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Jetzt geht alles ganz schnell! Spahn kündigt Corona-Selbsttests in den nächsten Tagen in Discountern an

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Am Mittwoch wurden in Deutschland die ersten drei Corona-Selbsttests zugelassen. Laut Gesundheitsminister Spahn sollen sie „niedrigschwellig erreichbar“ sein.

Berlin - „Testen ist eine Chance“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwochmorgen im ZDF-„Morgenmagazin“. In der TV-Sendung konnte er einen Fortschritt im Kampf gegen die Corona-Pandemie* vermelden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat die ersten drei Sonderzulassungen für Corona-Tests zur Eigenanwendung durch Laien erteilt. Das teilte auch ein Sprecher am Mittwoch mit.

Corona-Schnelltests in Deutschland: Erste Sonderzulassungen für Selbsttests

Vor der Erteilung einer Sonderzulassung prüft das Bundesinstitut nicht nur das technische Funktionieren des Tests. Es geht auch um die Frage, ob der Test sicher von Laien angewendet werden kann. Dazu gehört unter anderem auch eine verständliche Bedienungsanleitung, hieß es im Vorfeld.

Bei dem Bundesinstitut waren mit Stand 12. Februar fast 30 Anträge auf eine Sonderzulassung entsprechender Selbsttests gestellt worden. Damit die Tests von Laien sicher angewendet werden können und einen wirksamen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie* leisten, sei Sorgfalt das oberste Prinzip in den Prüfverfahren, erklärte das Bundesinstitut.

Corona-Schnelltests in Deutschland: Spahn kündigt Verfügbarkeit der Selbsttests in Discountern an

„Wir werden heute die ersten drei Tests genehmigen“, verkündete Spahn im ZDF-„Morgenmagazin“. Sie sollen in den nächsten Tagen „niedrigschwellig erreichbar“, also auch in Discountern und Geschäften verfügbar sein, kündigte der Gesundheitsminister an. „Ich gehe davon aus, dass wir schon nächste Woche weitere genehmigen können, Sonderzulassungen aussprechen können“, so Spahn weiter. Die Ergebnisse der Selbsttests sind allerdings nicht so genau wie bei einem PCR- oder Schnelltest*.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im ZDF-„Morgenmagazin“.
Gesundheitsminister Spahn verkündete im ZDF-„Morgenmagazin“ die Zulassung der ersten Corona-Selbsttests. © Screenshot/ZDF-„Morgenmagazin“

Mitte Februar hatte der Bundesgesundheitsminister angekündigt, dass ab dem 1. März alle Bürgerinnen und Bürger kostenlose Schnelltests auf das Coronavirus* in Testzentren oder Apotheken machen lassen könnten. Darüber soll nun aber erst bei den Bund-Länder-Beratungen am 3. März gesprochen werden.

Corona-Selbsttests in Deutschland: Spahn weist Kritik an verzögerter Einführung von Schnelltests zurück

Dafür kassierte Spahn massive Kritik von der Opposition. „Es ist zum wiederholten Mal so, dass von Seiten des Bundesgesundheitsministers Dinge angekündigt wurden, die dann so oder zumindest so schnell nicht kommen“, zeigte sich beispielsweise der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Michael Müller (SPD), am Dienstag enttäuscht im ZDF-„Morgenmagazin“.

Am Mittwoch wies der Gesundheitsminister* die Kritik an der verzögerten Einführung der Schnelltests allerdings zurück. Der Termin Anfang März wäre an sich möglich gewesen, man habe sich nun aber erst auf eine weitere Koordination mit den Bundesländern geeinigt. „Ich hätte gerne tatsächlich begonnen in der nächsten Woche mit mehr Testen“, betonte Spahn. Das Angebot an Tests sei vorhanden. Daher sollte schnellstmöglich mehr getestet werden, „auch mit Schnelltests, idealerweise kostenlos angeboten“, erklärte der Minister.

Corona in Deutschland: Spahn schlägt Kombination aus Schnell- und Selbsttests vor

Mit Blick auf das weitere Vorgehen in der Corona-Krise schlägt er eine Kombination aus Schnelltests und Selbsttests vor. „Mehr Schnelltests können uns helfen, mehr Sicherheit im Alltag zu bekommen. Wenn wir die Großmutter besuchen wollen, für Pflegebedürftige im Heim oder beim Reisen“, erklärte Spahn gegenüber der dpa. Diese Tests durch geschulte Dritte ergäben da Sinn, wo es einen bestätigten Nachweis über das Ergebnis brauche. Selbsttests könnten hingegen perspektivisch Sicherheit in konkreten Situationen geben, sagte der Gesundheitsminister: „Bevor man eine Veranstaltung besucht, sich die Haare schneiden lässt oder ins Theater geht.“ (ph/dpa) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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