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Arabische Kundinnen nur unverschleiert in Boutique in Garmisch-Partenkirchen erwünscht

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Vollverschleierte Frauen
Symbolbild © dpa / Boris Roessler

Eine Boutique-Besitzerin in Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern bittet arabische Kundinnen, ihren Laden nur noch ohne Schleier zu betreten. Über die Reaktionen ist sie selbst überrascht.

Garmisch-Partenkirchen - Damit hatte sie nicht unbedingt gerechnet - die Bitte an arabische Kundinnen, ihre Boutique in Garmisch-Partenkirchen nur unverschleiert zu betreten, hat Anne Sciuk überwiegend positive Reaktionen eingebracht. Die Frauen reagierten überwiegend mit Verständnis, sagte die 53-Jährige am Dienstag. Sie hatte Anfang Juli einen Zettel ins Fenster am Eingang der Boutique gehängt. Darauf begründete sie ihre Bitte damit, dass in unserer Kultur als hochmütig und respektlos empfunden werde, sein Gesicht nicht zu zeigen. Zuerst hatte merkur.de* darüber berichtet.

Kundinnen aus arabischen Ländern geben in den beiden Sommermonaten Juli und August im Geschäft von Sciuk viel Geld aus. Die Besitzerin beziffert ihren Anteil in der Zeit auf 20 Prozent des Jahresumsatzes. Doch die Verschleierung missfiel Sciuk. „Teils waren nur noch die Augen zu sehen, und selbst die wurden mit einer Sonnenbrille bedeckt.“ Sie entschloss sich zu ihrer Bitte, auf Verschleierung zu verzichten. Erst hätten die stets von ihren Männern begleiteten Frauen an der Ladentür kehrtgemacht, seien aber tags darauf ganz anders gekleidet - in modischer Hose, weiter Bluse und das offene Haar lediglich mit Seidentuch bedeckt - wiedergekommen.

„Sie wissen einfach nicht, dass wir in einer Kultur leben, in der wir, wenn wir miteinander reden, selbst die Sonnenbrille abnehmen“, erläuterte Sciuk. „Es ist gut, wenn wir ihnen sagen, dass es hierzulande ganz anders aufgenommen wird, wenn man sein Antlitz verbirgt.“ Die Kundinnen hätten positiv reagiert, so Sciuk.

dpa/lby

* merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Zentralredaktions-Netzwerks.

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