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Wegen Corona in Berlin: Mit Seehofer abgestimmter Einsatz läuft - „Bis in die Nacht hinein“

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In Berlin sind die Gesundheitsämter wegen der Corona-Infektionslage überlastet. Der Senat hat die Pandemie-Regeln verschärft - nun soll ihre Einhaltung kontrolliert werden.

Update vom 24. Oktober, 11.39 Uhr: Mit stärkeren Kontrollen will die Berliner Polizei an diesem Wochenende darauf drängen, dass sich Menschen an die Corona-Regeln halten. Seit Samstagmorgen läuft ein entsprechender Einsatz. „Wir sind bis in die Nacht hinein unterwegs“, sagte ein Polizeisprecher. Rund 1000 Polizisten sollten im Laufe des Tages eingesetzt werden, die Hälfte davon von der Bundespolizei.

Innensenator Andreas Geisel (SPD*) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU*) hatten sich auf den gemeinsamen Einsatz verständigt. Bundesweit steckten sich zuletzt immer mehr Menschen mit dem neuartigen Coronavirus an. Auch in Berlin stieg die Infektionszahl.

Die Landesregierung hatte daraufhin die Vorgaben verschärft. Seit Samstag muss zum Beispiel auf Wochenmärkten und auf zehn Einkaufsstraßen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Zudem gelten noch strengere Obergrenzen für private Zusammenkünfte. Die Kontrollen zielen auch auf illegale Partys und die Gastronomie ab, für die größtenteils eine nächtliche Sperrstunde gilt.

Ein fast menschenleerer Alexanderplatz in Berlin am 20. Oktober 2020.
Nur wenige Menschen sind dieser Tage auf dem Alexanderplatz in Berlin unterwegs. © Paul Zinken/dpa

Läge Berlin in Bayern, wäre es schon dunkelrot: Corona-Rekordwert an Neuinfektionen - Ämter völlig überlastet

Update vom 23. Oktober, 22.08 Uhr: Berlin scheint die Corona-Pandemie einfach nicht in den Griff zu bekommen. In der Hauptstadt kamen binnen eines Tages 893 neue Fälle hinzu - Rekord! Bis auf den Marzahn-Hellersdorf überschreiten alle anderen elf Bezirke der Stadt die kritische Marke von 50 Fälle pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage. Die Sieben-Tages-Inzidenz für ganz Berlin liegt bei 114,8.

Corona in Berlin: Berlin mit Kontaktnachverfolgung am Ende - Ämter völlig überlastet

Update vom 23. Oktober, 13.52 Uhr: Die Pflicht zur Selbstisolation und Selbstquarantäne soll für Corona-Infizierte und Kontaktpersonen in Berlin rechtlich künftig bereits ohne individuelle amtsärztliche Anordnung gelten. Grund ist eine zunehmende Überlastung der Gesundheitsämter durch die steigenden Infektionszahlen in der Hauptstadt. Das gab Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD*) am Freitag nach Beratungen mit allen Bezirken über ein einheitliches Vorgehen bekannt.

Die neue Regelung gilt ab Kenntnis einer Infektion oder eines möglichen Kontakts mit einem Infizierten. Sie soll den Bürgern durch eine Informationskampagne vermittelt werden. Bei der Kontaktnachverfolgung würden sich die Gesundheitsämter ab sofort schwerpunktmäßig um Ausbrüche im Umfeld von besonders gefährdeten Risikogruppen etwa in Altenheimen und Krankenhäusern konzentrierten, kündigte Kalayci an. Alle anderen Bürger müssten nun mehr Eigenverantwortung zeigen.

Die Berliner SPD-Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci spricht am 20. Oktober 2020 bei einer Senats-Pressekonferenz über neue Corona-Maßnahmen.
Dilek Kalayci (SPD), Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, appelliert in der Corona-Pandemie an die Eigenverantwortung der Berliner. © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Corona in Berlin: Dutzende Wirte setzen sich durch - Grundsatzentscheidung erwartet

Update vom 23. Oktober, 10.57 Uhr: Das Verwaltungsgericht Berlin hat die Sperrstunde für weitere Berliner Gastwirte praktisch aufgehoben. Wie schon vor einer Woche gab das Gericht nun erneut mehreren Eilanträgen gegen die vom Senat zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beschlossene Regelung statt.

