Update vom 7. März, 8.48 Uhr: Daimler will seine Mitarbeiter:innen von Betriebsärzten gegen Corona impfen lassen. „Unsere Werksärzte sind vorbereitet und wir würden gerne die Impf-Kampagne unterstützen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Ola Källenius der Bild am Sonntag. „Sobald es erlaubt ist, dass in Betrieben geimpft wird und die Mitarbeiter an der Reihe sind, können wir loslegen und all unseren Beschäftigten eine Impfung im Werk anbieten.“ Das Stuttgarter Unternehmen stehe dazu in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden.
Unterdessen startet der Kreis Viersen (NRW) an diesem Sonntag einen Corona-Sonderimpftag für Mitarbeiter von Kitas und Schulen. Kurzfristig stehen für den Kreis 900 AstraZeneca-Impfdosen bereit, berichtet der WDR. Die Impfdosen wurden demnach vom Land NRW zur Verfügung gestellt. Eine Woche zuvor hatte schon Krefeld das Impfen mit einer ähnlichen Aktion selbst in die Hand genommen. Die Webseite der Stadt Viersen und auch des Kreises sind allerdings momentan nicht erreichbar (Stand: 7. März, 8.48 Uhr). Die 7-Tage-Inzindez liegt im Kreis Viersen laut RKI bei 52,2, in ganz NRW bei 65,1.
Update vom 7. März, 8.27 Uhr: In Thüringen liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 131,9. Das Bundesland ist das Einzige in Deutschland, das den 100er-Grenzwert weiterhin überschreitet.
Update vom 7. März, 7.03 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8.103 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 96 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 3.11 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Sonntag sind die gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor genau einer Woche gab es 7.890 Neuinfektionen binnen eines Tages sowie 157 neue Todesfälle.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 66,1 - und damit im Vergleich zum Vortag (65,6) etwas höher. Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.
Sonntag, 7. März 2021 | Sonntag, 28. Februar 2021 | |
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Corona-Neuinfektionen in Deutschland binnen 24 Stunden | 8.103 Corona-Neuinfektionen | 7.890 Corona-Neuinfektionen |
Todesfälle mit oder an Corona | 96 Todesfälle | 157 neue Todesfälle |
7-Tage-Inzidenz | 66,1 | 64 (Datenstand , 28. Februar, 0 Uhr) |
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.500.182 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte allerdings deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.304.300 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 71.900.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei 1,06 (Vortag 1,04). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 106 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Update vom 6. März, 21.05 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch in einem Kindergarten in Geislingen an der Steige in Baden-Württemberg müssen etwa 200 Menschen in Quarantäne. Bei insgesamt neun Kindern und Erziehern aus mehreren Gruppen des Kindergartens sei das Coronavirus nachgewiesen worden, teilte das Landratsamt Göppingen am Samstag mit. In mindestens zwei Fällen soll es sich um die zunächst in Großbritannien entdeckte ansteckendere Corona-Variante B.1.1.7 handeln.
Zudem sei das Coronavirus bereits in mindestens fünf Fällen im familiären Umfeld einzelner Kindergartenkinder oder -mitarbeiter entdeckt worden, auch hier teils in mutierter Form. Das Gesundheitsamt ordnete daraufhin laut Landratsamt eine Quarantäne für alle positiv getesteten Kinder und Erwachsene, deren Kontaktpersonen sowie weitere Haushaltsangehörige an. Alleine in der Stadt Geislingen seien in diesem Zusammenhang mindestens 200 Quarantänen notwendig.
Update vom 6. März, 18.15 Uhr: Wegen zwei Corona-Fällen auf dem neugebauten Kreuzfahrtschiff „Odyssey of the Seas“ sitzen Hunderte Arbeiter auf diesem fest. Sie dürfen das Schiff, das in Bremerhaven liegt, nach Anordnung des Hafenärztlichen Dienstes vorerst nicht verlassen, wie ein Sprecher der Meyer-Werft am Samstag mitteilte.
Laut der Meyer-Werft waren die Fälle am Mittwoch bekannt und am Donnerstag mit PCR-Tests bestätigt worden. Die Infizierten seien demnach separiert worden. Ob sie zwischenzeitlich von Bord gebracht wurden, war laut Sprecher nicht bekannt. Weitere Fälle gebe es bislang nicht. Die Mannschaft werde täglich getestet, über das weitere Vorgehen werde noch mit den Behörden beraten, hieß es.
Update vom 6. März, 15.00 Uhr: Mindestens 29.000 Bewohner von Alten- und Pflegeheimen die an Covid-19 erkrankt waren, sind seit Beginn der Coronavirus-Pandemie verstorben. Das geht aus einer Umfrage unter den Gesundheits- und Sozialministerien der Länder durch die FAZ hervor. Die Zahl könnte jedoch sogar noch höher liegen, da Lücken in der Landesstatistik denkbar sind. Insgesamt sind in Deutschland ca. 71.000 Menschen an den Folgen von Covid-19 verstorben, wie das RKI vermeldet.
