Update vom Mittwoch, 3. März 2021, 11:45 Uhr: Hamburg – Beschlossene Sache. Neben die Schulen kehren auch die Hamburger Kitas vom erweiterten Notbetrieb in den eingeschränkten Regelbetrieb zurück. Das teilte die Sozialbehörde am Vormittag des 3. März offiziell mit. Konkret bedeutet das, dass alle Kinder mindestens einen Anspruch auf 20 Stunden Betreuung in der Kindertagesstätte haben. Kinder aus Familien, in denen eine Betreuung über diese Stunden hinaus notwendig ist, können diese nun ebenfalls wieder in Anspruch nehmen. Darunter fallen zum Beispiel Alleinerziehende oder Kinder von Eltern, die in der Daseinsfürsorge arbeiten.
Zusätzlich soll eine ausgeklügelte Teststrategie umgesetzt werden. Zweimal die Woche sollen die Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet werden. Die Sozialbehörde teilte mit, sie werde den Einrichtungen Selbsttest für die ersten vier Wochen am kommenden Montag bereitstellen. „Mit dem nach wie vor geringen Infektionsgeschehen bei Kindern, zusätzlichen Testmöglichkeiten und einem bevorzugten Impfangebot für Mitarbeitende in den Kitas können wir nun wieder ein umfassenderes Kita-Angebot ermöglichen“, sagte Senatorin Melanie Leonhard in der Mopo zu der Entscheidung.
Update vom Montag, 22. Februar 2021, 08:10 Uhr: Hamburg – Noch läuft der Lockdown in Hamburg unter den strengsten Maßnahmen. Doch das soll sich, zumindest für Schulen und Kitas, möglichst bald ändern. Auf der Prioritätenliste für Lockdown-Lockerungen stehen sie ganz weit oben. Während für die Schulen bereits feststeht, dass sie erst nach den März-Ferien öffnen werden, könnte es bei den Kitas schon eher so weit sein. Martin Helfrich hatte dazu in einem Interview mit der Hamburger Morgenpost gesagt: „Wir hoffen, schon Anfang des Monats die ersten Schritte in Richtung regulärer Kitabetrieb gehen zu können“.
Allerdings müsse bei der Öffnung immer auch das aktuelle Infektionsgeschehen betrachtet werden. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen der Coronavirus-Mutationen, die sich auch in Hamburg immer weiter auszubreiten scheinen. Zuletzt stagnierte die 7-Tage-Inzidenz tagelang. Sollte sich das Virusgeschehen bis in den März hinein auf einem solch vergleichsweise hohen Niveau halten, ist damit zu rechnen, dass die Kitas doch nicht wie erwartet früher öffnen. Bis ein konkretes Datum für die Öffnung der Kindertagesstätten feststeht, müssen sich Eltern also noch gedulden.
Möglich ist aber auch, dass die Kitas öffnen und sogenannte Schnelltest Anwendung finden. Kinder würden dann vor einem Kitabesuch auf Corona getestet werden, um sicherzustellen, dass keine Infektion vorliegt. So könnten andere Kinder und Erzieher vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt werden.
Update vom Montag, 25. Januar 2021, 8.30 Uhr: Hamburg – Ab sofort laufen Hamburgs Kitas nur noch im erweiterten Notbetrieb. Der Hamburger Senat hatte dies nach dem Corona-Gipfel zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den 16 Länderchefs am 20. Januar 2021 beschlossen. Konkret bedeutet ein „erweiterter Notbetrieb“, dass die Kitas nur noch für ausgewählte Kinder geöffnet haben, die einen dringenden Grund vorweisen können, warum sie in der Kita betreut werden müssen. Darunter fallen zum Beispiel Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen, Kinder von Alleinerziehenden und Kinder, die aus anderen dringenden familiären Gründen nicht zu Hause betreut werden können.
Der Hamburger Senat erklärte darüber hinaus, dass trotz der geltenden strengen Corona-Regeln und Kontaktbeschränkungen auch eine private Kinderbetreuung in kleinen Gruppen weiterhin erlaubt ist. Eigentlich darf aktuell nur eine Person eines fremden Haushalts nach Hause eingeladen werden. Der Landeselternausschuss Kinderbetreuung kritisierte die weitgehende Schließung von Kitas. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur sagte ein Sprecher: „Wir haben weiterhin den Eindruck, dass nicht die Kinderrechte im Vordergrund der Entscheidungsfindung stehen.“ Demnach fehle immer noch eine wissenschaftliche Grundlage und Erklärung dafür, dass die Hamburger Kitas derzeit nicht im Regelbetrieb öffnen können.
In den sozialen Netzwerken zeigen sich viele Eltern empört von den neuerlichen Schließungen der Kitas. Einige behaupten sogar, dass die Kitas weiterhin voll seien, auch ohne das ein dringender Betreuungsgrund vorliegt. So schreibt ein User auf Twitter: „Das ist alles vollkommen geistesgestört. Die Kitas und Grundschulen in HH sind voller Kinder trotz Lockdown und Schulschließung. Auch, wenn Elternteile nicht berufstätig sind“ und dazu den Hashtag „#Notbetreuungnurfürnotfälle“. Ein anderer stimmt zu und schreibt: „Leider halten sich da die Kitas auch nicht wirklich dran, es ist auch schwierig bei der Augenwischerei des Senats. Die Eltern müssen nur anrufen und sagen, dass sie aus familiären Gründen Betreuung brauchen und -zack- hat die Kita wieder ihre regulären Öffnungszeiten“.
