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Missbrauch in Lügde und Bergisch Gladbach: Massive Ausweitung - Verdachtsfälle in 12 Bundesländern

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Mindestens 23 Kinder sollen auf dem Campingplatz Eichwald missbraucht worden sein.
Mindestens 29 Kinder sollen auf dem Campingplatz Eichwald missbraucht worden sein. © dpa / Guido Kirchner

Missbrauchsfall in Lügde: Der Prozess gegen die mutmaßlichen Täter geht in die Schlussphase, die Beweisaufnahme wird geschlossen - besteht ein Zusammenhang zwischen den Fällen?

Update vom 16. Januar: Das NRW-Justizministerium hat seine Einschätzung bekräftigt, dass es zwischen den beiden Kindesmissbrauchskomplexen in Bergisch Gladbach und Lügde keinen strafrechtlichen Zusammenhang gibt. Zwar habe ein Verwandter des mutmaßlichen Haupttäters von Bergisch Gladbach nach den Ermittlungen tatsächlich von 1984 bis 1995 auf dem Campingplatz in Lügde einen Stellplatz gehabt. Der Mann sei aber bereits bei den Lügde-Ermittlungen ohne relevantes Ergebnis überprüft worden, sagte ein Vertreter des NRW-Justizministeriums am Donnerstag im Familienausschuss des Landtages.

Anders als in Medienberichten vermutet, seien bei den Ermittlungen zu dem Missbrauchsnetzwerk Bergisch Gladbach bisher auch keine Bild- und Videodateien mit Geodateien aus Lügde festgestellt worden, sagte der Ministeriumsvertreter.

Ein weiterer Verwandter des Beschuldigten von Bergisch Gladbach habe nach den Ermittlungen zwischen 2005 und 2009 zwei Mal eine Parzelle in Lügde besessen und einen Campingwagen an einen inzwischen verurteilten Lügde-Täter verkauft. Die Eltern des Mannes hätten aber ausgesagt, dass sie den Lügde-Täter nie auf dem Campingplatz gesehen hätten.

NRW-weit gab es allein 2017 mehr als 2300 Fälle von Kindesmissbrauch, hieß es in einer Vorlage für die Sitzung. Gut drei Viertel davon seien Mädchen, die Dunkelziffer liege nach allen Erkenntnissen deutlich höher. Die Strukturen zum Kampf gegen den Missbrauch müssten kritisch überprüft und wenn nötig verbessert werden.

Missbrauch in Lügde und Bergisch Gladbach: Massive Ausweitung - Verdachtsfälle in 12 Bundesländern

Update vom 15. Januar, 22.51 Uhr: Der Missbrauchsfall von Bergisch Gladbach hat sich erneut massiv ausgeweitet - seine Dimensionen sind auch nach monatelangen Ermittlungen gegen das Pädophilennetzwerk nicht absehbar. Aktuell gibt es bereits Verdachtsfälle in zwölf der 16 Bundesländer, wie Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch mitteilte. Zudem wurden mögliche Querverbindungen zum Fall Lügde bekannt, die aber nach Ermittlerangaben derzeit nicht auf strafrechtlich relevante Zusammenhänge schließen lassen.

Reul zufolge sind in dem Bergisch Gladbacher Fall bundesweit derzeit 36 Opfer und 51 mutmaßliche Täter identifiziert. Es werde "weiter mit Hochdruck ermittelt". "Wir führen das Dunkelfeld ins Hellfeld", sagte der CDU-Politiker in Düsseldorf. "Wir werden dafür sorgen, dass diese schrecklichen Taten endlich ein Ende haben und viele Kinder gerettet werden."

Missbrauch in Lügde und Bergisch Gladbach: Verbindungen entdeckt? Staatsanwalt bezieht Stellung

Update vom 15. Januar 2020: Besteht tatsächlich ein strafrechtlich bedeutsamer Zusammenhang zwischen den Missbrauchskandalen von Lügde und Bergisch Gladbach? Gleich mehrere Medien hatten dies zuletzt vermeldet. "Kölner Stadt-Anzeiger", WDR und RTL berichteten, dass einer der Verwandten, der vorher bereits selbst wegen Missbrauchs verurteilt worden sei, in den 80er und 90er Jahren auf dem Campingplatz in Lügde einen Stellplatz gehabt haben soll. Zudem soll den Medienberichten zufolge ein weiterer Verwandter den Campingwagen an einen der Hauptverdächtigen von Lügde verkauft haben.

Diese Querverbindungen konnte ein Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft nicht bestätigten. Vielmehr entkräftete er jene Befunde. "Wir haben keinerlei Erkenntnisse darüber gewonnen, dass Täter aus unserem Tatkomplex Bergisch Gladbach auch an den in Lügde begangenen Taten beteiligt gewesen sein könnten", erklärte der Kölner Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn am Mittwoch auf dpa-Anfrage.

Zwar seien die Ermittler einer solchen Spur seit längerem nachgegangen, der Verdacht habe sich jedoch nicht erhärtet, wie Willuhn bestätigte: "Dabei haben sich aber keine Hinweise auf strafrechtlich relevante Sachverhalte ergeben."

Verbindungen zwischen Missbrauchsfällen in Lügde und Bergisch Gladbach entdeckt

Update vom 14. Januar 2020: Zwischen den Missbrauchsskandalen in Lügde und Bergisch Gladbach könnte es Berichten zufolge Querverbindungen geben. Der Großvater eines Tatverdächtigen aus Bergisch Gladbach habe in den 80er und 90er Jahren auf dem Campingplatz in Lügde einen Stellplatz gepachtet, berichteten der WDR und der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Nach Informationen des WDR ist der Großvater wegen Kindesmissbrauchs vorbestraft. Der 84-Jährige bestreitet laut "Kölner Stadt-Anzeiger" aber, dass er die Täter auf dem Campingplatz persönlich kennengelernt habe.

Auch ein Cousin des Beschuldigten aus Bergisch Gladbach habe zwischen 2005 und 2009 in Lügde einen Campingwagen genutzt, berichtete der WDR. Diesen Wagen habe er dann offenbar einem der Haupttäter von Lügde, Andreas V., verkauft.

Die Missbrauchsserie von Lügde im Kreis Lippe war Ende Januar bekannt geworden. Auf einem Campingplatz in der ostwestfälischen Stadt war es zu tausendfachem Kindesmissbrauch gekommen. Die meisten der betroffenen Kinder waren zur Tatzeit zwischen drei und 14 Jahre alt. Andreas V. und sein Mittäter Mario S. wurden im September zu 13 und zwölf Jahren Haft verurteilt. Zudem ordnete das Gericht bei beiden eine anschließende Sicherungsverwahrung an.

Im Fall Bergisch Gladbach nahmen die Ermittlungen nach dem Fund großer Datenmengen im Oktober ihren Ausgang. Sie drehen sich um ein kriminelles Netzwerk, das sich über ganz Deutschland erstrecken soll. Die Ermittlungsgruppe "Berg" sucht in Chats und in Unmengen bei Verdächtigen beschlagnahmten Dateien nach Belegen für Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch. Mehrere Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft.

Nach schwerem Missbrauch auf Campingplatz: Urteilsverkündung im September geplant

Update vom 5. September 2019: Im Lügde-Missbrauchsprozess sind die beiden Angeklagten wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern zu hohen Haftstrafen verurteilt worden.

Update vom 19. August, 16.49 Uhr: Im Prozess um den hundertfachen Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in Lügde will das Landgericht Detmold am 5. September sein Urteil verkünden. Wie das Gericht am Montag weiter mitteilte, sollen zuvor am 30. August die verbleibenden Plädoyers gehört werden. An diesem Freitag der kommenden Woche haben noch weitere Nebenklagevertreter die Möglichkeit für ihr Schlusswort. Auch die Verteidiger der beiden Angeklagten müssen dann noch plädieren. Wie ein Gerichtssprecher sagte, sollen die Schlussworte unter Ausschluss der Öffentlichkeit gesprochen werden. Für die Urteilsverkündung seien dann wieder Zuschauer und Pressevertreter im Saal zugelassen.

Nach schwerem Missbrauch auf Campingplatz: Ist mutmaßlicher Täter schuldfähig?

Update vom 16. August, 7.24 Uhr: Mit dem Plädoyer der Staatsanwaltschaft geht am Freitag der Prozess um den hundertfachen Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in Lügde in die Schlussphase. Zuvor stellt ein psychiatrischer Gutachter noch das Ergebnis seiner Untersuchung des Angeklagten Andreas V. vor. Dabei geht es unter anderem um die Frage der Schuldfähigkeit des Mannes und ob für ihn wegen des Hangs zu weiteren Taten Sicherungsverwahrung infrage kommt.

Der 56-Jährige ist während des Prozesses am Landgericht Detmold an Gürtelrose erkrankt. Trotz der Virus-Erkrankung nahm er am Donnerstag an der Verhandlung teil.

Missbrauchsfall von Lügde: Zweiter Angeklagter voll schuldfähig

Die Vorsitzende Richterin Anke Grudda änderte daraufhin den Zeitplan und schickte den Kranken am Mittag zurück ins Gefängnis. Das für Freitag vorgesehene psychiatrische Gutachten zum zweiten Angeklagten Mario S. wurde daraufhin vorgezogen. Eine Fachärztin für Psychiatrie bescheinigte dem 34-Jährigen eine pädophile Störung. Er sei voll schuldfähig, habe wohl einen Hang zu weiteren Taten. Daher sprach sich die Gutachterin am Donnerstag für die Sicherungsverwahrung des Angeklagten aus Steinheim bei Höxter aus.

