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Corona in Bayern: Inzidenz einer Region schießt deutschlandweit auf Platz 2

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Seit Ausbruch der Corona-Pandemie legen viele Menschen ihre Hoffnung auf einen Impfstoff. Am 27. Dezember war es so weit: In Bayern starteten die Impfungen - allerdings etwas holpriger als geplant.

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Update vom 29. Dezember, 8.08 Uhr: Am Morgen veröffentlichte das Robert-Koch-Institut (RKI) neue Zahlen. Demnach ist Coburg mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 535,6 Deutschlands Corona-Hotspot Nummer zwei. Nur der Vogtlandkreis hat mit 653,1 einen höheren Wert.

Corona/Bayern: Nach Kühlpanne bei Impfstoff - 1000 Dosen bleiben im Depot

Update vom 28. Dezember, 16.07 Uhr: Die Panne bei der Kühlung von Corona-Impstoff in Oberfranken ist schlimmer als gedacht. Entgegen erster Meldungen werden die betroffenen Dosen nun doch nicht verimpft. Das teilte ein Sprecher des Landratsamts Lichtenfels der Deutschen Presse-Agentur mit.

1000 Dosen bleiben im Depot, heißt es. Experten stufen die Vakzine zwar als grundsätzlich einwandfrei ein, doch es bestehen Restzweifel, erläuterte der Vorsitzende des Bezirksverbandes Oberfranken des Bayerischen Landkreistages, Christian Meißner. Die Lieferung vom Sonntag wird nicht verwendet.

Update vom 28. Dezember, 14.53 Uhr: In Augsburg und Dillingen wurde der Impf-Start zum Pannen-Tag. Der Beginn wurde verschoben. Landrat Leo Schrell erklärt dem Bayerischen Rundfunk jetzt, was eigentlich passiert ist.

Ein Missverständnis verzögerte den Ablauf in Dillingen. Mitarbeiter hatten gedacht, die Impfdosen seien vielleicht aufgetaut und dann nochmals eingefroren worden. Der Denkfehler sei passiert, als die tiefgefrorenen Dosen in die kühle Box gestellt wurden. Dadurch sinkt die Temperatur im Behälter natürlich. Den Temperatur-Abfall hätten die Angestellten dann falsch interpretiert.

Die Panne in Augsburg war noch etwas kurioser. Ein Mitarbeiter hatte den Reset-Knopf an einer Transportbox gedrückt. Deshalb fehlte in der Kühl-Aufzeichnung plötzlich eine ganze Zeitspanne. Der Lapsus wurde dann aber aufgedeckt. Außerdem gab es ein Problem bei der Umlagerung während des Transports. In Dasing wurden die Impfdosen in einer andere Box gepackt. Der neue Behälter war etwas wärmer als der alte. Deshalb hatte das Kühlprotokoll hier eine Schwankung angezeigt.

Coronavirus in Bayern: Impfungen gestartet - weitere Lieferung erwartet

Update vom 28. Dezember, 11.59 Uhr: An Tag eins ging es teils holprig los, am zweiten Tag der Impfungen gegen das Coronavirus soll es geschmeidiger laufen. Nach dem Impfstart in Bayern am Sonntag soll die Versorgung der Patienten vor allem in den Alten-und Senioreneinrichtungen zügig fortgesetzt werden. Am Montag wird außerdem eine zweite Impfstofflieferung erwartet. Diese soll zunächst an acht Verteilerzentren in Bayern gehen. Der Freistaat rechnet mit 97.000 Impfdosen, das sind fast zehnmal so viel wie bei der ersten Lieferung am Samstag.

Bereits am Sonntag wurden mehrere tausend Menschen in Bayern geimpft. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hatte von einem „sehr bewegenden“ Tag gesprochen.

Corona-Impfung in Bayern: „Das ist ein Piks und fertig“

Überschattet wurde der Impfstart allerdings von einer Panne in Oberfranken und Schwaben (siehe Update vom 27. Dezember, 17.11 Uhr). In zehn Landkreisen und kreisfreien Städten verzögerte sich das Impfen, weil es Probleme bei der Kühlung des Impfstoffs gegeben hatte.

