitarbeiter und neun Patienten positiv getestet wurden. Deswegen würden nun keine Patienten mehr stationär aufgenommen und auch nicht mehr ambulant behandelt, geplante Operationen seien abgesagt. Die Ursache für die Infektionen ist nach Angaben der Klinik unklar.

Coronavirus in Bayern: Noch kein Engpass beim Pflegepersonal

Bayerns Staatsregierung sieht aktuell noch keinen Engpass beim Pflegepersonal auf den Intensivstationen im Freistaat aufgrund der Corona-Pandemie. „Bislang ist dem Gesundheitsministerium noch kein Engpass beim Pflegepersonal bekannt“, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag auf dpa-Anfrage. „Wir beobachten die Entwicklung aber genau.“ Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern hatte zuvor massive Engpässe beklagt und vor einem Zusammenbruch des Systems gewarnt.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) habe sich vorsorglich an Bundesminister Jens Spahn (CDU) gewandt und um Wiederaussetzung der Pflegepersonaluntergrenzen insbesondere für die Intensivstationen gebeten. „Den Krankenhäusern muss die in dieser Situation notwendige Flexibilität beim Einsatz des vorhandenen Personals gegeben werden“, hieß es aus dem Ministerium. Es müsse klar sein, dass ausreichende personelle Kapazitäten nötig seien, um vorhandene Intensivbetten auch tatsächlich belegen zu können.

Coronavirus in Bayern: Rasanter Anstieg der Fallzahlen in München

Update, 13.21 Uhr: Die Bayerische Landeshauptstadt München muss im Augenblick einen rasanten Anstieg der Corona-Fallzahlen verzeichnen. Nach aktuellen Informationen des RKI liegt die wichtige 7-Tage-Inzidenz in der Isar-Metropole bei mittlerweile 142. Angesichts dieser Entwicklung sah sich die Stadt vergangene Woche dazu gezwungen, sämtliche Christkindlmärkte in diesem Jahr abzusagen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) äußerte sich jetzt in diesem Kontext in der Rathausumschau der Stadt:

Corona in Bayern: Münchens Oberbürgermeister mit emotionalem Statement

„Ich hätte uns allen gewünscht, dass wir dieses so belastende Jahr wenigstens mit dem traditionellen Christkindlmarkt hätten ausklingen lassen können. Aber schweren Herzens müssen wir mit Blick auf das Infektionsgeschehen die Christkindl- und Weihnachtsmärkte leider absagen“, heißt es im Statement. Reiter weiter: „Gerade für die Beschicker ist das natürlich besonders bitter. Ihnen bringt die Absage jetzt aber wenigstens Klarheit statt einer noch tage- oder wochenlangen Hängepartie“.

Update, 12.18 Uhr: In einem offenen Brief an Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) haben bayerische Elternverbände den Unterricht in Corona-Zeiten massiv kritisiert und fehlende Konzepte beklagt. „Wir Eltern werden nicht hinnehmen, dass unsere Kinder durch die Pandemie zu Verlierern werden“, hieß es in dem am Montag veröffentlichten gemeinsamen Schreiben der Landeselternvereinigung der Gymnasien (LEV) und des Bayerischen Elternverbands (BEV).

Corona in Bayern: Offener Brief an Piazolo - Elternverbände mit massiver Kritik

Von einer „gelungenen Erziehungspartnerschaft“ könne nicht die Rede sein, weil Eltern zu Ersatzlehrern werden müssten und keine Chancengleichheit gegeben sei: „Der Leistungs- und Bildungsstand des einzelnen Schülers hängt in der Pandemie mehr denn je von elterlicher Unterstützung und Förderung ab“, hieß es.

Die Schulen seien wegen der Gefahr, jederzeit wieder auf Distanzunterricht umstellen zu müssen, auf schnelle Notengebung bedacht, was Schüler und Eltern massiv unter Druck setze. Dass oftmals Lernstoff noch nachgeholt werden müsse, werde aber nicht berücksichtigt, beklagten die Verbände. Zudem herrsche auch acht Monate nach Beginn der Pandemie „digitales Chaos“.

