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Hamburger Fischmarkt in Zwangspause: Brennender Appell der Bezirksamtsleiterin

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Weiter nur Ärger für Hamburgs Kult-Markt: Das Bezirksamt Altona schickt die Verkäufer des Hamburger Fischmarkts erneut in die Corona-Zwangspause.

Update vom Freitag, 13. November 2020, 11 Uhr: Hamburg – Aufgrund der aktuellen Coronavirus-Situation in Hamburg* geht die Zwangs-Pause für den Hamburger Fischmarkt in die nächste Runde. Laut der aktuell geltenden Corona-Verordnung des Senats* dürften nur 100 Personen auf den Marktplatz kommen. Da diese Besucherzahl sich für den Fischmarkt wirtschaftlich jedoch nicht lohnen würde, fällt das Event flach, wie das Bezirksamt Altona am Donnerstag, 12. November 2020, mitteilt.

Stadtteil:Altona-Altstadt
Fläche:2,8 km²
Bezirk:Bezirk Altona
Einwohner:29.169 (31. Dez. 2019)
Einwohnerdichte:10.418 Einwohner/km²

Klaus Moritz, Vize-Präsident vom Landesverband des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller dazu: „Wir werden jetzt warten, bis sich die Corona-Lage so entwickelt, dass wieder mindestens 500 Besucher auf den Fischmarkt dürfen.“ Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg: „Wir wünschen uns natürlich, dass das zeitnah geschehen kann.“

Stefanie von Berg, Fischmarkt
Stefanie von Berg hat eine Bitte an alle Hamburger. (24hamburg.de-Montage) © Daniel Bockwoldt/dpa & Markus Scholz/dpa

Ihr flammender Apell: „Alle Hamburgerinnen* und Hamburger können dazu ihren Beitrag leisten, indem sie mit umsichtigem Verhalten dabei helfen, dass die Corona-Zahlen zurückgehen.“ Nach fünfmonatiger Schließung hätte der Fischmarkt eigentlich Ende Oktober 2020 wieder starten sollen. Doch der Lockdown light ab dem 2. November 2020 zog dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung.

Hamburger Fischmarkt: Nichts ist wie früher – „Aale Dieter“ streikt

Update vom Dienstag, 29. September 2020, 07:58 Uhr: Hamburg – Aale Dieter ist eine echte Fischmarkt-Legende. Seit 62 Jahren steht der Kult-Händler auf dem Altonaer Fischmarkt und bringt seine Aale und Lachse unter das Volk. Eigentlich dürfte es den 81-Jährigen freuen, dass der Fischmarkt nach einer monatelangen Coronavirus-Pause nun ab dem 25. Oktober wieder öffnen darf. Stattdessen ist Aale-Dieter stinksauer.

Hamburger Fischmarkt wieder auf: Kult-Händler Aale Dieter streikt

Ihn stören vor allem die geänderten Öffnungszeiten der Kult-Institution: Der Fischmarkt Hamburg soll künftig nicht mehr in den frühen Morgenstunden stattfinden, sondern nur noch von 11 bis 15 Uhr. Damit will das Bezirksamt Altona betrunkenes Partyvolk verhindern. Aale Dieter kann das nicht nachvollziehen:

„Ich bin entsetzt, dass der Fischmarkt so diskreditiert wird. Wie kann man das einfach behaupten? Es hat sich viel verändert in den letzten 25 Jahren. Betrunkene sind selten geworden, bis 7 Uhr ist es ohnehin leer“, erzählt er wütend gegenüber der Bild. Am Nachmittag würden die Menschen Kaffee trinken und Kuchen essen, jedoch keinen Fisch kaufen. Seine Konsequenz: Er will den Fischmarkt boykottieren und erst wieder mitmachen, wenn der Markt wieder wie gewohnt öffnen darf.

