Die neue Regelung wurde von vielen Seiten wie etwa dem Deutschen Gewerkschaftsbund begrüßt, aber Kritik kam von der Opposition: Der Vorschlag der Koalition „kommt zu spät und greift zu kurz“, erklärte FDP-Fraktionsvize Christian Dürr. Er forderte eine Pauschale von 100 Euro im Monat. Der Linken-Politiker Fabio de Masi kritisierte, dass Arbeitgeber bei Kosten für das Homeoffice „vollständig aus der Pflicht genommen“ würden. Die Pauschale begünstige über den Steuerabzug höhere Einkommen und dürfe nicht unter die automatische Werbungskostenpauschale fallen. Ob die Homeoffice-Pauschale in den 1000 Euro-Pauschbetrag miteingerechnet wird oder extra dazu kommt, war am Montag noch unklar.
Doch zurück zu den Heizkosten: Ob Homeoffice oder nicht, mit höheren Heizkosten müssen die meisten 2021 rechnen. Verivox-Energieexperte Thorsten Storck: „Verbraucher müssen sich im kommenden Jahr auf deutlich höhere Heizkosten einstellen. Wer von zu Hause arbeitet sogar in doppelter Hinsicht.“ Hauptgrund ist der neue Preisaufschlag für das freigesetzte Kohlendioxid (CO2) von zunächst 25 Euro je Tonne.
Außerdem kehrt nach der vorübergehenden Senkung die Mehrwertsteuer wieder auf das alte Niveau zurück. Auch Heizöl wird wegen der CO2-Abgabe teurer. Nach Beobachtungen der Vergleichsportale Check24 und Verivox haben bislang fast 300 Gas-Grundversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich mehr als 6 Prozent angekündigt. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden führe das zu Mehrkosten von über 90 Euro. (Ines Alberti mit dpa und AFP)
Leitartikel zur Steuerpauschale für Beschäftigte im Homeoffice: Wie viel muss und kann der Staat leisten? Olaf Scholz bremst weitere Kosten aus guten Gründen.