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Herbstferien 2020 vorbei: Schulstart in Hamburg mit knallharten Coronavirus-Regeln

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Bittere Überraschung zum Herbstferien-Ende: Hamburgs Schüler bekommen strenge Coronavirus-Regeln und härtere Maßnahmen aufgebrummt. Eltern fordern Maskenpflicht.

Hamburg – Die Herbstferien in Norddeutschland* sind vorbei und auf Hamburgs Schüler wartet eine böse Überraschung. Denn ab Montag, 19. Oktober 2020, gelten für sie deutlich schärfere Regeln im Kampf gegen das Coronavirus-Sars-CoV-2. Ties Rabe (SPD), Schulsenator in Hamburg, stellt außerdem noch härtere Maßnahmen in Aussicht.

Stadt in Deutschland:Hamburg
Bevölkerung:1,845 Millionen (30. Juni 2020)
Fläche:755,2 km²
Vorwahl:040

Maskenpflicht an Hamburger Schulen: Schärfere Coronavirus-Regeln nach Herbstferien

Wenn die Schüler in Hamburg am Montag, 19. Oktober 2020, zurück in die Schule kommen, müssen sie sich an ein paar neue Regeln gewöhnen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. So hat Hamburg Schulsenator Ties Rabe (SPD) erklärt, dass für Berufsschüler und Schüler der Oberstufe ab diesem Tag eine Maskenpflicht im Unterricht gilt, wie sie bislang in bestimmten Straßen und auf öffentlichen Plätzen umgesetzt wird*. Die anderen Kinder sind davon zwar noch befreit, aber auch für sie sind „in den Fluren, Pausen, auf Wegen durch das Schulgelände und in der Kantine Masken Pflicht“, erklärt Rabe weiter.

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe richtet sich seine Brille. Er trägt eine Maske. Im Hintergrund ist ein Schüler mit Maske zu sehen. (24hamburg.de-Montage)
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat eine böse Überraschung für Schüler in Hamburg. Eine Maskenpflicht und ein strenges Lüftungsgebot. (24hamburg.de-Montage) © Christian Charisius/dpa

Doch das ist noch nicht alles. Mit dem Ende der Herbstferien in Norddeutschland gilt auch ein neues Lüftungskonzept. „Die Lüftungsregeln werden nach den Herbstferien deutlich verschärft, damit die Schulen auch im Herbst ein sicherer Ort bleiben“, kündigt Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) an. In der Praxis bedeutet das, dass alle zwanzig Minuten für fünf Minuten gelüftet werden muss. Völlig unabhängig von der Außentemperatur.

Lüften auch im Winter: Hamburger Schüler müssen hart im Nehmen sein

Die Schülerinnen und Schüler scheinen dafür noch Verständnis zu haben. Zumindest wenn es nach Henry Behrens, dem Vorsitzenden der SchülerInnenkammer Hamburg geht: „Natürlich ist es ar***kalt, wenn man dann im Winter fünf Minuten durchlüften muss. Aber wenn es die einzige Lösung ist, dann müssen wir das akzeptieren.“ Den Hamburger Senat dürfte diese Einstellung freuen, schließlich wurde Hamburg zum Risikogebiet erklärt*.

Für die nahe Zukunft kündigt Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) sogar noch weitere Verschärfungen der Coronavirus-Regeln an: „Sollte sich das Infektionsgeschehen dramatisch verschlimmern, werden wir die Maskenpflicht an Schulen Schritt für Schritt und behutsam ausweiten.“ Das Infektionsgeschehen wird vor allem am Inzidenzwert festgemacht. Diese Zahl drückt aus, wie viele Menschen sich in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner neu mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Keine Infektion an Schulen, trotzdem schärfere Coronavirus-Regeln

In Hamburg lag dieser Zahl am Sonntag, 18. Oktober 2020, bei 49,8*. Als kritischer Wert gilt fünfzig. Der wird in der Hansestadt am Montag, 19. Oktober 2020, mit großer Wahrscheinlichkeit überschritten. Ein Rückgang der Neuinfektionen ist aktuell nicht in Sicht. Eher im Gegenteil. Horrormeldungen, wie der Ausbruch des Coronavirus-Sars-CoV-2 in einem Luxushotel*, geben eher Anlass zur Sorge.

Warum aber ausgerechnet die Maßnahmen an Hamburgs Schulen verschärft werden, ist nicht ganz klar. So sagt Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) selbst: „Mehr als 90 Prozent der infizierten Schülerinnen und Schüler haben sich nicht in der Schule, sondern zu Hause angesteckt.“ Das sei auch der Grund, warum nach den Herbstferien in Norddeutschland überhaupt wieder zum normalen Schulbetrieb zurückgekehrt werden könne.

Eltern in Hamburg fordern Maskenpflicht und schärfere Coronavirus-Regeln

Stefanie Hubig (SPD), die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK erklärt: „Wir sehen und wir wissen, dass die Schulen nicht Treiber der Pandemie sind. Es ist nicht so, dass das Infektionsgeschehen in der Schule passiert.“ Trotzdem sei auch die KMK dafür, an weiterführenden Schulen eine Maskenpflicht zu erlassen, sollten die Zahl der Neuinfektionen stark steigen. Einen Wert, bei dem das der Fall sein könnte, wollte allerdings auch Hubig nicht nennen.

Doch scheinbar sind die strengen Maßnahmen genau das, was die Erziehungsberechtigen wollen. Auf Twitter gerät Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher* (SPD) wegen fehlender Vorsichtsmaßnahmen unter Beschuss. Besorgte Eltern fordern strengere Regeln für ihren Nachwuchs. So schreibt eine Mutter: „Ich wäre dankbar, wenn ich für mein minderjähriges Kind die Verantwortung übernehmen dürfte und es nicht in die Schule schicken muss, solange es dort keine Masken im Unterricht und keinen Abstand gibt. Lüften als Allzweckmittel gegen Aerosole: das ist Nonsens. Und das wissen Sie.“ Eine andere: „Ohne Masken, ohne Abstand, ohne Arbeitsschutz. Das ist Wahnsinn!“

Trotz Coronavirus-Sars-CoV-2: Längere Winterferien in Hamburg ausgeschlossen

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie stand auch eine Verlängerung der Weihnachtsferien zur Debatte. Diesen Plänen hat Stefanie Hubig (SPD), die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, gegenüber der dpa allerdings eine Absage erteilt, da die Maßnahme einen zu großen organisatorischen Aufwand bedeuten würd. Die Bildung nimmt im neuen Haushaltsplan des Hambruger Senats einen wichtigen Posten ein*. Immerhin: Jugendliche in Hamburg können sich Hoffnung machen. Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat eine Idee, wie wilde Party ohne Coronavirus-Regeln möglich sein könnten*. Auf der Reeperbahn haben Feiernde wenig Verständnis für die Coronavirus-Maßnahmen und gehen die Beamten der Polizei Hamburg an*. *24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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