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Corona in Deutschland: Zahl der Toten überschreitet traurige Marke - 35er Inzidenz in weiten Landesteilen Wunschtraum

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Gesundheitsminister Spahn und RKI-Chef Wieler dämpfen die Hoffnung auf schnelle Öffnungen. Die meisten Städte und Landkreise liegen über einer Inzidenz von 35.

Update vom 28. Februar, 12.43 Uhr: Die Gesamtzahl der Toten in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion hat in Deutschland den Wert von 70.000 durchbrochen. Das Robert-Koch-Institut (RKI*) meldete an diesem Sonntagmorgen mit 157 weitere Fälle, damit sind es insgesamt nun 70.045.

Bei den Todesfällen werden sowohl Menschen gezählt, die unmittelbar an der Erkrankung verstarben, als auch Menschen mit Vorerkrankungen, die mit Sars-CoV-2 infiziert waren und bei denen sich nicht abschließend nachweisen lässt, was die genaue Todesursache war.

Corona in Deutschland: Mehrheit der Landkreise liegt über 7-Tage-Inzidenz von 35

Update vom 28. Februar, 10.21 Uhr: Eine 7-Tage-Inzidenz von 35? Davon sind viele Regionen in Deutschland noch weit entfernt. Wie n-tv unter Berufung auf RKI-Daten vorrechnet, liegen an diesem Wochenende noch 252 der 401 Kreise bundesweit über 50 - zehn Regionen lägen sogar über 200. Eine gute Nachricht immerhin: 56 Städte und Landkreise lägen bereits unter der politischen Zielmarke von unter 35. Den besten Wert hat aktuell das Bundesland Rheinland-Pfalz* mit 48,8.

Von Bedeutung sind solche Rechnungen, weil der nächste Corona-Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel* (CDU*) bereits am 3. März tagt, erneut wird es um einen Weg aus dem Lockdown* gehen. Kennzahlen dürften bei Lockerungsschritten weiterhin die Inzidenzstufen 35, 50 und 100 bleiben.

Je nach Infektionslage wären dann etwa unter 35 regional mehr Öffnungen für Geschäfte, mehr Kontakte und mehr Schulunterricht möglich, bei schlechteren Werten aber auch Verschärfungen festgeschrieben. Im Grunde wäre das wieder eine Corona-Ampel*, wie es sie so ähnlich schon im vergangenen Jahr gab.

Kanzlerin Angela Merkel steht vor einer Corona-Regierungserklärung im Bundestag neben Gesundheitsminister Jens Spahn und gestikuliert.
Kanzlerin Angela Merkel steht vor einer Corona-Regierungserklärung im Bundestag neben Gesundheitsminister Jens Spahn und gestikuliert. © Kay Nietfeld/dpa

Corona in Deutschland: RKI-Zahlen lassen unguten R-Wert-Trend erkennen - Arzthelferin mit Mutation infiziert

Update vom 28. Februar, 7.49 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben bis Sonntagmorgen dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7890 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 157 neue Todesfälle verzeichnet. Somit bleiben die Zahlen leicht über dem Niveau des vorhergehenden Sonntags mit 7676 gemeldeten Neuinfektionen und 145 Todesfällen. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Deutschland beträgt somit 63,8 - genauso hoch wie am Samstag.

Allerdings lässt sich ein unguter Trend beim R-Wert ausmachen. Der bundesweite 7-Tage-R-Wert lag laut RKI am Samstagabend bei 1,11. Bedeutet: 100 Infizierte stecken durchschnittlich 111 andere Menschen an - somit breitet sich das Virus wieder aus. Am Vortag lag der Wert noch bei 1,08. Nachdem dieser Wert seit Januar durchgehend unter 1 gelegen hatte, steigt er jetzt wieder langsam aber sicher an.

Update vom 27. Februar, 18.37 Uhr: Eine Düsseldorfer medizinische Fachangestellte soll trotz Corona-Symptomen gearbeitet haben. Bei ihr wurde nun die hochansteckende Corona-Variante B.1.1.7 nachgewiesen, die erstmals in Großbritannien auftrat. Die Frau soll mit bis zu 450 Menschen in Kontakt gekommen sein. Das teilte die Stadt Düsseldorf in einer Pressemitteilung mit. Die Nachverfolgung der Kontakte verlaufe auf Hochtouren und die Praxis sei geschlossen worden.

