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Hammer fürs Homeoffice: HVV könnte besondere Corona-Tickets bieten

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Seit der Corona-Krise nutzen immer weniger Hamburger die Öffis. Ein Grund sind die verstärkten Homeoffice-Angebote. Gibt es dafür bald ein besonderes Ticket?

Hamburg* – Die Coronavirus-Sars-Cov-2-Krise* hat das Leben der Hamburgerinnen und Hamburger gehörig umgekrempelt: Viele Menschen wechselten ins Homeoffice oder in die Kurzarbeit und arbeiten nur noch selten im Büro. Das bedeutet auch, dass deutlich weniger Menschen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus oder Bahn zur Arbeit fahren. Der Hamburger Verkehrsbund (HVV)* berichtetet schon länger von sinkenden Fahrgast-Zahlen. Ein neues Ticket-Konzept für Hamburgs Corona-Pendler könnte schon bald Realität werden und besonders im Homeoffice Arbeitenden zugutekommen.

Stadt in DeutschlandHamburg
Fläche755,2 km²
Bevölkerung1,845 Millionen (30. Juni 2020)
Vorwahl040
BürgermeisterPeter Tschentscher

Hamburger Verkehrsbund (HVV): Verluste durch Coronavirus-Krise – Viele Hamburger arbeiten im Homeoffice

Als das Coronavirus im Frühjahr durch Hamburg tobte, konnten viele HVV-Fahrer ihre Abo-Karten kostenlos pausieren. Nach Mopo-Informationen nutzen etwa 150.000 Pendler diese Möglichkeit. Ende August löste der Hamburger Verkehrsbund dieses Angebot dann aber wieder auf.

Im Vrdergrund eine Frau an einem Schreibtisch, im Hintergrund eine U-Bahn.
Hamburgs Homeoffice-Pendler könnte es bald spezielle HVV-Tickets geben. (24hamburg.de-Montage) © Angelika Warmuth/Oberberg Kliniken/ dpa/picture alliance

Insgesamt erreichten den Verkehrsbund zwischen März 2020 und August 2020 etwa 77.000 Kündigungen, das sei ein Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 24hamburg.de berichtete bereits von den Milliardenverlusten, die der HVV durch die Pandemie verzeichnete.* -Diese könnten sich demnächst noch um einiges vergrößern: denn selbst Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher warnte bereits vor einem zweiten Lockdown in der Hansestadt.

Viele Menschen, nicht nur in Hamburg, scheinen sich an die Arbeit im Homeoffice gewöhnt haben. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt (DLR): Rund 38 Prozent von 1000 befragten Personen würden auch nach den gelockerten Corona-Maßnahmen im Sommer 2020 komplett oder teilweise im Homeoffice arbeiten. 75 Prozent zeigten sich mit der Arbeit in den eigenen vier Wänden zufrieden.

HVV: Abotickets lohnen sich vor Coronavirus-Pendler nicht mehr – Spezialticket wäre die Lösung

Und für genau diese Menschen, die nur noch an wenigen Tagen pro Woche oder Monat ins Büro fahren, rentieren sich Vollzeit-Abos oder Jobtickets nicht mehr. Davon berichtet ein ehemaliger HVV-Abonnent gegenüber nahverkehrhamburg: „Ich war plötzlich nur noch sehr selten unterwegs und für die übriggebliebenen zwei bis drei HVV-Fahrten im Monat hätten mir Einzeltickets vollkommen gereicht“. Möglicherweise könnte der HVV für solche Pendler schon bald ein Spezialticket anbieten. Damit könnte das Unternehmen weitere Verluste von Fahrgästen entgegenwirken.

Der HVV überraschte vor kurzem erst mit einer Ankündigung, die vor allem Pendler freuen dürfte: Schon bald werden 60 Züge täglich zwischen Hamburg und Berlin verkehren. Auf weniger Begeisterung in Hamburg stößt allerdings die Ticketpreiserhöhung im HVV, die zum Fahrplanwechsel 2020 in Kraft tritt*, 24hamburg.de/hamburg* berichtete. Die Opposition in Hamburg setzt ein klares Statement dagegen. Der CDU-Vorschlag eines 365-Euro-Tickets für Busse und Bahnen sei „aktueller denn je“, betont Richard Seelmaecker, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, gegenüber der Mopo.

Am Donnerstag, 15. Oktober 2020 kam es zum Mega-HHV-Streik in der Hansestadt*: Für 24 Stunden wurden Busse und Bahnen komplett lahmgelegt. *24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

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