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Kreuzimpfung: Erst AstraZeneca, dann Biontech – das sind Vor- und Nachteile

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Hamburger, die gegen Corona mit AstraZeneca geimpft sind, sollen bei der Zweitimpfung Biontech bekommen. Das sind die Vor- und Nachteile einer Kreuzimpfung.

Hamburg – In der Hansestadt Hamburg* wurden (Stand 12. Mai 2021) 148.759 Dosen des Corona*-Impfstoffes von Astrazeneca verimpft. Schon früh gab es Berichte über Nebenwirkungen dieses Vakzins*. Dass aufgrund von sogenannten Hirnvenenthrombosen offenbar auch Geimpfte verstorben sind, schreckt viele Menschen ab. Einige wollen deshalb für ihre zweite Impfdosis auf Biontech umsteigen. Weil der Astrazeneca-Impfstoff* mittlerweile nur noch für Ü60-Jährige empfohlen wird, ist ein Umstieg bei jüngeren Menschen sogar notwendig. Was sind die Vor- und Nachteile einer solchen Kreuzimpfung?

Corona-ImpfstoffImpfstoff-Typ
Biontech/Pfizer (Comirnaty)mRNA
ModernamRNA
Astrazeneca (Vaxzevira)Vektor
Johnson & JohnsonVektor

Corona-Impfung: Erst Astrazeneca, dann Biontech – Kreuzimpfung laut Studie ein Vorteil

Mittlerweile haben viele Erst-Geimpfte unter 60 Jahren nach Astrazeneca ein Angebot für eine Zweit-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff, wie Biontech oder Moderna, bekommen. Lange war die Wirkungsweise einer solchen Kreuzimpfung unerforscht und umstritten. Eine Studie der Universität Innsbruck untersucht die Mischung der Corona-Impfstoffe nun genauer. 3000 Probanden nehmen daran teil. Erfahrungen weisen laut N-TV aber schon jetzt darauf hin, dass die Wirksamkeit bei einer Kreuzimpfung* erhöht sein könnte. Das berichtet auch HNA.de.

Die Corona-Impfstoffe von Astrazeneca (Vaxzevira) und Biontech/Pfizer (Comirnaty) werden nebeneinander gehalten.
Corona-Impfung: Das sind die Vor- und Nachteile einer Kreuzimpfung mit Astrazeneca und Biontech. © Sven Simon/imago images

Demnach wisse man bereits, dass sogenannte heterologe Impfungen, wirksamer sein könnten als homologe. Besonders gut funktioniere das bei sogenannten Vektorimpfstoffen wie Astrazeneca oder Johnson & Johnson. Gerade im Hinblick auf Corona-Mutationen, wie die indische Variante*, könnte eine Mischung der Impfstoffe vorteilhaft sein. Denn die mRNA-Impfstoffe können in kürzester Zeit an die neue Virusvariante angepasst werden. Der Schutz einer Person, die zuerst mit Astrazeneca geimpft wurde, könnte also mit einer Zweit-Impfung Biontech auf Mutationen optimiert werden.

Corona-Impfung: Kreuzimpfung nach Astrazeneca – Nebenwirkungen könnten schlimmer sein

Unterdessen testen auch Forscher der Universität Oxford die Auswirkung einer solchen Kreuzimpfung im Rahmen der Com-Cov-Studie. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Nebenwirkungen nach der zweiten Impfung deutlich stärker ausfallen würden als bei Impfungen mit demselben Impfstoff. 60 bis 80 Prozent der Probanden gaben an, unter Kopfschmerzen, Müdigkeit, Fieber und ähnlichen Grippesymptomen gelitten zu haben.

„Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die Vergabe zweier unterschiedlicher Dosen zu vermehrten Arbeitsausfällen am Tag nach der Impfung führt“, sagte Matthew Snape, Leiter der Studie. Zu schwerwiegenden Nebenwirkungen, die eine medizinische Betreuung erforderten, kam es aber nicht. Inwieweit sich die verschiedenen Corona-Impfstoffe generell unterscheiden, erfahren Sie in unserem großen Impfstoff-Vergleich*.

Corona-Impfung: Ist eine Mischung der Impfstoffe von Astrazeneca und Biontech nicht gefährlich?

Viele Menschen haben die Befürchtung, dass eine Kreuzimpfung mit den Impfstoffen von Astrazeneca und Biontech gefährlich für den Körper ist, da es sich um ganz unterschiedliche Impfstoff-Typen handelt. Eine Gefahr für den Körper besteht allerdings nicht. Die Impfstoffe bauen sich im Körper schnell wieder ab. Das heißt: vom Astrazeneca-Impfstoff wird 12 Wochen später zur Zweitimpfung nicht mehr viel übrig sein.

Ich erwarte mir von dieser Kombination daher eine gute Sicherheit.

Leif Erik Sander, Infektiologe an der Charité Berlin

Vielmehr wird das Immunsystem durch die verschiedenen Impfstoff-Typen auf unterschiedliche Art und Weise angeregt, was wiederum für einen stärkeren Schutz nach einer Kreuzimpfung sprechen könnte. „Ich erwarte mir von dieser Kombination daher eine gute Sicherheit und eine sehr gute Wirksamkeit mit einem exzellenten Schutz vor der Covid-19-Erkrankung“, berichtet Leif Erik Sander, Infektiologe an der Charité Berlin, in einem Twitter-Video.

Corona-Impfung: Nach Kreuzimpfung mit Astrazeneca und Biontech – gelte ich als vollständig Geimpft?

Aber wie sieht es nach einer Kreuzimpfung mit Astrazeneca und Biontech mit den Sonderrechten für Geimpfte* aus? Laut COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmeverordnung gelten auch Menschen, die eine Kreuzimpfung erhalten haben, als vollständig geimpft. Das ist schon deshalb so, weil unter 60-Jährigen eine Zweitimpfung mit Astrazeneca von der STIKO nicht mehr empfohlen wird. Dabei bezieht sich die Verordnung nicht nur auf eine Kreuzimpfung zwischen Astrazeneca und Biontech, sondern auf Astrazeneca und einen mRNA-Impfstoff. Demnach könnte die Zweitimpfung auch mit Moderna durchgeführt werden. * 24hamburg.de und hna.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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