Die neuen Einstufungen haben möglicherweise aber nur eine kurze Haltbarkeit. Die Bundesregierung arbeitet an einer neuen Einreiseverordnung ab dem 1. August, mit der die Risikogebiete ganz wegfallen werden.
Trotz der insgesamt steigenden Infektionszahlen in Europa beinhalten die neuen Einstufungen aber auch gute Nachrichten: Ganz von der Risikoliste gestrichen werden Schweden, Norwegen und die Komoren vor der afrikanischen Küste. Sri Lanka und die Malediven werden vom Hochinzidenz- zum Risikogebiet heruntergestuft.
Gleichzeitig werden aber Thailand und Myanmar neu als Risikogebiete eingestuft. Kuba, Indonesien und Libyen werden Hochinzidenzgebiete.
Unsere Erstmeldung vom 16. Juli: Berlin - Der Trend ist ungut: Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut angestiegen. Wie Laut RKI-Angaben vom Freitagmorgen liegt sie nun bei 8,6. Am Vortag hatte der Wert noch 8,0 betragen, vor einer Woche 5,5.
Binnen 24 Stunden wurden 1.456 Neuansteckungen sowie 18 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Die Gesamtzahl der verzeichneten Fälle in Deutschland seit Pandemie-Beginn lag damit bei 3.741.781, insgesamt wurden 91.337 Corona-Tote gezählt.
Kinder- und Jugendärzte appellieren nun an Erwachsene, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Da sich Kinder mangels einer Impfstoffzulassung meist noch nicht gegen immunisieren lassen könnten, seien Millionen von ihnen in Deutschland auf das Verantwortungsbewusstsein Erwachsener angewiesen. So heißt es in einem gemeinsamen Aufruf des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und der Deutschen Gesellschaft für Kinder und Jugendmedizin (DGKJ).
Der Impfappell ziele insbesondere auf Erwachsene, die beruflich mit jüngeren Kindern zusammenkommen, aber auch an die, „die über ihren eigenen Impfschutz zum Schutz der Jüngsten beitragen möchten“.
„Die Kinder haben eine viel zu lange Zeit der Zurücksetzung hinter sich. Vieles von dem, was für uns Erwachsene zu einem erfüllten Kinderleben dazugehört, blieb ihnen vorenthalten“, sagte DGKJ-Präsident Jörg Dötsch. „Sollten wir als Gesellschaft den Kindern nicht endlich etwas zurückgeben und sie entlasten?“, fragt er. „Ich richte einen dringenden Appell an alle Erwachsenen, ihr Impfangebot anzunehmen und sich impfen zu lassen, um unsere Kinder zu schützen!“
„Wir müssen davon ausgehen, dass die Folgen der Lockdown-Maßnahmen für diese Altersgruppe schwerwiegender sind als die Krankheit selbst“, sagte BVKJ-Präsident Thomas Fischbach mit Blick auf psychische Beeinträchtigungen von Kindern, ihren Bewegungsmangel, Übergewicht bis hin zu Adipositas sowie auf Bildungsdefizite.
Die Kinder müssten Teilhabe an der Gesellschaft erhalten, zum Beispiel durch Zugang zu Präsenzunterricht. „Eine wesentliche Maßnahme, unseren Kindern dies zu ermöglichen, ist die Impfung der Erwachsenen gegen das Coronavirus.“
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat vorerst keine generelle Impfempfehlung für Kinder ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas. Unabhängig davon sind Impfungen aber als individuelle Entscheidung von Eltern mit ihren Kindern und den Ärztinnen und Ärzten möglich. Für Kinder unter 12 Jahren gibt es bislang keinen zugelassenen Impfstoff. (dpa/frs) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA