In dem Interview ist auch ein vermeintlicher Virologen-Streit Thema. Davon will Streeck nichts wissen:„Meinungsverschiedenheiten würden Christian Drosten und ich normalerweise gemeinsam am Tisch diskutieren und das war’s. Von außen wird das oft zum Skandal aufgebauscht, wie man miteinander umgeht.“ In der Wissenschaft gäbe es nicht die richtige und die falsche Meinung. Es liege nicht ein Einzelner richtig, meist liege die Wahrheit im Mittelweg. Aus dieser Dialektik entwickele sich die wissenschaftliche Arbeit.
Dennoch werden Virologen im Zuge der Corona-Krise auch angefeindet. Darauf angesprochen, wiegelt Streeck ab: „Bei mir überwiegen positive Zuschriften.“ Viel mehr belastet ihn aber offenbar, „wenn unterstellt wird, wir verfolgten eine geheime Agenda.“ Virologen lebten in der gleichen Pandemie, betont Streeck.
Im Umgang mit dem Coronavirus stand auch die Öffnung von Kitas zur Debatte. Das RKI empfiehlt, Kinder mit Symptomen nicht in Betreuungseinrichtungen zu schicken. Mediziner kritisieren das. Im Wettstreit um einen Corona-Impfstoff soll Russland Hacker-Angriffe durchgeführt haben. Das Vereinigte Königreich, Kanada und die USA prangern an und warnen vor mehr. Eine neue Corona-Entwicklung in Deutschland: Nach nur einem Tag Produktion steht die Schlachtung beim Fleischkonzern Tönnies in Rheda-Wiedenbrück schon wieder still. Zuvor musste der Betrieb wochenlang wegen eines massiven Corona-Ausbruchs pausieren. Auch am Klinikum Freising „pausiert der Betrieb“. Nach dem Corona-Ausbruch auf der Krebsstation gilt für das Wochenende nicht nur ein Besuchsverbot, sondern wohl auch ein Aufnahmestopp. Zuvor mussten sich zahlreiche Mitarbeiter einem Massentest unterziehen. Die Klinikleitung hat nun einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung ausgegeben.*Merkur.de gehört zum Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.