Die beiden geständigen deutschen Angeklagten sollen über Jahre auf einem Campingplatz in Lügde an der Landesgrenze zu Niedersachsen hundertfach Kinder schwer sexuell missbraucht und dabei gefilmt haben. Verantworten müssen sich der 56-Jährige aus Lügde und ein 34 Jahre alter mutmaßlicher Komplize aus Steinheim wegen des Missbrauchs.

Der Prozess wird am 30. August mit den weiteren Plädoyers der 18 Nebenklägervertreter fortgesetzt. Ein Urteil will das Gericht frühestens im September verkünden. Ein genaues Datum hat die Vorsitzende Richterin bislang noch nicht genannt.

Missbrauchsfall von Lügde: Opfer berichten von großer Angst vor den Angeklagten

Update vom 15. August, 14.30 Uhr: Im Prozess um vielfachen sexuellen Missbrauch auf dem Campingplatz in Lügde haben mehrere Opfer über ihre große Angst vor den Angeklagten berichtet. In mehreren vor dem Landgericht in Detmold vorgelesenen Erklärungen äußern zwei Kinder die Sorge, dass die Männer aus dem Gefängnis ausbrechen könnten. In den Erklärungen, darunter Schilderungen von Psychologen und Opferbetreuern, ist von Alpträumen, schulischen Problemen und völlig verunsicherten Persönlichkeiten die Rede.

„Befragung entsprach nicht unseren Standards“: Polizist weist auf Fehler hin

Ein Beamter der Bielefelder Polizei äußerte sich als Zeuge zu den Anfängen der Ermittlungen im Februar. Damals übernahm das Polizeipräsidium Bielefeld nach Pannen bei der Polizei in Lippe. Die Aktenführung der Kollegen sei unzureichend gewesen, alles hätte komplett neu aufgebaut werden müssen. „Die Vernehmung einiger Opfer musste wiederholt werden. Die Befragung zuvor entsprach nicht unseren Standards“, sagte der 58 Jahre alte Beamte.

Die beiden deutschen Angeklagten sollen über Jahre hinweg auf einem Campingplatz in Lügde bei Detmold an der Landesgrenze zu Niedersachsen Kinder schwer sexuell missbraucht und dabei gefilmt haben. Verantworten müssen sich ein 56-Jähriger aus Lügde und ein 34 Jahre alter Komplize aus Steinheim. Der Prozess soll am Freitag fortgesetzt werden. Ein Urteil will das Landgericht frühestens im September verkünden.

Lügde-Prozess: Angeklagter erhebt schwere Vorwürfe gegen Mutter

Update vom 31. Juli, 12.05 Uhr: Im Missbrauchsskandal in Lüdge müssen sich zwei Haupttäter vor Gericht verantworten. Ende August rechnete die Strafkammer mit Urteilen gegen die beiden geständigen Hauptangeklagten. Doch nun gibt es vielleicht eine Verzögerung: Wegen Erkrankung des Angeklagten Andreas V. trennte das Landgericht Detmold das Verfahren gegen den früheren Dauercamper ab, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Bei der Fortsetzung des Prozesses am Donnerstag wird somit nur gegen den zweiten Angeklagten Mario S. verhandelt.

Wegen Beihilfe und Anstiftung wurde am 17. Juli ein dritter Angeklagter vom Landgericht Detmold zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Bei einem anderen schrecklichen Fall sucht das LKA Niedersachsen nach einem Kinderschänder, wie nordbuzz.de* berichtet.

Lügde-Prozess: Angeklagter erhebt schwere Vorwürfe gegen Mutter

Update vom 17. Juli, 20.38 Uhr: Im Lügde-Prozess wurde nun das erste Urteil gesprochen, gegen Mittäter Heiko V., der sich per Webcam bei mindestens vier der Missbrauchsfälle auf dem Campingplatz zugeschaltet hatte und diese nicht nur verfolgt hatte, sondern teilweise auch dazu angestiftet hatte. Mehr Infos gibt es hier.

Auch in Schwalmtal (ebenfalls NRW) soll ein Mädchen in einem Wohnwagen missbraucht worden sein.

Update vom 09. Juli, 18.36 Uhr: Der Prozess um den Missbrauchsskandal hat eine neue erschreckende Wendung genommen. Eine Mutter soll finanziellen Profit aus der Misshandlung ihrer Tochter geschlagen haben. Das zumindet behauptet der Angeklagte. Anstatt die Polizei zu informieren habe sie sich ihr Schweigen letzten Sommer von Andreas V. bezahlen lassen. So lautet der Vorwurf des Angeklagten, der nun Strafanzeige wegen Erpressung gegen die Frau stellte. Das teilte sein Anwalt, Johannes Salmen der Deutschen Presse-Agentur mit.

Profit am Leid ihrer Tochter: Opfer-Mutter soll Schweigegeld gefordert haben

Nach Angaben von Salmen, der sich auf die Schilderungen seines Mandanten bezieht, soll die Frau Andreas V. nach dem Missbrauch ihrer Tochter im vergangenen Sommer zuerst um 500 Euro erpresst haben. Dieses erste Schweigegeld habe der 56-Jährige gezahlt. Dann habe die Mutter 2000 Euro gefordert. Um diese Summe aufzutreiben, habe der Dauercamper aber Zeit gebraucht. Das habe der Mutter aber zu lange gedauert und sie habe Ende Oktober 2018 Anzeige bei der Polizei gestellt. Daraufhin seien die Ermittlungen im Fall Lügde ins Rollen geraten.

„Für meinen Mandanten und den Prozess hat diese Erpressung keine Bedeutung“, sagte Salmen der dpa. Die Mutter hatte im Prozess um den hundertfachen sexuellen Missbrauch von Kindern auf dem Campingplatz bei Lügde bereits als Zeugin vor dem Landgericht Detmold ausgesagt. Um die Frage der Glaubwürdigkeit gehe es daher nicht, denn auch die Tochter als Opfer habe seinen Mandanten ja bereits belastet, sagte Salmen. Warum Andreas V. erst jetzt die Anzeige erstattet habe, könne er nicht sagen.

Lügde-Prozess: Neuer Tatverdächtiger im Missbrauchsfall schon seit Februar im Blick der Ermittler

Update 8. Juli, 15:08 Uhr: Im Fall um den jahrelangen Kindesmissbrauch in Lügde kam nun ein weiteres erschreckendes Detail ans Licht. So soll der neue Beschuldigte bereits seit Februar im Fokus der Ermittler gestanden haben - vor allem „aufgrund der gemeinsamen Meldeadresse mit einem der Hauptbeschuldigten und der mit diesem in der Vergangenheit geteilten Parzelle und seiner polizeilichen Vorgeschichte“,  wie die dpa nun in Berufung auf ein Schreiben des NRW-Innenministers Reul meldete. So soll der Mann gut mit Mario S., einem der beiden Angeklagten im Missbrauchprozess, in Kontakt gestanden haben und sich mit ihm nicht nur die gleiche Parzelle geteilt haben, sondern auch unter der gleichen Adresse gemeldet sein. 

Angeblich wurde gegen den 57-Jährigen bereits im vergangenen Jahr wegen Vergewaltigung ermittelt, doch der Prozess habe aus Mangel an Beweisen eingestellt werden müssen. So heißt es weiter in Reuls Schreiben, dass eine „Spurenakte“ zu dem Mann angelegt worden sei, ein konkreter Verdacht „trotz dieser Vorkenntnisse“ allerdings erst nach der Aussage eines Kindes enstanden sei. Unmittelbar darauf hätten die Durchsuchungen der Parzelle und der Wohnung begonnen. Dennoch ist der Mann immer noch auf freiem Fuß. 

Lügde-Prozess: Neuer Tatverdächtiger im Missbrauchsfall - Erneute Durchsuchung auf Campingplatz

Update 5. Juli, 15.26 Uhr: Opfer des sexuellen Kindesmissbrauchs im Fall Lügde sollen nach Darstellung eines Anwalts abwechselnd von den beiden Hauptangeklagten missbraucht worden sein. „Klar ist, dass die Kinder wechselseitig missbraucht wurden, aber wir haben bislang noch nicht klar und deutlich gehört, inwieweit sie sich abgestimmt haben“, sagte Opferanwalt Roman von Alvensleben in einer Verhandlungspause am Landgericht Detmold am Freitag. Zuvor waren unter Ausschluss der Öffentlichkeit mehrere Kinder und auch zum Teil deren Angehörigen als Zeugen gehört worden. Nach Darstellung von Alvensleben habe es wohl laut den Aussagen auf dem Campingplatz eine Art Konkurrenzverhältnis der beiden Angeklagten im Umgang mit den Kindern gegeben.

Zuvor hatte das Gericht bei der Aussagen der jungen Zeugen im Alter zwischen 6 und 13 Jahren zum Teil auch die Angeklagten bei der Befragung ausgeschlossen. Die Anwälte der Nebenkläger hatten dies beantragt und mit der großen Angst ihrer Mandanten vor den Angeklagten begründet. Eine Opfer-Mutter wurde bei ihrer Aussage von einer Psychologin begleitet.

