Mehrere Organisationen und Personen haben bereits dazu aufgerufen, trotz des Verbots der Corona-Demo in Berlin in die deutsche Hauptstadt zu fahren. Nach Angaben der Stuttgarter Zeitung soll sich innerhalb der rechtsradikalen Gruppierung Corona-Rebellen Sachsen der Aufruf „Jetzt erst recht – Wir fahren nach Berlin“ verbreiten. Zudem sollen die NPD und der III. Weg, die Identitäre Bewegung, AfD-Politiker Björn Höcke, Götz Kubitschek und das rechtsextreme „Compact“-Magazin zur Teilnahme an dem Protest aufgerufen haben.
Auch die AfD-Bundestagsabgeordnete Joana Cotar geht davon aus, dass das Verbot der Corona-Demonstration in Berlin gekippt wird, wie sie auf Twitter schreibt. „Wenn nicht: Berlin ist schön, sollte man mal besuchen, gerade am Wochenende. Auch Fahnen und Plakate kann man bei einem Spaziergang mit sich rumtragen. Das macht die Stadt bunter und gerade das mögen die Berliner“, schreibt die AfD-Politikerin. Die Berliner Polizei ist laut Polizeisprecher darauf vorbereitet, die Demo zu betreuen und illegale Versammlungen aufzulösen, sollte das Verbot doch gekippt werden. Berlins Innensenator sagte, er sei nicht bereit, ein zweites Mal hinzunehmen, dass „Berlin als Bühne für Corona-Leugner, Reichsbürger und Rechtsextremisten missbraucht wird“ und kündigte ein konsequentes Vorgehen der Polizei an.
Im Mai hatte die Stadt Stuttgart bereits eine Corona-Demo der AfD verboten, die als Protest gegen die Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus in Baden-Württemberg geplant war - ebenfalls mit der Begründung, dass die Einhaltung der Auflagen zum Infektionsschutz nicht zu erwarten sei. Angesichts steigender Fallzahlen und der Infektionsgefahr bei den Corona-Demos gegen die Auflagen, hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann betont, er sei hochgradig beunruhigt über die Proteste*. Einem Bericht des Innenministeriums zufolge hatten sich viele Demonstranten bei den vergangenen Hygiene-Demos nicht an die geltenden Hygienevorschriften zum Schutz vor Covid-19 gehalten. *BW24 ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.