Einreise nach Deutschland: SMS mit Informationen über Corona-Regeln in Bundesrepublik

Update vom 27. Februar, 13.43 Uhr: Post aufs Smartphone von oberster Stelle: Wer nach Deutschland* einreist, bekommt ab Montag zur Begrüßung eine SMS mit Informationen der Bundesregierung über die geltenden Corona-Regeln. Die Kurznachricht enthält einen Link auf eine Internetseite, die unter anderem Einreise- und Quarantänebestimmungen sowie allgemeine Hygienevorschriften wie etwa die Maskenpflicht erläutert. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium* unter Jens Spahn (CDU*) am Samstag mit.

Die SMS wird demnach von den Mobilfunkanbietern verschickt, sobald sich ein Handy in ein deutsches Netz einbucht. Der Text lautet: „Die Bundesregierung: Willkommen/Welcome! Bitte beachten Sie die Test-/Quarantäneregeln; please follow the rules on tests/quarantine: https://bmg.bund.de/covid19“.

Die neue Maßnahme geht auf die Corona-Einreiseverodnung von Mitte Januar zurück. Darin werden Mobilfunkanbieter verpflichtet, ab dem 1. März entsprechende Kurznachrichten zur verschicken. Sie müssen dies tun, wenn sich ihre Kunden nach Nutzung eines ausländischen Mobilfunknetzes für mehr als 24 Stunden wieder ins Heimatnetz einbuchen oder sich Kunden ausländischer Mobilfunknetze im deutschen Netz anmelden.

Corona in Deutschland: 7-Tage-Inzidenz steigt den dritten Tag in Folge

Update vom 27. Februar, 7.39 Uhr: Die 7-Tage-Inzidenz* ist in Deutschland* laut RKI* erneut gestiegen und liegt jetzt bei 63,8. Am Vortag hatte der Wert 62,6 betragen. Binnen eines Tages sind hierzulande 9762 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Zudem wurden den Angaben zufolge 369 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Ansteckung gemeldet.

Die Sieben-Tage-Inzidenz pendelt seit Tagen um die Marke 60. Während des seit Dezember andauernden harten Lockdowns* war der Wert wochenlang zurückgegangen, bevor er im Verlauf der vergangenen Tage wieder stieg, dann erneut sank und nun den dritten Tag in Folge wieder zunahm.

Corona in Deutschland: Deutsche Krankenhaus Gesellschaft fordert Lockerungen

Update vom 26. Februar, 22.17 Uhr: Selbst Dr. Gerald Gaß, der Chef der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft (DKG), fordert jetzt gegenüber der Bild Lockerungen. Dem Argument, die Krankenhäuser und Intensivstationen könnten dadurch überlastet werden, widerspricht er. „Wir können vorsichtig dort mehr zulassen, wo Infektionsschutz realisierbar ist.“ Aktuell werden laut dem Blatt 2848 Patienten intensivmedizinisch behandelt. Im Januar, als die Zahl mit 5745 Patienten doppelt so hoch war, stand sie auf ihrem Höhepunkt.

In den Kliniken sieht Gaß vier wichtige Positiv-Entwicklungen. Durch die Impfungen in Gesundheits- und Pflegeberufen werde das System etwas belastbarer. Personalausfälle wegen Infektionen und Quarantäneanordnungen würden vermehrt wegfallen. Außerdem sinke die Zahl der Intensiv-Patienten kontinuierlich. Diese Entlastung würde noch „mindestens drei bis vier Wochen fortdauern, weil die Infektionswellen erst mit Verzögerung in den Kliniken in Form von Corona-Patienten ankommen.“

Hinzu kommen die Erfahrungswerte, die das Pflegepersonal bereits sammeln konnte. Es wurden Strategien entwickelt, wie mit den Corona-Patienten umzugehen sei. „Knapp 3000 Patienten waren in der ersten Welle eine Riesenbelastung, inzwischen haben sich neue Prozesse etabliert, die Teams arbeiten anders, effizienter zusammen, diese Anzahl an Patienten bringt uns nicht mehr an die Grenze unserer Fähigkeiten.“ Als vierten Punkt wird der Rückgang an schweren Krankheitsverläufen bei gleicher Inzidenz genannt. „Wie schwer sind die Verläufe und mit was haben wir in den Kliniken dann zu rechnen?“ So wird davor gewarnt, nur auf die Inzidenzwerte „zu starren“.

Update vom 26. Februar, 21.40 Uhr: Die Zahl der Neuinfektionen ist in Deutschland wieder gestiegen. Mit 9.997 bestätigten Fällen meldet das Robert-Koch-Institut knapp 800 mehr als noch vor einer Woche. Deutschlandweit liegt die 7-Tage-Inzidenz damit bei 63 Fällen pro 100.000 Einwohner.

