An Fronleichnam finden neben Messen zahlreiche Prozessionen statt. Dabei wird der "Leib Christi" in Form der Hostie öffentlich gezeigt. Unter dem sogenannten "Himmel", einem Baldachin aus besticktem Stoff, tragen Geistliche den "Leib Christi" durch Straßen und Felder.
Eine Prozession gab es wohl erstmals in Köln - vermutlich zwischen 1274 und 1279.
Das Fest dient dazu, den Glauben öffentlich zu bezeugen: In einem meist aufwendigen Messgewand gekleidet, trägt der Pfarrer in einer Monstranz das "Allerheiligste". Hinter dem Priester ziehen die Gläubigen in einer Prozession durch die Straßen. Dabei wird gesungen und gebetet.
Vor allem in ländlichen Gegenden ist Fronleichnam ein großes gesellschaftliches Ereignis: Vereine wie Feuerwehren oder Trachtenvereine, aber auch die Erstkommunionkinder in ihrer Festtagskleidung beteiligen sich an der Prozession. Die Häuser entlang der Prozessionswege sind mit Fahnen, Girlanden und bunten Blumen geschmückt, mancherorts sind in den Straßen Altäre aufgebaut und aufwendig mit Blumenteppichen verziert.
Fronleichnam ist eines der Hochfeste der katholischen Kirche. Deswegen ist der zweite Donnerstag in katholisch geprägten Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag. Arbeitnehmer haben frei. Fronleichnam ist ein Feiertag in:
In diesen protestantisch geprägten Bundesländern von Deutschland ist Fronleichnam 2020 kein gesetzlicher Feiertag, sondern ein Arbeitstag.
In einigen Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung in den Ländern Sachsen (bestimmt durch die Fronleichnamsverordnung) und Thüringen (im gesamten Landkreis Eichsfeld und in den Eichsfelder Ortschaften des Unstrut-Hainich-Kreises und Teilen des Wartburgkreises) ist Fronleichnam auch ein Feiertag.
In den übrigen Ländern und Regionen gibt es Sonderregelungen, wie etwa für katholische Arbeitnehmer Anspruch auf unbezahlte Freistellung und für katholische Schulkinder Anspruch auf Unterrichtsbefreiung. Katholische Träger, etwa die Caritas, regeln in ihren jeweiligen Bereichen ganztägige Arbeitsbefreiung für alle Beschäftigten.
Traditionell wird der Fronleichnam für Kurzausflüge ins Grüne oder in die Berge gern genutzt. Andere starten am Mittwoch - dank Brückentag - in ein langes Wochenende.
Schon ab Mittwoch rechnet der ADAC mit vollen Autobahnen und Stau-Risiko.
Sowohl in Österreich als auch in Teilen der Schweiz ist Fronleichnam ein Feiertag. Daher müssen die Autofahrer auch hier mit stark belasteten Transitrouten rechnen - vor allem ab Samstag in nördlicher Richtung aufgrund des Rückreiseverkehrs. Für die Schweiz nennt der ACE die Gotthardroute als Schwerpunkt. Die Reisenden sollten sich vor dem Südportal des Gotthardtunnels ab Samstagvormittag auf Wartezeiten und Blockabfertigung einstellen.
An den Grenzübergängen in Richtung Deutschland müsse mehr Zeit eingeplant werden. Die Autofahrer sollten unbedingt gültige Ausweise mit sich führen. Das gelte vor allem für Kinder. Über aktuelle Wartezeiten an den Übergängen Suben, Kiefersfelden und Walserberg informiert die Internetseite der österreichischen Autobahngesellschaft Asfinag auf ihrer Internet-Seite.
Gibt es nochmal einen Feiertag in diesem Jahr? Ist der Buß- und Bettag ein Feiertag?
Hin und wieder kommt ein neuer freier Tag in Deutschland hinzu, zumindest in einzelnen Bundesländern. So ist ab 2019 der Weltkindertag ein Feiertag in Thüringen.
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