Der Fischverkäufer „Aale-Dieter“ steht in seinem Fischwagen und unterhält die Massen vor seinem Stand.
Der Fischmarkt Hamburg öffnet wieder – allerdings ohne Kult-Händler Aale Dieter (24hamburg-Montage) © Frank Rumpenhorst/dpa/picuture alliance

„Ich mache nicht mit. So etwas kann ich nicht unterstützen. Auch, wenn mir das wirtschaftlich weh tut. Das hat nichts mehr mit Fischmarkt zu tun. Ich möchte nicht, dass die Tradition stirbt“, sagt Aale Dieter. Derzeit müssen Händler, die auf dem Fischmarkt wieder verkaufen wollen, Bewerbungen beim Bezirksamt einreichen. Doch Aale Dieter ist sich sicher: „Da werden einige Kollegen nicht hingehen“. Er sei aber sofort wieder mit dabei, wenn der Fischmarkt wieder morgens öffnen dürfte. Die Veranstalter des Weihnachtsmarktes Santa Pauli 2020* hoffen derweil auf viel Zuspruch für ihr neues Konzept.

Hamburger Fischmarkt wieder offen – ohne Marktschreier – Traditionsmarkt um Identität beraubt

Update vom Dienstag, 15. September 2020, 14:01 Uhr: Hamburg – Der Hamburger Fischmarkt darf Ende Oktober 2020 wieder öffnen. Doch vieles muss sich im Kampf gegen das Coronavirus-Sars-CoV-2* ändern. Die Auflagen des Bezirksamts Altona sind den Händlern zu streng. Sie sehen eine Institution und ihre eigene Existenz in Gefahr. Dagegen wehren sie sich.

Der größte Streitpunkt zwischen dem Bezirksamt Altona und den Händlern vom Hamburger Fischmarkt sind die neuen Öffnungszeiten. Zukünftig ist die Kulteinrichtung von 11 Uhr bis 15 Uhr geöffnet. Vor dem Coronavirus-Lockdown konnten Gäste im Sommer ab fünf Uhr morgens kommen. Im Winter ab sieben Uhr.

Ein Polizist mit Mund-Nase-Schutz am Hamburger Fischmarkt beobachtet den Händler „Nudel-Olli“, der seine Waren in roten Tüten anpreist.
Nur unter strengen Auflagen darf der Hamburger Fischmarkt wieder öffnen. Marktschreierei ist verboten. (24hamburg.de-Montage) © Axel Heimken/dpa/picture alliance

„Die andere Zeit, letztendlich auch von 11 bis 15 Uhr bringt ganz andere Menschen auf den Plan, als den, der morgens einfach hardcore-mäßig aufsteht und sagt: ‚Ich will zum Fischmarkt, ich will mir Blumen kaufen, ich will mir einen Arm voller Blumen mitnehmen, ich will eine Tüte voll Fisch, ich will eine Tüte voll Gemüse dort mir ergattern.‘ Das wird dann natürlich ein ganz anderes Publikum sein, das vielleicht eher einen Kaffee trinken möchte oder einen Keks dazu“, sagt Wilfried Thal, Vertreter der Händler vom Hamburger Fischmarkt gegenüber dem Deutschlandfunk.

Betrunkene erhöhen Coronavirus-Gefahr auf Hamburger Fischmarkt: Neue Öffnungszeiten sollen das Problem lösen

Stefanie von Berg, die Bezirksamtsleiterin, sieht die neuen Öffnungszeiten allerdings als notwendig an. Schließlich würden in den frühen Morgenstunden die Betrunkenen auf den Fischmarkt kommen, die vorher im Schanzenviertel oder auf der Reeperbahn* unterwegs gewesen wären. „Dann hätten wir genau die Situation gehabt, was ja bisher die Marke Fischmarkt ausmacht: Nämlich die Betrunkenen aus dem Kiez und der Sternschanze und wer weiß woher sammeln sich dort. Und das können wir als Bezirksamt auch im Schulterschluss mit der Sozialbehörde einfach nicht verantworten“, sagt sie dem Deutschlandfunk.

Eine Argumentation, die Händler Dieter Bruhn, besser bekannt als Aale Dieter, nicht nachvollziehen kann: „Wo sind denn diese ganzen Betrunkenen, die da Randale machen, nichts! Gar nichts. Der Fischmarkt ist so vernünftig und ruhig geworden, wie die Menschen sind. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln“, beschreibt er gegenüber dem Deutschlandfunk den Hamburger Fischmarkt. Doch es gibt noch mehr Auflagen. So ist die Zahl der Händler auf sechzig beschränkt. Das Areal wurde deutlich verkleinert und wird eingezäunt. Maximal 500 Gäste dürfen gleichzeitig auf das Gelände. Wachleute werden die Ein- und Ausgänge kontrollieren.

