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Deutsche Post startet auf altem Opel-Gelände - Bochum hofft auf Mega-Effekt

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Das neue Paketzentrum der Deutschen Post in Bochum auf dem ehemaligen Opel-Gelände wurde eröffnet.
Das neue Paketzentrum der Deutschen Post in Bochum auf dem ehemaligen Opel-Gelände wurde eröffnet. © Marcel Kusch / dpa

Die Deutsche Post hat auf dem alten Opel-Gelände in Bochum ein neues XXL-Paketzentrum eröffnet. Tausende Arbeitsplätze sollen entstehen.

Bochum - Am 5. Dezember 2014 lief im Opel-Werk in Bochum das letzte Auto vom Band. Mit der Werkschließung ging eine 52-jährige Ära zu Ende, in der früher bis zu 22.000 Menschen dort arbeiteten. Zum Ende hin waren es nur noch 3.000 Beschäftigte. Ein schwerer Schlag in die Magengrube. Auch für die Stadt selbst. Doch das Blatt scheint sich nun zu wenden, wie RUHR24.de* berichtet.

Deutsche Post: Neues Mega-Paketzentrum in Bochum auf altem Opel-Gelände

Denn am Montag (18. November) wurde auf dem ehemaligen Opel-Gelände in Bochum ein großes Paketzentrum von der Deutschen Post, der laut RUHR24.de wegen "Einkauf aktuell" eine Plastikmüll-Klage droht*, in Betrieb genommen. Um nicht zu sagen: mit das Größte. Denn neben der Sortieranlage in der Nähe von Frankfurt am Main gibt es kein größeres Paketzentrum vom Marktführer in Deutschland. Für die XXL-Eröffnung kam unter anderem auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (58, CDU) vorbei. Der 58-Jährige drückte gemeinsam mit Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (49, SPD) und Post-Paketvorstand Tobias Meyer symbolisch auf einen roten Buzzer, der die Anlage in Bewegung setzte.

Wenn die XXL-Anlage im kommenden Jahr auf Hochtouren läuft, sollen dort 600 Beschäftigte arbeiten. "Ende 2025 werden wir hier sicher mehr als 6.000 arbeiten sehen", kündigte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch vollmundig an. Die krasse Steigerung ist mit einer bestimmten Hoffnung verknüpft.

Deutsche Post soll weitere Unternehmen nach Bochum locken

Denn die Deutsche Post belege mit dem Mega-Paketzentrum zwar jetzt erst einmal nur 30 Prozent der 70 Hektar großen Fläche. Doch sie sei ein "Ankerinvestor", so NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Heißt: Der internationale Konzern werde eine "Sogwirkung auf andere" haben. Anfang 2021 sollen deswegen laut Eiskirch so viele Menschen hier arbeiten, "wie am Ende bei Opel". Sprich: 3.000.

Kein Wunder, denn die Deutsche Post braucht so viele Mitarbeiter für solche Mega-Paketzentren. Wegen des Online-Handels kann die Arbeit kaum bewältigt werden. Schon jetzt transportiert der gelbe Riese durchschnittlich 5 Millionen Paketsendungen pro Tag. Der Post-Vorstand schätzt, dass die Menge pro Jahr um sechs bis sieben Prozent zunimmt.

Bochum will Arbeitslosenquote senken - Deutsche Post kann dabei helfen

Laut der Entwicklungsgesellschaft "Bochum Perspektive 2022" seien außerdem jetzt schon für 60 Prozent der Fläche neue Nutzer gefunden worden. Mit dem Schwerpunkt IT-Sicherheit soll außerdem eine Mischung aus Forschung, Entwicklung und Produktion entstehen. Die Aussichten für Bochum sind also Dank der Deutschen Post, die sich symbolisch auf Instagram heute endgültig auf die kalten Temperaturen vorbereitet zeigte, rosiger. Die Arbeitslosenquote von 8,4 Prozent ist schließlich noch überdurchschnittlich hoch. Noch. 

Von Raphael Wiesweg / dpa

*RUHR24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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