1. Startseite
  2. Lokales
  3. Hamburg

Corona in Hamburg: UKE-Impfstoff unwirksam?

KommentareDrucken

Die Entwicklung eines Corona-Vakzins am Uni-Krankenhaus Eppendorf gerät ins Stocken. Der Impfstoff blieb bei Tests hinter Erwartungen der UKE-Mediziner zurück.

Update vom 12. Januar, 8.15 Uhr: Hamburg – Rückschlag in der Weiterentwicklung des potenziellen Corona-Impfstoffes des Unternehmens IDT Biologika GmbH aus Dessau und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), der unter der Mitwirkung des Universitätsklinkums Eppendorf (UKE) getestet wird. Das Vakzin erfüllt derzeit nicht die Erwartungen. Es wirkt nicht gut genug. „Die bisher ausgewerteten Daten zeigen, dass Immunantworten zwar nachweisbar sind, aber nicht im erwarteten Ausmaß generiert wurden“, erklärt Prof. Dr. Marylyn Addo, die verantwortliche Prüfärztin der Studie und Leiterin der Infektiologie im UKE.

„Da wir uns unserer hohen Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung und eine bestmögliche Schutzwirkung des Impfstoffes bewusst sind, arbeiten wir nun an einer Optimierung des Impfstoffes, um dieses Ziel zu erreichen“, fügt Addo hinzu. Zusammen mit dem Institut für Virologie der Phlipps-Universität Marburg hatte das UKE den Impfstoff auf Verträglichkeit sowie Sicherheit und die immunologische Wirksamkeit getestet. Tests mit 30 Probanden hatten zwar gezeigt, dass der Impfstoff sicher und gut verträglich sei, aber unter anderem nicht ausreichend Antikörper und T-Zellen gebildet wurden. Die Phase II-Studie, die für Anfang 2021 geplant war, wird bis zur Abklärung der Ursache verschoben. Es gehe nun erst einmal „an die Fehlersuche“, so Addo. 

Coronavirus-Impfstoff: 30 Teilnehmer bekommen Impfstoff in Teststudie gespritzt

Erstmeldung vom 17. Oktober 2020:

Hamburg – Hoffnung macht sich breit. Der Coronavirus-Sars-CoV-2 könnte bald besiegt sein. Denn im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) bekommen dreißig Teilnehmer einer Teststudie den Coronavirus-Impfstoff MVA-SARS-2-S gespritzt. Für den großen Jubel ist es noch zu früh. Aber: „Bisher verlief alles erwartungsgemäß und nach Plan“, verrät Professor Doktor Marylyn Addo, die Leiterin Sektion Infektiologie und zuständige Prüfärztin in Hamburg*.

Krankenhaus in HamburgUniversitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
AdresseMartinistraße 52, 20251 Hamburg
Telefon040 74100
Dekan:Uwe Koch-Gromus
Ärztlicher DirektorBurkhard Göke

Coronavirus-Impfstoff MVA-SARS-2-S: Testreihe beginnt im UKE in Hamburg-Eppendorf

Der Impfstoff, der in Hamburg getestet wird, nennt sich MVA-SARS-2-S. Mit ihm könnte die Coronavirus-Pandemie bald beendet werden. Aktuell läuft am UKE die erste Testphase. Dreißig freiwillige Teilnehmer einer Studie bekommen den Impfstoff verabreicht, um erst einmal die Verträglichkeit und grundsätzliche Sicherheit zu überprüfen. Und der Impfstoff wird gebraucht. Hamburg wurde zum Risikogebiet erklärt*.