Hamburger Fischmarkt Händler dürfen Ware nicht mehr ausrufen: Marktschreierei verboten

Was viele Besucher schockieren wird: Die Händler vom Hamburger Fischmarkt müssen zukünftig den Mund halten. Das legendäre Ausrufen der Ware wird mit dem Neustart nach dem Coronavirus-Lockdown verboten. Die Marktschreier sind vorerst Geschichte.

Hamburger Fischmarkt feiert Comeback – doch wegen Coronavirus wird alles ganz anders

Update vom Dienstag, 1. September 2020: Hamburg-Altona – Das lange Warten hat ein Ende: Der Fischmarkt Hamburg soll nach monatelanger Coronavirus-Unterbrechung wieder öffnen, darüber berichtet unter anderem der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Für die Wiederöffnung der Hamburger Kult-Institution an der Elbe gelten allerdings bestimmte Auflagen – mit dem gewohnten Trubel und dem Gedränge an den Ständen ist vorerst nicht zu rechnen.

Nach einem langen Hin und Her befindet sich das Schutzkonzept für den Hamburger Fischmarkt nun in der finalen Phase. Laut Angaben des Bezirksamtes Altona soll die Veranstaltung aber nicht vor Ende Oktober öffnen. Auch findet die Wiederöffnung des Hamburger Fischmarktes unter bestimmten Coronavirus-Sicherheitsvorkehrungen statt. Um Ansammlung betrunkener Menschenmassen in den Morgenstunden zu vermeiden, verschieben sich die Öffnungszeiten beispielsweise nach hinten.

Ein Verkäufer mit Mundschutz hält geräucherte Makrelen für den Verkauf auf dem Hamburger Fischmarkt in der Hand – im Hintergrund der traditionelle Altonaer Fischmarkt.
Es ist soweit: Hamburger Fischmarkt in Altona darf wieder öffnen. (24hamburg.de-Montage) © Khaled Omar/dpa & Axel Heimken/dpa & Johannes A. Rosenburg/24hamburg.de

Demnach wird aus dem Hamburger Fischmarkt eine Mittagsveranstaltung gemacht: Von 11 bis 15 Uhr wird der Markt zukünftig sonntags geöffnet haben. Eine weitere Neuerung wird sein, dass der Fischmarkt zu einer Einbahnstraße umfunktioniert wird. Außerdem wird es je nur einen Ein- und Ausgang geben.

Ebenfalls neu: Der Fischmarkt Hamburg wird nach der Corona-Pause in deutlich kleinerer Form als üblich stattfinden. Vorgesehen ist ein Maximum von 500 Besuchern, 60 Händler dürfen auf dem Fischmarkt ihre Ware verkaufen. Diese können sich mit einer Interessenbekundung um einen Marktstand bewerben. Mit dem Hamburger Winterdom 2020 steht eine weitere Institution der Hansestadt vor der Wiedereröffnung*.

Fischmarkt Hamburg öffnet nie wieder? Grüne und CDU blockieren Kult-Event – SPD: „Schutzkonzept total überzogen“

Update vom Freitag, 28. August 2020: Schon wieder schlechte Nachrichten für Fischmarktfans- und betreiber. Das all-sonntägliche Morgen-Vergnügen bleibt uns weiterhin vorenthalten. Rund 300 Standbetreiber bangen um ihre Existenz. Dabei hatte SPD-Mann Andreas Bernau von der Fraktion Altona gefordert: „Der Altonaer Fischmarkt muss jetzt endlich wieder öffnen dürfen!“ In einer Pressemitteilung vom Donnerstag, 27. August 2020 betont er: „Wir reden hier nicht nur über die Bewahrung eines Stückes der Hamburger Geschichte, sondern insbesondere auch über die Rettung der beruflichen Existenzen der Marktbeschicker!“