Update 12.01 Uhr: Im Missbrauchsfall von Lügde haben die Ermittler bei ihren Durchsuchungen mehrere Datenträger auf der Campingplatz-Parzelle des neuen Tatverdächtigen gefunden. Bei dem 57-Jährigen seien zahlreiche Gegenstände sichergestellt worden, die als Beweismittel in Frage kommen könnten, teilten die Staatsanwaltschaft Detmold und die Polizei in Bielefeld am Freitag mit.

Update 5. Juli 2019, 9.56 Uhr: Nach dem Bekanntwerden eines neuen Beschuldigten im Missbrauchsfall Lügde gehen die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft weiter. Die Durchsuchung der Parzelle des neuen vierten Verdächtigen auf dem Campingplatz in Lügde sei am späten Donnerstagabend abgeschlossen worden, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitag. Weitere Details gab er zunächst nicht bekannt.

Die Durchsuchung hatte am Mittwoch begonnen. Der 57 Jahre alte Mann aus Steinheim bei Höxter war laut Polizei und Staatsanwaltschaft durch die Vernehmung eines minderjährigen Opfers in den Fokus der Ermittler geraten. Gegen ihn sei aufgrund der Zeugenaussage ein Verfahren wegen schweren sexuellen Missbrauchs eingeleitet worden.

Laut Informationen von bild.de soll der Dauercamper mit einem weiteren Verdächtigen, Mario S., sehr gut befreundet sein. Neun Jahre lang soll der Mann auf dem Campingplatz gelebt haben, inzwischen soll er wieder in einer Wohnung zusammen mit seiner Lebensgefährtin und deren Sohn leben, wie das Nachrichtenportal berichtet.

Bei der gestrigen Durchsuchung wurden Gegenstände sichergestellt, der neue Verdächtige ist jedoch laut Polizei Bielefeld weiterhin auf freiem Fuß. „Er wurde weder vorläufig festgenommen, noch wurde ein Haftbefehl gegen ihn beantragt“, hieß es.

Lügde: Prozess um Missbrauch auf Campingplatz – Es gibt einen weiteren Verdächtigen

Update 10.47 Uhr: Unerwartete Wende im Prozess um den Missbrauch in Lügde: Seit Donnerstagmorgen gibt es einen neuen Beschuldigten. Es handelt sich um einen 57-jährigen Mann aus Steinheim bei Höxter, wie die Polizei Bielefeld am Donnerstag mitteilte. 

Den Behörden zufolge geriet der 57-Jährige durch die Vernehmung eines minderjährigen Opfers in den Fokus der Ermittlungskommission Eichwald. Gegen den Mann, der eine eigene Parzelle auf dem Campingplatz besitzt, wurde aufgrund der Zeugenaussage ein Verfahren wegen schweren sexuellen Missbrauchs eingeleitet.

Lügde: Prozess um Missbrauch auf Campingplatz – Polizisten durchsuchen erneut Parzelle

Update 4. Juli um 8.55 Uhr: Erneut hat die Polizei den Campingplatz in Lügde durchsucht. Das "Westfalen-Blatt" schreibt, Polizisten hätten am Mittwoch damit begonnen, eine Parzelle zu durchsuchen, die bisher nicht im Fokus der Polizei gestanden habe. Die Parzelle liege am nördlichen Rand des Campingplatzes, auf ihr stehe ein älterer Wohnwagen mit einem festen Anbau. 

Laut dem Bericht des "Westfalen-Blatts" spannten Polizisten Absperrband um das Areal, in der Nacht zum Donnerstag bewachten Streifenbeamte die Parzelle. Das Polizeipräsidium Bielefeld wollte sich nach Angaben der Zeitung zunächst nicht zu den Hintergründen äußern.

Lügde: Prozess um Missbrauch auf Campingplatz – Hauptangeklagte legen Geständnis ab

Update vom 28. Juni 2019: Im Prozess um den hundertfachen sexuellen Missbrauch von Kindern auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde wird das Verfahren gegen einen der drei Angeklagten abgetrennt. Das entschied die Vorsitzende Richterin Anke Grudda am Freitag, dem zweiten Tag der Verhandlung vor dem Landgericht Detmold. 

Abgetrennt wird nun das Strafverfahren gegen den 49-jährigen Heiko V. aus Stade in Niedersachsen. Er soll sich in Webcam-Übertragungen angesehen haben, wie Minderjährigen schwere Gewalt angetan wurde, teilweise soll er dazu angestiftet haben. Der Prozess wird damit gegen die beiden 56-jährigen Andreas V. und den 34-jährigen Mario S. fortgesetzt.

Prozess im Fall Lügde: Erste Zeugen sagen aus

Ein mutmaßliches Opfer ist mittlerweile als erste Zeugin angehört worden. Auf Antrag der Anwältin, die die junge Frau vertritt, wurde die Öffentlichkeit dafür am Freitag vorübergehend ausgeschlossen.

Auf ausdrücklichen Wunsch der Zeugin sollten die drei Angeklagten, die am Donnerstag allesamt gestanden hatten, während ihrer Befragung im Saal des Detmolder Landgerichts bleiben. Der Verteidiger des Hauptangeklagten Andreas V. (56) beantragte, sein Mandant wolle während der Aussagen nicht im Raum sein. „Das soll er sich ruhig anhören“, sagte die Vorsitzende Richterin Anke Grudda. 

Am Freitag waren vier Zeugen geladen - darunter die junge Erwachsene, die laut Gerichtssprecherin zum Zeitpunkt der Übergriffe im Jugendlichenalter gewesen sein soll, sowie eine heute Zehnjährige, die ihrem Anwalt zufolge von Andreas V. im Alter von neun Jahren missbraucht worden sei. Am zweiten Verhandlungstag sollten zudem die Mutter des zehnjährigen Opfers und eine Bekannte der zuerst befragten Betroffenen als Zeuginnen gehört werden.

Ein Großaufgebot der Polizei überwältigte zudem einen Mann in Oldenburg wegen des Verdachts des körperlichen Missbrauchs seines vierjährigen Sohnes, wie nordbuzz.de* berichtet.

Das waren die Meldungen vom 27. Juni 2019

Update 15.23 Uhr: Auch der dritte Angeklagte Heiko V. (49) hat wenig später über seinen Verteidiger die Vorwürfe eingeräumt. Das schilderten Nebenklägeranwälte - die Öffentlichkeit war von der Verlesung der Erklärung ausgeschlossen.

Zu Beginn des Strafverfahrens betonte die Vorsitzende Richterin Anke Grudda: „Die Anschuldigungen lassen niemanden unberührt.“ Sie fügte hinzu: „Das macht alles fassungslos.“ Das Gericht werde aber unvoreingenommen und unparteiisch arbeiten.

Update 13.22 Uhr: Zwei der drei Hauptangeklagten haben am ersten Verhandlungstag Geständnisse abgelegt. Andreas V. (56) und Mario S. (34) räumten die angeklagten Taten am Donnerstag vor dem Detmolder Landgericht weitestgehend ein.

Update 12.45 Uhr: Der Angeklagte Andreas V. will sich vorerst nicht zur Sache äußern. Das kündigte der Anwalt des 56-Jährigen am Donnerstag nach der Verlesung der Anklage an. Der Verteidiger von Mario S. (34) teilte mit, dass sein Mandant sich äußern werde. Eine Erklärung sei vorbereitet. Das Gleiche gilt für Heiko V. aus Stade in Niedersachsen. Auch dessen Verteidiger will eine Erklärung vorlesen. Dafür soll das Gericht aber die Öffentlichkeit ausschließen.

Nach Verlesen der Anklage wurde der Prozess am Morgen erneut unterbrochen. Alle Beteiligten tauschen kurzfristig bei einem Rechtsgespräch ihre Positionen aus. Dabei geht es auch um die Frage, welche Folgen ein Geständnis für das Strafmaß bei einer möglichen Verurteilung haben könnte.

Update vom 27. Juni 2019: Fünf Monate nach Bekanntwerden des massenhaften Kindesmissbrauchs im nordrhein-westfälischen Lügde hat am Donnerstag vor dem Landgericht Detmold der Strafprozess gegen die drei mutmaßlichen Haupttäter begonnen. Angeklagt sind ein 56-Jähriger aus Lügde, ein 49-Jähriger aus dem niedersächsischen Stade und ein 34-Jähriger aus Steinheim im nordrhein-westfälischen Kreis Höxter.

Allein dem 56-jährigen Ex-Dauercamper legt die Detmolder Staatsanwaltschaft 298 Straftaten zur Last, die er im Sommer 1998 und seit Anfang 2008 bis Ende 2018 an 23 Kindern begangen haben soll. Insgesamt sollen mehr als 40 Kinder seit 1998 auf dem Campingplatz Eichwald in Lügde-Elbrinxen missbraucht worden sein. Die meisten Opfer waren zu den Tatzeiten zwischen drei und 14 Jahre alt.

In Hamburg wollte ein Mann an einem 13-jährigen Mädchen sexuelle Handlungen vornehmen, wurde aber von dem Kind überrascht. Darüber berichtet nordbuzz.de*.