Nach den elf Gastronomen aus der Vorwoche können nun rund zwei Dutzend weitere Wirte ihre Betriebe auch in der Nacht wieder öffnen. Für alle anderen gilt die Sperrstunde von 23 Uhr bis 6 Uhr zunächst weiter. Erwartet wird aber eine Grundsatzentscheidung des Oberverwaltungsgerichtes.

Ein Wirt zapft in einer Bar in Berlin-Friedrichshain im Oktober 2020 ein Bier.
Eine Berliner Bar-Szene: Kommt eine Grundsatzentscheidung zur Sperrstunde in der Corona-Pandemie? © Christophe Gateau/dpa

Corona in Berlin: Fast ganze Stadt ein Risikogebiet - Bezirk erreicht Inzidenz von 218

Update vom 22. Oktober, 12.30 Uhr: Der Berliner Stadtbezirk Neukölln hat inzwischen eine 7-Tages-Inzidenz von 217,9 erreicht, wie sich dem täglichen Corona-Lagebericht der Stadt Berlin entnehmen lässt. „Ich halte nichts von Bashing und Schuldzuweisungen. Jetzt zu sagen, die jungen Leute sind daran schuld, oder diese türkische Hochzeit war hierfür verantwortlich, bringt uns nicht weiter“, sagte der Bezirksbürgermeister von Neukölln, Martin Hikel (SPD), zu dieser Entwicklung zu Spiegel-Reportern. Der 34-Jährige sagte dem Bericht zufolge aber auch, er wisse, dass es kulturelle Besonderheiten gebe, die Neukölln womöglich „anfälliger“ für das Virus machen.

Corona in Berlin: Fast ganze Stadt gilt als Hotspot - Senat weitet Maskenpflicht aus 

Update vom 21. Oktober, 20.49 Uhr: Die Corona-Zahlen in Berlin steigen und steigen. Am Mittwochabend meldete die Hauptstadt eine besorgniserregende Sieben-Tages-Inzidenz von 104,4. Mittlerweile liegt die Inzidenz in zehn von zwölf Bezirken über der kritischen Marke von 50. Bis auf Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg gelten damit alle Berliner Bezirke als Corona-Hotspot.

Die Sieben-Tages-Inzidenz in den Berliner Bezirken (Stand: 21. Oktober)

Neukölln: 217 Fälle pro 100.000 Einwohner

Mitte: 171,1

Tempelhof-Schöneberg: 140,7

Friedrichshain-Kreuzberg: 139,1

Charlottenburg-Wilmersdorf: 104,5

Reinickendorf: 101,7

Spandau: 79,1

Steglitz-Zehlendorf: 75,5

Pankow: 54,7

Treptow-Köpenick: 50,4

Lichtenberg: 47,6

Marzahn-Hellersdorf: 37,0

Corona in Berlin: Senat verschärft Maßnahmen - neue Maskenpflicht-Regeln

Update vom 21. Oktober, 9.52 Uhr: Berlin hat seine Corona-Maßnahmen verschärft. Die Maskenpflicht wurde ausgeweitet, auch die Zahl der Teilnehmer bei privaten Feiern wurde auf zwei Haushalte oder einen Haushalt plus fünf weitere Personen beschränkt. Private Feiern im öffentlichen Raum sind auf eine Personenzahl von 25 begrenzt.

Die Berliner müssen auf Märkten - Flohmärkten, Wochenmärkten, Weihnachtsmärkten -, in Warteschlangen und in zehn Einkaufsstraßen einen Mund-Nasen-Schutz tragen:

Die Liste ist nach Angaben des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) nicht abschließend. Es könnten weitere hinzukommen. Überall, wo es in Berlin eng zugeht, wird empfohlen, eine Maske zu tragen. Bei Veranstaltungen in Innenräumen heißt es Mund-Nasen-Schutz auf.

In Berlin sind binnen 24 Stunden 822 neue Corona-Infektionen und zwei Todesfälle laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen (Datenstand: 21. Oktober, 0 Uhr) gemeldet worden. Die 7-Tage-Inzidenz liegt demnach bei 92,6. Das ist momentan der höchste Wert im Bundesländer-Vergleich.