Die Gefährdung schätzt das RKI nach wie vor als sehr hoch ein. Einen etwas erfreulicheren Wert, können die Wissenschaftler aber auch mitteilen. Es verstarben 394 Personen und damit etwa 100 Menschen weniger mit oder an Corona als in der Vorwoche. Ein Trend, der hoffentlich anhält.

4-Tage-R-Wert sowie 7-Tage-R lassen allerdings leider befürchten, dass die Zahlen in den kommenden Wochen wieder steigen könnten. Beide Werte sind knapp über die wichtige Grenze von 1 gestiegen. Das zeigt an, dass sich das Virus in Deutschland weiter ausbreitet.

Update vom 26. Februar, 18.00 Uhr: Biontech-Gründer Ugur Sahin hat in einem Bild-Interview positive Updates zur Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffes gegeben. „Wir wissen, dass unser Impfstoff gegen die meisten bekannten Mutationen schützt, auch gegen B1.1.7. Diese Variante ist derzeit auch in Israel dominant.“ Dort wurde zuletzt eine Studie durchgeführt, in der über 560.000 Biontech-geimpfte Personen nachverfolgt wurden und die zeige, „dass ein fast vollständiger Impfschutz gegen diese Variante vorliegt.“

Das Ergebnis zeige außerdem, dass die Impfung nicht nur die symptomatische Erkrankung, sondern auch die reine Infektion zu 92 Prozent verhindern könne. „Geimpfte können nicht nur sich selbst, sondern auch andere schützen, weil der Impfstoff die Ansteckung ebenfalls verringern kann.“ Mit diesen positiven Erkenntnissen hätte Sahin selbst nicht gerechnet. „Das Licht am Ende des Tunnels wird heller. Und es ist nicht der entgegenkommende Zug.“

Trotzdem warnt Sahin vor der Ausbreitung der Mutationen. Die Geschwindigkeit der britischen Mutante sei besorgniserregend. Die Pandemie könne dadurch „noch einmal richtig Fahrt aufnehmen“. Auch die südafrikanische Variante könnte in Zukunft noch Probleme bereiten. Von 25 getesteten Virusvarianten sei sie es nämlich, bei der ein leichter Abfall in der Neutralisierung zu beobachten gewesen wäre. Dies sei allerdings durch eine dritte, der sogenannten Booster-Impfung lösbar. Ein weiterer Stich könnte dann „einen so starken Immunschutz hervorrufen, dass auch die Varianten nicht mehr durchkommen.“

Update vom 26. Februar, 11.25 Uhr: „Dieses Virus wird nicht mehr verschwinden“, stellte Wieler klar. Man könne das Coronavirus nicht ausrotten, aber man könne es in den Griff bekommen und lernen, damit zu leben, so der RKI-Präsident abschließend. Damit ist die Pressekonferenz beendet.

Update vom 26. Februar, 11.22 Uhr: Spahn erklärt, dass Schnelltests, anders als Impfstoffe, schnell und in großen Mengen verfügbar sind. Man müsse zentral nur einen Rahmen setzen.

Update vom 26. Februar, 11.17 Uhr: Bei einem EU-Impfausweis müsse man zwei Dinge unterscheiden, erklärt Spahn. Am Montag sei im Corona-Kabinett entschieden worden, dass man auch in Deutschland einen elektronischen Impfnachweis entwickeln lassen will. Eine weitere Frage müsse im Bundestag diskutiert werden. „Folgt etwas aus dem Impfnachweis? Und wenn ja, was?“

RKI-Chef Wieler erklärt, dass ein elektronischer Impfnachweis „schön“ sei. Was daraus folgt, müsse in Gremien diskutiert werden, so Wieler.

Corona in Deutschland: RKI-Chef wehrt sich gegen Vorwürfe, „nur auf eine Zahl“ zu schauen

Update vom 26. Februar, 11.08 Uhr: Die Ausbreitung der Corona-Mutation können man „noch nicht abschließend fassen“, erklärt Spahn. Den Ziel-Inzidenzwert von 35 sieht er mit Blick auf das Infektionsgeschehen in Deutschland derzeit nicht in greifbarer Nähe.

„Wir haben immer viele Faktoren berücksichtigt“, wehrt sich Wieler gegen den Vorwurf, man würde „nur auf eine Zahl“ - die Inzidenz - schauen. „Es gibt nicht die eine Zahl, über die wir alle Entscheidungen treffen können“, so Wieler.