Ein Fischhändler wäscht seine Fische auf dem Hamburger Fischmarkt.
Der Hamburger Fischmarkt leidet unter der Corona-Pandemie und bleibt weiterhin dicht. © Ghazy Qaffaf/dpa, Patrick Pleul/dpa

Für den SPD-Abgeordneten besonders schwer zu verstehen sei der Fakt, dass seit Juli 2020 wieder Messen, Jahrmärkte, Flohmärkte und andere Wochenmärkte stattfinden dürfen. Bernau: „Da fällt es mir schwer zu verstehen, warum sich die Gespräche zur sicheren Wiedereröffnung des Fischmarktes so lange hinziehen und warum es so schwierig ist, hierfür endlich ein Konzept vorzulegen.“

Fischmarkt Hamburg bleibt dicht – obwohl Wochenmärkte, Flohmärkte und Jahrmärkte stattfinden dürfen

Währenddessen arbeite das Bezirksamt Altona immer noch an Auflagen, wie einer Zugangskontrolle durch einen Sicherheitsdienst. Andreas Bernau: „Das Schutzkonzept für den Fischmarkt ist total überzogen und es generiert unnötig Kosten, die wir als Bezirk nicht tragen können.“ Zudem gebe es aufgrund der Corona-Pandemie ohnehin keine betrunkenen Horden mehr, die nach einer durchzechten Nacht auf der Reeperbahn* zum Fischmarkt tingeln. Grund: Der Senat* hat Kiez-Cornern und Corona-Suff am Wochenende verboten, wie 24hamburg.de berichtet.

Stefanie von Berg (Grüne), die das Bezirksamt in Altona leitet, hält laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR*) dagegen: „Es handelt sich eben nicht um einen normalen Wochenmarkt, sondern immer wieder betont wird, dass es eine Marke und ein touristischer Anziehungspunkt ist.“ Und weil die Behörden bei einer Wiederöffnung des Hamburger Fischmarktes mit enormen Menschenmassen rechnen, bleibt er vorerst weiterhin geschlossen.

Fischmarkt Hamburg bleibt weiter geschlossen: Fischbrötchen-Verbot! Hygienekonzept überfordert Altona komplett

Update vom Freitag, 24. Juli 2020, 12:00 Uhr: Hamburg – Noch immer sind die Tore am Hamburger Fischmarkt dicht. Dabei haben vergleichbare Märkte längst geöffnet. Doch für die Seele des Hamburger Hafens* fehlt es an einem Hygienekonzept. Dafür wäre das Bezirksamt Altona zuständig, wie die „Bild“ berichtet. Doch es gibt Probleme.

Fischmarkt Hamburg bleibt geschlossen: Hygienekonzept vom Bezirksamt Altona erforderlich

„Die Marke Fischmarkt zielt nicht nur auf Nahversorgung ab, sondern ist auch eine touristische Attraktion. Das macht es sehr schwer zu kalkulieren, wie viele Menschen bei einer Wiedereröffnung vorbeikommen würden“, erklärt Dezernent Johannes Gerdelman der Boulevardzeitung. Die Kosten für Zäune und Einlasskontrollen würden rund 10.000 Euro pro Sonntag betragen.

Auf dem Hamburger Fischmarkt verkauft „Nudel Olli“ seine Waren an die Gäste. Im Vordergrund flattert Absperrband.
Auch „Nudel Olli“ darf seine Ware nicht mehr anbieten. Wegen des Coronavirus-Sars-CoV-2 bleibt der Fischmarkt geschlossen. (24hamburg.de-Montage) © Axel Heimken/Julian Stratenschulte/dpa

Heftig. Und die Händler vor Ort sind nicht erfreut. Denn der Isemarkt und die Marktmeile haben längst wieder geöffnet. „Aale Dieter“ gibt sich deswegen gegenüber der Bild empört: „Es wird mit zweierlei Maß gemessen. An so vielen Orte sitzen die Leute aufeinander. Wir verzichten aufs Marktgeschreie. Wenn ich meinen Kunden sage, ‚haltet Abstand‘, tun die das.“

„Händler sterben leise“: Hamburger Fischmarkt bangt um Existenz wegen Coronavirus

