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Corona in NRW: Zahlen steigen enorm - Ministerium warnt vor Maskengegnern auf Schulweg

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Corona in NRW: Eine Schülerin steht mit einer Maske an der Tafel und löst Rechenaufgaben.
Corona in NRW: © Guido Kirchner/dpa

In Nordrhein-Westfalen steigen die Corona-Fallzahlen weiter massiv. Die Situation in den Kliniken in NRW wird immer schwieriger. Nun warnt das Ministerium vor Maskengegnern.

Update vom 5. November, 11.49 Uhr: Das nordrhein-westfälische Bildungsministerium hat die Schulen in dem Bundesland vor Aktionen von Maskengegnern am 9. November gewarnt. Es gebe Hinweise, dass die Initiative „Querdenken 711“ deutschlandweit an 1000 Schulen „Aktionen gegen die Pflicht zum Tragen der Mund-Nase-Bedeckung durchführen will“, so das Düsseldorfer Ministerium in einer Rundmail an alle Schulen.

Corona in NRW: Ministerium warnt vor Maskengegnern auf Schulweg

Demnach sollen Eltern, die Mitglied der Initiative sind oder dieser nahe stehen planen, Kinder und deren Eltern auf dem Schulweg anzusprechen und ihnen unwirksame Masken mit dem „Querdenken“-Logo in die Hand zu drücken oder eine CO2-Messung unter den Masken der Kinder anzubieten.

Laut Ministerium hat sich die Initiative dafür extra „das besondere Datum des 9. Novembers“ ausgesucht. In der Schulmail, die auch auf der Seite des Ministeriums veröffentlicht ist, verweist ein Link auf die Webseite der Bundeszentrale für Politische Bildung. Dort wird der 9. November in der deutschen Geschichte als „Schicksalstag“ erklärt. Am 9. November fand 1938 die Pogromnacht statt und 1989 fiel die Mauer.

Das Ministerium weist in der E-Mail auf das Gebot der politischen Neutralität für Schulen hin. Da „damit zu rechnen ist, dass Schülerinnen und Schüler und deren Eltern möglicherweise zu Verstößen gegen geltende Rechtsnormen (...) aufgerufen werden sollen, mit denen sie ihre Gesundheit oder die Gesundheit anderer (auch in der Schule) gefährden können“, sollen die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld sensibilisiert und aufgeklärt werden.

Sollten Maskengegner Schulgelände betreten oder Kinder und Jugendliche bedrängen, sollen die Lehrer die Polizei rufen, so das Ministerium.

Update vom 5. November 12 Uhr: Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen in Nordrhein-Westfalen ist erneut massiv gestiegen. Landesweit gab es bis Donnerstag 5.067 neuen Corona-Fälle (Vortag: 4.562) teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) mit (Datenstand: 5. November, 0 Uhr). Bisher haben sich demnach 153.766 Menschen in NRW nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 2.267. Die 7-Tage-Inzidenz liegt momentan bei 168,3 (Vortag: 167,3)

Corona in NRW: Düsseldorf beschließt Maskenpflicht in der gesamten Stadt - NRW-Landrat ebenfalls

Update vom 4. November 17.15 Uhr: Ab Donnerstag, dem 5. November gilt im Landtag von Nordrhein-Westfalen die Maskenpflicht. Diese soll vorerst bis Ende Januar gelten, wie die Bild berichtet wurde zudem ein extrem hohes Bußgeld festgelegt. Bei Verstoß gegen die Maskenpflicht sollen Abgeordnete theoretisch bis zu 100.000 Euro Strafe zahlen oder mit einem Hausverbot bestraft werden.

Laut einer Mitteilung soll der entsprechende Beschluss, der vom Ältestenrat ausging, nun im Landtag umgesetzt werden. Die Summe sei lediglich ein theoretischer Wert, wie der Landtag bekannt gab. Die tatsächliche Höhe der Strafe würde im Einzelfall entschieden werden. Trotzdem prüft die AfD nun Schritte gegen die Maskenpflicht und die drohenden sechsstelligen Sanktionen.

Um die Demokratie zu stärken, will der NRW-Landtag seine Türen trotz Corona-Krise wieder öffnen.
Um die Demokratie zu stärken, will der NRW-Landtag seine Türen trotz Corona-Krise wieder öffnen. © Federico Gambarini/dpa

Die Maskenpflicht im Düsseldorfer Landratsgebäude gilt nicht im Plenum sowie in den großen Ausschuss-Sälen, in denen Acrylglas-Kabinen angebracht wurden. „Die Rednerinnen und Redner im Plenarsaal dürfen die Mund-Nasen-Bedeckung zudem am Redepult ablegen“, so der Beschluss.

Nicht nur im Landrat, sondern auch nahezu im kompletten Düsseldorfer Stadtgebiet gilt seit Mittwoch eine Maskenpflicht für Fußgänger. Einzige Ausnahmen, an denen die Pflicht entfällt, sind unbebaute Orte wie Wälder, Parks und Grünanlagen, soweit die Mitteilung der Stadt. Der Sieben-Tages-Inzidenz der Landeshauptstadt lag zuletzt bei über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind Rad- und Autofahrer.