Prozessbeginn im Fall Lügde: Landgericht schließt Öffentlichkeit aus

In dem Prozess vor der Detmolder Jugendschutzkammer treten 27 Opfer als Nebenkläger auf. Für das Verfahren beraumte das Landgericht Detmold zunächst insgesamt zehn Verhandlungstagen bis Ende August an. Der Fall Lügde gilt als einer der größten Missbrauchsskandale der vergangen Jahrzehnte. Der jahrelange Kindesmissbrauch auf dem Campingplatz im Kreis Lippe war Ende Januar bekannt geworden. In der Folgezeit wurden eine ganze Reihe von Ermittlungspannen und Behördenfehler in dem Fall offenkundig. Unter anderem verschwand bei der Polizei Lippe Beweismaterial. Auch das Verhalten von Jugendämtern im Tatzeitraum wurde scharf kritisiert.

Kurz nach dem Prozessbeginn und noch vor Verlesung der Anklage hat das Landgericht Detmold die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Die Vorsitzende Richterin Anke Grudda sagte, schutzwürdige Interessen der Opfer würden sonst erheblich verletzt. Deren Namen seien in den Anklageschriften genannt. Ebenso seien die vorgeworfenen Missbrauchstaten im Detail aufgeführt, die gegen die Kinder und Jugendlichen über viele Jahre hinweg verübt worden sein sollen. Auch Medienvertreter mussten den Saal verlassen, nachdem die Kammer über den Ausschluss beraten hatte. Diesen hatten alle 18 Opferanwälte beantragt.

Tatort Campingplatz: Staatsanwaltschaft wirft Hauptverdächtigem 293 Fälle vor

Update vom 23. Mai 2019: Im Fall des massenhaften Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz in Lügde hat das Landgericht Detmold auch die dritte Anklageschrift erhalten. Das teilte ein Sprecher am Donnerstag in Detmold mit. Das Gericht werde dem 34-jährigen Beschuldigten die Anklage zuleiten und um Stellungnahme bitten. Details zu den Vorwürfen will das Gericht erst nennen, wenn die Anklage zugestellt ist. Nach den Erkenntnissen der Ermittler soll der Mann aus Steinheim bei Höxter ebenfalls Kinder auf dem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen missbraucht und dabei gefilmt haben.

Ein mutmaßlicher Komplize (49) des Mannes aus Stade in Niedersachsen ist mitangeklagt, weil er unter anderem in mindestens vier Fällen an Webcam-Übertragungen des Dauercampers teilgenommen haben soll. Teilweise soll er den Hauptverdächtigen vorher ausdrücklich zum Missbrauch aufgefordert haben. Darüber hinaus sollen bei dem Mann aus Stade im Januar 42 719 Bild- und Videodateien mit kinder- und jugendpornografischem Inhalt gefunden worden sein.

Das Landgericht Detmold hat bislang 16 mutmaßliche Opfer als Nebenkläger zugelassen. Sie werden nach Angaben von Gerichtssprecher Wolfram Wormuth in der anstehenden Hauptverhandlung von neun Rechtsanwälten vertreten. Diese Zahl kann sich nach Angaben des Gerichts bis zum bisher geplanten Prozessauftakt am 27. Juni aber noch ändern. Am Donnerstag hatte das Landgericht den Eingang einer dritten Anklage in dem Fall bestätigt.

In Oldenburg wurde ein Mann aus Cloppenburg als "geheilt" aus der Psychiatrie entlassen und missbrauchte anschließend Kinder, wie nordbuzz.de* berichtet.

Tatort Campingplatz: Staatsanwaltschaft wirft Hauptverdächtigem 293 Fälle vor

Update vom 17. Mai 2019: Nach dem massenhaften Missbrauch auf einem Campingplatz in Lügde werden dem Hauptverdächtigen von der Staatsanwaltschaft in der Anklage 293 Fälle vorgeworfen. Das teilte das Landgericht Detmold am Freitag mit. Demnach soll sich der 56-Jährige unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen, schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie des Besitzes von kinderpornografischen Schriften verantworten.

Die Taten sollen im Sommer 1998 und seit Anfang des Jahres 2008 bis Dezember 2018 auf dem Campingplatz begangen worden sein, so das Gericht. Die Anklageschrift führe 22 Opfer auf, die zum Zeitpunkt der Taten alle minderjährig gewesen seien. Außerdem soll der Mann laut Anklage im Dezember 2018 im Besitz von 879 Bild- und Videodateien mit kinderpornografischem Inhalt gewesen sein.

In 226 Fällen wird dem 56-Jährigen vorgeworfen, zehn Kinder vergewaltigt zu haben. In einem Fall soll er zwei Kinder veranlasst haben, sexuelle Handlungen aneinander vorzunehmen.

Schockierende Tat in Augsburg: Auf der Toilette einer Mädchen (9) auf Schultoilette missbraucht - Gericht erklärt Angeklagten für schuldunfähig, wie Merkur.de* berichtet.

Tatort Campingplatz: Erschütternde Details - Anklage gegen zwei Beschuldigte

Update vom 14. Mai 2019: Nach der Missbrauchsserie auf einem Campingplatz im ostwestfälischen Lügde hat die Staatsanwaltschaft Detmold Anklage gegen zwei Beschuldigte erhoben. Darunter sei auch der Hauptbeschuldigte, teilte das Landgericht Detmold am Dienstag mit. Die zuständige Jugendschutzkammer werde nun die Zustellung der Anklageschrift an die Angeschuldigten veranlassen und prüfen, ob die Anklagen zur Hauptverhandlung zugelassen werden.

Missbrauchsfall Lüdge: Ermittlungsakte offenbart schreckliche Details

Über den Inhalt der Anklageschrift will das Gericht nach deren Zustellung informieren. Wie Nord- und Westdeutscher Rundfunk sowie "Süddeutsche Zeitung" berichteten, klagte die Staatsanwaltschaft neben dem mutmaßlichen 56-jährigen Haupttäter auch einen 49-Jährigen an. Er soll demnach zweimal per Livechat am Missbrauch teilgenommen und diesen auch bestellt haben. Die beiden Männer sowie ein weiterer Verdächtiger sitzen in Untersuchungshaft.

Zuvor hatte das "Westfalen-Blatt" über Einzelheiten aus der Ermittlungsakte berichtet. Nach Informationen des Blatts waren einige Vergewaltigungsopfer noch kleine Kinder. Aus der Akte ergebe sich außerdem, dass missbrauchte Kinder auf dem Campingplatz gezwungen worden sein sollen, an anderen Kindern schwerste Sexualstraftaten vorzunehmen. Sie seien dabei von dem Hauptverdächtigen dirigiert worden, der die Taten auch aufgenommen haben soll.

Tatort Campingplatz: Erschreckende Details - Opfer mussten andere Kinder missbrauchen

Update vom 13. Mai 2019: Im Zuge der Missbrauchsserie auf einem Campingplatz im ostwestfälischen Lügde sind weitere schreckliche Details ans Licht gekommen: Offenbar sind mehrere Opfer gezwungen worden, ihrerseits andere Kinder sexuell zu missbrauchen. Das berichtet das Westfalen-Blatt. In den kommenden Tagen sollen nach Informationen der Zeitung in dem Missbrauchsfall erste Anklagen erhoben werden.

Der Hauptbeschuldigte soll den Ermittlern zufolge 28 Opfer missbraucht haben, sein Komplize 18. Wie die Zeitung weiter berichtete, waren einige Vergewaltigungsopfer noch kleine Kinder. Aus der Ermittlungsakte soll sich außerdem ergeben, dass missbrauchte Kinder auf dem Campingplatz gezwungen worden sein sollen, an anderen Kindern schwerste Sexualstraftaten vorzunehmen. Sie sollen dabei von dem Hauptverdächtigen dirigiert und dabei gefilmt worden sein.

Zu den frühesten Missbrauchsfällen des Hauptbeschuldigten soll es bereits in den 90er Jahren gekommen sein. Sie sind inzwischen verjährt. Die Missbrauchsserie von Lügde im Kreis Lippe wurde Ende Januar bekannt. Bislang sind 41 Opfer identifiziert. Die meisten der betroffenen Kinder waren zur Tatzeit zwischen drei und 14 Jahre alt.

Missbrauch in Lügde: Zahl der Opfer steigt auf 40 - Polizei findet weiteres belastendes Material

Update vom 30. April 2019: Beim Abriss der Campingplatz-Behausung des Hauptverdächtigen im Missbrauchsfall von Lügde ist weiteres kinderpornografisches Material gefunden worden. Unter den Mitte April sichergestellten Datenträgern sei eine CD-ROM mit kinderpornografischen Filmen sichergestellt worden, teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstag in einer Sondersitzung des Innenausschusses des Landtags mit. Die CD war neben weiteren Datenträgern von dem Abrissunternehmer gefunden worden. Weitere elf Video-Kassetten hatten Reul zufolge keinen relevanten Inhalt. Teilweise konnten CDs nach Angaben Reuls nicht ausgelesen werden. 

Die Abrissarbeiten waren nicht von der Polizei beaufsichtigt worden - das hatte zu Kritik geführt. Allerdings hatten Ermittler zuvor bei mehreren Durchsuchungen der Parzelle riesige Mengen an belastendem Material sichergestellt. Für das von der Staatsanwaltschaft geführte konkrete Verfahren sei die nachträglich gefundene CD nicht mehr relevant, sagte Reul. Für die Polizei sei der Fund der CD trotzdem wichtig, da er Hinweise auf andere Fälle und Opfer geben könnte.

