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Zweite Corona-Welle ungebremst: Virologe warnt vor überfüllten deutschen Krankenhäusern - „Das Personal fehlt“

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Vor einer Corona-Herkulesaufgabe? Die Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser.
Vor einer Corona-Herkulesaufgabe? Die Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser, hier im niedersächsischen Laatzen. © Julian Stratenschulte/dpa

Die aktuelle Corona-Lage in Deutschland ist verheerend. Die Infektionszahlen steigen unkontrollierbar. Ein Experte warnt jetzt vor überfüllten Krankenhäusern.

Marburg - Kein Beschönigen, kein Beschwichtigen mehr: Das Coronavirus ist allgegenwärtig und es breitet sich in einem besorgniserregenden Tempo aus. 11.287 Corona*-Neuinfektionen meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen (22. Oktober).

Ein neuer Höchststand seit Anbeginn der Krise. Um einen zweiten Lockdown wegen Covid-19* zu vermeiden, appelliert Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an die Bürger, Kontakte einzuschränken und auf nicht erforderliche Reisen zu verzichten. Ein Virologe erklärte nun in alarmierenden Worten, was aktuell zu beachten ist.

Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Krankenhäuser bald überfüllt?

„Ich finde die Lage gerade sehr besorgniserregend“, erklärte der Leiter des renommierten Marburg-Institutes für Virologie, Prof. Stephan Becker, im Interview der Bild. Seiner Meinung nach wäre es falsch, zu behaupten, dass die Infektionszahlen* zwar hochgingen, aber die Krankenhäuser leer blieben: „Das ist leider wegen der zeitlichen Verzögerung nicht so.“

Der entscheidende Faktor ist in den Augen des Virologen die Belegung der Krankenhäuser und der Intensivstationen, „denn die Isolierung von Corona-Patienten braucht enorm viel Personal. Und das fehlt dann bei Patienten, die mit anderen Erkrankungen wie zum Beispiel einem Herzinfarkt ins Krankenhaus kommen. Es gibt also nicht nur ein Problem mit den Corona*-Infizierten, sondern auch mit den normalen Patienten“, erklärte Prof. Stephan Becker weiter.

Corona-Krise in Deutschland: Zweiter Lockdown schon nahe? Virologe gibt Prognose ab

In einzelnen Regionen Deutschlands* wurde bereits ein zweiter Lockdown* verhängt. Der Virologe Becker steht diesen regionalen Maßnahmen kritisch gegenüber. Besonderes in Ballungsgebieten wie Berlin könnte das bei vielen Bürgern für Verwirrung sorgen: „Am Ende weiß bei so einem Flickenteppich niemand mehr, wohin er fahren darf, und wohin nicht.“

Einen totalen Lockdown zieht er in Erwähnung, entgegnete allerdings auch: „Wir können das verhindern.“ Die sinnvollste Methode sei demnach: Maske tragen und Abstand halten. Seiner Meinung nach sollte auch vermieden werden, längere Zeit mit vielen Menschen in einem schlecht belüfteten Raum zu verbringen. Nicht, dass die Krankenhäuser bald wirklich an ihre Belastungsgrenzen kommen. *Merkur und tz sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks. (mrf)

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