Update vom 26. Februar, 11.02 Uhr: „Das RKI kann auch eigenständig denken“, so Wieler. Das RKI habe seit Dezember am veröffentlichten Öffnungskonzept gearbeitet. Die Mitarbeiter der RKI-Website seien „einfach überlastet“, sagte Wieler. Man habe „einfach vergessen“ das wichtige Dokument zu twittern. Deshalb sei es nur auf der Homepage erschienen. Dafür entschuldigte sich der RKI-Chef.

Update vom 26. Februar, 10.56 Uhr: Die neuen Mutationen aus Kalifornien und New York seien noch nicht in Deutschland entdeckt worden, so Wieler. Er appellierte nochmals, auch bei möglichen Öffnungen, weiterhin vorsichtig zu sein und sich an die Regeln zu halten.

Corona in Deutschland: Spahn und Wieler plädieren für AstraZeneca-Impfstoff

Update vom 26. Februar, 10.53 Uhr: „Dieser Impfstoff ist sicher und wirksam, er schützt“, versichert Spahn zum Corona-Impfstoff von AstraZeneca. Es gebe ausreichend Bürger:innen in der Priogruppe 2, die das Angebot auch mit AstraZeneca annehmen würden, ist Spahn sicher. Die besonders gefährdeten Gruppen sollen auch eine Zweitimpfung erhalten, im Abstand von neun bis zwölf Wochen. Möglicherweise hat eine Zweitimpfung nach zwölf Wochen eine „noch bessere Impfung“, so Spahn.

Wieler berichtet begeistert von einer Zahl aus Schottland. 500.000 Menschen seien dort geimpft. Der Impfstoff von AstraZeneca senke dort die Quote von Hospitalisierungen um 94 Prozent, so Wieler. „Das ist eine herausragende Nachricht.“ Nebenwirkungen, wie beispielsweise Kopfschmerzen, seien normale Impfreaktionen. „Ich persönlich wäre über nichts glücklicher, als wenn ich diesen Astrazeneca-Impfstoff bald selbst nutzen kann“, stellt der RKI-Chef klar.

Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, beantwortet vor der Bundespressekonferenz Fragen von Journalisten zur Corona-Lage.
Gesundheitsminister Jens Spahn wirbt um Vertrauen in den Corona-Impfstoff von AstraZeneca. © Wolfgang Kumm/dpa

Update vom 26. Februar, 10.46 Uhr: Künftig sollen die derzeit übrigen PCR-Testkapazitäten in Deutschland bei einem positiven Testergebnis in Selbst- und Schnelltests zur Nachtestung verwendet werden, erklärt Bundesgesundheitsminister Spahn.

Corona in Deutschland: Testen „unverzichtbar“ für weitere Öffnungen

Update vom 26. Februar, 10.40 Uhr: Dr. Lisa Federle ist leitende Notärztin und Pandemiebeauftragte der Stadt Tübingen. Sie erklärt den „Tübinger Weg“. Die schwäbische Stadt hat bereits früh mit umfassenden Tests in Krankenhäusern, Schulen und Kitas begonnen. Demnächst sollen auch Fahrschulen und Friseure regelmäßig getestet werden.

„Ich kämpfe seit Monaten für die Schnelltests und bin überzeugt, dass das ein ganz wichtiger Schritt ist“, erklärt Federle. Sie freut sich über die finanzielle Unterstützung des Bundes und darüber, dass immer mehr Bundesländer und auch Spahn künftig auf eine umfassende Teststrategie setzen.

Testen sei „unverzichtbar“ für weitere Öffnungen, „wenn wir nicht mit Wumms in eine dritte Welle rennen wollen“, so Federle. Das Testen müsse ein alltäglicher Vorgang werden, sie vergleicht es mit dem Zähneputzen.

„Selbsttests sind keine Wunderwaffe“ - RKI-Chef Wieler mahnt weiter zur Vorsicht

Update vom 26. Februar, 10.30 Uhr: Die Infektionszahlen bei den über 80-Jährigen sinken. Das sei ein erster Effekt der Impfung erklärte Wieler. „B.1.1.7 ist ansteckender, breitet sich rascher aus und ist gefährlicher in allen Altersgruppen“, erklärt RKI-Chef Wieler zu der britischen Corona-Mutation. Die 7-Tage-Inzidenz steige wieder in einigen Bundesländern. Er warnte vor einer dritten Welle der Corona-Pandemie.

