In Hamburg lag dieser Zahl am Sonntag, 18. Oktober 2020, bei 49,8*. Als kritischer Wert gilt fünfzig. Der wird in der Hansestadt am Montag, 19. Oktober 2020, mit großer Wahrscheinlichkeit überschritten. Ein Rückgang der Neuinfektionen ist aktuell nicht in Sicht. Eher im Gegenteil. Horrormeldungen, wie der Ausbruch des Coronavirus-Sars-CoV-2 in einem Luxushotel*, geben eher Anlass zur Sorge.
Warum aber ausgerechnet die Maßnahmen an Hamburgs Schulen verschärft werden, ist nicht ganz klar. So sagt Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) selbst: „Mehr als 90 Prozent der infizierten Schülerinnen und Schüler haben sich nicht in der Schule, sondern zu Hause angesteckt.“ Das sei auch der Grund, warum nach den Herbstferien in Norddeutschland überhaupt wieder zum normalen Schulbetrieb zurückgekehrt werden könne.
Stefanie Hubig (SPD), die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK erklärt: „Wir sehen und wir wissen, dass die Schulen nicht Treiber der Pandemie sind. Es ist nicht so, dass das Infektionsgeschehen in der Schule passiert.“ Trotzdem sei auch die KMK dafür, an weiterführenden Schulen eine Maskenpflicht zu erlassen, sollten die Zahl der Neuinfektionen stark steigen. Einen Wert, bei dem das der Fall sein könnte, wollte allerdings auch Hubig nicht nennen.
Doch scheinbar sind die strengen Maßnahmen genau das, was die Erziehungsberechtigen wollen. Auf Twitter gerät Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher* (SPD) wegen fehlender Vorsichtsmaßnahmen unter Beschuss. Besorgte Eltern fordern strengere Regeln für ihren Nachwuchs. So schreibt eine Mutter: „Ich wäre dankbar, wenn ich für mein minderjähriges Kind die Verantwortung übernehmen dürfte und es nicht in die Schule schicken muss, solange es dort keine Masken im Unterricht und keinen Abstand gibt. Lüften als Allzweckmittel gegen Aerosole: das ist Nonsens. Und das wissen Sie.“ Eine andere: „Ohne Masken, ohne Abstand, ohne Arbeitsschutz. Das ist Wahnsinn!“
Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie stand auch eine Verlängerung der Weihnachtsferien zur Debatte. Diesen Plänen hat Stefanie Hubig (SPD), die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, gegenüber der dpa allerdings eine Absage erteilt, da die Maßnahme einen zu großen organisatorischen Aufwand bedeuten würd. Die Bildung nimmt im neuen Haushaltsplan des Hambruger Senats einen wichtigen Posten ein*. Immerhin: Jugendliche in Hamburg können sich Hoffnung machen. Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat eine Idee, wie wilde Party ohne Coronavirus-Regeln möglich sein könnten*. Auf der Reeperbahn haben Feiernde wenig Verständnis für die Coronavirus-Maßnahmen und gehen die Beamten der Polizei Hamburg an*. *24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.