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In Supermärkten und Drogerien bricht Panik aus - Kunden berichten von absurden Erlebnissen

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Ein Mann geht mit seinem Einkaufswagen in Corona-Zeiten durch einen Supermarkt. (Symbolbild)
Die Coronainfektionen steigen dramatisch und wieder kämpfen Supermärkte, Discounter und Drogerien mit Panikkäufen. © dpa / Kay Nietfeld

Die Coronazahlen in Deutschland steigen. Und plötzlich nehmen die Hamsterkäufe in den Supermärkten und Discountern wieder zu. Die Menschen decken sich erneut mit Nudeln, Konserven und Hygieneprodukten ein - am gefragtesten: Toilettenpapier.

Neckarsulm/Karlsruhe - Vor gut einem halben Jahr, als den meisten Deutschen klar wird, dass das Coronavirus so schnell nicht verschwinden wird, wächst die Verunsicherung in der Bevölkerung. Das Verlangen nach Sicherheit und Stabilität - und einer vollen Vorratskammer - nimmt zu. Viele sind unsicher, ob die Vorräte in den Supermärkten reichen. Niemand will vor leeren Regalen im Supermarkt stehen. Hamsterkäufer greifen in Massen zu Nudeln, Toilettenpapier, Seife und Desinfektionsmittel. Es dauert Wochen, bis sich die Situation normalisiert. Nun scheint die Panik zurückgekehrt zu sein.

Hamsterkäufe: Lidl, dm und Co. erleben erneut Ansturm auf Toilettenpapier

Nach der ersten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland zeigt sich: Die Krise verändert das Einkaufsverhalten der Deutschen. Hamsterkäufe werden im Frühjahr 2020 zum Angst-Indikator in der Coronakrise. Je ungebremster die Infektionszahlen in die Höhe schnellen, desto stärker scheint die Verunsicherung in der Bevölkerung.

Menschen stürzen sich im März und April auf lang haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Mehl, Konserven oder Hygieneprodukte wie Toilettenpapier und Desinfektionsmittel. Der Handel kommt mit dem Nachliefern und Auffüllen nicht mehr nach. Und so tritt die Befürchtung vieler Kunden ein: Sie stehen doch vor leeren Regalen.

Nur wenige Monate später ähneln die Szenen in Supermärkten, Drogerien und Discountern wie Aldi oder Lidl bereits wieder jenen vom Frühjahr 2020, als das Coronavirus in Baden-Württemberg Deutschland gerade überrollte (BW24* berichtete).

Lidl und Aldi: Nachfrage bei Toilettenpapier steigt

Die Infektionszahlen nehmen hierzulande wieder rasant zu. Immer mehr deutsche Städte werden zu Corona-Hotspots erklärt. Erst am Donnerstag, 15. Oktober, meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) einen neuen Rekordwert: 6.638 Neuinfektionen - so viele Fälle wie noch nie zuvor während der Coronavirus-Pandemie.* Viele Menschen befürchten nun einen zweiten Lockdown. Das hat Folgen.

In Deutschlands Supermärkten und Discountern bricht erneut Panik aus. „Aktuell verzeichnen wir in unseren Filialen erstmals wieder einen leichten Anstieg der Nachfrage nach vereinzelten Produkten, darunter auch Toilettenpapier“, heißt es vom Discounter Aldi Süd gegenüber der „Wirtschaftswoche“.

Auch den Kunden fällt der Mangel beim Toilettenpapier auf, wie unter anderem auf Twitter zu lesen ist:

Beim Neckarsulmer Discounter Lidl scheint die Lage ähnlich, wie wir auf Nachfrage erfahren: „In einigen Regionen und Filialen verzeichnen wir vereinzelt eine leicht erhöhte Nachfrage in unserem Hygienesortiment“, sagt ein Sprecher zu BW24*. Auf Veränderungen sei man jedoch gut vorbereitet und könne „durch angepasste Maßnahmen schnell reagieren, um die Filialen mit ausreichend Ware zu versorgen“, heißt es weiter.

Edeka kämpft offenbar ebenfalls wieder mit teilweise leergeräumten Regalen, wie das Foto eines Twitter-Nutzers zeigt:

Auch bei dm-Kunden* hat die Panik wieder zugeschlagen, wie ein Blick in die nahezu leergefegten Klopapier-Regale mancher Filialen zeigen. Auf Twitter machen Kunden ihrem Ärger über das erneute Hamstern von Toilettenpapier Luft. „In unserem dm ist schon wieder die Apokalypse ausgerufen“, schreibt eine Twitter-Nutzerin.

Seit Tagen schon fällt offenbar immer mehr dm-Kunden auf: Der Ansturm aufs Toilettenpapier ist wieder eröffnet. Es scheint, als sei wieder März. Kunden berichten von teils absurden Erlebnissen:

Eine Nachfrage bei dm* ergibt allerdings: Die Karlsruher Drogeriekette sieht derzeit keinen Mangel beim Toilettenpapier in den eigenen Filialen. „In den Monaten Februar und März haben wir enorme Nachfragen mit extremen Abverkaufsspitzen nach verschiedensten Produkten aus unserem Sortiment erlebt“, heißt es auf Anfrage von BW24 in einem Statement von dm-Geschäftsführer Sebastian Bayer. Daraufhin habe man Maßnahmen getroffen und Warenprozesse angepasst. „Die Lage hat sich mittlerweile beruhigt und die Nachfrage konsolidiert, sodass wir derzeit keine Anzeichen für Bevorratungseinkäufe beobachten.“

Toilettenpapier-Krise? Bei dm offenbar kein Problem. Auch Kaufland und Rewe kommen zu diesem Schluss, wie sie gegenüber der „Wirtschaftswoche“ erklären.  „Nichts Neues von der Verkaufsfront“, teilte Rewe dort in einem Statement mit. *BW24 ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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