Abhilfe soll das Einsetzen eines Filters schaffen. Der Hauseigentümer Noratis hat auf Nachfrage versichert, dass er diesen zeitnah einbauen wird und damit sowohl der Bakterienbefall als auch die Blei-Kontamination behoben seien. Das bestätigt auch eine Sprecherin des Gesundheitsamtes Frankfurt gegenüber fnp.de.
Aber woher kommt das Blei? Darüber rätselt der Eigentümer. "Sicherlich nicht von den Bleileitungen, denn die gibt es in dem Gebäude nicht", sagt ein Sprecher von Noratis. Er hält es für nicht ausgeschlossen, dass das Blei von außen in das Leitungssystem des Hauses eindringt. Die Sprecherin des Gesundheitsamtes hält sich mit Mutmaßungen bedeckt. Man müsse nun genau prüfen, wie das Blei in das Wasser gelangt.
Die Bewohner des Gebäudekomplexes können aktuell mit dem Wasser gefahrenfrei ihre Hände und die Wäsche waschen. Wegen des Bleis sind weiterhin der Verzehr und das Kochen mit dem Wasser untersagt. Der Hausmeisterdienst stelle nach wie vor Wasser zur Verfügung, das die Bewohner gefahrlos benutzen können. Sobald die Filter gegen die Legionellen eingebaut sind, wird auch das Duschen wieder möglich sein.
Ein regelmäßiger Kontakt führt ab einer bestimmten Menge zu einer chronischen Vergiftung, die zu Magen-Darm-Beschwerden und schlimmstenfalls zu Schädigungen des Nervensystems führen kann.
Erstmeldung von Mittwoch, 11.09.2019, 09.27 Uhr: Frankfurt – Katastrophale Zustände in einem Sozialbau in der Ginnheimer Landstraße: hunderte Menschen können seit Monaten nicht duschen, da ihr Wasser mit Bakterien verseucht ist. Jetzt mussten die Bewohner einen weiteren Schlag verkraften.
Betroffen von der Verunreinigung sei ein Wohnungskomplex an der Ginnheimer Landstraße. Darüber berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Demnach sollen in dem das Gebäude versorgende Trinkwasser Legionellen gefunden worden sein, wie das Diwa-Institut für Wasseranalytik den Bewohnern per Schreiben mitteilte.
Bei Legionellen handelt es sich um Bakterien, die die sogenannte „Legionärskrankheit" auslösen können. Die Krankheit ist von einer schweren Lungenentzündung gekennzeichnet und kann unbehandelt lebensgefährlich verlaufen.
Die Konsequenz: aufgrund der hohen Legionellenbelastung konnten die Bewohner des Gebäudekomplexes ihre Duschen nicht benutzen. Der beim Duschen entstehende Wasserdampf könnte die Krankheit auslösen, so das Schreiben. Ferner hieß es in dem Schreiben des Diwa-Institutes: Die Bewohner hätten die Möglichkeit, sich beim Institut für 90 Euro einen Filter-Aufsatz gegen die Legionellen zu kaufen. Einige Bewohner sollen diese Möglichkeit wahrgenommen haben.
Nur kurze Zeit später folgte der zweite Brief, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet. Der nächste Schock für die Bewohner: Blei im Wasser. Diesmal sollten die Bewohner das Wasser weder zum Trinken, noch nur Nahrungszubereitung, zum Abwaschen oder zum Zähneputzen verwenden. Das Duschverbot bestand nach wie vor.
Der Eigentümer Noratis bestätigte gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass man eng mit der Stadt zusammenarbeite, um eine Lösung für das Wasserproblem zu finden. Von der Stadt wurden nun Wasserfilter genehmigt, die an einer Wasserstelle je Wohnung installiert werden sollen. Der Eigentümer Noratis will die Kosten übernehmen und den Bewohnern bis dahin Wasser liefern.
marv
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