Professor Doktor Marylyn Addo spricht bei einer Pressekonferenz. Im Vordergrund ist eine Spritze zu sehen. (24hamburg.de-Montage)
Professor Doktor Marylyn Addo, Leiterin Sektion Infektiologie, ist die verantwortliche Ärztin für die Studie rund um den Coronavirus-Impfstoff. (24hamburg.de-Montage) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa & Axel Heimken/dpa

Bereits am Freitag, 9. Oktober 2020, hatte eine erste Testperson den Impfstoff verabreicht bekommen, wie das UKE eine Woche später mitteilt. Die Frau habe allerdings nur eine niedrige Dosis erhalten, um kein unnötiges Risiko einzugehen, wie der NDR berichtet. „Mit dem nötigen Sicherheitsabstand folgten dann die Impfungen weiterer Probanden“, teilt das UKE mit. In der aktuellen Testphase gehe es vor allem darum zu erfahren, ob das Immunsystem überhaupt auf den Impfstoff anspricht.

Impfstoff gegen das Coronavirus wird in Hamburg getestet

Mittlerweile haben sechs weitere Menschen den Coronavirus-Impfstoff MVA-SARS-2-S verabreicht bekommen. Dabei handelt es sich um einen sogenannten „Vektor-Impfstoff“. Das bedeutet, dass er auf Viren basiert, die für den Menschen unschädlich sind. Bestimmte Teile des Erbmaterials sollen in menschliche Zellen eingeschleust werden. So könne das Immunsystem einen eigenen Abwehrstoff produzieren.

Insgesamt werden dreißig Probanden im Alter von 18 bis 55 Jahren geimpft. Sie erhalten den Coronavirus-Impfstoff MVA-SARS-2-S in zwei Dosierungen. Zuerst die etwas schwächere Variante, vier Wochen später eine etwas stärkere. Nach der Spritze werden sie im Forschungsinstitut CTC North in Hamburg für ein paar Stunden beobachtet. Sechs Monate lang werden anschließend Verträglichkeit und Wirkung des Impfstoffes kontrolliert. Mit Blutuntersuchungen und Befragungen will die Arbeitsgruppe um Leiterin Prof. Dr. Marylyn Addo möglichen Nebenwirkungen auf die Schliche kommen.

Deutsche skeptisch bei Coronavirus-Impfstoff

Der Coronavirus-Impfstoff MVA-SARS-2-S stammt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) in Zusammenarbeit mit dem deutschen Pharmaunternehmen IDT Biologika. Sollte der Coronavirus-Impfstoff, der im UKE getestet wird, tatsächlich Marktreife erlangen, müssten die beteiligten Institutionen und Firmen allerdings viel Aufklärungsarbeit leisten. Laut einer Studie des UKE würde sich nur rund die Hälfte der Deutschen gegen das Coronavirus-Sars-CoV-2 impfen lassen wollen*.

Natürlich ist der Coronavirus-Impfstoff MVA-SARS-2-S nicht die einzige Lösung, an der gerade geforscht wird. Weltweit suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nach einer Waffe gegen das Coronavirus-Sars-CoV-2. Einer dieser Impfstoffe basiert auf sogenannten Squalen. Eine Art Öl, das vor allem in der Leber bestimmter Haiarten vorkommt und die Wirkung von Impfstoffen verstärken kann. Sollte dieses Mittel das Rennen um den Weltmarkt machen, müssten bis zu einer halben Million Haie geschlachtet werden, um ausreichend Impfstoff zu produzieren, rechnet zumindest die Tierschutzorganisation „Shark Allies“ vor*.

Strenge Coronavirus-Regeln in Hamburg

In Hamburg warten derweil viele Menschen auf ein Ende der Coronavirus-Pandemie. Die Zahl an Neuinfizierten explodiert geradezu*. Mit drastischen Maßnahmen versucht der Hamburger Senat* gerade einen Lockdown zu verhindern. Eine verwirrende Maskenpflicht auf bestimmten Straßen* und eine Sperrstunde für Clubs und Bars samt Alkoholverbot sollen das Infektionsgeschehen eindämmen. Sehr zum Unverständnis vieler Hamburger*. In der Gemeinde Timmendorfer Strand haben die Maßnahmen wenig geholfen. Derweil machen sich Hamburgs Jugendliche Hoffnung auf Party ohne Coronavirus-Regeln auf der Reeperbahn*. *24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Auch interessant

Kommentare