„Bisher mussten wir in Läden gehen und schauen, ob Desinfektionsstände aufgefüllt, Masken getragen, Abstände eingehalten und Kontaktlisten richtig geführt werden. Ab Montag sieht man dann schon von außen, ob ein Laden auf oder geschlossen hat“, erklärt Polizeisprecherin Sandra Levgrün gegenüber der Mopo. Vorgesehen seien wie bisher tägliche Streifen, auf denen die Beamten die Einhaltung der Coronavirus-Regeln „mit Augenmaß“ überprüfen wolle. Verstärkt soll außerdem die Befolgung der Maskenpflicht* an öffentlichen Plätzen in Hamburg kontrolliert werden. Weiterhin ist die Bundespolizei an Bahnhöfen und am Flughafen unterwegs, um Corona-Sünder zu entlarven.
Ginge es nach SPD-Politiker Karl Lauterbach*, so sollten die Beamten auch Wohnungskontrollen durchführen, um mögliche Corona-Partys zu entlarven. Für diese Forderung kassierte der Gesundheitsökonom bereits einiges an Kritik, bei Markus Lanz (ZDF) wurde hitzig darüber debattiert*. Was hält die Polizei Hamburg von diesem umstrittenen Vorschlag? „Wir werden nicht die Fruchtallee ablaufen und in jedes Mehrfamilienhaus gehen. Dazu sehen wir keine Veranlassung“, entwarnen die Beamten.
Stattdessen wolle die Polizei Hamburg einen Appell an die Vernunft der Hamburgerinnen und Hamburger richten. Möglichen Hinweisen von Nachbarn auf Coronavirus-Partys wollen die Beamten aber notfalls nachgehen. Ähnliches verkündete Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD)* bereits am Montag, 26. Oktober 2020: „Die Polizei wird jetzt nicht flächendeckend bei den Hamburgern und Hamburgerinnen klopfen, um herauszufinden, ob man sich in der Wohnung mit mehr als zehn Personen aufhält“. Dort, wo es aber Anzeichen für eine größere Zusammenkunft in einer Wohnung gebe, wolle dem nachgegangen werden.
Der Lockdown in Hamburg wird bis mindestens Ende November 2020 andauern. Ob sich die Zahl der Neuinfektionen, die derzeit fast täglich einen neuen Rekordwert* erreicht, durch die Maßnahmen verringern lässt, wird sich zeigen. * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.