Das Ausmaß des Coronavirus zeigt sich dabei vor allem auch an den Anteilsstatistiken Todesopfer, die teilweise von den Ländern erhoben werden. Sachsen und Sachsen-Anhalt bilden dabei das untere Ende der Statistik. Dort machen die Corona-Toten in den Heimen 25 bzw. 29 Prozent aus. Am anderen Ende der Statistik stehen Bayern und Hamburg, wo 54 bzw. 60 Prozent an den Folgen von Covid-19 verstorbenen Personen aus Heimen stammten.
Update vom 6. März, 10.56 Uhr: „Zu den Kosten für Masken oder Desinfektionsmittel kommen jetzt noch die Kosten für die Tests obendrauf“: Der Sozialverband VdK Deutschland warnt vor einer vertieften sozialen Spaltung und fordert mehr kostenlose Corona-Tests. Aktuell plant die Politik einen Gratis-Schnelltest pro Bürger pro Woche.
Das sei nicht genug, „besonders wenn der Besuch von Veranstaltungen von einem negativen Testergebnis abhängig gemacht wird“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele nun der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). Sie verwies auf die ohnehin schon schwierige Lage von Grundsicherungsempfängern.
„Das spaltet die Gesellschaft weiter: in die, die sich jeden Tag einen Test leisten können, und die, die sich zukünftig fragen müssen, ob sie die Großeltern besuchen oder mit den Kindern in den Zoo gehen.“ Bentele forderte, dass der Bund den monatlichen Grundsicherungsbetrag um 100 Euro aufstockt. Bisher ist nur vorgesehen, zusätzliche Kosten über einen einmaligen Corona-Zuschlag von 150 Euro abzudecken.
Auch Werner Hesse, Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, forderte in der NOZ 100-Euro-Zusatzzahlungen für die Zeit der Pandemie. Grundsicherungsempfänger seien ohnehin verstärkt ausgegrenzt: „Wenn sie sich nicht regelmäßig testen lassen können oder sich FFP2-Masken nicht leisten können, werden wohl viele noch stärker daheim bleiben müssen und können noch weniger am sozialen Leben teilnehmen, als es jetzt schon der Fall ist.“
Update vom 6. März, 7.42 Uhr: Die 7-Tage-Inzidenz ist laut RKI in Deutschland auf 65,6 gestiegen (Vortag: 65,4). Außerdem teilte das Institut am Samstagmorgen mit, dass binnen eines Tages bundesweit 9557 Corona-Neuinfektionen sowie 300 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Ansteckung registriert wurden.
Update vom 5. März, 20.33 Uhr: Die Reproduktionszahl in Deutschland ist wieder über den kritischen Wert von 1 gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut in seinem Lagebericht von Freitag bekannt gab, beträgt der R-Wert im Sieben-Tages-Schnitt 1,04. Am Vortag hatte er noch 0,99 betragen. Liegt die Reproduktionszahl konstant unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Update vom 5. März, 16.36 Uhr: Karl Lauterbach bezweifelt, dass es weitere Lockerungen in Deutschland geben wird. „Die Öffnungsschritte, die in dem Papier drin sind, werden zum größten Teil nie umgesetzt, weil die Voraussetzungen dafür - entweder stabile oder gar sinkende Fallzahlen - nie erreicht werden“, sagte der SPD-Gesundheitsexperte dem Sender n-tv. Die Antigentests kommen seiner Meinung nach zu spät*, um die Lockerungen vom Start der Öffnungen weg zu kontrollieren.
Über Lockerungen zu Ostern Anfang April wolle Lauterbach nicht spekulieren. „Aber ich glaube nicht, dass wir in den nächsten vier Wochen sinkende Fallzahlen oder gar nur stabile Fallzahlen sehen werden.“ Betriebe und Schulen könnten sicherer gemacht werden, wenn Antigenschnelltests in ausreichender Stückzahl zur Verfügung stünden. Auch der R-Wert könnte damit gesenkt werden. „Das würde die dritte Welle richtig abbremsen“, so der SPD-Politiker.
Update vom 5. März, 15.54 Uhr: Thüringen impft ab sofort Menschen ab 70 Jahren. Ebenso könnten Polizei- und Ordnungskräfte, die etwa bei Demonstrationen einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt seien, sowie Soldaten, die im Ausland eingesetzt werden, jetzt eine Impfung erhalten, teilt das Ministerium am Freitag mit.