In den anderen Teilen Bayerns waren die ersten mobilen Impfteams ausgerückt. In Unterföhring wurde eine 100-Jährige geimpft, in Kaufbeuren eine Frau, die schon 103 Jahre alt ist, wie die Stadtverwaltung mitteilte. In Germering erhielten die 83-jährige Helga Klingseisen und ihr 91 Jahre alter Ehemann Kurt die ersten Dosen in ihre Oberarme gespritzt. „Das ist ein Piks und fertig“, kommentierte die 83-Jährige den Vorgang.

Panne bei Impfstart in Bayern: Impfen kann auch in Oberfranken beginnen

Update vom 28. Dezember, 7.55 Uhr: Nach einer Panne beim Impfstart in Oberfranken soll nun auch dort gegen das Coronavirus geimpft werden. Die herstellende Firma habe die Qualität der Impfdosen bestätigt und die Dosen freigegeben, teilte die Regierung von Oberfranken in der Nacht zu Montag mit. „Damit steht dem Impfstart in Oberfranken nichts mehr im Wege. Die Impfungen können beginnen.“

Beim eigentlichen Start der Impfungen am Sonntag hatte es in Oberfranken und Schwaben Probleme mit der Kühlkette gegeben - der Impfstoff muss bei extremen Temperaturen um die minus 70 Grad tiefgekühlt werden. Während sich die Probleme in Schwaben bald darauf als marginal erwiesen und das Impfen begann, blieb es in Oberfranken zunächst unklar, wann die größte Impfaktion in der Geschichte der Bundesrepublik auch dort starten kann.

Markus Söder mit Mundschutz.
Am Sonntag starten in Bayern die Corona-Impfungen. Doch Markus Söder warnt bereits im Vorfeld die bayerische Bevölkerung. ©  Sven Hoppe/dpa

Corona in Bayern: Impfungen werden wissenschaftlich begleitet

Update vom 27. Dezember, 20.02 Uhr: Die Corona-Impfungen werden in Bayern wissenschaftlich begleitet. Laut dem Wissenschaftsministerium gehe es um die Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung. Ziel der Studie sei es herauszufinden, wie wirksam die Sars-CoV-2-Impfung in verschiedenen Personen- und Risikogruppen sei. Das Ministerium unterstützt die Studie mit einer Million Euro.

„Die Zulassung des Impfstoffs ist ein großer Schritt im Kampf gegen Corona“, sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU). Es gehe nun darum, wirksam und effektiv zu impfen. Impfwillige könnten die Studie unterstützen, wenn sie bei der Impfung ihr Einverständnis zur Kontaktaufnahme durch die Wissenschaftler geben.

Durchgeführt wird die Studie von mehreren bayerischen Universitätskliniken in Erlangen, München, Würzburg, Regensburg und Augsburg sowie der Hochschule Hof in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Die Leitung übernimmt Klaus Überla, Direktor des Virologischen Instituts am Uniklinikum Erlangen sowie Mitglied der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut. „Die vorausschauende wissenschaftliche Begleitung der zugelassenen Impfstoffe ist ein wichtiger Baustein, um die größtmögliche Sicherheit der Covid-19 Impfungen zu gewährleisten und die Impfstoffe optimal einsetzen zu können“, sagte Überla laut Mitteilung.

Panne Corona-Impfstart in Bayern: Mehrere Landkreise müssen Impfstart verschieben - Ministerium nennt Details

Update vom 27. Dezember, 16.11 Uhr: Bei der Regierung von Oberfranken wird immer noch fieberhaft nach dem Problem bei Kühlcontainern und Temperaturlogger der BioNTech-Impfstoff-Lieferung gesucht. Bisher können dort die Impfungen nicht starten.

Gute Nachrichten gibt es dagegen aus Schwaben. Auch dort hatten die Anzeigen verwirrende Daten ausgegeben. Und zwar offenbar ein paar Grad zu wenig als vorgesehen. Doch das Problem konnte gelöst werden. Ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministerium klärt gegenüber Merkur.de* aktuell auf:

„Die Temperaturauswertung zeigte niedrigere Werte als die vorgesehenen Normwerte. Da Sicherheit Priorität hat, wurde eine Klärung veranlasst und der Impfstart verschoben.“

Ministerium: In Schwaben kann Impfung jederzeit starten

Die Klärung sei erfolgt. Die Abweichung stellte sich als völlig unproblematisch heraus. In Schwaben, betroffen waren die Landkreise Augsburg und Dillingen, kann das Impfen also sofort weitergehen.