Update vom Donnerstag, 21. Januar 2021, 7.20 Uhr: Hamburg – Jetzt hat der Hamburger Senat entschieden. Im Zuge der Umsetzung der von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen, wurde nun entschieden, dass Hamburgs Kitas ab Montag nur noch im erweiterten Notbetrieb laufen. „Wir werden aus dem eingeschränkten Regelbetrieb eine Stufe zurückgehen müssen“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher im Interview mit NDR. Ab dann sollen nur noch Kinder in die Kita kommen, deren Eltern es nicht möglich ist zu Hause zu arbeiten, sich in einer Notlage befinden oder alleinerziehend sind.
„Es sollen Kinder betreut werden, die einen dringenden Betreuungsbedarf haben, deren Eltern Tätigkeiten ausüben, die für die Daseinsvorsorge bedeutsam oder für die Aufrechterhaltung der wichtigen Infrastruktur oder der Sicherheit notwendig sind“, so Peter Tschentscher in seiner Erklärung. Aber auch eine Betreuung aus familiären Gründen oder Notlagen solle weiterhin zulässig sein. Es werde zwar keinen Berufe-Katalog geben, aber Eltern müssen sich im Zweifel rechtfertigen und beweisen, dass ihr Kind auf die Betreuung in der Kita angewiesen ist.
Erstmeldung vom Mittwoch, 20. Januar, 12.08 Uhr:
Hamburg – Das Coronavirus hat Deutschland weiterhin fest im Griff. Deshalb gilt in auch in Hamburg weiterhin ein harter Corona-Lockdown. Viele Einschränkungen wurden zuletzt sogar noch einmal verschärft*. Auch Hamburgs Kinder sollten eigentlich zurzeit zu Hause betreut werden und nur in Ausnahmefällen in die Kita gebracht werden. Das stellt Eltern aber vor Herausforderungen, denn wohin mit den Kindern, wenn man selbst nicht zu Hause bleiben kann? Gut möglich, dass deshalb so viele Kinder weiterhin in den Hamburger Kitas sind.
Durch die hohen Corona-Zahlen gilt in Hamburg derzeit eigentlich flächendeckend der Slogan „Wir bleiben Zuhause“. Das gilt aber längst nicht für alle Hamburger. Viele müssen weiterhin zur Arbeit, weil Homeoffice nicht möglich ist oder der Chef keine Heimarbeit erlaubt. Zumindest gegen letzteres hat die Bundesregierung nun neue Maßnahmen beschlossen. Außerdem ist problematisch, dass Hamburger* Kitas derzeit offiziell im eingeschränkten Regelbetrieb und nicht im Notbetrieb sind.
Das bedeutet, die Erzieher können zwar an die Eltern appellieren, die Kinder nicht weiterhin in die Kindertagesstätte zu bringen, verbieten können sie es ihnen aber nicht. Jedes Kind hat weiterhin das Recht darauf, in der Kita betreut zu werden, nur die Betreuungszeiten können die Erzieher verkürzen. Die Hamburger Sozialbehörde nannte nun erschreckende Zahlen. Noch rund fünfzig Prozent aller Kinder werden immer noch jeden Tag in die Kita gebracht.
Etwa die Hälfte der Hamburger Kita-Kinder werden weiterhin in der Tagesstätte betreut. Diese Quote gilt allerdings im stadtweiten Durchschnitt, bedeutet: Einige Kitas in Hamburg sind sehr leer, während andere sehr voll sind. Das führe in einigen Kitas sogar schon zu personellen Engpässen, das berichtet der NDR* 90,3. Deshalb werden die Eltern von Kitas mit sehr vielen Kindern jetzt von der Sozialbehörde gebeten, zu prüfen, ob vielleicht eine Betreuung an nur einzelnen Wochentagen ausreichend wäre.
Es wird auch berichtet, dass die Hygienemaßnahmen durch den Personalmangel innerhalb der vollen Kitas nicht mehr sicher einzuhalten seien. Daher sei es, sollten die Eltern nicht auf die Bitte der Behörde eingehen können, Kita-Leitungen erlaubt, die Betreuung weiter einzuschränken, um sicher arbeiten zu können. Das sagte ein Sprecher der Hamburger Sozialbehörde im Interview mit der Deutschen-Presse Agentur. Ziel sei es, weiterhin sichere und angemessene Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.
In Hamburg gibt es laut Behördenangaben mehr als 1100 Kitas, in denen in normalen Zeiten mehr als 90.000 Kinder betreut werden. Für die Betreuung stehen in etwa 16.000 pädagogische Kräfte zur Verfügung. Das bedeutet, das aktuell immer noch circa 45.000 Kinder in die Kitas gebracht werden. Und das wird sich vermutlich auch in den kommenden Wochen nicht besonders stark ändern, denn das Zurückfahren der Kitas in den Notbetrieb ist derzeit nicht geplant.
Gut, dass eine aktuelle Corona-Kita-Studie von Psychologin Susanne Kruger zusammen mit dem Deutschen Jugendinstitut und dem RKI zeigt, dass bei Kindern unter sechs Jahren der Anteil an positiven Corona-Tests deutlich niedriger ist, als bei anderen Altersgruppen. Es seien eher nicht die Kinder, die das Virus verbreiten, sagte Kruger in einem Interview mit dem Spiegel. Daher seien strikte Präventions- und Hygienemaßnahmen in Kitas auch einer kompletten Schließung vorzuziehen. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher* appellierte trotzdem noch einmal an alle Hamburger, wann immer es geht, ins Homeoffice zu wechseln*, dann könne sich auch noch das ein oder andere Kind zu Hause bleiben. * 24hamburg.de und buzzfeed.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.