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Sauna in Hamburg: Bäderland nach Coronavirus-Comeback rappelvoll

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Da kommen die Hamburger ganz schön ins Schwitzen. Kaum erlaubt die Stadt, dass Sauna und Therme wieder aufmachen dürfen, schon ist in der Hansestadt alles ausgebucht. Ist der Sauna-Besuch in Zeiten des Coronavirus überhaupt hygienisch korrekt?

Update vom 18. September 2020, 9 Uhr: Hamburg – Am Dienstag, 15. September 2020, durften Hamburger endlich wieder Saunieren. Nach rund sechs Monaten Schwitz-Abstinenz öffnete Bäderland Hamburg* seine Thermal- und Saunabetriebe – trotz Coronavirus* (mehr Infos unten). Was dem Sauna-und Schwimmbad-Unternehmen nicht gerade entgegenkam, war das sommerliche Wetter in Hamburg. Am Dienstag, 15. September 2020, war es in Hamburg 29 Grad heiß.

Thermalbad:Bäderland Bartholomäus-Therme
Adresse:Bartholomäusstraße 95, 22083 Hamburg
Telefon:040 188890

Aber: „Wir waren trotzdem voll und freuen uns über die Gäste-Zahlen“, bekundet Bäderland-Sprecher Michael Dietel. Ganz ohne Werbung zog es die Hamburger am Dienstag, 15. September 2020, offenbar trotz Sommer-Wetter und Corona-Bedingungen in die Sauna. „Die Gäste haben sich vorbildlich an die Auflagen in den Saunen gehalten und haben es auch akzeptiert, wenn die Sauna bei einem Aufguss schon voll war und sie nicht mehr reinkamen", erklärt Michael Dietel 24hamburg.de auf Nachfrage.

Eine Frau relaxt in der Sauna.
Trotz Coronavirus und Sommer-Wetter in Hamburg war bei der Wiederöffnung der Saunen am 15. September 2020 Full House in den Bäderland-Betrieben. (24hamburg.de-Montage) © KLAFS GmbH & Co. KG/dpa

Coronavirus Hamburg: Wellness und Spa erlaubt – doch wie gefährlich ist Sauna wirklich?

Erstmeldung vom Freitag, 28. August 2020, 9 Uhr: Hamburg – Auf heißen, aromatisierten Dampf und Hitze-Entspannung müssen Hamburgs Sauna-Fans bald nicht mehr verzichten. Aufgrund des Coronavirus standen Saunen, Dampfbäder und Wellness-Anlagen in Hamburg rund sechs Monate lang still. Doch dank des „stabilen“ Coronainfektionsgeschehens hat der Hamburger Senat nun eine Lockerung für Wellness-Betriebe beschlossen.

Wetter in Hamburg lockt Sauna-Fans trotz Coronavirus an

Und bei dem verfrühten Herbst in Hamburg dürften sich Sauna-Freunde über diese Lockerung ganz besonders freuen. Michael Dietel, Sprecher von Bäderland Hamburg zu 24hamburg.de: „Wir können voraussichtlich Mitte September den Sauna- und Thermenbetrieb starten.“ Die Corona-Krise hat das Sauna- und Wellness-Business in Hamburg schwer getroffen. Michael Dietel: „Das war natürlich ein herber Schlag für uns. Wir hatten die Monate März, April, Mai komplett zu. Dann konnten wir fünf von 26 Freibädern öffnen. Hallenbäder durften erst Anfang Juli wieder in Betrieb genommen werden – alles unter strengsten Auflagen.“

Zwei Frauen saunieren im Hintergrund. Vorne ist Hamburgs erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in einer Ellipse zu sehen.  (24hamburg.de-Montage)
Endlich: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher erlaubt öffentliches Saunieren ab September 2020. (24hamburg.de-Montage) © Daniel Reinhardt/dpa, Andreas Gebert/dpa

Coronavirus in Hamburg: Saunen dürfen öffnen – unter strengen Auflagen

Allerdings bedürfe es einer gewissen Vorlaufzeit für die Sauna-Betriebe. Grund: Wegen des monatelangen Stillstands müssen die Saunen zunächst gereinigt und die Becken aufgeheizt werden. Michael Dietel: „Das sind ja mehrere Millionen Liter Wasser, die wir auch während der Corona-Zeit täglich umgewälzt haben.“ Zudem müsse das Wasser komplett neu aufbereitet werden, pH- und Chlorwerte müssen überprüft werden.

