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Mine O. (26) tot: Ehemann verhaftet - im Interview beteuerte er zuvor seine Unschuld

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Seit September wurde eine junge Frau aus Duisburg vermisst. Jetzt wurde sie tot aufgefunden. Ein schrecklicher Verdacht der Polizei hat sich bestätigt.

Update vom 7. Dezember 2019, 9.29 Uhr: Noch im September gab der mutmaßliche Mörder von Mine O. der Bild-Zeitung ein Interview. Darin berichtete ihr Ehemann, Ercan E., vom Tag ihres Verschwindens und wies sämtliche Verantwortung von sich. Im Gespräch mit dem Boulevardblatt (Bezahlschranke) berichtete er vielmehr darüber, wie er das letzte Zusammentreffen vor ihrem Verschwinden erlebt hat. Sie „packte (...) Handy, Portemonnaie und Zigaretten, ging zur Haustür. Ich dachte, sie geht nur eine rauchen, aber sie kam nicht wieder rein …“, berichtet er. 

Danach habe er sich gewundert, dass Mine auch am Montagmorgen nicht aufgetaucht sei. Er habe sie mehrfach bei WhatsApp angeschrieben, er berichtet von einer Krise in der Ehe. Am Mittwoch sei er dann zur Polizei gegangen - dort aber nur vertröstet worden. Die Ermittlungen brachten lange kein Ergebnis - bis die Mutter schließlich am Freitag tot in einem Waldstück gefunden wurde. Am Freitag schließlich wurde Haftbefehl gegen Ercan E. erlassen. 

Mine O. (26) tot: So kam die Polizei dem Ehemann auf die Spur 

Update vom 6. Dezember 2019, 21.45 Uhr: Drei Monate lang gab es keine Spur von der Duisburgerin Mine O. (26). Am Donnerstagabend bewahrheiteten sich dann die schlimmsten Befürchtungen: Am Rand einer umzäunten Industriebrache im Duisburger Stadtteil Meiderich fand die Polizei ihre Leiche, vergraben in einem Erdloch, umgeben von Gestrüpp - nur wenige Meter neben einem Gehweg, über den auch Schulkinder laufen.

Rückblick: Samstag, der 7. September. An diesem Tag will der 28-Jährige seine Frau gegen 21 Uhr zuletzt gesehen haben, wie er der Polizei erzählt. Den Ermittlern sagt er, dass sie bei einer Freundin übernachten wollte. Doch schnell weiß die Kripo, dass diese Freundin bereits seit längerer Zeit nicht mehr in Deutschland lebt.

Bei ihren Ermittlungen nahm die Polizei auch die Ehe der beiden unter die Lupe. Dabei sei bekannt geworden, dass es zwischen Mine O. und ihrem Mann Beziehungsstreitigkeiten gab, erklärte Polizeisprecher Stefan Hausch am Freitag.

Duisburg: Ehemann gesteht Mine O. getötet zu haben

Die Ermittlungen gingen weiter. Zunehmend geriet der Ehemann in den Fokus. Ein Gericht erlaubte schließlich die Durchsuchung der Wohnung. Dort fanden die Beamten Hinweise auf die Garage, die in einem anderen Stadtteil liegt. Der 28-Jährige hatte sie Tage nach dem Verschwinden seiner Frau angemietet. 

In der Garage fand die Polizei Kleidung und den Ausweis der Vermissten. Ein auf Datenträger abgerichteter Spürhund erschnüffelte schließlich das Handy der Duisburgerin. Auch ein Leichenspürhund schlug in der Garage an. Für die Ermittler war damit klar: In dieser Garage wurde zumindest vorübergehend ein Leichnam gelagert.

In der Nähe des Fundorts stehen Altkleider- und Altglascontainer. Auf der anderen Straßenseite befindet eine von vielen Wohnhäusern gesäumte Grünanlage: Die Arbeit der Spurensicherung am Donnerstag bekamen viele Nachbarn mit. Ein 40-Jähriger, der nur 50 Meter entfernt wohnt, zeigte sich am Freitag noch immer betroffen. 

Er entzündete ein Grablicht und stellte es hinter einen Container. „Das alles berührt einen schon“, sagte er. Später stellte auch eine 56 Jahre alte Nachbarin ein Grablicht direkt an das Erdloch, in dem die Leiche lag. Sie wolle damit ihr Mitgefühl mit der Familie der Frau ausdrücken, sagte sie: „Es ist unfassbar, dass so etwas hier passiert. Es ist einfach traurig.“

Duisburg: Ehemann gesteht Mine O. getötet zu haben - Totschlag?

Über die Getötete wurde am Freitag zunächst nicht viel bekannt. Sie soll die deutsche und afghanische Staatsangehörigkeit besessen haben und erst vor Kurzem eine Ausbildung zur Arzthelferin abgeschlossen haben. Der 28-Jährige soll Deutscher mit türkischen Wurzeln sein. Er wurde noch am Freitag einem Richter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen.