Auch „Käse Tommi“ kann die Entscheidung nicht nachvollziehen: „Wir verstehen nicht, warum der Markt plötzlich eine Sonderrolle bekommt. Es sind doch gar keine Touristen in der Stadt, die den Markt überrennen könnten.“ Die Zeit drängt, erklärt derweil Wilfried Thal vom Schaustellerverband Hamburg: „Wir sind zutiefst enttäuscht. Die Händler sterben leise. Bezirk und Behörden dürfen nicht länger auf Zeit spielen – die ist vorbei.“

Fischmarkt Hamburg Ahoi! Endlich wieder Fischbrötchen an der Elbe genießen

Update vom 2. Juli 2020, 07:58 Uhr: Hamburg/Altona – Schon bald dürfte wieder Leben in den mittlerweile noch ausgestorbenen Altonaer Fischmarkt einkehren. Dank der Corona-Lockerungen des Hamburger Senats* vom Mittwoch, 1. Juli, sind Großveranstaltungen unter Auflagen jetzt wieder erlaubt. Das dürfte vor allem die Händler freuen, die aufgrund der Zwangspause bereits um ihre Existenz bangten, 24hamburg.de* berichtete. Auch die Wiederaufnahme der Kreuzschifffahrt ist gut fürs Geschäft*.

Wie der NDR zuerst berichtet hat, teilte eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde am Mittwoch mit, dass Messen und Flohmärkte in Hamburg wieder stattfinden dürfen - das gelte auch für den Fischmarkt in Altona. Wann und wie der Markt genau wieder öffnen wird, ist noch nicht geklärt. Fest steht aber, dass auch dort weiterhin die Coronavirus-Hygieneregeln und die Maskenpflicht* gelten.

Ein maritim gekleideter Mann mit Fischbrötchen in der Hand vor dem Hamburger Hafen. Das „Fischmarkt“-Schild ragt aus dem rechten Bildrand ins Bild hinein.
Schon bald könnten die Hamburger wieder Fischbrötchen an der Elbe genießen: Der Altonaer Fischmarkt darf wieder öffnen (24hamburg.de-Montage) © obs/OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS e.V./Thies Rätzke/Daniel Reinhardt/Daniel Bockwoldt/dpa/picture alliance

Unter Umständen könne es noch eine Weile dauern, bis der Altonaer Fischmarkt wieder öffne, da erst noch ein Konzept erarbeitet werden muss, welches das Bezirksamt Altona zurzeit erstellt. Viele Einzelheiten und Abläufe müssten abgeklärt werden, damit der Fischmarkt den Vorschriften der Sozialbehörde entsprechend wieder öffnen kann. Das teilte eine Sprecherin gegenüber dem NDR mit.

Wiedereröffnung vom Altonaer Fischmarkt – Umzug statt Corona-Aus

Update vom 19. Juni 2020, 18:37: Hamburg/Altona – Der Altonaer Fischmarkt hat bereits seit Mitte März aufgrund der Coronavirus-Pandemie geschlossen. Noch bis Ende Juni bleibt der Markt mindestens dicht. Zuletzt zeigte das Bezirksamt Altona wenig Bestreben an einer Wiedereröffnung des Fischmarkts, die Zukunft der Hamburger Institution sah somit sehr düster aus. Doch die SPD-Fraktion in Altona will die Wiederöffnung jetzt beschleunigen und liefert ein Konzept dafür.

Altonaer Fischmarkt: SPD will das Wahrzeichen an Hamburgs Elbe auf andere Stadtteile ausweiten

In einem Antrag an das Bezirksamt Altona will die SPD-Fraktion fordern, die Fläche des Fischmarkts auf andere Stadtteile auszudehnen. Das berichtet die „Mopo". In einer Mitteilung der Fraktion erkläre Andreas Bernau, Abgeordneter der SPD-Fraktion in Altona: „Um den Fortbestand des Fischmarktes zu sichern, gilt es, neue Wege einzuschlagen. Wir wollen möglichst vielen Marktbeschickern sonntags die Gelegenheit zu geben, ihre Marktstände zu öffnen“.