Die Corona-Inzidenzen in Berlin
Mittlerweile gelten fast alle Bezirke in Berlin als Corona-Hotspot. © Screenshot https://www.berlin.de/corona/lagebericht/

Corona-Krise: Berlin stellt neue Corona-Regeln auf

Update vom 20. Oktober, 17.26 Uhr: Aufgrund der rasant steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen hat der Berliner Senat die Auflagen verschärft. So wurde eine Maskenpflicht für Märkte und zehn viel besuchte Straßen der Hauptstadt, wie etwa die Shoppingmeile Kurfürstendamm, durch den Senat beschlossen.

Diese Straßen-Liste sei allerdings „nicht abschließend“ und wird gegebenenfalls angepasst, erklärte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller. Außerdem gibt es neue Kontaktbeschränkungen für private Feiern. Dort dürfen nun unter freiem Himmel nur noch 25 statt bisher 50 Personen zusammenkommen.

Update vom 20. Oktober, 15.37 Uhr: Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird die Maskenpflicht in Berlin ausgeweitet. Sie soll künftig auch für Wochenmärkte, bestimmte Einkaufsstraßen und Warteschlangen gelten, in denen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht einzuhalten ist. Das beschloss der Senat am Dienstag.

Corona-Krise in Berlin: Kommt die Maskenpflicht auf Wochenmärkten?

Update vom 20. Oktober, 14.01 Uhr: Der Berliner Senat hat sich am Dienstag nach ersten Informationen auf eine „dringende Empfehlung“ für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im öffentlichen Raum geeinigt, berichten Medien, wie der RBB. Ob es neue Kontaktbeschränkungen geben wird, sei zunächst noch unklar. Eine Senats-Pressekonferenz - bisher ohne Uhrzeit - wurde angekündigt.

Corona-Lage in Berlin: Amtsarzt fordert Umdenken in der Corona-Strategie

Update vom 20. Oktober, 13.44 Uhr: Ein Berliner Amtsarzt plädiert für ein Umdenken in der Corona-Strategie. Die Gesundheitsämter in Berlin seien überlastet und hätten keine Reserven mehr um alle Infektionsketten nachzuverfolgen, sagte Amtsarzt des Bezirks Reinickendorf, Patrick Larscheid im RBB. „Einen Strategiewechsel muss man dann machen, wenn die alte Strategie vielleicht nicht mehr wirkungsvoll ist oder sich nicht durchhalten lässt“, erklärte Larscheid. Die Gesundheitsämter sollten für die „unkomplizierten Fälle weniger Aufwand“ betreiben und so mehr Reserven für wirklich kritische Fälle - wie Corona-Ausbrüche in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen - schaffen.

Corona in Berlin: Erweiterte Maskenpflicht und schärfere Kontaktbeschränkungen erwartet

Update vom 20. Oktober, 10.20 Uhr: Berlin versucht das Coronavirus zu bremsen. Doch in den vergangenen 24 Stunden sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 476 neue Corona-Infektionen gemeldet worden. Die 7-Tage-Inzidenz steigt weiter an: Der Wert liegt bei 89,2, teilt das Gesundheitsamt mit. Nach RKI-Datenstand (19. Oktober, 0 Uhr) liegt der Wert bei 84,5.

Der Berliner Senat berät am heutigen Dienstag über weitere Maßnahmen in der Corona-Pandemie, berichtet Tagesspiegel.de. Es soll dabei um eine erweiterte Maskenpflicht und schärfere Kontaktbeschränkungen gehen. In Zukunft könnte es demnach eine Maskenpflicht auf Wochenmärkten oder in Einkaufsstraßen geben.

In Berlin gilt in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht, auch müssen Lehrkräfte und Schüler einen Mund-Nasenschutz im Schulgebäude tragen. Zuletzt wurde eine Maskenpflicht in Büros beschlossen. Bei privaten Feiern ist die Teilnehmerzahl in privaten Räumen auf 10 Personen begrenzt, draußen auf 50. Strenger ist es in der Nacht: Unter freiem Himmel dürfen sich von 23 bis 6 Uhr maximal fünf Personen oder Angehörige von zwei Haushalten versammeln.

