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Coronavirus-Drama in Hamburger Schule: Kind öffnet Fenster und stürzt in Tiefe – schwer verletzt

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Grundschul-Tragödie in Hamburg: Ein Junge will im Klassenzimmer das Fenster öffnen. Lüften sei schließlich gut, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, so die Vorgabe durch Geshundheitsamt. Dabei rutscht das Kind ab, fällt vier Meter auf Steinplatten – auf seinen Kopf. Der Junge wird schwer verletzt.

Hamburg – Was für ein Unglück für einen kleinen Jungen (neun Jahre alt) so kurz nach den Sommerferien. Am Freitag, 7. August 2020, steigt ein Schüler der Grundschule Iserbrook auf der Schenefelder Landstraße auf die Fensterbank, um eines der oberen Fenster seines Klassenzimmers im ersten Stock zu öffnen. Fatal: Das Fenster ist zu dem Zeitpunkt bereits offen. Durch den vorgezogenen Vorhang sieht der Junge das offene Fenster womöglich nicht und steigt trotzdem auf die Fensterbank, verliert die Balance und stürzt vier Meter in die Tiefe.

Stadtteil:Iserbrook
Fläche:2,7 km²
Einwohner:11.423 (31. Dez. 2019)
Postleitzahl:22589

Schließlich landet er auf den Gehwegplatten. Das Kind kommt mit schweren Kopfverletzungen sowie einer Lungenprellung ins Krankenhaus, wie die Hamburger Polizei* am Freitag, 7. August mitteilt. Die „Berliner Zeitung“ berichtet, dass der Junge ersten Erkenntnissen nach eines der oberen Fenster öffnen wollte, um frische Luft in sein Klassenzimmer zu lassen. Grund: In Hamburg gilt wie in Berlin und Brandenburg die Lüftungsregel als Corona-Prävention. Der Norddeutsche Rundfunk* berichtet in seiner NDR-Info-Sendung (Freitag, 7. August 2020, 21:45 Uhr) ebenfalls ausführlich über dieses Coronavirus-Schuldrama und auch über die Reaktionen.

Eine Grundschule in Hamburg.
Hamburg-Iserbrook: Ein Junge ist beim Lüften aus dem Fenster des ersten Stocks gestürzt. (Symbolbild) © Christian Charisius/dpa

Coronavirus in Hamburg: Frische Luft verringert Ansteckungs-Gefahr

Die Forschungen zum Sars-CoV-2* zeigen, dass das Virus insbesondere durch engen – beispielsweise häuslichen oder medizinischen – Kontakt übertragen wird. Die Ansteckung mit dem Coronavirus erfolgt vor allem durch respiratorische Sekrete, in erster Linie Tröpfchen, zum Teil auch durch Tröpfchenkerne. Diese sogenannten Aerosole werden insbesondere beim Husten, Niesen und lautem Sprechen verteilt, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) erklärt.

Aber auch zahnmedizinische Behandlungen können die Verbreitung von Aerosolen auslösen. Weniger wahrscheinlich, aber dennoch möglich ist auch eine indirekte Übertragung durch Hände oder kontaminierte Oberflächen. Wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erklärt, kann das Einhalten des Mindestabstands von anderthalb Metern das Auftreffen von Tröpfchen sowie auch von Aerosolen in gewissem Umfang verringern. Auch das regelmäßige Lüften kann das Ansteckungsrisiko senken. Daher ist die Gefahr einer Infektion unter freiem Himmel auch deutlich geringer als in geschlossenen Räumen. Besonders gefährlich seien laut BZgA Fitnesskurse und Chorproben. 24hamburg.de informiert über alle Möglichkeiten eines Coronavirus-Tests in Hamburg*.

Coronavirus wurde auch einer Schule in Bissendorf bei Hannover zum Verhängnis

Einer Schule in Bisschendorf bei Hannover (Niedersachsen) ist das Coronavirus ebenfalls zum Verhängnis geworden – allerdings auf eine ganz andere Art und Weise. 24hamburg.de berichtet über die Randale an einer Oberschule. Drei Jungs im Alter von elf und zwölf Jahren hatten Ende Juli 2020 ein ganzes Gebäude zerstört. Kein Scherz: Das Kinder-Trio hat acht Klassenzimmer zerstört, Waschbecken aus den Wänden gerissen, Wasserhähne aufgedreht, Fensterscheiben zerschlagen und Türen und Wände beschmiert. Ende vom Lied war ein komplett unter Wasser gesetztes Schulgebäude – und ein Sachschaden in Höhe von 150.000 Euro! Die Feuerwehr* musste damals ausrücken, um die Oberschule leer zu pumpen. * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes.

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