Die FAZ hat derweil recherchiert, warum der Frachter nicht gerettet werden konnte. Die „Glory Amsterdam“ hatte zuletzt den Hamburger Hafen verlassen, um Gebühren zu sparen. Das Schiff war vor Helgoland auf Reede gegangen. Der Seegang war aufgrund des Sturms „Herwart“ jedoch so stark, dass die Anker das Schiff am Sonntag nicht mehr halten konnten.
Gegen 9.45 Uhr habe das alarmierte Haveriekommando die Einsatzleitung übernommen. Der Hochseeschlepper „Nordic“, der rund 20 Kilometer nördlich von Norderney auf Bereitschaftsposition lag, erreichte die „Glory Amsterdam“, konnte das Schiff aber nicht mehr abschleppen, bevor es auf Grund lief. Die Schleppleinen rissen immer ab. Das Wetter sei zu extrem gewesen. Wegen der hohen Wellen konnte ein Einsatzteam nur per Helikopter auf den Frachter gebracht werden. Weitere Schlepper wurden später hinzugerufen, aber da war der Frachter schon im flachen Wasser.
Eine Katastrophe in Nordsee gab es 1998. Damals lief der Frachter „Pallas“ vor Amrum nach einem Feuer auf Grund. Alle Lösch- und Abschleppversuche scheiterten. Rund zwei Wochen später trat Öl aus dem Schiffswrack. Auf einer Länge von 20 Kilometer zog sich das Öl über die Nordsee und erreichte die Inseln Amrum, Föhr und Sylt. Rund 16.000 Seevögel verendeten. Die „Pallas“ hatte 756 Tonnen Treibstoff, Schwer- und Schmieröl in den Tanks - weitaus weniger als die „Glory Amsterdam“.
mag mit Material der dpa