Der Virologe Alexander Kekulé erklärte in seinem MDR-Podcast, dass in der internationalen Datenlage nur unter vier Prozent der Erkrankten Schnupfen als Symptom hätten. Jene hätten „so eine Art verstopfte Nase als Nebeneffekt“. Das sei aber nicht mit der „klassischen Laufnase beim kleinen Kind“ vergleichbar.
Vor allem im Herbst könnte das laut Kekulé noch zum Problem werden. „Wo in den Kitas wieder alles offen ist und nach meiner Erfahrung dann jedes dritte Kind eine Rotznase hat: Die alle zu Hause zu lassen mit der Ansage, das ist ein typisches Zeichen für Covid-19, da habe ich mich dagegen ausgesprochen, und dabei bleibe ich auch“, stellte der Virologe klar. Außerdem hoffe er, dass das RKI seine Empfehlung ändert.
Auf Twitter freute sich das Institut kürzlich für den Erfolg der Corona-Warn-App. Bisher hatten laut RKI 500 Menschen, die positiv auf das Virus getestet worden sind, die Möglichkeit über die App andere zu warnen. Am 8. Juli verkündete das Institut, dass die App mittlerweile 15,2 Millionen mal heruntergeladen wurde.
Bezüglich der Fragen, wann ein Kind besser nicht in die Kita gehen sollte, sagte Dominik Ewald zu Focus: „Ich meine, jeder kann doch sehen, ob ein Kind krank ist oder nicht.“ Nach 24 Stunden ohne Fieber könne ein Kind auch trotz laufender Nase wieder mit anderen Kindern spielen.
Ein anderer Forscher zog eine bittere Bilanz bezüglich der Coronavirus-Pandemie. Einer Analyse mit Daten der Oxford-Universität steuern zehn Länder auf eine zweite Corona-Welle zu - darunter befindet sich auch Deutschland.
Indes warnen Experten vor extremen Spätfolgen - selbst bei leichten Symptomen. Bezüglich der Frage, ob ein Impfstoff die Coronavirus-Pandemie beenden kann, äußerte sich der Virologe Hendrik Streeck skeptisch. Er fordert ein Umdenken.
Im Wettstreit um einen Corona-Impfstoff soll Russland Hacker-Angriffe durchgeführt haben. Das Vereinigte Königreich, Kanada und die USA prangern an und warnen vor mehr.
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