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Vergewaltigungsopfer: Kardinal entschuldigt sich

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Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat ein eine Trennung vom Weltbild-Verlag gefordert.
Kardinal Meisner. © dpa

Köln - Eine 25-Jährige wurde nach einer Vergewaltigung von Kliniken der katholischen Trägerschaft abgewiesen. Jetzt hat sich Erzbischof Joachim Meisner beim Opfer entschuldigt.

„Dieser Vorgang beschämt uns zutiefst, denn er widerspricht unserem christlichen Auftrag und Selbstverständnis“, stellte er am Dienstag in einer Stellungnahme fest. Was der Frau widerfahren sei, hätte nie geschehen dürfen. Es gebe keine kirchliche Anweisung, Vergewaltigungsopfer anders zu behandeln oder abzuweisen.

In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass eine junge Frau nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung an zwei katholischen Krankenhäusern in Köln abgewiesen worden war. Es müsse genau erforscht werden, was zu dieser Abweisung geführt habe. „So etwas darf sich auf keinen Fall wiederholen“, stellte Meisner fest.

„Eine Vergewaltigung ist ein schlimmes Verbrechen“, erläuterte der Kardinal. Die Kirche müsse in einem solchen Fall jede notwendige medizinische, seelsorgerische und menschliche Hilfe leisten, einschließlich der Spurensicherung.

Meisner sprach sich aber indirekt gegen die Verordnung der „Pille danach“ aus, die durch Verhinderung oder Verzögerung des Eisprungs eine Schwangerschaft verhindern kann. Die Kirche vertrete eine klare Position des absoluten Lebensschutzes. Er sei sich bewusst, dass das wie in dem Fall der jungen Frau zu „unerträglichen Entscheidungssituationen“ führen könne.

dpa

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