+++ Update vom Freitag, 03.04.2020, 9.31 Uhr: Nun hat auch Aldi Süd auf unsere Anfrage reagiert. Der Discounter teilte eine großangelegte Maßnahme mit: „Damit sich an den – erfahrungsgemäß hochfrequentierten – Einkaufstagen vor Ostern möglichst keine Schlangen bilden, weiten wir die Öffnungszeiten aus: Am Gründonnerstag und am Karsamstag öffnen unsere Filialen deshalb flächendeckend bereits um 7 Uhr“, erklärt Sprecherin Annika Büschken. Für gewöhnlich machen die meisten der 1930 Filialen von Aldi Süd erst um 8 Uhr auf. Allerdings: Wegen der Corona-Krise gilt schon länger die Regelung, dass Filialen, die sonst bis 21 oder 22 Uhr geöffnet haben, aktuell schon um 20 Uhr schließen.
Auch Aldi Süd setzt in Zeiten des Coronavirus auf Maßnahmen, um die Sicherheit von Kunden und Kassierenden zu gewährleisten. In vielen Filialen werden Plexiglasscheiben an den Kassen errichtet. Auch sollen nun die Pfandautomaten so umprogrammiert werden, dass der Beleg automatisch gedruckt wird, ohne dass man einen Knopf drücken muss. Mancherorts könne es auch zu Einlasskontrollen oder -beschränkungen kommen, teilte Büschken mit.
+++ Erstmeldung vom Donnerstag, 02.04.2020: Frankfurt - Die Corona-Krise bedeutet auch für den Einzelhandel massive Änderungen. Um das Kontaktverbot zu respektieren, lassen Supermärkte beispielsweise nur noch eine bestimmte Anzahl an Leuten in den Laden, errichten Markierungen, damit der geforderte Mindestabstand eingehalten wird, und schützen Kassierende mit Plexiglasscheiben vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Doch wie gehen Rewe, Edeka und Co. mit dem erwartbaren Ansturm vor den Osterfeiertagen um? Vor allem an Gründonnerstag (09.04.2020) und Karsamstag (11.04.2020) ist wieder mit Millionen von Leuten zu rechnen, die noch Einkäufe erledigen wollen. Wir haben uns bei mehreren deutschen Supermärkten umgehört.
Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der Rewe Group, hatte bereits am Mittwoch (01.04.2020) in einer Mitteilung an die Kunden appelliert, Oster-Einkäufe in Zeiten von Corona schon vorab zu erledigen. „Angesichts der überall in Deutschland geltenden Zugangs- und Abstandsregelungen in den Märkten, wäre es für alle - Kunden und Marktmitarbeiter - eine große Hilfe, wenn die Lebensmitteleinkäufe bestmöglich auf die nun kommenden Tage verteilt werden“, sagte Souque. „Alle, die dazu die Möglichkeit haben, sollten zumindest Teile ihrer Einkäufe an Ostern vorziehen.“
An Gründonnerstag und Karsamstag rechne man auch ohne das Coronavirus mit mehr als zehn Millionen Kunden. So könnten diese beiden Tage „entlastet“ werden. Die Kunden könnten sich auch für das bevorstehende Osterfest darauf verlassen, dass Rewe die Versorgung mit Lebensmitteln „bestmöglich“ sicherstelle.
Rewe-Pressesprecherin Kristina Schütz betont auf Anfrage: „Der Schutz unserer Mitarbeiter und Kunden hat für uns oberste Priorität.“ Wo es Zulauf an Kunden notwendig macht, beschränken Rewe-Märkte schon heute den Zugang, etwa durch Einlasskontrollen oder eine begrenzte Anzahl an Einkaufswagen und -körben. Laut Schütz werden alle Märkte mehrmals täglich gereinigt und die Einkaufswagen regelmäßig gesäubert. Rewe und Penny (Penny gehört seit 1989 zur Rewe Group, Anm. d. Red.) seien dieser Tage dabei, an den Kassen sukzessive durchsichtige Schutzscheiben wegen des Coronavirus anzubringen - in allen Märkten.
Aufkleber auf dem Boden weisen in den deutschen Rewe-Märkten schon jetzt auf den einzuhaltenden Mindestabstand hin. Auch sollen die Mitarbeiter schrittweise mit Handdesinfektionsmitteln, Hygienehandschuhen und pflegenden Handcremes ausgestattet werden. Die Kunden könnten in der Corona-Krise einen wichtigen Beitrag leisten, „indem sie Abstand halten und sich besonnen und respektvoll verhalten“, so Schütz. Dies gilt natürlich auch für die Einkäufe an Ostern.
„Die wichtigste und wirkungsvollste Schutzmaßnahme ist das verantwortungsvolle Handeln jedes einzelnen“, betont auch Edeka-Sprecherin Katharina Mindt. Das gelte „insbesondere jetzt, da die Ostertage näher rücken und vermehrt für die Feiertage eingekauft wird“. Auch Edeka empfiehlt, die Oster-Einkäufe möglichst früh und „verteilt innerhalb der Woche vor Ostern“ zu tätigen, damit sich Wartezeiten vor und in den Märkten vermeiden lassen. „Wir appellieren weiterhin an alle Kunden, den Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Kunden sowie Mitarbeitern einzuhalten und - wenn möglich - alleine einzukaufen“, so Mindt.
Da sich die Situation in der Corona-Pandemie je nach Region unterscheide, würden in einzelnen Edeka-Märkten teils unterschiedliche Vorkehrungen getroffen, um Kunden und Mitarbeiter vor zu viel Kontakt zu schützen, erläutert Mindt weiter. Dazu gehören unter anderem:
„Der weitaus größte Teil unserer Kunden respektiert diese Maßnahmen und hält sich vorbildlich daran“, betont Edeka-Sprecherin Mindt. Doch ob all diese Maßnahmen reichen, um den großen Ansturm vor dem Oster-Wochenende Herr zu werden? Das wird sich vermutlich erst am Gründonnerstag zeigen.
Von Manuel Schubert
Rubrikenbild Sven Hoppe/dpa
Alle Informationen zur Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland finden Sie in unserem News-Ticker*. Zudem verrät eine preisgekrönte Chemikerin in einem Video bei YouTube, warum die Corona-Krise in Deutschland erst am Anfang steht und wann sie vermutlich endet.
Aldi Süd hat wegen der Corona-Krise eine spezielle Filiale in Frankfurt eröffnet*. Die Aldi-Filiale ist aber nicht für alle zugänglich.
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