Die Ermittlungskommission „Eichwald“ - benannt nach dem Namen des Campingplatzes - wurde inzwischen laut Reul auf 79 Mitarbeiter aufgestockt. Auf dem Campingplatz soll der 56-jährige Dauercamper mit einem Komplizen (33) über Jahre hinweg Kinder missbraucht und dabei gefilmt haben. Die beiden Verdächtigen sowie ein 48-Jähriger aus dem niedersächsischen Stade sitzen in Untersuchungshaft.

Einen wahren Albtraum erlebte eine Frau auch in einer Zahnarzt-Praxis in Hannover bei einem sexuellen Missbrauch, wie nordbuzz.de* berichtet. Zu einem anderen schockierenden Vorfall kam es, als ein Mann in Hamburg ein 14-jähriges Mädchen in seinem VW mitnahm und sexuell missbrauchte. Das berichtet nordbuzz.de*.

Missbrauch in Lügde: Zahl der Opfer steigt auf 40

Update vom 4. April 2019: Der Missbrauchsfall in Lügde (NRW) hat schockierende Ausmaße angenommen. Inzwischen seien 40 Opfer festgestellt worden, teilt die Nachrichtenagentur dpa mit. Dazu kämen zwölf Verdachtsfälle. Die Zahl der Beschuldigten habe sich auf acht erhöht, heißt es weiter. 

Das habe Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags mitgeteilt.

Bei einem anderen Fall in Hannover wurde ein 10-jähriges Mädchen im Netto sexuell belästigt, wie nordbuzz.de* berichtet.

Missbrauch in Lügde: „Die Eltern könnten Täter sein“ - weitere Kinder in Obhut

Update vom 21. März 2019: Im Fall des tausendfachen Kindesmissbrauchs in Lügde haben die Mitarbeiter des Jugendamtes den Hauptverdächtigen nach Angaben von Landrat Tjark Bartels (SPD) falsch eingeschätzt. „Dass dieser Mensch das getan haben soll, konnten sich viele nicht vorstellen“, sagte der Behördenchef am Donnerstag im Sozialausschuss des niedersächsischen Landtages in Hannover. Der 56-Jährige sei nur als „komischer Typ und ein bisschen verschroben“ beschrieben worden. Bartels räumte erneut den Fehler ein, dass das Jugendamt trotz dreier Hinweise auf Pädophilie und möglichen sexuellen Missbrauch 2016 ein kleines Mädchen bei dem Dauercamper weiter wohnen ließ und ihm sogar die Pflegschaft Anfang 2017 übertrug.

Auch eine 19-jährige Frau in Hannover wurde in hannover Opfer einer sexuellen Belästigung in der Straßenbahn, wie nordbuzz.de* berichtet.

Update vom 20. März 2019: Das Jugendamt Lippe hat fünf weitere Kinder in Obhut genommen, berichtet der WDR. „Die Kinder sind auf alle Fälle Opfer. Die Eltern könnten Täter sein. Das wird ermittelt. Ein Kind lebte auch in einem Wohnwagen auf dem Campingplatz", sagte der Jugendamtsleiter Karl-Eitel John dem WDR. Es steht demnach auch der Verdacht im Raum, dass die Eltern die Kinder dem mutmaßlichen Tätern zum Missbrauch „zugeführt hätten“. Die Staatsanwaltschaft Detmold ermittelt offenbar gegen zwei Eltern.

Für Schlagzeilen sorgt nun auch ein Prozess in München. Justiz-Opfer Gustl Mollath fordert 1,8 Millionen Euro - und darf jetzt hoffen, wie Merkur.de berichtet. 

Missbrauch in Lügde: Jugendamtsmitarbeiterin löschte Akteneintrag kurz vor Beschlagnahmung

Update vom 19. März 2019: Im Fall des massenhaften Kindesmissbrauchs in Lügde hat das Jugendamt Hameln trotz mehrfacher Hinweise auf Pädophilie einen heute 56-Jährigen als Pflegevater für ein kleines Mädchen eingesetzt. Hamelns Landrat Tjark Bartels (SPD) räumte am Dienstag ein, dass schon im Jahr 2016 eine Jobcenter-Mitarbeiterin, ein anderer Vater sowie eine Kindergarten-Psychologin einen entsprechenden Verdacht äußerten. Diese Hinweise seien auch in den Akten vermerkt. In der Vergangenheit hatte der Landrat immer nur von Hinweisen auf die vermüllten Wohnverhältnisse gesprochen.

Landrat Bartels entschuldigte sich bei den Opfern. Zudem gab er bekannt, dass eine Jugendamtsmitarbeiterin kurz vor Beschlagnahmung der Akten durch die Staatsanwaltschaft einen Eintrag gelöscht hatte, den die Ermittler rekonstruieren konnten. Darin wurde dargestellt, dass der Mann immer wieder Kontakt zu jüngeren Mädchen suche und sie in ein Abhängigkeitsverhältnis bringe. Die Frau wurde vom Dienst freigestellt.

Einen Schock gab es auch in Niedersachsen. In Oldenburg wurde eine 80-jährige Frau von einem jungen Einbrecher sexuell missbraucht, wie nordbuzz.de* berichtet.

Missbrauch in Lügde: Zahl der Opfer auf mindestens 34 gestiegen

Update vom 14. März 2019: Der Missbrauchsfall von Lügde nimmt immer erschreckendere Ausmaße an. Die Zahl der Opfer sei auf mindestens 34 gestiegen, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags. Bei 14 weiteren Personen bestehe der Verdacht, dass auch sie Opfer des vielfachen Missbrauchs auf einem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen geworden sein könnten. Reul rechnet daher mit noch mehr Opfern. Bislang waren die Ermittler von mindestens 31 Opfern ausgegangen.

Aktuell werden Reul zufolge fast 3,3 Millionen sichergestellte Bilder und fast 86 300 Videos ausgewertet. Insgesamt 24 Spezialisten werteten in Bielefeld die IT-Beweismittel aus. Die Durchsuchungen wurden auf weitere Objekte ausgedehnt. Anfang März sei das Elternhaus eines Mitbeschuldigten untersucht worden. Unterlagen und CDs seien im Keller sichergestellt worden. Außerdem gebe es Hinweise auf eine weitere „tatrelevante Parzelle“ auf dem Campingplatz.

Auch der Polizeiskandal infolge zahlreicher Ermittlungspannen in dem Fall weitet sich aus. So wurde ein zeitweiliger Leiter der Ermittlungskommission in Lippe vorläufig vom Dienst suspendiert. Der Beamte des Kriminalkommissariats Bad Salzuflen habe die Kommission von Mitte Dezember bis Anfang Januar geführt, sagte Reul. Gegen ihn bestehe in einem anderen Sexualstraffall der Verdacht der Strafvereitelung im Amt. Wie auch im Fall Lügde seien Beweismittel in jenem Fall nicht mehr auffindbar gewesen. Gegen den Beamten seien Strafanzeige gestellt und ein Disziplinarverfahren eröffnet worden.

Missbrauch in Lügde: Polizei durchsucht erneut Campingplatz

Update vom 27. Februar 2019: Trotz des sich ausweitenden Skandals um den massenhaften sexuellen Missbrauch auf einem Campingplatz bei Lügde in Ostwestfalen hält die Staatsanwaltschaft Detmold an ihrem Zeitplan fest. „Die Anklage soll noch vor Mai stehen“, sagte Oberstaatsanwalt Ralf Vetter der Deutschen Presse-Agentur. Ein möglicher Prozess könnte dann im Juni beginnen. Bislang sitzen drei Männer aus Lügde, Steinheim und Stade in Niedersachsen im Alter von 33 bis 56 Jahren in Untersuchungshaft. Ihnen werfen die Ermittler schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und den Besitz von Kinderpornografie vor.

Update vom 27. Februar 2019: Auf einem Campingplatz bei Lügde in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei am Mittwoch erneut nach Hinweisen auf einen massenhaften sexuellen Missbrauch von Kindern gesucht. Spezialisten durchkämmten dabei den Tatort und sicherten Spuren, wie die Polizei Bielefeld am Nachmittag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Dabei sei auch ein Spürhund eingesetzt worden, der auf die Suche nach Datenträgern spezialisiert ist, sagte eine Sprecherin. Zu möglichen Ergebnissen der Suche wollte sich die Polizei zunächst nicht äußern.

Das waren die News vom 26. Februar 2019

Update vom 26. Februar 2019, 21.58 Uhr: Am Dienstagabend wurde eine einschneidende Konsequenz für die zuständige Kreispolizei bekannt: Auf Anweisung des NRW-Innenministeriums werde der Polizeidirektor an das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten versetzt, teilte Landrat Axel Lehmann (SPD) mit. Den Posten übernimmt kommissarisch bis Mai 2019 eine Beamtin aus dem Landeskriminalamt. Der Landrat hatte bereits vorige Woche einen anderen Beamten, den Leiter der Direktion Kriminalität, von seinen Aufgaben entbunden.

NRW/Lügde: Missbrauch auf Campingplatz - vierter Verdächtiger festgenommen

Update vom 26. Februar 2019, 16.08 Uhr: 

Im Missbrauchsskandal von Lügde gibt es einen vierten Tatverdächtigen. Der Minderjährige soll im Besitz von Kinderpornografie gewesen sein, wie das Polizeipräsidium Bielefeld am Dienstag mitteilte. Er befinde sich so wie drei andere Tatverdächtige auf freiem Fuß.