Der Vorwurf lautet auf Totschlag. „Mordmerkmale“, wie es im Juristendeutsch heißt, habe man zunächst keine ausmachen können, so die Staatsanwaltschaft. So hatte der Ehemann seine Tat offenbar nicht geplant - sondern seine Frau nach einem Streit attackiert. Die Obduktion deckte sich laut Staatsanwaltschaft mit den Angaben des Mannes: Er hatte seine Frau erwürgt.

Junge Mutter seit Monaten vermisst: Schrecklicher Verdacht bestätigt - neue Details 

Update vom 6. Dezember, 14.34 Uhr: Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei der im Duisburger Wald gefundenen Frauenleiche tatsächlich um die seit drei Monaten vermisste 26-jährige Mine O. Der Ehemann Ercan E. (28) war festgenommen worden. Nun hat er gestanden, seine Frau nach einem Streit getötet und ihre Leiche zunächst in einem Koffer versteckt und später vergraben zu haben. Laut Obduktion wurde das Opfer erwürgt. Der Mann soll wegen des Vorwurfs Totschlag am Nachmittag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Duisburg: Ehemann gesteht Mine O. getötet zu haben

Der Ehemann gab im Verhör zu, dass er seine Frau bereits am 7. September - dem Tag ihres Verschwindens - nach einem Streit in der Wohnung getötet hatte und die Leiche zunächst in einen Koffer packte. Diesen habe er erst in sein Auto gelegt. Tage später habe er die Garage angemietet und die Leiche dort versteckt. Eine Woche darauf habe er den Körper seiner Frau mit dem Auto in den Stadtteil Untermeiderich gebracht, wo er die Leiche „in einem schwer zugänglichen Waldgelände“ vergrub, so die Staatsanwaltschaft.

Wegen des fünfjährigen Sohnes ist die Polizei nach Angaben eines Sprechers im Kontakt mit dem Jugendamt, um eine Lösung für seine Unterbringung zu finden.

Junge Mutter seit Monaten vermisst: Jetzt wurde eine Frauenleiche im Wald gefunden - schrecklicher Verdacht

Erstmeldung vom 6. Dezember: Duisburg - Wo ist Mine O.? Diese Frage beschäftigte die Ermittler in Duisburg in den vergangenen Wochen und Monaten. Nun scheint es Klarheit zu geben: Eine junge Frau wurde in einem Wald aufgefunden - tot. Laut Staatsanwaltschaft gehen die Ermittler davon aus, dass es sich um die vermisste 26-Jährige handelt.

Seit dem Abend des 7. September wurde die 26-jährige Mutter eines fünfjährigen Sohnes vermisst. Auffällig: Die Duisburgerin hat ein Nasenpiercing und am linken Handgelenk ist der Name ihres Ehemannes eintätowiert, wie ein Polizei-Sprecher in der Vermisstenmeldung erklärte. Ihr 28-jähriger Gatte wurde nun vorläufig festgenommen. Er soll im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden.

Mine O.: Vermisste Duisburgerin tot aufgefunden

Der Ehemann hatte im September noch angegeben, dass seine Frau bei einer Freundin übernachten wollte. Ermittlungen der Polizei ergaben dann aber, dass diese Freundin bereits seit längerer Zeit nicht mehr in Deutschland lebt.

Seit diesem Tag hat Mine O. sich weder bei ihrer Familie noch bei Freunden gemeldet. Nun gibt es traurige Gewissheit. Die Ermittlungen nach dem Verschwinden der Frau hatten Kripobeamte zuletzt zu einer von dem Ehemann angemieteten Garage im Duisburger Stadtteil Wanheim-Angerhausen geführt. Dort fanden sie unter anderem Kleidung der Frau und ihren Ausweis. Der Einsatz eines Datenträger- und eines Leichenspürhunds führte zudem zur Entdeckung ihres Handys und zu der Erkenntnis, dass in der Garage zumindest vorübergehend ein Leichnam gelagert worden war.

Mine O.: Polizei findet die Leiche - Grabungen in Duisburger Waldstück

Der Ehemann gab demnach im Polizeiverhör an, er haben den Leichnam der Frau nach der Tat am 7. September in einen Koffer gepackt, den er in seinem Auto ablegte. Tage später habe er dann die Garage in Wanheim-Angerhausen gemietet und die Tote dort gelagert. 

Eine Woche danach habe er den Körper seiner Frau mit dem Auto nach Duisburg-Untermeiderich gebracht und dort in dem unzugänglichen Waldgelände vergraben. Daraufhin begann die Suche, die Polizei Duisburg bestätigte: Die Leiche wurde am Abend des 5. Dezember entdeckt. Zu einem Motiv gab es zunächst keine Hinweise. Die Leiche soll am Freitag obduziert werden. Die Verhöre des Verdächtigen dauern an.

Wie tz.de* berichtet, wurde auch in der Nähe von München eine tote Frau in einem Waldstück gefunden. In Bayern werden außerdem eine Jugendliche und ihre Mutter seit Monaten vermisst. Die Polizei hofft in diesem Fall weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung. In München kam es zu einer versuchten Vergewaltigung. Ein Mann griff eine Frau im Englischen Garten an.* Seit 1999 fehlt von der damals 10-jährigen Hilal aus Hamburg jede Spur, nun äußert sich ihr Bruder.

*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

akl/dpa

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