Mit den inzwischen zur Verfügung stehenden Impfkapazitäten könne die zweite Priorisierungsgruppe vollständig geöffnet werden, erklärte das Ministerium. Allein die Gruppe der 70- bis 80-Jährigen umfasst in Thüringen den Angaben zufolge rund 230.000 Menschen.
In Thüringen liegt die 7-Tage-Inzidenz momentan bei 128,9 (Vortag 127,9), wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Thüringen ist damit das einzige Bundesland, das momentan den 100er-Schwellwert für Lockerungen überschreitet.
Update vom 5. März, 14.49 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zum gemeinsamen Gedenken für die Opfer der Corona-Pandemie aufgerufen. „Das ist und das bleibt eine erschütternde, verstörende Dimension“, sagte Steinmeier bei einem Gespräch mit Hinterbliebenen im Schloss Bellevue in Berlin. Am 18. April soll in Berlin eine Gedenkfeier mit der Staatsspitze und Hinterbliebenen stattfinden. Viele der Opfer seien einsam gestorben.
Update vom 5. März, 13.15 Uhr: Die Kritik an den schleppenden Impfungen gegen das Coronavirus in Deutschland ist ungebremst. Ein Uni-Professor legt nun nach - und ein Arzt warnt vor mehr Toten durch den Corona-Lockdown*.
Update vom 5. März, 10.13 Uhr: Die „Notbremse“ müssen Regionen bei einer Inzidenz von über 100 ziehen. Das wurde auf dem Corona-Gipfel am vergangenen Mittwoch entschieden. Lockerungen müssten zurückgenommen werden.
Aktuell überschreiten 63 Regionen nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) die 100er-Marke (Vortag: 60). Das RKI weist 412 Regionen auf seinem Covid-19-Dashboard - dazu gehören Landkreise und kreisfreie Städte - aus.
Von Lockerungen aus dem Lockdown können vor allem zahlreiche Kreise in Bayern an der Grenze zu Tschechien und Österreich nur träumen. Corona-Hotspot ist nach den jüngsten RKI-Daten die Stadt Hof (Bayern) - hier liegt die 7-Tage-Inzidenz bei 342,6.
Update vom 5. März, 9.11 Uhr: Der Anteil der britischen Corona-Mutation liegt derzeit bei fast 40 Prozent, teilt RKI-Chef Lothar Wieler auf der Pressekonferenz mit. Das sei seiner Ansicht nach besorgniserregend. Die Corona-Variante sei ansteckender und gefährlicher. Er sehe in den Entwicklungen eine Trendumkehr in der Corona-Pandemie. Wieler betont, dass alle Impfstoffe gegen die Corona-Mutationen schützen. Aktuelle Daten würden zeigen, dass alle Impfstoffe gegen schwere Verläufe von Covid-19 schützten. „Impfstoffe und alle die sich impfen lassen, weisen den Weg aus der Pandemie“, so RKI-Chef Wieler.
Update vom 5. März, 8.56 Uhr: 10.580 Corona-Neuinfektionen meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) und 264 Todesfälle am Freitagmorgen. Zur aktuellen Corona-Lage geben Jens Spahn, RKI-Chef Lothar Wieler und NRW-Gesundheitsminister Karl Laumann eine Pressekonferenz in Berlin. Es geht um Schnelltests und Impfen.
Update vom 5. März, 7.25 Uhr: Die Zahlen in der Corona-Pandemie hatten sich im Februar endlich stabilisiert, sogar ein Rückgang der offiziell registrierten Neuinfektionen war verzeichnet worden. Nachdem viele Experten jedoch bereits eine dritte Welle prognostizieren, das RKI am Freitag erneut einen Anstieg der Zahlen im Vergleich zur Vorwoche registriert hatte (siehe Update von 6.30 Uhr), veröffentlicht auch die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) bedrückende Zahlen.
Denn trotz des rückläufigen Trends bei der Zahl der Covid-19-Patienten ist die Zahl freier Betten auf Intensivstationen in Deutschland seit Jahresbeginn ungefähr konstant geblieben. Operationen, die verschoben worden waren, würden derzeit wieder
durchgeführt oder sogar verstärkt nachgeholt, erklärte eine Sprecherin der Divi gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Entsprechend liegen die Patienten nach großen Herz-OP oder schweren Tumor-Resektionen derzeit wieder in größerer Zahl auf den Intensivstationen.“
Ohnehin sei die Behandlung der Vielzahl von Covid-19-Patienten Ende Dezember, Anfang Januar nur möglich geworden, weil andere Patienten früher als üblich auf andere Stationen verlegt worden seien. Die Bettenauslastung auf den Intensivstationen sei „nach wie vor sehr stabil hoch“, so die Sprecherin. Im Divi-Intensivregister sind rund 3700 freie Intensivbetten ausgewiesen (Stand Donnerstag). Rund 2800 Covid-19-Fälle sind noch in Behandlung. Das ist weniger als halb so viel wie zu Jahresbeginn, aber nur etwas weniger als während der Hochphase der ersten Welle im Frühjahr 2020.