Nach einem Bericht des Westdeutschen Rundfunks handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen 16-Jährigen. Die bei ihm gefundenen Kinderpornos sollen auf dem Campingplatz entstanden sein. Unklar sei, ob der aus der Region stammende Heranwachsende sich in der Vergangenheit persönlich auf dem Campingplatz befunden habe.

Wie die Ermittler weiter mitteilten, blieb die Zahl der identifizierten Opfer bei 31, darunter 27 Mädchen und vier Jungen. Die zuständige Ermittlungskommission sei auf 60 Beamte vergrößert worden.

Update vom 26. Februar 2019, 11.30 Uhr: Im Skandal um die Panne im Missbrauchsfall auf dem Campingplatz in Lügde wird am heutigen Dienstag weiter nach dem verschwundenen Videomaterial gesucht. Mit einer groß angelegten Suche in den Polizeiwachen Lemgo, Blomberg und Bad Salzuflen soll endlich der verschwundene Metallkoffer mit den für die Ermittlungen wichtigen Datenträgern gefunden werden, wie Bild berichtet. 

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Demnach hätten die verschwundenen Beweismittel in einen extra eingerichteten Asservatenraum umgelagert werden sollen. Dabei fiel dann offenbar das Fehlen der Datenträger auf. 

Nach den Pannen im Skandal am Campingplatz gibt es erste personelle Konsequenzen

16.54 Uhr: Im Skandal um die bei der Polizei verschwundenen Beweismittel im Missbrauchsfall Lügde hat es am Freitag erste personelle Konsequenzen gegeben: Der Landrat des Kreises Lippe und Behördenleiter der Polizei, Axel Lehmann (SPD), teilte am Freitag in Detmold mit, er habe den Leiter der Direktion Kriminalität in der Behörde "von der weiteren Wahrnehmung seiner Aufgabe entbunden".

Zugleich entschuldigte sich Lehmann bei den Betroffenen des Missbrauchsfalls für die offenkundigen Ermittlungspannen bei der Polizei. "Dass gravierende Fehler gemacht worden sind, ist unstreitig", sagte der Landrat mit Blick auf die 155 verschwundenen Datenträger. Welche Fehler gemacht worden seien, werde nun "komplett aufgeklärt". Lehmann sprach in diesem Zusammenhang von einer "eklatanten Fehlleistung" bei der Polizei Lippe, die ihn "fassungslos" mache.

Missbrauch in Lügde: Ein Polizist in Ausbildung als Verantwortlicher

15.52 Uhr: Im Fall des vielfachen Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz in Lügde ist wichtiges Beweismaterial verschwunden. Die Staatsanwaltschaft Detmold hat derzeit keine Hinweise darauf, dass die Dateien gestohlen wurden. "Bis zum jetzigen Zeitpunkt geht die Staatsanwaltschaft - wie auch die Sonderermittler - davon aus, dass die Asservate aufgrund nachlässigen Umgangs nicht auffindbar sind und nicht entwendet wurden", teilte die Behörde am Freitag mit.

Natürlich werde aber auch die Möglichkeit eines Diebstahls der 155 Datenträger nicht ausgeschlossen, erklärte die Behörde weiter. "Bislang haben sich dafür allerdings zureichende tatsächliche Anhaltspunkte nicht ergeben." Es handelt sich dementsprechend lediglich um einen Prüfvorgang, kein Ermittlungsverfahren.

Des weiteren wurde nun bekannt, dass in Polizist in Ausbildung mit der Auswertung von sichergestelltem Datenmaterial beauftragt wurde. Es handele sich um einen Kommissaranwärter, sagte eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Innenministeriums. „Dieses Vorgehen verstößt zwar nicht gegen Dienstvorschriften, ich halte es aber trotzdem für unverantwortlich - gerade in einem derart anspruchsvollen und sensiblen Fall“, sagte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) der „Rheinischen Post“.

Skandal in Lügde: Sonderermittler im Einsatz

7.10 Uhr: Im Skandal um verschwundene Beweisstücke zum Kindesmissbrauchs in Lügde ist ein Sonderermittler im Einsatz. Mit Unterstützung durch LKA-Mitarbeiter soll er den Verbleib von 155 Datenträger klären, die in der Kreispolizeibehörde Lippe mit Sitz in Detmold verschwunden sind. Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach am Donnerstag von „Polizeiversagen“ und „Debakel“. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter stufte das Verschwinden von Beweisstücken als eine „Katastrophe“ für das Ansehen der Polizei ein.

Der Skandal dürfe an diesem Freitag auch im Landtag in Düsseldorf zur Sprache kommen. Auf der Tagesordnung steht bereits seit längerem ein Antrag der Regierungsfraktionen von CDU und FDP, wie der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Missbrauch verbessert werden kann. Die SPD-Opposition sieht im Lügder Ermittlungsskandal nun bereits genug Stoff für einen weiteren parlamentarischen Untersuchungsausschuss.

Reul hatte am Donnerstag angekündigt, dass der Sonderermittler und LKA-Mitarbeiter „keinen Stein auf dem anderen“ lassen werden, um den Verbleib der Datenträger aufzuklären.

Missbrauch auf Campingplatz in Lügde: Wichtige Beweismittel weg - „Polizeiversagen“

Update vom 21. Februar 2019, 17.51 Uhr: NRW-Innenminister Herbert Reul spricht von einem Polizeiskandal. Bei den Untersuchungen zum Kindesmissbrauch in Lügde ist offenbar wichtiges Beweismaterial abhanden gekommen. Einige Datenträger mit kinderpornografischem Material seien aus den Büros der Beamten spurlos verschwunden, berichtet RTL-West.

Demnach wird seit Wochen ein Koffer mit rund 155 CDs und DVDs vermisst. Reul hat inzwischen Sonderermittler nach Detmold geschickt, um den Fall aufzuklären. Bei den Missbrauchsfällen in Lügde gab es mindestens 31 Opfer. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Zahl noch steigen könnte.

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Update vom 21. Februar 2019, 17.47 Uhr: Im Fall des vielfachen Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde sind wichtige Beweismittel verschwunden. Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) hat nach dem Verschwinden mehrere Sonderermittler eingesetzt. Ein Koffer und eine Hülle mit etwa 155 Datenträgern würden seit dem 20. Dezember in der Kreispolizeibehörde Lippe vermisst, teilte Reul am Donnerstag in Düsseldorf mit.

Das Fehlen der Asservate sei erst am 30. Januar bemerkt worden. Nur drei CDs davon seien bisher ausgewertet worden. Ob auf den Datenträgern mit 0,7 Terabyte Speicherplatz auch kinderpornografisches Material war, sei daher unklar. „Man muss hier klar von Polizeiversagen sprechen“, sagte Reul. Der größte Teil von 15 Terabyte Filmmaterial war von der Polizei aber bereits gesichert worden.

Opferzahl im Fall Lügde weiter gestiegen

Update vom 11. Februar 2019: Die Opferzahl im Skandal um den massenhaften sexuellen Missbrauch von Kindern auf einem Campingplatz im nordrhein-westfälischen Lügde ist auf 31 gestiegen. Dabei handelt es sich um 27 Mädchen und vier Jungen, wie die Ermittler am Montag in Bielefeld mitteilten. Die Kinder waren bei den Sexualstraftaten meist zwischen vier und 13 Jahre alt. Zuletzt hatten die Behörden von 29 identifizierten Opfern berichtet.

Die Missbrauchsserie auf dem Campingplatz "Eichwald" in Lügde war vor knapp zwei Wochen bekannt geworden. Der Hauptverdächtige, ein 56 Jahre alter Stammgast auf dem Campingplatz, sowie zwei weitere Männer im Alter von 48 und 33 Jahren sitzen in Untersuchungshaft.

Missbrauch auf Campingplatz: Polizei erhält zahlreiche Hinweise

Update vom 06. Februar 2019: Rund eine Woche nach Bekanntwerden des massenhaften sexuellen Missbrauchs von Kindern auf einem Campingplatz nahe Detmold sind bei der Polizei zahlreiche weitere Hinweise eingegangen. 

Bis zum Mittwochmorgen waren es nach Angaben der Ermittler 49. „Der größte Teil davon hat uns direkt am Donnerstag und Freitag nach der Pressekonferenz erreicht“, sagte ein Sprecher der Bielefelder Polizei der Deutschen Presse-Agentur. Die Hinweise würden derzeit noch ausgewertet. Zum Inhalt der Hinweise und zu ihrem Wert für die Ermittlungen äußerte sich der Sprecher nicht.

Missbrauch auf Campingplatz: Jetzt wird die Arbeit des Jugendamts unter die Lupe genommen

Update vom 5. Februar 2019: Nach dem Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in Lügde in Nordrhein-Westfalen hat der benachbarte niedersächsische Landkreis Hameln-Pyrmont umfassende Aufklärung zu den Jugendamtsentscheidungen über ein betroffenes Pflegekind angekündigt. Es sei derzeit aber noch völlig unklar, ob seine Behörde einen Fehler gemacht habe, sagte Landrat Tjark Bartels (SPD). Eines der missbrauchten Mädchen lebte jahrelang als Pflegekind bei einem Verdächtigen auf dem Campingplatz. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 56-Jährige das Mädchen auch als Lockvogel missbraucht haben könnte, um an andere Kinder heranzukommen.