Update vom 27. Dezember, 13.51 Uhr: Es gibt einen weiteren Pannen-Landkreis in Bayern, der am Sonntag nicht am bundesweiten Impfstart teilnehmen konnte. Auch der Kreis Dillingen hat wegen Problemen mit der Kühlkette die für heute geplanten Impfungen im Heilig-Geist-Stift in Dillingen sowie im Höchstädter AWO Seniorenheim vorsichtshalber verschoben. Das berichtet BR24.de. Nach einer genauen Überprüfung will man die Impfungen wohl am Montagvormittag nachholen.

Auch in Oberfranken arbeitet man mit Hochdruck daran, die verschobenen Impfungen so schnell wie möglich anzubieten. Die Regierung von Oberfranken sei seit den Morgenstunden mit der Firma Biontech im Gespräch, sagte Kulmbachs Landrat Klaus Peter Söllner dem BR. Auch hier ist der Plan, ab Montag die Vakzine verabreichen zu können. Indessen konnte das Problem im Landkreis Augsburg bereits geklärt werden. Die Untersuchungen dort haben ergeben, dass der Impfstoff bedenkenlos verwendet werden kann. Das hatte Biontech den Behörden signalisiert.

Mega-Panne bei Impstart in Bayern: Mehrere Landkreise und Augsburg müssen Impfungen verschieben

Update vom 27. Dezember, 12.40 Uhr: Während der Corona-Impfstoff vielerorts in Bayern bereits zum Einsatz kommt, mussten einige Landkreise in Oberfranken und die Region Augsburg* den Start der Kampagne verschieben. Betroffen sind in Franken die Kreise Coburg, Lichtenfels, Kronach, Hof, Wunsiedel und Kulmbach, wie sie gemeinsam bekannt geben. In beiden Fällen sind mögliche Probleme mit der Kühlkette für den Impfstoff für die Verschiebung verantwortlich.

Corona-Impfstart in Bayern: Gleich zu Beginn Mega-Panne in Franken und Augsburg

„Beim Auslesen der Temperaturlogger, die in den zentral beschafften Kühlboxen beigelegt wurden, sind Zweifel an der Einhaltung der Kühlkette für den Impfstoff aufgekommen“, heißt es aus Oberfranken.

Die Komplikationen in Augsburg liegen ähnlich. Dort vermutet man, dass eine Kühlbox nicht richtig funktioniert hat.

„Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnte man uns aus medizinischer Sicht nicht bestätigen, dass die Impfdosen bedenkenlos verwendet werden können“, sagte Sailer. Deshalb habe man sich entschlossen, die gelieferten Impfdosen vorerst nicht zu verwenden. Es solle nun in den kommenden Stunden geklärt werden, was genau passiert ist und ob der Impfstoff weiter verwendet werden könne. So handhaben es auch die Franken. Der Hersteller Biontech soll bei der Klärung helfen. Wann genau in den betroffenen Gebieten geimpft werden kann, steht noch nicht fest.

Corona-Impfungen in Bayern: Auch im Landkreis Ebersberg startet die erste Impf-Runde

Update vom 27. Dezember, 12.12 Uhr: Auch im Landkreis Ebersberg wird heute geimpft. Etwa 40 Senioren im Alter von über 80 Jahren sollen am heutigen Sonntag den Corona-Impfstoff gespritzt bekommen. Die ersten Freiwilligen waren allesamt guter Dinge. Nebenwirkungen des Impfstoffes befürchten sie nicht. Alois Freundl ist froh, endlich geimpft zu werden. „Ich bin 32 Jahre lang geflogen, da hat man vor nichts mehr Angst“, sagt der 91-Jährige schmunzelnd.

Corona in Bayern: Auftakt der Impfungen in Seniorenresidenz in Germering

Update vom 27. Dezember, 10.33 Uhr: Es ist soweit: Im Freistaat haben die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Erste Senioren bekamen den Impfstoff bereits gespritzt. Gesundheitsministerin Melanie Huml und Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (beide CSU) kamen zum Auftakt der Corona-Impfungen in eine Seniorenresidenz in Germering (Landkreis Fürstenfeldbruck).