Er appellierte an die Bevölkerung, die Regeln weiter einzuhalten und Kontakte zu reduzieren, „insbesondere in geschlossenen Räumen“. Der RKI-Chef freut sich über die zur Verfügung stehenden Schnell- und Selbsttests. „Ein negatives Testergebnis ist nicht 100 Prozent sicher“, erklärt Wieler allerdings. Auch wenn ein Test negativ sei, kann man sich nicht schutzlos mit anderen treffen, so der RKI-Chef. „Selbsttests sind keine Wunderwaffe, aber ein nützliches Werkzeug.“

Das wichtigste Werkzeug seien aber weiterhin die Menschen selbst. „Und dazu gehört auch, dass wir uns impfen lassen“, so Wieler.

Corona in Deutschland: Spahn nennt „Vorsicht, Impfen, Testen“ drei wichtige Bestandteile für weiteren Weg

Update vom 26. Februar, 10.25 Uhr: Vermehrtes Testen wird in Zukunft helfen, besser mit dem Coronavirus leben zu können. Mittlerweile gäbe es ein genügendes Angebot an Schnelltests. „Schnelltests können Teil unserer weiterer Strategie sein wenn wir sie kostenlos oder niedrigpreisig anbieten“, so Spahn. Tübingen sei da ein positives Beispiel.

„Selbsttests geben Sicherheit für bestimmte Situationen“, so Spahn. Als Beispiel nennt er Konzerte. „Ich bin überzeugt, dass Selbsttests künftig ein Bestandteil unseres alltäglichen Lebens sein werden“, erklärte der Gesundheitsminister. Sie liefern allerdings keine hundertprozentige Sicherheit. „Der PCR-Test bleibt der Goldstandard.“

„Vorsicht, Impfen, Testen: Das sind drei wichtige Bestandteile für unseren weiteren Weg“, erklärt Spahn.

Update vom 26. Februar, 10.20 Uhr: Zunächst ergreift Gesundheitsminister Spahn das Wort. „Fast alle Bewohner:innnen von Alten- und Pflegeheimen haben inzwischen ein Impfangebot bekommen“, beginnt Spahn. Der Großteil hätte dieses Angebot auch angenommen. „Das zeigt Wirkung“, erklärt der Gesundheitsminister. Die Strategie, zunächst die Risikogruppen zu impfen, gehe auf. Insgesamt wurden in den beiden vergangenen Tagen jeweils 160.000 Impfungen durchgeführt.

Künftig sollen neben den Impfzentren der Länder auch Arztpraxen in die regelmäßige Corona-Impfung einbezogen werden. „Wir bereiten das gerade gut vor“, erklärt der Gesundheitsminister.

Update vom 26. Februar, 10.15 Uhr: Die Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Spahn und RKI-Präsident Wieler beginnt.

Corona in Deutschland: Pressekonferenz mit Spahn und RKI-Chef Wieler

Update vom 26. Februar, 9.55 Uhr: Gegen 10.15 Uhr werden heute Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), RKI-Chef Lothar Wieler und Dr. Lisa Federle, Leitende Notärztin und Pandemie-Beauftragte aus Tübingen, über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland berichten.

Neben den aktuellen Corona-Zahlen dürften auch Schnell- und Selbsttests, sowie die Corona-Impfung Thema sein. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kündigte nach einem EU-Gipfel gestern die Entwicklung eines EU-Impfausweises bis zum Sommer an.

Jens Spahn (r, CDU), Bundesminister für Gesundheit und Lothar Wieler (M), Präsident des Robert Koch Instituts, kommen aus der Pressekonferenz zur Entwicklung der Corona Pandemie.
Jens Spahn (r, CDU), Bundesminister für Gesundheit und Lothar Wieler (M), Präsident des Robert Koch Instituts, nach einer Pressekonferenz vor zwei Wochen. © Kay Nietfeld/dpa

Erstmeldung vom 26. Februar: Berlin - Impfen, testen, lockern: Das ist ein Dreiklang, der vielen schlüssig erscheint. Doch in Deutschland gestaltet sich das derzeit gar nicht so einfach. „Ankündigungsminister“, „Impf- und Testdebakel“, „Schnauze voll“: Solche Worte zierten dann schon eher die Überschriften der letzten Tage. Sogar in der New York Times heißt es mittlerweile: Die Deutschen warten.

Einer, der derzeit immer wieder im Rampenlicht guter und schlechter Entwicklungen steht, ist Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Bei der Regierungsbefragung blieb er „standhaft“, auch weil die Fragen der Abgeordneten eher wachsweich statt kritisch wirkten. Doch vor allem die SPD scheint Spahn zum Zielobjekt auserkoren zu haben.