Die Unterbringung bei dem Mann, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt, sei auf Wunsch der Mutter erfolgt und sieben Monate lang geprüft worden, betonte Bartels. Sie wohnt im Kreis Hameln-Pyrmont. Ob Hinweise von Zeugen auf einen möglichen sexuellen Missbrauch des Pflegekindes 2016 in seinem Jugendamt geprüft worden seien, könne er im Moment nicht sagen. „Die Akten liegen bei der Staatsanwaltschaft.“

Missbrauch auf Campingplatz: NRW-Innenminister rechnet mit noch mehr Opfern

Update vom 3. Februar 2019: Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) rechnet damit, dass die Zahl der Opfer des jahrelangen Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz in Lügde noch steigt. „Bisher haben wir 29 Opfer, und die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch, dass das mehr sein werden“, sagte Reul am Sonntag im Deutschlandfunk. Die Ermittler müssten 13.000 Dateien mit Kinderpornografie auswerten. Das Landeskriminalamt NRW helfe dabei mit. Reul räumte schwere Fehler der Polizei in dem Fall ein. „Das ist Behördenversagen an allen Ecken und Kanten“, sagte er. Deswegen sei auch gegen Polizisten Strafanzeige gestellt worden, die im Jahr 2016 Hinweisen nicht nachgegangen seien. „Wir prüfen jetzt ganz genau, woran das gelegen hat, um daraus auch Konsequenzen zu ziehen“, sagte der Innenminister.

Missbrauch auf Campingplatz: Ekel-Aussage des Haupttäters blieb folgenlos  

Update vom 2. Februar 2019: In dem unsäglichen Missbrauchsfall auf dem Campingplatz Eichwald kommen immer mehr unglaubliche Details ans Licht. So berichtet jetzt der Spiegel, dass es bereits 2016 konkrete Aussagen zu dem mutmaßlichen Haupttäter Andreas V. und seiner Pflegetochter gegeben habe. Eine Mitarbeiterin des Jobscenters Blomberg habe sich mit einem schriftlichen Gedächtnisprotokoll an die Polizei in Lippe gewandt. In dem Protokoll habe die Mitarbeiterin von Äußerungen des Mannes und des Kindes berichtet. Das Mädchen soll demnach gesagt haben, es ekele sich vor dem Geruch von Männern. Andreas V. habe erzählt, das Kind würde ihn "heiß machen" und dann plötzlich nicht mehr wollen. So seien halt Frauen. Für Süßigkeiten würde das Mädchen "alles machen". Die Anzeige der Jobcenter-Mitarbeiterin habe sich jedoch auf den Verdacht der Verwahrlosung eines Kindes bezogen, nicht auf sexuellen Missbrauch.

Vater schlug Täter nach unfassbarer Aussage - Weitere Opfer

Die News vom 1. Februar 2019, 15.38 Uhr: Die Zahl der bislang bekannten Opfer von schwerem sexuellen Missbrauch auf einem Campingplatz in Lügde ist von 23 auf 29 gestiegen. Das teilte die Bielefelder Polizei am Freitag mit. Nach der Pressekonferenz zu dem Fall am Mittwoch gab es nach Angaben der Ermittler Informationen auf mögliche neue Opfer. Die Auswertung führte dann zu weiteren Betroffenen. Weitere Details wie Altersangaben wollte die Polizei nicht nennen.

14.56 Uhr: Jens R. erhob bereits vor wenigen Tagen schwere Vorwürfe. Der 56-Jährige Familienvater meldete einen möglichen Missbrauch seiner beiden Töchter bereits vor zwei Jahren, trotzdem wurde der unglaubliche Missbrauchsfall in Lügde erst im Dezember aufgedeckt. Im Interview mit der Bild konkretisiert Jens R. nun seine Vorwürfe. Demnach habe es immer wieder auffällige Situationen gegeben, die auf ein unnormales Verhalten des Verdächtigen hingewiesen hatten. 

Jens R. und der aktuell Beschuldigte hätten sich zur damaligen Zeit gekannt, Andreas V. habe ihm dann angeboten, auf seine Kinder aufpassen zu können. Das Angebot habe der Frührentner aber abgelehnt. Mit der Zeit sei ihm dann ein seltsames Verhalten bei dem Dauercamper aufgefallen. „Wenn er die Kinder hochgehoben hat, hat er Ihnen in den Schritt gefasst. Das habe ich ihm bei meinen eigenen beiden Kindern untersagt“, berichtet der Familienvater. 

Doch es sei sogar noch schlimmer gekommen, Jens R. berichtet im Interview mit der Bild von einem schockierenden Vorfall. „Einmal trug er meine Tochter auf der Schulter, sagte zu ihr, dass sie ihren Rock hochheben soll“, erklärt der 56-Jährige. Als ihn der Familienvater auf das ungewöhnliche Verhalten anspricht, antwortete V. sinngemäß, dass ihm das gefalle. „Da habe ich ihm eine gezimmert“, so der Vater der beiden Mädchen. 

Missbrauch auf Campingplatz: Polizei Bielefeld übernimmt Ermittlungen

13.49 Uhr: Im Fall des jahrelangen Missbrauchs auf einem Campingplatz in Lügde hat das Polizeipräsidium Bielefeld die Ermittlungen übernommen. Der Fall habe eine solche Dimension angenommen, dass jetzt Bielefeld als übergeordnete Behörde den Fall an sich gezogen habe. „Das hat Kapazitätsgründe“, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Zusätzlich zu den Ermittlungen gegen die Tatverdächtigen und mehrere Jugendämter steht auch die Polizei in der Kritik. Bereits 2016 sollen zwei Hinweise auf sexuellen Missbrauch bei der Polizei Lippe eingegangen sein. Nach Telefongesprächen mit den Zeugen leiteten die Beamten die Hinweise an das Jugendamt weiter. Weitere Schritte blieben aber aus.

Die Staatsanwaltschaft Detmold hatte am Donnerstag bestätigt, dass auch gegen die Polizei ermittelt werde. Da Polizeibeamte bei Verdachtshinweisen laut Strafprozessordnung zur Verfolgung verpflichtet seien, sei diese Überprüfung jetzt folgerichtig, sagte ein Ministeriumssprecher.

Missbrauch auf Campingplatz: Jetzt wird auch gegen die Polizei ermittelt

Update vom 1. Februar 2019, 11.54 Uhr: Das Entsetzen über den Missbrauch von mindestens 23 Kindern auf einem Campingplatz in Lüdge hält Deutschland weiter fest im Griff, offenbar gab es bereits vor zwei Jahren erste Hinweise auf einen möglichen Missbrauch. Für viele unverständlich: dem dringend Tatverdächtigen wurde sogar eine Pflegetochter in Obhut gegeben. Seit 2016 habe das Mädchen bei dem Hauptbeschuldigten auf dem Campingplatz gelebt, auf ausdrücklichen Wunsch der Kindsmutter, wie der Kreis Hameln-Pyrmont im Gespräch mit Bild erklärt. 

Obwohl die Wohnsituation „sicherlich nicht optimal“ gewesen sei, wurde das Mädchen in die Obhut des Mannes gegeben. „Weder der Gesundheitszustand, die finanzielle Lage noch das erweiterte Führungszeugnis des Mannes gaben Grund zur Beanstandung. Entscheidend war die gute Bindung des Kindes zu dem Pflegevater, sein Einsatz für das Kind und erkennbare deutliche Verbesserungen des Entwicklungszustandes des Kindes, die auch durch Berichte aus den betreuenden Einrichtungen belegt wurden“, so die Erklärung. 

Obwohl ein wöchentlicher Jugendhilfeträger im Einsatz gewesen sei und die Situation im Dezember 2017 erneut geprüft worden sei, habe es keinerlei Beanstandungen im Verhältnis gegeben. 

Das waren die News vom 31. Januar 2019

18.03 Uhr: Die Staatsanwaltschaft Detmold ermittelt in dem Fall der massenhaften Vergewaltigung jetzt auch gegen die Polizei des Kreises Lippe. Nach Auskunft von Oberstaatsanwalt Ralf Vetter gab es bereits 2016 Hinweise von zwei Zeugen zum möglichen sexuellen Missbrauch eines Pflegekindes durch den Hauptbeschuldigten.

„Ein Zeuge hatte sich im August 2016 telefonisch an die Polizei, das Jugendamt und den Kinderschutzbund gewandt“, sagte Vetter am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Polizei habe den Hinweis auch an das Jugendamt Lippe weitergeleitet. Polizeiliche Ermittlungen habe es aber nicht gegeben. „Wir prüfen jetzt, ob die Polizei nicht weitere Schritte hätte einleiten müssen“, sagt Vetter.

Video: Männer sollen auf Campingplatz 23 Kinder missbraucht haben

Im November 2016 erfolgte eine weitere Meldung durch eine Mitarbeiterin des Jobcenters Blomberg an die Polizei und das Jugendamt Lippe. Dabei ging es laut Vetter um Äußerungen des Pflegevaters, die auf sexuellen Missbrauch des Kindes hindeuten konnten. Auch in diesem Fall reichte die Polizei den Hinweis an das Jugendamt weiter. Weitere Ermittlungen oder ein Hinweis an die Staatsanwaltschaft erfolgten nicht. 