Deshalb sei die Idee der Partei, die Fläche des Fischmarktes zu auszuweiten. Stände, die nicht auf das Marktgelände passen, sollten -beginnend vom Altonaer Fischmarkt- vereinzelt in Reihe auf öffentliche Plätze umgesiedelt werden. Diese könnten zum Beispiel der Altonaer Balkon, der Bahnhof Altona oder der Strandweg sein. Der Erhalt des Fischmarkts läge der SPD-Fraktion in Altona sehr am Herzen: „Es gehe hierbei um nicht weniger, als um die Rettung eines Stückes Altonaer Geschichte“, sagt Andreas Bernau. Bei der Sitzung des Hauptausschusses am 9. Juli wolle die SPD-Fraktion den besagten Antrag an das Altonaer Bezirksamt stellen.

Das „Fischmarkt“-Schild vor dem Elbstrand am Strandweg in Blankenese.
Fischmarkt-Stände am Strandweg in Blankenese? Die SPD-Fraktion aus Altona kann sich das vorstellen. (24hamburg.de-Montage) © Daniel Bockwoldt/dpa/picture alliance

Corona-Stop am Hamburger Fischmarkt: „Es ist eine Kata­strophe!“

Update vom 12. Juni 2020, 15:40 Uhr: Es scheint zäh voranzugehen, mit einer schnellen Wiederöffnung des Fischmarkts in Hamburg nicht wirklich zu rechnen, nun gibt es erste Ergebnisse. Der Hamburger Fischmarkt in Altona bleibt vorerst bis Ende Juni geschlossen, das berichtet das Hamburger Abendblatt (Bericht hinter Bezahlschranke). Dann wollen die Beteiligten der Fachbehörde, des Schaustellerverbandes und des Verbraucherschutzamtes über eine Lösung für den Fischmarkt beraten. Doch selbst, wenn die Wiedereröffnung Ende Juni beschlossen wird, dauere es weitere zwei Wochen bis zur tatsächlichen Umsetzung, so das „Abendblatt“. Immerhin: Der Hamburger kommt in Schwung. Ende Juni 2020 legt das erste Kreuzfahrtschiff seit Ausbruch des Coronavirus-Sars-CoV-2 ab.

Hamburg-Fischmarkt: Das Wahrzeichen an der Elbe geht Pleite – keine Öffnung in Sicht

Von einer Rückkehr zur Normalität könne man hier ohnehin nicht reden, eher einem Fischmarkt mit vielen Kompromissen: „Wie dieser aussehen wird, kann derzeit keiner sagen“, so Sabine Nolte, kommissarische Pressesprecherin des Bezirks Altona gegenüber dem „Abendblatt“. Die Händler scheinen unterdessen an dem langsamen Tempo der Verhandlungen zu verzweifeln: „Es ist eine Katastrophe!“ meint Marktbeschicker Rainer Raeder. „Unsere Vorschläge etwa eines halb so großen Marktes mit wöchentlichem Wechsel der Händler werden gar nicht aufgenommen. Er wisse von Händlern, die die Kosten für ihre Verkaufswägen nicht mehr wuppen könnten.

Kritik geht vor allem an die rot-grüne Koalition: „Meiner Ansicht nach war Rot-Grün in Hamburg zu lange mit sich selbst beschäftigt. Die Koalitionsverhandlungen haben den Blick auf die Realität vermissen lassen.“, so Raeder. Der Vorschlag der Fischmarkt-Händler, ein Hygienekonzept zu erarbeiten, um den Fischmarkt zumindest in eingeschränkter Form wieder zu öffnen, wurde vom Bezirksamt Altona aufgrund nicht tragbarer Kosten abgelehnt. Somit sieht die Zukunft des Fischmarkts derzeit mehr als düster aus.

Hamburger Fischmarkt vor dem Aus: Händler fürchten Horror-Pleite

Erstmeldung vom 27. Mai 2020, 16:21: Hamburg - Zwischen Elbe, Reeperbahn und Landungsbrücken* liegt Hamburgs historisches Herzstück: der Altonaer Fischmarkt. Hier treffen Nachteulen, Touristen, Fischliebhaber und Händler aufeinander - meist dicht an dicht gedrängt. Wer da Coronavirus-Abstandsregelungen will, steht auf verlorenem Posten. Daher hat der Fischmarkt auch geschlossen - obwohl Wochenmärkte in Hamburg längst wieder geöffnet haben. Händler schreien sinnbildlich ins Leere - denn ihre Forderungen, den Fischmarkt wieder zu öffnen, wurden noch nicht umgesetzt.

