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Mordfall Maria Bögerl: Zehn Jahre nach dem Verbrechen - Polizei bestätigt neue Spuren

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Kriminalbeamte untersuchten am 04.06.2010 bei Heidenheim-Nietheim den Waldboden.
Kriminalbeamte untersuchten am 04.06.2010 bei Heidenheim-Nietheim den Waldboden. © dpa

Zehn Jahre ist der Mord an der Bankiersgattin Maria Bögerl aus Heidenheim bereits her. Nun könnte der Kriminalfall dank neuer Spuren aufgeklärt werden.

Heidenheim - Knapp zehn Jahre nach der Entführung und dem Tod der Bankiersgattin Maria Bögerl aus dem baden-württembergischen Heidenheim scheint es nun tatsächlich neue Spuren in dem noch immer ungelösten Kriminalfall zu geben. Wie die Heidenheimer Zeitung berichtet, soll es sogar eine Durchsuchung gegeben haben. 

Maria Bögerl: Noch immer keine Spur vom Täter - Nun die Wende? 

Demnach soll die Polizei bereits in der vergangenen Woche mit einem Großaufgebot im Landkreis Schwäbisch Hall ein Wohnhaus und ein Betriebsgebäude durchsucht haben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Ellwangen gegenüber der Zeitung. Demnach seien die Durchsuchungsmaßnahmen aufgrund richterlicher Anordnung erfolgt. Wie die Zeitung weiter berichtet, sollen bei der Durchsuchung auch DNA-Proben von einem Mann genommen worden sein. 

Die Polizei bestätigte gegenüber der Heidenheimer Zeitung, dass sich die Maßnahme aus der Bewertung von Beweismitteln ergeben habe. Bei der Durchsuchung sei laut der Zeitung nicht nur eine DNA-Probe genommen worden, auch Gegenstände seien beschlagnahmt worden. Bei dem von den Ermittlern vernommenen Mann soll es sich um den Firmeninhaber des durchsuchten Betriebs handeln. Die entnommene DNA-Probe soll offenbar nun mit den DNA-Spuren im Mordfall Bögerl abgeglichen werden. 

Mordfall Maria Bögerl: Polizei bestätigt Durchsuchung in Baden-Württemberg 

Es wäre eine Wende in dem Kriminalfall, mit der kaum noch jemand gerechnet haben dürfte. Die Bankiersgattin Maria Bögerl war im Mai 2010 aus ihrem Haus in Schnaitheim entführt worden.* Im Laufe des Vormittags meldete sich der Entführer bei der Familie. Er forderte von dem Ehemann des Opfers rund 300.000 Euro Lösegeld. Die geplante Geldübergabe scheiterte jedoch, weil das Geld nicht rechtzeitig am vereinbarten Treffpunkt an der A7 Richtung Würzburg gelagert werden konnte. 

Die Familie von Maria Bögerl wendete sich in einer Videobotschaft an den Täter.
Die Familie von Maria Bögerl wendete sich in einer Videobotschaft an den Täter. © dpa / Zdf, securitel

Zwei Tage später finden Ermittler das Auto der Entführten, weitere zwei Wochen später entdecken Spaziergänger die Leiche der entführten Frau. Der Ehemann und die beiden erwachsenen Kinder des Paares richteten sich damals in einem emotionalen Video an die Entführer. 

Maria Bögerl: Zehn Jahre nach Entführung - Kriminalfall vor der Aufklärung? 

Nachdem zeitweise auch im Umfeld der Familie ermittelt wurde, nahm sich der Ehemann des Opfers das Leben. Die zuständige Staatsanwaltschaft stellte kurz darauf klar, dass es keine Anhaltspunkte dafür gebe, dass die Familie in das Verbrechen involviert sei. Im September 2012 erhofften sich Ermittler Hinweise durch die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“. Doch auch hier entpuppten sich die eingegangen Hinweise nicht als Lösung des Rätsels. 

Bei „Aktenzeichen XY“ präsentierten das ZDF und Moderator Rudi Cerne einen Cold Case aus Hamburg. Die 17-jährige Iris wird seit 39 Jahren vermisst. Im Fall eines unbekannten Toten aus Oberbayern herrscht noch immer Ungewissheit. Die Polizei veröffentlichte nun ein Foto der Leiche. Knapp 25 Jahre fehlt von dem Mörder von Sylvia D. bereits jede Spur. Durch die Sendung „Aktenzeichen XY“ erhofften sich Ermittler neue Hinweise in dem ungelösten Kriminalfall. 

Video: Rückblick - Die Suche nach Maria Bögerl

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