Das Oberverwaltungsgericht in Berlin hat zunächst noch keine Entscheidung zur Sperrstunde getroffen. Elf Bars hatten erfolgreich Klage gegen die Sperrstunde eingereicht (siehe auch Erstmeldung vom 19. Oktober) und dürfen wieder nach 23 Uhr öffnen. Der Senat hatte dagegen Beschwerde eingelegt.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt in neun Berliner Bezirken über den Alarmwert von 50. In Neukölln kratzt der Wert aktuell fast an der 200er-Marke.

Berlin7-Tage-Inzidenz (Lagebericht vom 19. Oktober)
Berlin gesamt89,2
Berlin- Neukölln188,5
Berlin-Mitte141,8
Friedrichshain-Kreuzberg113,3
Tempelhof-Schöneberg97,7
Reinickendorf95,0
Charlottenburg-Wilmersdorf88,2
Spandau81,6
Steglitz-Zehlendorf69,0
Pankow54,2

Corona in Berlin: Sieben-Tage-Inzidenz auf immens hohem Niveau - Sperrstunde sorgt für hitzige Debatte

Erstmeldung vom 19. Oktober 2020

Berlin - Hohe Sieben-Tage-Inzidenzen und die Debatte um die Sperrstunden-Regelung machten zuletzt Schlagzeilen in Berlin. Mittlerweile überschreitet ganz Berlin die Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. In ganz Deutschland steigen indes wie in vielen europäischen Ländern die Fallzahlen immens in die Höhe. Die Sorge vor der zweiten Coronavirus-Welle* ist allgegenwärtig. In Berlin denken einige Menschen trotz der kritischen Lage dennoch an Party machen.

Coronavirus in Berlin: Immens hohe Sieben-Tage-Inzidenz

Dem aktuellen Lagebericht der Stadt Berlin zufolge, ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Sonntag um 302 angestiegen. Damit hat sich die Tendenz zu Freitag (676 Neuinfektionen) und Samstag (363 Neuinfektionen) zwar verbessert, jedoch übermitteln am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten. Des Weiteren registrierte Berlin zwei weitere Todesfälle, die in Verbindung mit dem Coronavirus* stehen.

Während die Corona-Ampeln für den 4-Tage-R-Wert mit 1,19 und die Belegung der Intensivbetten mit 5,3 Prozent im grünen Bereich liegen, macht besonders ein Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz Sorgen. Für ganz Berlin liegt dieser Wert mit 86,9 deutlich über dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. In einzelnen Bezirken ist die Kennzahl allerdings noch bedeutend höher.

Bezirk in BerlinSieben-Tage-Inzidenz
Mitte133,8
Friedrichshain-Kreuzberg113,3
Tempelhof-Schöneberg101,4
Neukölln179,1

Coronavirus in Berlin: Menschen machen trotz hoher Fallzahlen Party - „Wissen Sie nicht, was auf dem Spiel steht?“

Indes sorgt besonders die Debatte um die Sperrstunde in der Gastronomie für Aufruhr. Das Berliner Verwaltungsgericht hat die wegen der Corona*-Pandemie vom Senat beschlossene Sperrstunde gekippt. Elf Gastronomen hatten Eilanträge gegen den Beschluss eingereicht. Der Berliner Senat ist anschließend zunächst mit dem Versuch gescheitert, die Sperrstunde in der Hauptstadt weiter flächendeckend durchzusetzen. 

Am Samstag wandte sich SPD-Politikerin Dilek Kalayci via Twitter hinsichtlich dieser Thematik mit klaren Worten an die Öffentlichkeit. „An Betreiber von Gaststätten, die mit juristischem Vorgehen gegen Sperrstunden ab 23 Uhr meinen irgendetwas zu gewinnen: Wissen Sie nicht, was auf dem Spiel steht? Lockdown mit schweren wirtschaftlichen Folgen!

Viel Eindruck schien das jedoch nicht zu hinterlassen. Wie bz-berlin.de berichtet, sollen auch am Wochenende Partys ohne Masken und ohne den notwendigen Mindestabstand stattgefunden haben. Dem Bericht zufolge soll im „Club OST“ dicht an dicht gefeiert worden sein. Die Party soll jedoch gemäß den Vorschriften um 22 Uhr beendet worden sein. Im „ASeven“, einem Club in Berlin Mitte, soll die Party jedoch erst gegen 2.30 Uhr vorbei gewesen sein. Indes ist in Deutschland auch die letzte Millionenstadt zum Risikogebiet geworden. *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks (mbr)

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