Anhand des Videos von unserem Leser Leo S. könnte man eine Flugbahn auch leichter berechnen.
Anhand der Größe des Objekts im Video geht Mirwald aber nicht davon aus, dass viel für den Erdboden übrig geblieben ist.
Was genau da als Feuerkugel über den Himmel zog, bleibt also vorerst Spekulation. „Es könnte auch Weltraumschrott gewesen sein.“
Spannend: Mirwald bestätigt die Beobachtung vieler unserer Leser: „Die Feuerkugel war tatsächlich eher langsam für einen Meteor.“ Die meisten seien deutlich schneller.
Update vom 18. Oktober, 9.33 Uhr: Nach Erscheinen dieses Artikels gingen über hundert Meldungen von Sichtungen desselben unbekannten Flugobjekts ein. Es scheint tatsächlich Eindruck gemacht zu haben.
Anhand der Meldungen lässt sich der Absturzort - oder zumindest die Region, wo das Objekt dem Erdboden am nächsten kam, etwas genauer zuordnen.
Südlich von München, also zwischen Stadtgrenze und Alpenrand erschien das Objekt wie eine übergroße Sternschnuppe, die sekundenlang eine Bahn über dem Himmel zeichnete.
Zwischen Ulm und Augsburg dagegen lesen sich die Meldungen ganz anders. Hier berichten unsere Leser - vielen Dank an dieser Stelle für jede einzelne Zuschrift - von einem großen, orange-roten Feuerball mit einem bläulichen Schweif. „Man hörte etwas“, schreibt Andi aus Ulm. „Es hat sich angehört, als verbrenne Holz.“ Ein Knistern.
Einen Einschlag konnten unsere Beobachter allerdings nicht verifizieren. Im Gegenteil. Ein Anrufer aus dem Raum Augsburg hat beobachtet, dass das Objekt am Ende seine Reise in mehrere Teile zerbrach, die dann in der Dunkelheit verschwanden.
Ein Daniel Grath aus Sindelsdorf schreibt:
„Wenn ich mich recht erinnere, ist das Objekt beim Verglühen (einmal) zerbrochen und ich glaube, gesehen zu haben, dass es nicht komplett verglüht ist, sondern ein nicht mehr glühender Teil auf der Erde eingeschlagen ist.“
Ernst Schmidhuber aus Hohenpeißenberg schreibt:
„Ein in elliptischer Kurve niedergehender sehr heller breiter weißlicher Lichtstrahl von West nach Nordwest. Mehrere Sekunden lange Erscheinung. Am Schluss in mehrere kleine verglühende Teile zersplitternd, wie bei einer Feuerwerksrakete.“
Auch aus der Schweiz schreibt ein Leser, der das Objekt beobachtet hat.
Auf der Website der Fachgruppe Meteorastronomie sind ebenfalls zahlreiche Sichtungen der Feuerkugel über Bayern am Mittwochabend eingegangen. Dort konnten Experten anhand der Beobachten sogar eine ungefähre Flugbahn des Objekts feststellen.
Auffällig auch für viele Beobachter: Das Objekt flog deutlich langsamer als eine Sternschnuppe.
Ursprünglicher Artikel, 17. Oktober 2019
Das Objekt war vom Alpenrand bis nach München zu sehen. Mehrere Meldungen sind bei unserer Redaktion eingetroffen - von Tegernsee bis zum Münchner Süden. Irgendwo dazwischen ist das Objekt nach derzeitigem Stand auf dem Erdboden aufgetroffen.
Beobachter schildern übereinstimmend ein plötzliches Aufleuchten am Abendhimmel, etwa gegen 20.50 Uhr. Eine Leserin aus Dachau beobachtete das Objekt von der Müllerstadelstraße an der Stadtgrenze von München zum Landkreis Fürstenfeldbruck aus. „Der Feuerball war wesentlich größer als eine Sternschnuppe, rund, weiß leuchtend mit rötlichem flammen, bzw. glutartigem Schweif.“ Die Flugrichtung beschreibt die Dachauerin von „Südwest in Richtung Norden“.
Gleichzeitig war das Objekt sogar vom Tegernsee aus zu sehen. Wer gegen 20.50 Uhr sein Blick vom Tegernseer Seeufer Richtung Nordwesten richtete, sah es am Abendhimmel hell aufleuchten. Hier erschien der Schweif fast grünlich. Das Objekt beschrieb eine leicht schräge Bahn vom Himmel in Richtung Horizont, wurde dabei immer heller, als würde es auf den Tegernsee zustürzen.
Nach Erscheinen dieses Artikels meldet sich ein Leser aus Augsburg, der den Feuerball ebenfalls beobachtete. Aus seiner Perspektive flog er Richtung München.
Das Besondere im Vergleich zu einer Sternschnuppe: Das Objekt verglühte nicht nach wenigen Sekundenbruchteilen, sondern leuchtete immer heller auf seinem Weg und war sekundenlang zu sehen, bis es hinter Bäumen und Bergen verschwand - wie ein abstürzendes Flugobjekt. Als Beobachter könnte man also davon ausgehen, dass das Objekt irgendwo eingeschlagen ist.
Wenn man die bisher bekannten Sichtungen desselben Objekts miteinander vergleicht, müsste das Objekt irgendwo nordwestlich vom Alpenrand und südwestlich von München eingeschlagen sein.
Keine Sternschnuppe, aber glühend hell mit Schweif. Der Verdacht auf einen Meteoriten liegt nahe. Eine Antwort auf eine entsprechende Anfrage an verschiedene Behörden-Stellen steht noch aus.
Dass es sich um ein irdisches Flugobjekt handelte, ist vom Verlauf und Art der Erscheinung wohl eher unwahrscheinlich.
Bis dahin bleibt der Feuerball tatsächlich ein UFO - ein unidentifiziertes Flugobjekt.
Bei den Polizeipräsidien sind nach derzeitigem Stand noch keine Meldungen über eine Sichtung oder eine Absturzstelle eingetroffen.
Übrigens: In Wolfratshausen gab es in diesem Jahr schon einmal einen UFO-Alarm - der hatte allerdings ganz irdische Gründe (Merkur.de*).
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kmm
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