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Tönnies-Skandal: Minister Aiwanger verhöhnt Veganer: „Wenn der nur einmal die Woche Fleisch kriegt ...“

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In Bayern gelten noch immer strenge Regeln zur Bekämpfung des Coronavirus. Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat in einem brisanten Interview dazu neue Forderungen gestellt.

München - Zu Beginn der Corona*- Krise im März hatte sich die Bayerische Regierung rund um CSU und Freie Wähler als eine Einheit gezeigt. Nach und nach zeigte sich jedoch, dass besonders Huber Aiwanger*, Wirtschaftsminister in Bayern, mit Forderungen nach Lockerungen die klare Linie zu Beginn der Krise durchbrochen hatte. In einem Interview mit der Bild-Zeitung äußert sich Aiwanger jetzt zu unterschiedlichen Themen der Krise - mit teils brisanten Aussagen.

Corona in Bayern: Tönnies-Skandal entfacht Fleisch-Debatte

Der Skandal um Tönnies in Nordrhein-Westfalen hat in der vergangenen Zeit die Schlagzeilen beherrscht. Unzählige Mitarbeiter steckten sich mit dem Coronavirus an, ein regionaler Lockdown war die Folge. Doch eine Debatte rückte durch den Skandal ebenfalls ins Licht. Durch schwierige Arbeitsbedingungen und wenig konsequente Hygienekonzepte konnte es erst zu den Ansteckungen kommen. Nicht nur Bedingungen für Arbeitnehmer, sondern auch das Tierwohl rückte dadurch in den Fokus. Das Thema Billigfleisch ist in Deutschland wohl so konkret wie selten vorher auf dem Tisch.

Corona in Bayern: Aiwanger mit brisanter Aussage über Veganer

Für Aiwanger ist Fleisch nicht generell zu billig: „Teuer heißt nicht automatisch besser. Es wird weiterhin preiswertes Fleisch geben, aber auch ausgewähltere Qualität für die, die es sich leisten ­können. Die Debatte darf sich nicht zuspitzen auf die Bevormundung, dass Fleisch einmal die Woche reicht. Für einen Büromenschen auf dem Vegan-Trip vielleicht – für den Bauarbeiter nicht. Wenn der nur einmal die Woche Fleisch kriegt und nur Salat, fällt er am dritten Tag vom Gerüst runter,“ behauptet Aiwanger spitz gegenüber der Zeitung. Daneben sprach der bayerische Wirtschaftsminister auch über weitere Lockerungen für Bayern.

Corona in Bayern: Aiwanger prescht mit Forderungen vor- und nennt konkrete Vorschläge

Demnach sei es von großer Bedeutung, dass man ausgefallene Großveranstalungen durch Biergärten kompensiere. Allgemein müsste man auch über die Öffnung von Schankwirtschaften sprechen, dabei ginge es um etwa 5.000 Kneipen und Bars. Es müsse auch die Anzahl der Gäste bei Geburtstagen, Hochzeiten, Tagungen von derzeit 50 drinnen bzw. 100 draußen erhöht werden. Genauso die auf 100 bzw. 200 begrenzten Kulturveranstaltungen. Die Gespräche in der Koalition dazu würden bereits laufen, so Aiwanger gegenüber BILD. Außerdem sehe es im Moment danach aus, dass der Freistaat in eine Pleitewelle käme - dem müsse man sich jetzt mit Investitionsanreizen entgegensteuern. *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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