An diesem Freitag findet sich Spahn erneut zu seinem Routinetermin bei der Bundespressekonferenz ein. Ab 10.15 Uhr steht er gemeinsam mit dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts (RKI)*, Lothar Wieler, Rede und Antwort zur Corona-Lage im Lockdown. In der letzten Woche sprachen die Herren vor allem über die Trendwende, die sich einmal mehr ergibt. Die Zahlen in Deutschland bleiben auf einem Niveau, teilweise steigen sie wieder.

Der nächste bundesweite Lockerungsschritt in Deutschland sind die Öffnungen der Friseure. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartete beim letzten Corona-Gipfel noch, dass am 1. März eine Inzidenz von 50 erreichbar ist. In den aktuellen RKI-Zahlen von Freitagmorgen steht jedoch der Wert von 62,6. Dass dieser bis Montag derart sinkt, ist eher unwahrscheinlich.

Spahn und Wieler bei der Bundespressekonferenz zur Corona-Lage: RKI-Dashboard am Morgen nicht erreichbar

Aktuell finden auch Schnell- und Selbststests* großen Platz in der Debatte. Merkel äußerte sich am Donnerstag aber zurückhaltend zu einer raschen Lockerung von Corona-Beschränkungen bei deren Einsatz. Es müsse zunächst bewertet werden, welche Wirkung ein vermehrtes Testen habe, sagte Merkel nach einem EU-Gipfel. „Und dann kann man überlegen, ob wir damit eben auch etwas mehr Freiraum zum Öffnen haben.“ Es könne dagegen nicht so vorgegangen werden, „dass wir erst die Öffnung definieren und anschließend mal gucken, ob das Testen uns hilft“, sagte die Kanzlerin. „Das wäre aus meiner Sicht zu gefährlich.“

Spahn hatte bei seinem Auftritt im Bundestag am Mittwoch betont, wie wichtig es ihm ist, mehrere Zahlen im Zusammenhang anzuschauen, um die Lage zu betrachten. „Diese Pandemie lässt sich nicht auf eine Zahl reduzieren“, sagte der Gesundheitsminister. Im Zusammenhang mit den Schnelltests sagte Merkel dazu: Auf die Beachtung von Inzidenzwerten der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern könne aus ihrer Sicht nicht generell verzichtet werden. Sie hielt es aber für möglich, dass durch vermehrtes Testen ein „Puffer“ erarbeitet werde, „so dass wir in der Inzidenz etwas höher gehen können als 35“.

Womöglich wird sich RKI-Präsident Wieler auch dazu äußern, was am Morgen mit dem RKI-Dashboard los war. Bei den Angaben zu den Landkreisen schien es Unstimmigkeiten zu geben. Für Bayern werden teils Werte gemeldet, die beinahe doppelt so hoch sind wie am Vortag. Dann war das Dashboard eine Weile nicht zu erreichen. „Die Daten werden derzeit aktualisiert“, hieß es. Ab 10 Uhr soll es wieder zur Verfügung stehen. Dann wird sich zeigen, ob die Zahlen immer noch so hoch sind.

Corona in Deutschland: Impfreihenfolge bleibt ein Thema

Und auch beim Thema Impfen* bleibt die Debatte hitzig. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) regte etwa eine neue Priorisierung beim Astrazeneca- Impfstoff an, dem viele Menschen reserviert gegenüberstehen und von dem bisher nur ein Bruchteil der bereitstehenden Dosen verabreicht wurde. „Wenn es so weitergeht, werden wir auf einem Berg von AstraZeneca Impfdosen sitzenbleiben. Das kann niemand wollen bei einem Impfstoff, der gut schützt“, sagte der CSU-Chef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Sollte sich der Trend bei AstraZeneca fortsetzen, hat es keinen Sinn, dafür ständige neue Priorisierungen vorzunehmen. Sinnvoll wäre es dann, AstraZeneca gleich über die Ärzteschaft zu verimpfen. Denn wir sollten so rasch wie möglich alles verimpfen, was geht“, sagte Söder.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) entgegnete, in seinem Bundesland werde AstraZeneca gut angenommen. „Zudem ist es nicht hilfreich, wenn dieser sehr gute Impfstoff jetzt völlig ungerechtfertigt ein Ladenhüter-Image verpasst bekommt“, sagte Ramelow dem RND. (cibo/dpa/AFP) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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