Altonaer Fischmarkt in Hamburg in der Coronavirus-Krise: Händler wie Aale-Dieter fürchten Pleite

Reguläre Wochenmärkte haben in Hamburg schon längst wieder ihren Betrieb aufgenommen, der Altonaer Fischmarkt hingegen nicht. Der Grund: Veranstaltungen, welche die Grenze von 1.000 Besuchern überschreiten, fallen bis Ende August 2020 aus. Das Bezirksamt Altona hat den Hamburger Fischmarkt allerdings erst einmal nur bis Ende Mai abgesagt – das berichtet Zeit Online. Ob der Fischmarkt dann im Juni wieder öffnet, sei ungewiss. Am Donnerstag, 28. Mai, wolle die Behörde darüber beraten.

Aus Sicht der Fischmarkt-Händler ist die Schließung des Fischmarkts höchst problematisch. Fischmarkt-Urgestein Aale-Dieter zum Beispiel steht seit etwa 60 Jahren sonntags an seinem Stand und verkauft Fische, für ihn sei das „sein Elexier“, verrät er gegenüber Zeit Online. „Die Kosten laufen weiter und es geht nichts.“

Er sehe keine Probleme darin, den Fischmarkt trotz Coronavirus-Pandemie wieder zu öffnen - die Besucher könnten Abstände einhalten, wie sie es auch bei den Wochenmärkten täten. „Dann kommt einer nach dem anderen ran – das ist doch kein Problem. Und dann kann man auch einen lustigen, schönen Schnack halten: Naa, mien lütten, mien seuten? Das ist ja bei mir sowieso nicht mehr das große Gebrülle.“ 

Altonaer Fischmarkt in Hamburg: Vom Massen-Event zum überschaubaren Wochenmarkt?

Blick auf den Fischmarkt bei bewölktem Wetter, Corona-Viren im Vordergrund.
Der Altonaer Fischmarkt ist stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen, Händler fürchten das Aus. (24hamburg.de-Montage) © pixabay

Ähnlich sieht das Marktbeschicker Klaus Moritz, der Vizepräsident beim Landesverband des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller Hamburg (LAGS). Er selbst verkauft Fisch auf verschiedenen Märkten, der Fischmarkt bringt ihm etwa ein Drittel seines Umsatzes ein. Im Gespräch mit Zeit Online erzählt er, wie er sich die Zukunft des Altonaer Fischmarkts in Zeiten der Coronavirus-Pandemie vorstellen kann.

Den Fischmarkt weiterhin als Massen-Veranstaltung durchzuführen sei nicht denkbar, allerdings könnte man ihn zu einem normalen Wochenmarkt umfunktionieren, findet er. „Wir möchten gerne, dass das Ding langsam wieder erwacht.“ Es würde sich besonders deshalb anbieten, weil in Hamburg ohnehin gerade kaum Touristen seien. „Im Moment wird auf dem Fischmarkt, selbst wenn er morgen wieder stattfindet, ganz wenig los sein.“ 

Klaus Moritz wurde bereits aktiv und erarbeitete einen Entwurf, mit dem er dem Bezirksamt Altona Vorschläge macht, wie der Altonaer Fischmarkt in Zukunft aussehen könnte. Seine Idee: größere Distanzen zwischen den Ständen, breitere Wege und der Fokus auf Lebensmittel. Außerdem: Kein Marktgeschrei, damit keine größeren Ansammlungen von Menschen entstehen. Doch dann wird der Fischmarkt auch ein ganz anderer sein, als man ihn kennt: ohne Geschrei und Gedränge, ohne Touristen und ohne angetrunkene Partygänger.

Eins ist klar: Es sind stürmische Zeiten für den Altonaer Fischmarkt - auch wenn er bereits so einigen Fluten und Überschwemmungen* standgehalten hat. Doch die Corona-Welle könnte deutlich größere Schäden anrichten, es es den Händlern des Altonaer Fischmarkts lieb ist. * 24hamburg.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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