Corona in NRW: Tausend SoldatInnen unterstützen Gesundheitsämter bei Kontaktverfolgung

Update vom 4. November, 13 Uhr: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann informiert über die aktuelle Lage und Maßnahmen der Landesregierung im Rahmen der Corona-Virus-Pandemie. Wichtig sei es, laut Laumann, die Kontaktnachverfolgung zu verbessern, um das Infektionsgeschehen in NRW unter Kontrolle zu bekommen. Derzeit würden etwa 1000 Soldaten und Soldatinnen die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung unterstützen. Gesundheitsämter könnten jetzt Personal einstellen. Auch die Digitalisierung solle vorangebracht werden.

Corona-Schnelltests* sollen in Altenheimen sowie in Pflegeheimen bevorzugt eingesetzt werden. Ab dem 8. November sei eine Verordnung dafür erlassen worden. Die Kosten dafür würde von der Krankenkasse übernommen.

Zur Lage in den Krankenhäusern (siehe Erstmeldung) sei es nach Ansicht des NRW-Gesundheitsministers wichtig, die nächsten Wochen im Blick zu haben, das Gesundheitssystem in der Zukunft zu steuern. Bei möglichen Szenarien im Verlauf der Epidemie würde die Landesregierung von Prof. Dr. André Karch, Leiter Klinische Epidemiologie am Universitätsklinikum Münster, unterstützt werden.

Corona in NRW: Zahlen steigen enorm - erster Kreis schlägt Alarm - „Krankenhäuser an der Belastungsgrenze“

Erstmeldung vom 4. November 2020

Düsseldorf - Nordrhein-Westfalen (NRW) gilt als Corona-Risikogebiet. Die Infektionszahlen explodieren. In den vergangenen 24 Stunden sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 4.562 Corona-Neuinfektionen und 43 Todesfälle verzeichnet worden (Datenstand: 4. November, 0 Uhr). In den letzten sieben Tagen waren es insgesamt 30.030 Corona-Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz liegt demnach bei 167,3.

Corona in NRW: Intensivstationen sind voll

Jetzt kommt die zweite Corona-Welle in den Kliniken an. Die vielen Corona-Fälle machen den Krankenhäusern zu schaffen. Immer mehr Covid-19-Patienten müssen auf Intensivstationen behandelt werden. 685 Corona-Patienten (Vortag: 650) sind es nach Angaben der Landesregierung am Mittwoch - das sind fast so viele wie beim bisherigen Höhepunkt der Pandemie Mitte April. 428 dieser Patienten müssen künstlich beatmet werden. Insgesamt liegen momentan 3.088 Covid-19-Patienten in NRW nach Angaben der Behörden im Krankenhaus (Datenstand: 4. November).

Coronavirus: Mitarbeiterinnen der Pflege in Schutzausrüstung betreut einen Corona-Patienten.
Corona in NRW: Krankenhäusern in NRW sind am Limit. © Fabian Strauch/dpa

Corona in NRW: Kreis Gütersloh „Krankenhäuser an der Belastungsgrenze“

Im Kreis Gütersloh hatten am Montag alle vier Krankenhäuser ihre Kapazitätsgrenze erreicht. „Ärzte, Kliniken, Rettungsdienst, Kreisleitstelle und die Abteilung Gesundheit sind durch das Infektionsgeschehen im Dauerstress“, teilte der Kreis Gütersloh am Dienstagabend mit.

Für die Rettungsdienste habe es vermehrt Einsätze gegeben. Dazu mussten zahlreiche positiv auf Corona getestete Patienten stationär aufgenommen werden. Auf den Intensivstationen als auch in den internistischen Aufnahmen und Stationen sei die Belastungsgrenze erreicht worden. Inzwischen habe sich die Lage wieder etwas entspannt. 55 Covid-19-Patienten würden derzeit in den vier Kliniken stationär behandelt. Der Krisenstab stehe derzeit im engen Austausch mit den Kliniken und der Bezirksregierung.

Das Gesundheitssystem steht vor einer gewaltigen Belastungsprobe.

Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer

Der Landrat des Kreises, Sven-Georg Adenauer appelliert jedoch an die Bürger, sich an die Kontaktbeschränkungen zu halten: „Wir erleben im Kleinen das, was wir alle jeden Abend in der Tagesschau sehen: Das Gesundheitssystem steht vor einer gewaltigen Belastungsprobe.“

Corona-Lage spitzt sich zu: NRW-Gesundheitsminister will informieren

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will an diesem Mittwoch (13 Uhr) über weitere Maßnahmen in der Corona-Pandemie informieren.

Corona in NRW: Diese Städte/ Kreise haben die höchsten 7-Tage-Inzidenzwerte

Städte/Kreise in NRW7-Tage-Inzidenz RKI (Lagebericht vom 3. November)7-Tage-Inzidenz nach NRW-Gesundheitsbehörden
Herne294,0296,6
Duisburg271,0280,9
Remscheid230,8239,8
Köln200,8
Kreis Gütersloh193,2
Düsseldorf195,2
Essen194,8

In Düsseldorf gilt seit Mittwoch eine Maskenpflicht für Fußgänger fast in der gesamten Stadt. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro. Bisher mussten Maskenmuffel in NRW mit einer Strafe von 150 Euro rechnen. Über die aktuelle Lage in Deutschland halten wir Sie in unseren Corona-Deutschland-Ticker auf dem Laufenden. (ml)*Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

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