Melanie Huml zum Corona-Impfstart in Germering.
Zum Corona-Impfstart in Bayern besucht Gesundheitsministerin Melanie Huml ein Pflegeheim in Germering (Landkreis Fürstenfeldbruck). © Tobias Gehre

Dort wurden ebenfalls erste Impfdosen verabreicht. Mobile Impfteams rückten am Sonntagmorgen aus. Als Erstes soll vor allem in Krankenhäusern und in Alten-und Pflegeheimen geimpft werden.

Ursprünglicher Artikel vom 27. Dezember:

München - Fast ein Jahr ist es inzwischen her, dass das Coronavirus nach und nach ganz Bayern in den Ausnahmezustand versetzte. Hilft der von vielen herbeigesehnte Impfstoff nun, die Pandemie wieder in den Griff zu bekommen? Fest steht jedenfalls: Nach wochenlangen Vorbereitungen wird ab dem heutigen Sonntag, 27. Dezember, im Freistaat geimpft.

Corona in Bayern: Impfungen starten in Heimen und Krankenhäusern

Mobile Impfteams werden zuerst in erster Linie Pflege-und Senioreneinrichtungen anfahren. Dort sollen besonders gefährdete Menschen durch eine Impfung vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus* geschützt werden. Bewohner und Mitarbeiter von Heimen und medizinisches Personal auf Intensivstationen und in Notaufnahmen sind somit als erste an der Reihe.

Doch bereits vor dem bayernweiten Corona*-Impfstart spricht Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine deutliche Warnung aus - und zwar vor negativen Folgen aufgrund von Lieferengpässen. Söder: „Endloses Warten reduziert auch die Bereitschaft der Bevölkerung, sich impfen zu lassen.“

Markus Söder stellt klar: Noch nicht genug Corona-Impfstoff in Bayern vorhanden

Dem Ministerpräsidenten zufolge sei leider sei noch nicht genügend Impfstoff vorhanden. „Die Bestellungen des Bundes reichen wohl, aber die Produktion dauert. Daher ist es wichtig, alle Kapazitäten zur Herstellung des Impfstoffes zu erhöhen“, so Söder.

Aber: Er betont auch, dass darüber hinaus keine größeren Impfstoff-Komplikationen zu erwarten sind. „Die Impflogistik steht, es braucht nur noch den Impfstoff. Der Bund beliefert die Länder und dann wird alles verimpft.“

Corona-Impfstart in Bayern: Melanie Huml in Seniorenheim im Kreis Fürstenfeldbruck erwartet

Ein Blick in die Vergangenheit zeige außerdem, dass alle Seuchen am Ende nur wirksam durch Impfungen hätten bekämpft werden können. „Dazu müssen wir die Impfbereitschaft der Menschen noch deutlich erhöhen. Denn eine Impfpflicht wird es nicht geben. Je mehr geimpft wird und je mehr sich impfen lassen, desto schneller können wir den großen Schrecken von Corona reduzieren“, stellt Söder klar. Das Impfen sei daher ein bedeutender Schritt in die alltägliche Freiheit.

Zum heutigen Corona-Impfauftakt im Freistaat werden Gesundheitsministerin Melanie Huml und Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (beide CSU) am Vormittag gegen 10.30 Uhr in einer Seniorenresidenz in Germering (Landkreis Fürstenfeldbruck*) erwartet.

Unter Polizeischutz kamen die ersten 9750 Corona-Impfdosen* bereits am Samstag, 26. Dezember, in Bayern an. Anschließend wurden sie von den zentralen Lagerorten Erlangen und München aus auf die 99 Impfzentren verteilt. Bis Ende 2020 werden im Freistaat insgesamt 205 000 Corona-Impfdosen in tiefgekühlten Thermoversandbehältern erwartet.

Corona in Bayern: Menschen müssen insgesamt zweimal vor Virus geimpft werden

Zum Start ins neue Jahr soll es dann mit den Corona*-Impfstoff, müssen die Menschen insgesamt zweimal geimpft werden. Aus diesem Grund wird die Hälfte aller Impfstoffdosen auf Eis gelegt - und in den Standorten zwischengelagert.

Große Aufregung gibt es derweil um einen Arzt aus dem bayerischen Regen*. Trotz Quarantäne-Anordnung soll er Patienten behandelt haben. Die Praxis wurde durchsucht. Und ein anderer Hausarzt aus Bayern hat offenbar die Nase voll von Impf-Mythen rund um das Coronavirus. Sein schwarzhumoriger Info-Brief* wird zum Internet-Hit. *Merkur.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.  (kof)

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