Update vom 2. November, 10.39 Uhr: In einem Seniorenzentrum im unterfränkischen Ochsenfurt sind 72 Bewohner und Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das berichtet br24.de. Demnach stehe das gesamte Seniorenzentrum unter Quarantäne, das Würzburger Gesundheitsamt prüfe derzeit weitere Maßnahmen. Weiter heißt es, dass am Samstagabend 109 Bewohner und Mitarbeiter auf Covid-19 getestet wurden. Bislang wurden dem Bericht nach dem Gesundheitsamt 72 positive Befunde vom Labor der Universitätsklinik Würzburg gemeldet.

Corona in Bayern: Massive Ausbrüche in Pflegeheim und Seniorenzentrum - zwei Tote

Auch in einem Markt Schwabener Pflegeheim ist es zu einem massiven Corona-Ausbruch gekommen. 47 Personen wurden positiv getestet, zwei Menschen sind gestorben.

Erstmeldung vom 2. November 2020: München - Die Zahl der Neu-Infektionen mit dem Coronavirus steigt im Freistaat weiter dramatisch an. Zuletzt war fast ganz Bayern im sogenannten „dunkelroten“ Bereich angekommen. Lediglich der Landkreis Amberg-Sulzbach befand sich am Sonntag nach RKI-Angaben mit einer Inzidenz von 36,9 nicht in einer der beiden höchsten Warnstufen - ist aber am Montag (2. November) zum Wochenstart in den roten Bereich der RKI-Karte gerutscht und übertrifft damit die wichtige 7-Tage-Inzidenz* von 50.

Corona in Bayern: Söder spricht bei Anne Will über Lockdown - „Natürlich gibt es Alternativen“

Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder sprach am späten Sonntagabend in der ARD-Talkshow „Anne Will“ nochmals über die Gründe der strengen Maßnahmen - und gab einen Ausblick auf die Zeit danach. „Natürlich gäbe es Alternativen“, so Söder. Gemeint ist das schwedische Modell des „Durchseuchsens“. Doch, so der Ministerpräsident: „Das bedeutet einen enormen Anstieg der Infektionszahlen. Die Folgen sind das Volllaufen der Krankenhäuser und am Ende auch hohe Todeszahlen.“ Deshalb sei, so der CSU-Chef, „Eindämmen die einzige realistische und ethisch vertretbare Alternative“, und „das heißt, Kontakte zu reduzieren“.

Söder zu Lockdown in Bayern: Hoffnung auf Impfstoffe ist da - „Brauchen gute Nerven“

Auf Nachfrage von Anne Will erklärt Markus Söder die weiträumigen Schließungen im Freizeitbereich. Demnach genieße das Offenlassen von Schulen, Kitas und Wirtschaft höchste Priorität. Um dann das von Wissenschaftlern dringend empfohlene Konzept der „Kontaktreduzierung“ erfolgreich umzusetzen, sei es unabdingbar, für eine gewisse Zeit sämtliche Freizeiteinrichtungen wie Gastronomie und Kultur dichtzumachen.

Anschließend gab Söder noch einen Ausblick in den anstehenden Winter: „Es gibt auf der ganzen Welt kein besseres Rezept als die Kontakte zu reduzieren. Der Bundesgesundheitsminister hat ja sogar in Aussicht gestellt, dass Ende des Jahres oder Anfang des nächsten Jahres zumindest die Möglichkeit der Zulassung von Impfstoffen besteht. Wir brauchen Geduld, wir brauchen gute Nerven und ein bisschen Optimismus,“ so der Bayerische Ministerpräsident.

Söders Hoffnung auf einen Impfstoff in absehbarer Zeit teilt jedoch nicht jeder. Prof. Stefan Willich (61), Epidemiologe der „Charité“, hälft es für „viel zu optimistisch“, bis zu einem Impfstoff nur von ein paar zu überbrückenden Monaten auszugehen. Eine „aufgeklärte, flexible Bevölkerung“ habe sich an hohe Infektionszahlen zu gewöhnen, so der Epidemiologe im Studio bei Anne Will. *Merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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