In Österreich wurde nach zwei Wochen Bilanz zu den Corona-Maßnahmen gezogen. Kanzler Kurz erklärt das weitere Vorgehen und wie mit den Corona-Beschränkungen weiter verfahren wird.*
Update vom 28. März, 18.07 Uhr: Nachdem bereits am frühen Nachmittag auf dem Boxenhagener Platz 150 Personen festgestellt wurden, wie die Berliner Polizei via Twitter mitteilte, kam es einige Stunden später zu einem neuen Vorfall.
So haben sich laut Polizei am Kottbusser Tor mehr als 200 Personen zu einer nicht angemeldeten Spontanversammlung zusammengefunden. Wie die Polizei mitteilte, kam es zu mehreren Festnahmen.
Die Versammlung sei nicht angemeldet gewesen und habe gegen die derzeit geltenden Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verstoßen.
Update vom 28. März, 14.28 Uhr: Der Handelsverband Berlin-Brandenburg fordert die Kunden von Supermärkten dazu auf, beim Einkauf Schutzmasken zu tragen, wie die Berliner Morgenpost schreibt. „Je mehr Leute ihn freiwillig tragen, desto mehr schützen sie andere“, sagte Verbands-Hauptgeschäftsführer Nils Busch-Petersen. Die überwiegende Mehrheit der Kunden sei vernünftig, so Busch-Petersen weiter. Viele Läden seien inzwischen dazu übergegangen, die Zahl der Einkäufer über die Zahl der Einkaufswägen zu regeln.
Weniger einsichtig zeigten sich anscheinend Menschen auf dem Boxhagener Platz: Nach mehreren vergeblichen Lautsprecherdurchsagen, weil sich hier 150 Menschen aufgehalten hatten, musste die Polizei den Platz sperren:
Update, 27. März, 22.50 Uhr: In der Hauptstadt sind die Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus* gestiegen. Bis Freitagnachmittag stieg die Zahl der bestätigten Infektionen auf 2152 an, Tags zuvor waren es 1955 nachgewiesene Infizierte. Dies gab die Senatsgesundheitsverwaltung am Abend bekannt.
1156 aller infizierter Personen seien männlich, 991 weiblich. Bei fünf weiteren Personen wurde das Geschlecht nicht übermittelt. Aktuell befinden sich 261 Personen in Behandlung, 53 davon intensivmedizinisch. An der Zahl der Todesopfer änderte sich zum Vortag nichts, die Anzahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus liegt bei acht.
Kuriose Tweets musste die Berliner Polizei am Freitag posten. Allem Anschein nach hatten einige Geschäfte und sogar ein Einkaufscenter nichts von den neuen Verordnungen mitbekommen. Auch lässt sich aus dem Tweet entnehmen, dass Kindergeburtstage aufgelöst wurden.
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Update, 27. März, 16.45 Uhr: Mittlerweile haben sich in Deutschland 47.278 Personen mit dem Coronavirus infiziert. 281 Menschen sind bisher verstorben. Im europäischen Vergleich ist die Sterberate jedoch niedrig. 5.673 Bürger gelten als geheilt, wie die Johns Hopkins University berichtet.
Update, 27. März, 10 Uhr: Wie einer Meldung der Berliner Polizei zu entnehmen ist, wurden am Donnerstag stadtweit Kontrollen durchgeführt. Darin heißt es: „Rund 260 Beamtinnen und Beamten kontrollierten gestern zwischen 6 und 18 Uhr stadtweit 20 Objekte sowie Zusammenkünfte in der Öffentlichkeit.“
Hierbei wurden sieben Geschäfte mit sofortiger Wirkung geschlossen sowie 14 Straf- und drei Ordnungswidrigkeitenanzeigen. „Obwohl das Straßenbild von deutlich weniger Fuß-, Rad- und Fahrzeugverkehr geprägt war, konnten gerade in den Nachmittags- und Abendstunden vermehrt Besucher in den Park- und Grünanlagen festgestellt werden. Die Beamtinnen und Beamten überprüften im Zeitraum von 18 bis 6 Uhr rund 320 Personen im Freien und sensibilisierten sie bezüglich der Einhaltung der Verordnung“, heißt es in der Meldung weiter.
Update, 26. März, 22 Uhr: In Berlin sind nun offenbar insgesamt acht Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben. Das berichtet die Bild unter Berufung auf die Statistik der Senatsgesundheitsverwaltung. Insgesamt gibt es derzeit 1937 bestätigte Infektionen mit Sars-CoV-2 in Berlin. Das sind 292 mehr als am Vortag. Im Krankenhaus werden 235 Personen behandelt, - 46 davon liegen auf der Intensivstation, so die Bild weiter.
