Das Stimmungsbild wird von einer weiteren Hamburgerin bestätigt, die beim Blick auf die Maskenpflicht-Verordnung meint: „Ich kanns nicht nachvollziehen. Ich denke mal, die müssen hier vielleicht Schilder aufstellen, dann kann man sich das vielleicht merken. Aber von Hausnummer soundso zu Hausnummer soundso und dann wieder soundso – es nimmt allmählich absurde Züge an“.
„Unlogisch“ findet eine Passantin auf dem Mühlenkamp in Winterhude auch, dass die Maskenpflicht beispielsweise nicht in der Spitalerstraße oder der Mönckebergstraße gilt – zwei der belebtesten Einkaufsstraßen in Hamburg. Wer sich übrigens nicht an die Maskenpflicht hält, dem droht ein Bußgeld von 80 Euro.
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) verteidigte die Maskenpflicht-Regeln auf einer Pressekonferenz. Sie erklärte, dass sie die Hamburger zunächst an die verschiedenen Plätze und Uhrzeiten gewöhnen müssen. Es seien 14 Orte ausgewählt worden an „denen nachweislich über einen längeren Zeitraum hohe Personenkonzentrationen stattgefunden haben“. Auch die Opposition warf der rot-grünen Koalition im Hamburger Rathaus vor, dass die Masken-Vorschriften für „Chaos“ und „Verwirrung“ sorgen würden.
Das sei nicht gewollt, betonte Leonhard. Zunächst soll beobachtet werden, ob sich die Hamburger an die Regeln gewöhnen werden. Weitere Änderungen an der Maskenpflicht schließe sie nicht aus. Der Hintergrund für die verschärften Coronavirus-Regelungen in der Hansestadt sind rasant steigende Neuinfektionen. Ein zweiter Lockdown in Hamburg* könnte damit immer wahrscheinlicher werden. Deswegen wird auch die Maskenpflicht an Hamburger Schulen erweitert*.
Selbst Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigt sich besorgt: „Wir sind noch nicht bei 50 Infektionen auf 100.000 Einwohnern in Hamburg, das kann aber sehr schnell kommen“, meint er im Gespräch mit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR). Die Hamburger müssten sich jetzt noch einmal „zusammenreißen“.
Auch andere Großstädte wie Berlin oder Bremen* sind von steigenden Covid-19 Infektionen betroffen. 24hamburg.de/hamburg berichtete über einen dreisten Trick, mit dem sich die Städte ihre Fallzahlen klein rechnen*. Ein Ende ist noch nicht in Sicht, obwohl in Hamburg bereits ein Impfstoff getestet wird*. Der kommt für das Grand Hotel Seeschlösschen allerdings zu spät. Dort müssen hundert Mitarbeiter in Quarantäne*. *24hamburg.de und nordbuzz.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.