Update vom 5. März, 6.30 Uhr: Steht Deutschland womöglich schon bald eine dritte Welle in der Coronavirus-Pandemie bevor? Nachdem Bund und Länder am Mittwoch einige Öffnungsmaßnahmen verkündet hatten, werden wohl viele Experten die täglich veröffentlichten Infektionszahlen noch kritischer als bislang beobachten. Viele von ihnen rechnen schon bald mit einem drastischen Anstieg der Infektionszahlen. Für den Freitag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) erneut, wie bereits in den vergangenen Tagen, höhere Zahlen als noch vor einer Woche.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 10.580 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 264 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Freitag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9.997 Neuinfektionen und 394 neue Todesfälle verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 65,4 - und damit etwas höher als am Vortag (64,7).
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstag bei 0,99 (Vortag 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Update vom 4. März, 21.45 Uhr: Der Sieben-Tage-R-Wert lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Donnerstag bei 0,99 (Vortag 0,93). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flacht das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Erstmeldung vom 4. März: Rheinstetten - Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie* haben sich Fleisch- und Schlachtbetriebe zu einem großen Infektionsherd entwickelt. Immer wieder gab es Ausbrüche in entsprechenden Betrieben, wie etwa in den Tönnies-Werken im Landkreis Gütersloh. Nun ist die Liste um einen Fall länger.
In einem Fleischwerk von Edeka Südwest in Rheinstetten haben sich Dutzende Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Ein Sprecher des Landratsamts Karlsruhe berichtete am Donnerstag von 69 positiv Getesteten und 140 Kontaktpersonen, die in Quarantäne bleiben müssten. Rund 1200 Mitarbeiter sind in dem Betrieb tätig.
Weil das Infektionsgeschehen nicht diffus sei und die Kontakte gut nachverfolgt werden könnten, habe der Ausbruch zunächst keine Folgen wie etwaige Ausgangsbeschränkungen. Ein Sprecher von Edeka Südwest erklärte: „Wir müssen davon ausgehen, dass die Infektionsquelle im privaten Bereich liegt.“
Insgesamt ein Fall sei auf die britische Virus-Mutation B.1.1.7* zurückzuführen, was grundsätzlich positiv betrachtet werden kann. Das Robert-Koch-Institut* hatte am Mittwoch (3. März) gemeldet, dass deutschlandweit mittlerweile 46 Prozent der positiven Corona-Tests* auf die britische Variante zurückgehen.
Die Mutation breitet sich hierzulande damit immer weiter aus. Vor gut einem Monat hatte das RKI ihren Anteil noch auf lediglich sechs Prozent beziffert, vor zwei Wochen waren es 22 Prozent. Die neue Variante ist nach ersten wissenschaftlichen Erkenntnissen zwar nicht tödlicher aber weitaus ansteckender.
Gäbe es sie nicht, hätte Deutschland übrigens sein Inzidenz-Ziel von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern bereits erreicht. Die Politik hat diesen Wert für umfangreiche Lockerungen vorgegeben. Laut aktuellem RKI-Lagebericht von Donnerstag (4. März) kommt die Bundesrepublik auf eine Inzidenz von 65.
Der Statistiker Christian Hesse von der Universität Stuttgart erklärt diesbezüglich gegenüber bild.de: „Ohne diesen Vormarsch (der Mutationen, d. Red.) wären unsere Inzidenzen tatsächlich nur etwa halb so hoch. Der Abwärtstrend, den wir seit Mitte Januar hatten, ist in der zweiten Februarhälfte zuerst in eine Talsohle übergegangen und hat sich jetzt in einen Aufwärtstrend umgekehrt.“
Am stärksten grassiert das Virus aktuell in Thüringen (Inzidenz von 128), dem einzigen Bundesland mit einer dreistelligen Inzidenz. Auch Sachsen-Anhalt (85) und Bremen (76) weisen vergleichsweise hohe Inzidenzwerte auf. Am entspanntesten ist die Lage in Rheinland-Pfalz (49) und Schleswig-Holstein (49), die als einzige Bundesländer unter der 50er-Inzidenz rangieren.
Interessant ist unterdessen, dass der Inzidenzwert in der älteren Bevölkerung weiter zurückgeht. Er beträgt in der Bevölkerungsgruppe über 80 mittlerweile 57 und bei den 60-79-Jährigen sogar nur 45. Laut aktuellem Infektionsgeschehen sind derzeit 117.300 Menschen aktiv mit dem Coronavirus infiziert, insgesamt zählt die Bundesrepublik seit Ausbruch der Pandemie etwa 2,7 Millionen Corona-Fälle. (as mit dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA