Nach der Prüfung möglicher Standorte komme man gern auf den Förderverein zu. Mit der Restaurierung des Fieseler Storchs, dem Bau einer Halle und der Schaffung eines entsprechenden Umfeldes habe der Verein bereits einen großen zeitgeschichtlichen Beitrag geleistet. Hartmut Fischer hofft jetzt darauf, dass sich die heimische Politik für das Projekt einsetzt und damit die Realisierungschancen erhöht.
Und was sagt der in Kassel geborene Copilot der „Landshut“, Jürgen Vietor, wie hna.de berichtet, zu dem Thema? Ihn haben wir telefonisch in der Nähe von Hamburg erreicht. „Ich finde es wichtig, dass die Maschine in einem vernünftigen Zustand öffentlich präsentiert wird“, sagt der 77-Jährige. Nach der Ermordung seines Pilotenkollegen Schumann steuerte er die „Landshut“ bis nach Mogadischu. „Wenn ich mir vorstelle, was damals in Deutschland los war, dann verstehe ich nicht, warum das alles so lange dauert“, sagt er.
In einigen Jahren gebe es keine Zeitzeugen, wie hna.de berichtet, mehr, die Landshut müsse als Mahnmal erhalten werden. Ob in Friedrichshafen, Stuttgart oder Calden ist für Jürgen Vietor zweitrangig. 42 Jahre nach den Entführung der „Landshut“ sei die Zeit dafür mehr als reif.
Die Lufthansa-Maschine „Landshut“ wurde am 13. Oktober 1977 – im sogenannten Deutschen Herbst – von palästinensischen Terroristen entführt. Diese forderten die Freilassung von RAF-Mitgliedern aus deutschen Gefängnissen. Der aus Kassel stammende Copilot Jürgen Vietor war eines von fünf Besatzungsmitgliedern.
86 Passagiere waren an Bord der Maschine. Einer der Entführer erschoss den Flugkapitän Jürgen Schumann vor deren Augen. In der somalischen Hauptstadt Mogadischu landete Vietor das Flugzeug nach fünf Tagen. Die Eliteeinheit des Bundesgrenzschutzes GSG9 stürmte die Maschine.
Alle Geiseln überlebten. Im September 2017 wurde die 1970 gebaute Boeing 737 von Brasilien aus nach Deutschland gebracht. Sie steht zur Zeit in Friedrichshafen am Bodensee.
Von Thomas Siemon
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