Update vom 26. März 2020, 12.19 Uhr: Die Corona-Pandemie stellt Berlin vor eine große Herausforderung. „Weltweit erleben wir eine große Krise, wie wir sie in diesem Ausmaß zuvor nicht kannten. Es gibt niemanden, der die Auswirkungen nicht spürt“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Donnerstag bei der Plenarsitzung im Abgeordnetenhaus.
In seiner Regierungserklärung erinnerte Müller an große Krisen und schwere Zeiten, wie Blockaden und den Mauerbau, die Berlin schon erlebt habe. Berlin habe Krisen immer trotzig widerstanden und mit einem „Davon lassen wir uns nicht unterkriegen“ reagiert. Müller ergänzte: „Wir werden um jedes Leben kämpfen“.
Update vom 26. März 2020, 11.30 Uhr: In Berlin gibt es inzwischen fünf Corona-Tote, laut Tagesspiegel.de. Erstmals starben zwei Patienten (83 und 81 Jahre alt) an einem Tag. 1645 Corona-Fälle sind bestätigt. Alle Bezirke in Berlin sind betroffen. In Berlin Mitte sind mit 254 die meisten Corona-Fälle registriert.
Obwohl Lokale in Berlin seit Tagen geschlossen sind, haben sich vier Freunde zu einem Candle-Light-Dinner in einem Lokal getroffen, teilt die Berliner Polizei am Donnerstag mit. Die Fensterscheiben waren abgeklebt und das Licht aus. Das Quartett wollte „bei voll gedecktem Tisch mit Speis & Trank verköstigt werden“, so die Polizei.
Update vom 25. März 2020, 13.22 Uhr: In Berlin breitet sich das Coronavirus weiter aus, inzwischen gibt es 1425 Infizierte und zwei Tote.
Die Berliner Polizei kontrolliert die Corona-Verbote in der ganzen Stadt. Die Bilanz: Zwischen 6 und 18 Uhr am Dienstag hat die Polizei nach eigenen Angaben stadtweit 38 Objekte sowie Zusammenkünfte in der Öffentlichkeit überprüft. In 21 Fällen wurden demnach gegen die Anordnung des Senats verstoßen. Neun unerlaubt geöffnete Geschäfte wurden sofort geschlossen.
Die Einsatzkräfte lösten zudem mehrere Personengruppen auf, die unerlaubt zusammenstanden und sich ohne triftigen Grund im Freien aufhielten. Insgesamt wurden 16 Straf- und fünf Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt, so die Polizei.
In der Zeit von 18 bis 6 Uhr kontrollierten rund 230 Polizeikräfte weitere 25 Objekte und eine Vielzahl an Zusammenkünften im Freien. Insgesamt konnten 63 Verstöße gegen die Verordnung festgestellt werden. In allen Fällen erwirkte die Polizei das Einstellen der Gewerbeausübung oder setzte die Kontaktbegrenzung durch. Im Einsatzzeitraum fertigten die Polizistinnen und Polizisten insgesamt 38 Strafanzeigen wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz.
In Deutschland gilt ein Kontaktverbot. Den Abstand einzuhalten fällt einigen wenigen offenbar noch schwer. Die Polizei muss in einigen Fällen bei Verstößen gegen das Kontaktverbot hart durchgreifen.
Das dänische Prinzenpaar reist trotz Corona-Krise nach Dänemark. Sie sorgen sich um ihren Sohn Henrik.
Update vom 25. März 2020, 8.11 Uhr: Wie schon andere deutsche Bundesländer will nun auch Berlin schwer kranke Corona-Patienten aus Italien zur Behandlung aufnehmen. Das kündigte Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Dienstagabend an. „Solidarität macht nicht an der Stadtgrenze halt“, betonte er in der RBB-Sendung „Wir müssen reden!“. Weiter sagte er: „Wir wollen helfen und Patienten aus Italien aufnehmen. Darüber habe ich heute mit dem Charité-Chef gesprochen.“
Mit diesem Schritt folgt Müller dem Beispiel anderer Länderchefs. Bayern will ebenfalls Covid-19-Patienten aus Italien aufnehmen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte dazu, dass Bayern ein Signal der Humanität setzen wolle. Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, erklärte sich zur Aufnahme von zehn Patienten aus dem besonders leidenden Norditalien zu. „Wir wollen signalisieren: Ihr seid nicht allein.“ Und auch in Baden-Württemberg, Sachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind schon erste Corona-Notfälle aus dem Ausland in Kliniken untergebracht.
Update vom 24. März 2020, 22.40 Uhr: Die Berliner Polizei setzte gegen Verstöße gegen das Kontaktverbot einen Hubschrauber ein. Am Dienstagabend kontrollierten die Beamten den Gleisdreieck-Park, die Hasenheide in Neukölln sowie den Volkspark Friedrichshain aus der Vogelperspektive. Zuvor waren mehrere Hinweise zu vollen Parks eingegangen, wie die Berliner Polizei auf Twitter mitteilte.