Bäderland-Sprecher Michael Dietel: „Allein die Prüfung der Wasserqualität durch das Hygieneinstitut dauert in der Regel fünf bis zehn Tage. Die entnehmen dann auch eine Probe fürs Labor, weil die Becken ja monatelang nicht genutzt worden sind.“ Und: Für die Saunen und Thermen gilt es, vor der möglichen Wieder-Eröffnung im September ein konkretes Hygienekonzept zu erarbeiten und vorzustellen.

Coronavirus in Hamburg: Saunen dürfen öffnen – maximal zehn Gäste pro Aufguss

„Da muss man sich jede Sauna einzeln anschauen und eine Regelung finden“, sagt Bäderland-Sprecher Dietel. Pro Sauna dürfen maximal zehn Gäste auf einmal schwitzen. Auch die Abstände müssen eingehalten werden. Dank der neuen Regelung, die vorerst nur bis zum 30. November gelten soll, können nun auch das Holthusenbad, die Bartholomäus Therme in Barmbek und das Midsommerland in Hamburg-Harburg wieder öffnen. Heißt: Auch die angegliederten Ganzjahresfreibäder können dann wieder genutzt werden – auch wenn ein Freibad-Besuch bei dem Wetter in Hamburg eher unwahrscheinlich ist.

Coronavirus: Wie gefährlich ist saunieren?

Trotz großer Freude bei Sauna-Gängern und Damfbad-Freunden bleibt die Frage: Wie gefährlich ist das Saunieren eigentlich? Immerhin wird die Luft in einem geschlossenem Raum bei Aufgüssen mithilfe von Fächern oder Handtüchern den Gästen direkt ins Gesicht gewedelt. 24hamburg.de berichtet auch über die dicken Bußgelder, die Maskensünder im HVV* bezahlen müssen.

Auch dazu hat Michael Dietel von Bäderland Hamburg eine Vermutung: „Aerosole sind ja erst mal nur Partikel, die rein theoretisch Viren enthalten könnten. Da Coronaviren aber so einfach aufgebaut sind, ähnlich wie Grippeviren, müssten sie eigentlich ab einer lebensgefährlichen Fiebertemperatur ab 41 Grad Celsius absterben. In den Saunen arbeiten wir aber mit 65 bis über 100 Grad.“

Stirbt das Coronavirus in Saunen ab?

Heißt: Das Coronavirus müsste in der Sauna ohnehin abgestorben sein. „Das Wasser landet beim Aufguss auf einem Stein und wird zu Dampf, das heißt die Luft ist hundert Grad heiß und damit zu heiß für das Virus.“ Ähnlich sehe die Sache in Dampfbädern aus, wo eine Durchschnittstemperatur von 65 Grad herrscht. Die Betriebe des Bäderlands Hamburg halte sich strikt an das Pandemiekonzept des deutschen Saunabunds.

Coronavirus: Bäderland Hamburg glück über neue Corona-Verordnung in Hamburg

Dass die Thermal- und Saunabetriebe jetzt wieder öffnen freut das Bäderland Hamburg: „Wir hatten drei Monate gar keinen Umsatz und wir sind ein personalintensives Unternehmen. Diese Kosten konnten auch durch Kurzarbeit nicht komplett weggedrückt werden. Unsere Einnahmeausfälle überstiegen die Sparpotenziale. Doch, dass wir jetzt wieder öffnen können, ist ein guter Schritt in Richtung Normalität.“

Schon im Sommer 2020 hätten Freibadgäste immer wieder nachgefragt, wann die Saunen endlich wieder öffnen. Bäderland-Sprecher Michael Dietel: „In allen Bundesländern ist Saunieren ja längst wieder erlaubt. Nur in Hamburg und Bremen* nicht. Deshalb freuen wir uns jetzt ganz besonders über die neue Lockerung in Hamburg.“

Diese „Sauna-Coronavirus-Lockerung“ steht im Widerspruch zu den jüngsten Verschärfungen im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie: So wurden jüngst die Strafen für Maskenverweigerer in Hamburgs öffentlichen Verkehrsmitteln eingeführt – 80 Euro müssen Maskenmuffel zahlen. Und auch das Alkoholverbot am Wochenende auf Sankt Pauli und der Schanze wurde verlängert. Für wen all diese Aktivitäten nichts sind, lohnt sich ein Ausflug in die Hamburger Wälder. Denn Peter Tschentscher will die Hamburger Bäume retten* – dabei soll ein Wunderbaum aus Asien helfen. * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes.

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