Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) rechnet mit andauernden Kontaktbeschränkungen - und das monatelang. „Ich selbst gehe davon aus, dass Kontaktreduzierung der Wintermodus für die kommenden Monate ist“, erklärte Reimann im Landtag in Hannover. „Die Sieben-Tages-Inzidenz muss unter 50 liegen, damit die Nachverfolgung der Infektionsketten wieder möglich ist.“
Angehörige sollen Menschen in Pflegeheimen in Niedersachsen auch an den Feiertagen besuchen dürfen. Darauf würden sich die Pflegeheime vorbereiten, so die Landesvorsitzende des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste, Ricarda Hasch. Schon jetzt sollten Angehörige die Einrichtungen kontaktieren, um die Besuchsmöglichkeiten und Zeiten abzustimmen.
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sieht derzeit keine Notwendigkeit für die Verschärfungen der Corona-Maßnahmen. „In den Tagen vor dem 20.12.2020 werden wir die dann aktuelle Situation genau analysieren und entscheiden, ob wir die Regelungen in unserer Corona-Verordnung verändern müssen oder fortschreiben können“, so der SPD-Politiker. „Wir tendieren in Niedersachsen eher zu einer vorsichtigen und zurückhaltenden Linie und machen insgesamt gute Erfahrungen mit unserem Kurs.“
Noch immer gilt in die Niedersachsen die Regel: Sowohl draußen als auch drinnen dürfen sich maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Kinder unter 14 Jahren sind von der Corona-Regelung ausgenommen. Die Gastronomie bleibt weiterhin geschlossen.
Sollte eine Region die Inzidenz von 200 übersteigen, gibt es für Schulen ab der 7. Klasse Wechselunterricht. Schüler werden in geteilten Klassen abwechselnd zu Hause und in der Schule unterrichtet. Auch für Grundschüler gilt dann eine Maskenpflicht. Auch dafür, wie es im Jahr 2021 an den Schulen in Niedersachsen weitergehen soll, gibt es bereits konkrete Pläne.
Über eine Ausgangssperre, wie zum Beispiel in Bayern und Hessen, wird in Niedersachsen derzeit nicht diskutiert. Sollte sich die Landesregierung allerdings anders entscheiden, könnten Gebiete ab einem Inzidenzwert von 200 davon betroffen sein. Vor allem die Landkreis Cloppenburg (167,6) und Vechta (163,8) sowie die Stadt Delmenhorst (168,9) verzeichnen viele Neuinfektionen und nähern sich der 200er-Marke (Stand 09.12.2020). (kas) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.