Der Helikopter unterstützte die Polizeistreifen, die zu Fuß in den Parks und auf dem Alexanderplatz patrouillierten. Die Polizei fasste zusammen „Viele Menschen mit Abstand, nur wenige ohne. #läuft“.
In München ist unterdessen der zweite Todesfall bekannt geworden*, der dem Coronavirus* geschuldet ist.
Update vom 24. März 22.20 Uhr: In Berlin wurde bereits ein dritter Todesfall im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion* gemeldet, wie der Tagesspiegel meldet. Nach dem Tod eines 70-Jährigen sowie dem eines 95-jährigen Berliners nach Corona-Infektionen in den vergangenen zwei Wochen, wurde am Dienstagabend der dritte Fall bekannt. Der Verstorbene, der in einem Lichtenberger Krankenhaus behandelt wurde, war 42 Jahre jung.
Die Gesundheitsverwaltung unter Senatorin Dilek Kalayci (SPD) bestätigte den dritten Corona-Fall in ihrer täglichen Pressemitteilung. Ob und inwiefern der 42-Jährige erkrankt war, ist nicht bekannt. Zwar gilt das Coronavirus, insbesondere für Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen als gefährlich. Allerdings wiesen Virologen auch darauf hin, dass es auch bei jüngeren Leuten zu schweren Leiden kommen kann.
Update vom 24. März 2020: Die Berliner Polizei kontrolliert seit Montag (23. März) Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz. Besonders das Einhalten der Abstandsregel von 1,50 Metern, besser sogar zwei Meter sorgt für Probleme. Einige Berliner haben diese neue Vorschrift um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen wohl noch nicht verstanden.
In einem Supermarkt im Berliner Stadtteil Charlottenburg wollten viele Kunden am Montag nach dem Wochenende gleichzeitig einkaufen. Doch einigen fiel es schwer den Mindestabstand einzuhalten. Die Polizei musste eingreifen. Laut Bild wurden die Beamten mehrmals zum Supermarkt gerufen. Übernahmen dann sogar die Tür, wie die Polizei via Twitter mitteilt. Trotz Einlasskontrolle war es einfach zu voll. Der Marktleiter beschloss, den Supermarkt gegen 15 Uhr vorzeitig zu schließen.
Erstmeldung vom 23. März 2020
Berlin - Der öffentliche Raum wird in der Hauptstadt massiv eingeschränkt. Seit Montag bis einschließlich 5. April gelten die Kontaktbeschränkungen, die der Senat verabschiedet hat. Ab sofort sind Treffen von mehr als zwei Leuten untersagt - die Kanzlerin hat nun die Entscheidung erklärt. Davon nicht betroffen sind Familien sowie Menschen, die ohnehin gemeinsam in einem Haushalt wohnen.
Die Schutzmaßnahmen* sollen den drastischen Anstieg der Corona-Infektionen einbremsen. "Wir wollen nicht mehr hinnehmen, dass sich größere Gruppen frei in der Stadt bewegen. Dafür ist das Ansteckungsrisiko* zu groß", erklärte Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Montagmorgen die weitreichenden Beschränkungen gegenüber rbb. Demnach seien alle Personen angehalten, sich ständig in ihrer Wohnung aufzuhalten. Wer dennoch seine eigenen vier Wände verlässt, muss in der Lage sein, dies womöglich gegenüber Beamten begründen zu können. Zudem gilt außerhalb der Wohnung ein Mindestabstand von 1,5 Metern.
Über Twitter informierte auch die Berliner Polizei über ihre Herangehensweise - und versucht damit die womöglich präsente Angst vor einer Kontrolle zu nehmen. "Wer heute an die frische Luft will, muss nicht ständig fürchten, in eine Kontrolle zu geraten", heißt es.
Vielmehr werden man sich auf Gruppen von mehr als zwei Personen fokussieren. Einer Ausgangssperre gleiche dies nicht, wie auch Müller mit Nachdruck unterstreicht: „Es ist eben noch was möglich. Eine Ausgangssperre ist ein noch deutlich weitergehender Schritt. Dann wäre es tatsächlich gar nicht mehr möglich, rauszugehen. Auch nicht zum Spazieren gehen oder um auch nur einen einzigen Freund irgendwo zu treffen."
Folgende Einzelfälle werden weiterhin trotz des Coronavirus gestattet.
Übrigens: Alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Ausbreitung in Nordrhein-Westfalen lesen Sie ebenfalls bei Merkur.de. In Großbritannien steigen die Todesfälle weiter. China fürchtet die zweite Welle.
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