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EHEC: Gemüseproduzenten gehen in die Offensive

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Bonn - Angesichts wachsender Skepsis der Verbraucher durch die EHEC-Krise gehen die deutschen Obst- und Gemüseproduzenten in die Offensive. Mit Tests wollen sie den Kunden beweisen, dass ihre Ware EHEC-frei ist.

Große Erzeuger haben Stichproben ihrer Produkte testen lassen und meldeten nach entsprechenden Laborbefunden ihr Obst und Gemüse als “EHEC-frei“. Der Erzeuger-Bundesverband wirft Spanien mangelnde Bereitschaft zur Aufdeckung der Quelle für verunreinigte Gurken vor.

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Die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) in Bonn berichtete am Samstag über die Laborbefunde mehrerer ihrer Mitglieder. So seien Waren der führenden deutschen Vermarktungsorganisation Landgard am Niederrhein “erwartungsgemäß EHEC-frei“. Zu den getesteten Waren gehörten mehrere Salatsorten, Tomaten und Gurken. Dasselbe Ergebnis legte auch die Gartenbauzentrale Papenburg vor - die größte Gurken vermarktende Organisation in der Bundesvereinigung. Sowohl Landgard als auch die Gartenbauzentrale haben viele Kunden in Norddeutschland, wo die Zahl der durch den EHEC-Erreger erkrankten Menschen besonders hoch ist.

EHEC: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Der Geschäftsführer der Bundesvereinigung, Karl Schmitz, sagte der Nachrichtenagentur dpa am Samstag, mit den Laboruntersuchungen solle die Suche nach der Quelle der EHEC-Verunreinigung unterstützt werden. Scharfe Kritik übte er an den spanischen Behörden, die diese Suche überhaupt nicht unterstützten, sondern mit Schuldzuweisungen in die deutsche Richtung arbeiteten.

Aus einem spanischen Betrieb stammen Gurken, auf denen in Deutschland der EHEC-Erreger festgestellt wurde. Schmitz geht davon aus, dass dieser Anbieter noch mehr Kunden in Deutschland hat: “Ich erwarte, dass die spanische Seite umgehend darüber informiert, an welche sonstigen Kunden sie Gurken verkauft hat“, sagte Schmitz. Es könne damit gerechnet werden, dass der EHEC-Erreger noch in weiteren Regionen Deutschlands auftauche. Dass die Spanier dies nicht offenlegten sei “destruktiv“. “Es geht jetzt darum, alle Quellen von EHEC zu finden - nicht um Schuld zuzuweisen, sondern um aufzuklären“, sagte Schmitz.

dpa

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