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Eine Physio-Praxis in Dortmund, Unna und Lünen schlägt aufgrund des Coronavirus Alarm. Ein Mitarbeiter befürchtet: "Viele von uns werden arbeitslos."
- In Dortmund und Umgebung kämpfen Physiotherapie-Praxen ums Überleben.
- Grund dafür ist der Verdienstausfall durch das Coronavirus*.
- Auch andere Berufe in dem Medizin-Sektor sind von Arbeitslosigkeit bedroht.
Dortmund/Lünen/Unna - Die Sorge vor der Insolvenz und Arbeitslosigkeit geht derzeit im Ruhrgebiet um. Von Umsatzeinbußen durch das Coronavirus hart getroffen werden könnten demnächst wohl auch sogenannte Heilmittelerbringer wie Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden sowie Podologen. Auch ein Praxisverbund aus Dortmund, Lünen und Unna schlägt jetzt Alarm, berichtet RUHR24.de*.
"Der Staat lässt uns derzeit allein", sagt Dennis Warneke (28), der in einer Physiotherapie-Praxis in Dortmund-Benninghofen Schmerzpatienten behandelt und derzeit um seinen Job bangen muss.
Ambulante Pflege in Dortmund muss trotz Coronavirus offen bleiben
Als ambulante Pflege muss die Praxis weiterhin geöffnet bleiben, um Krankenhäuser vor der Überlastung zu bewahren. Doch weil Patienten aus Risikogruppen fern bleiben, hat der Praxisverbund Umsatzeinbußen von bis zu 70 Prozent zu beklagen.
Der Chef des Unternehmens habe bereits aufgrund der Corona-Krise Kurzarbeit beantragt*. Etwa drei Monate könne das so noch gut gehen, danach, so die Befürchtung, sei Schluss mit der Praxis. "Ein paar meiner Kollegen aus der Schule haben bereits ihren Job verloren und sind arbeitslos", berichtet Dennis Warneke. "Wenn sich die aktuelle Situation in den kommenden Monaten so hinzieht, werden erheblich viele Praxen wie unsere schließen müssen."
Coronavirus: Gesetz der Bundesregierung hilft Praxis in Dortmund nicht
Zwar hat die Bundesregierung bereits mit dem COVID-19-Gesetz damit begonnen, finanzielle Unterstützung für Krankenhäuser und Ärzte auf den Weg zu bringen - doch Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden sowie Podologen werden dort in den ersten Entwürfen für das Gesetzespaket nicht erwähnt.
Der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) fordert nun die sofortige Erweiterung des Gesetzentwurfs. "Kommt der Rettungsschirm jetzt nicht, stehen die Heilmittelpraxen vor dem Aus", warnt auch der Verband Physikalische Therapie (VPT).
Coronavirus: Therapeutische Unterversorgung und Arbeitslosigkeit droht
Die Folge: eine massive therapeutische Unterversorgung. Besonders betroffen wären dann Schmerzpatienten, Patienten mit neurologischen Erkrankungen, nach Operationen oder nach Krebsdiagnosen - um nur einige Beispiele für Patienten zu nennen - die auf ein wohnortnahes und flächendeckendes Therapieangebot angewiesen sind.
Meine Therapeutin hat eine bestimmte Form von Krebs. Dazu braucht sie eine Phototherapie. Die wurde jetzt ausgesetzt wegen Corona. Ich erhalte auch keine Physio mehr wegen Corona. Herzlichen Dank an alle die nicht zu Hause bleiben wollen.
— latedesca #facciamorete (@MagicaMarion) March 19, 2020
Unterdessen tut sich für Dennis Warneke ein weiteres Problem auf: die Frage nach dem Schutz vor dem Coronavirus (hier alle Entwicklungen im NRW-Live-Ticker* nachlesen). Denn wie in allen medizinischen Sparten fehlen auch ihm derzeit Mittel, um sich und seine aktuell noch wenigen Patienten vor dem Virus zu schützen. "Uns bleibt daher momentan nichts anderes übrig, als die Hygienestandards so gut es geht einzuhalten.
*RUHR24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
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