16.43 Uhr: Bei den Ermittlungen wegen des massenhaften sexuellen Missbrauchs von mindestens 23 Kindern auf einem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei neue Hinweise bekommen. Eine neue Opferzahl gebe es aber nicht, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Details zu den Hinweisen nannte er nicht. „Wir müssen weiter ermitteln“, betonte der Sprecher. Die Polizei hoffe auf weitere Hinweise.

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18-Jährige berichtet: "Er hat mich vergewaltigt"

15.13 Uhr Mindestens 23 Kinder soll Andreas V. auf dem Campingplatz missbraucht haben, nun spricht eines seiner möglichen Opfer. Die heute 18-jährige Jana sei über Jahre hinweg missbraucht worden. „Damals habe ich noch nicht verstanden, was das ist“, erzählt das Mädchen im Interview mit RTL. Dann erhebt die 18-Jährige schwere Vorwürfe, im Alter von acht Jahren habe Andreas V. sie zum ersten Mal vergewaltigt. „Er hat mich dann tatsächlich vergewaltigt. Er hat wirklich tatsächlich mit mir Geschlechtsverkehr gehabt“, so die junge Frau.

„Wir haben sehr vieles unternommen. Wir sind in Freizeitparks gefahren, in Schwimmbäder und haben auf dem Campingplatz gespielt“, so die heute 18-Jährige. Um an die Kinder heranzukommen, habe der 57-Jährige mit Spielzeug gelockt: „Er hat uns immer sehr viel geholt und sehr viel gekauft. Er hat uns sogar ein eigenes Pferd gekauft.“ Der Missbrauch habe jahrelang angehalten, für die junge Frau heute unvorstellbar: „Es war jedes Wochenende so. Ungefähr im Alter von acht bis elf Jahren, bis ich realisiert habe, was da vorgefallen ist.“

Auch owl24.de* berichtet ausführlich über den Missbrauchs-Fall in NRW.

Mindestens 23 Opfer: Vater meldete Missbrauch bereits vor zwei Jahren

11.42 Uhr: Mindestens 23 Kinder sollen jahrelang auf dem Campingplatz in Lügde missbraucht worden sein, nun meldet sich der Vater zweier betroffener Mädchen zu Wort. Im Gespräch mit der Lippischen Landes-Zeitung (LZ) erhebt Jens R. schwere Vorwürfe. Der 57-Jährige sei bereits 2016 zur Polizei, dem Jugendamt und Kinderschutzbund gegangen, da Dauercamper Andreas V. seine beiden Töchter unsittlich berührt habe. Als sich die Ämter nach einigen Wochen bei ihm meldeten, seien die Vorwürfe nicht ernst genommen worden. 

„Sie sicherten mir zu, dass beim Dauercamper alles in Ordnung sei. Ich solle vorsichtig sein mit meinem Äußerungen, da ich auch wegen Rufmordes und übler Nachrede angezeigt werden könnte“, so der Familienvater. Wie Oberstaatsanwalt Ralf Vetter der Zeitung bestätigt, seien die Aussagen des Vaters aus dem Jahr 2016 bekannt. 

Als wären die Vorwürfe des 57-Jährigen nicht heftig genug, vermutet der Familienvater noch weitere Opfer: „Er hat mir erzählt, dass er auch in einem Kinderdorf und in Schwimmbädern mit Kindern gearbeitet hat.“ Nun werde geprüft, ob Behörden in der Aufarbeitung der Vorwürfe Fehler gemacht hätten. 

10.49 Uhr: Bei den Ermittlungen wegen des massenhaften sexuellen Missbrauchs von mindestens 23 Kindern auf einem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei neue Hinweise bekommen. Eine neue Opferzahl gebe es aber nicht, sagte ein Polizei-Sprecher am Donnerstagmorgen zum Geschehen in Lügde bei Detmold. Details zu den Hinweisen nannte er nicht. „Wir müssen weiter ermitteln“, betonte der Sprecher. Die Polizei hoffe auf weitere Hinweise. Am Mittwoch hatten die Ermittler Details in einer Pressekonferenz mitgeteilt.

Update 31. Januar, 6.50 Uhr:

Nach dem sexuellen Missbrauch von mindestens 23 Kindern auf einem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen hat der zuständige Beauftragte der Bundesregierung seine Forderung nach einer Meldepflicht für Internet-Anbieter bekräftigt. Wenn diese auf kinderpornografisches Material stießen, sollten sie es dem Bundeskriminalamt (BKA) melden, sagte Johannes-Wilhelm Rörig dem „Westfalen-Blatt“ (Donnerstag).

Der Missbrauchsbeauftragte hatte schon im vergangenen Juni die Einführung einer Meldepflicht für Internet-Provider verlangt. Bisher kämen in Deutschland Meldungen zu Missbrauchsdarstellungen vor allem vom US-Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder (National Center for Missing and Exploited Children, NCMEC), weil in den Vereinigten Staaten eine gesetzliche Meldepflicht gelte, erklärte er damals. Auch deutsche Anbieter sollten gesetzlich verpflichtet werden, Verdachtsfälle auf Kinder- und Jugendpornografie an eine zentrale Stelle - zum Beispiel beim BKA - zu melden, hatte Rörig gefordert.

Missbrauch von 23 Kindern auf Campingplatz – Polizei ermittelt auch wegen Kinderpornografie

Update: 15.15 Uhr: Im Fall des sexuellen Missbrauchs von Kindern auf einem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen die Jugendämter des Kreises Lippe und des Landkreises Hameln-Pyrmont in Niedersachsen. „Wir überprüfen, ob die Behörden Fehler gemacht haben“, sagte der Detmolder Oberstaatsanwalt Ralf Vetter.

Über einen Zeitraum von zehn Jahren sollen zwei Männer mindestens 23 Kinder sexuell missbraucht und kinderpornografisches Material hergestellt haben. Ein dritter Mann fungierte nach Ermittlerangaben als Auftraggeber. Es gehe um mehr als 1000 Einzeltaten. Die Verdächtigen - ein 56-Jähriger aus Lügde, ein 33-Jähriger aus Steinheim bei Höxter und ein 48-Jähriger aus Stade in Niedersachsen - seien in U-Haft.

Das Jugendamt des Kreises Lippe erfuhr nach eigenen Angaben Ende 2018 von einer Strafanzeige wegen Kindesmissbrauchs. Das betroffene Pflegekind, ein Mädchen, habe bei dem 56-Jährigen auf dem Campingplatz gelebt, sagte eine Kreissprecherin am Mittwoch. Das Mädchen sei „noch am selben Tag in Obhut genommen“ worden, hieß es.

Bereits Ende 2016 sei bei dem Jugendamt eine Kindeswohlgefährdung angezeigt worden. „Diese Anzeige bezog sich auf den Verdacht der Verwahrlosung eines Kindes - nicht eines möglichen Missbrauchs.“ Das Jugendamt habe „umgehend“ die Situation vor Ort geprüft. „Die Einschätzung der Mitarbeiter ergab: Das Kind lebte in keinem verwahrlosten Umfeld, sodass das Jugendamt das Kind nicht in Obhut nahm.“ Die Behörde habe aber empfohlen, die Unterbringung und häusliche Situation auf Dauer zu verändern.

Diese Einschätzung und der Hinweis auf eine latente Kindeswohlgefährdung sei an das zuständige Jugendamt im Landkreis Hameln-Pyrmont weitergeleitet worden mit der Bitte, die Unterbringung des Mädchens zu überprüfen. Die Mutter wohnt nach Behördenangaben in Hameln-Pyrmont. Durch eine Entscheidung des dortigen Jugendamtes habe das Kind bei dem 56-Jährigen gelebt. Sie sollen verwandt sein.

Drei Tatverdächtige wurden seit Dezember 2018 im Fall in Lügde festgenommen

Update: 12.30 Uhr: Heute Vormittag gab die Polizei Lippe eine Pressekonferenz zu den Ereignissen auf dem Campingplatz in Lügde. Dort wurden, neuesten Aussagen zufolge, seit 2008 circa 23 Kinder über Jahre sexuell missbraucht. Im Dezember 2018 konnte die Polizei die Vorgänge beenden.

Damals wurde der 56-jährige Hauptverdächtige festgenommen. Im Januar folgten zwei weitere Verhaftungen eines 48-Jährigen aus Stade und eines 33-Jährigen. Zum jetzigen Zeitpunkt werden zwei der drei Tatverdächtigen des schweren Kindesmissbrauchs beschuldigt. Ein Teilgeständnis des Mannes aus Stade liegt den Behörden bereits vor. Gegen den 33-jährigen Mann wird weiter ermittelt.

Lügde: Mindestens 23 Kinder wurden auf dem Campingplatz missbraucht

Die Täter sollen im Zeitraum von 2008 bis 2018 circa 23 Kinder im Alter von vier bis dreizehn Jahren sexuell missbraucht haben. Es wird allerdings angenommen, dass die Zahl der Opfer im Laufe der Ermittlungen noch weiter steigen wird. Bei den bisher bekannten Geschädigten handelt es sich nicht nur um Mädchen, auch Jungen sind unter den Opfern. Die Polizei geht dabei von mehr als 1000 Einzeltaten aus, die sich größtenteils auf dem Campingplatz in Lügde ereigneten.

Dauercamper auf dem Campingplatz Eichwald haben mindestens 23 Kinder über Jahre missbraucht.
Dauercamper auf dem Campingplatz Eichwald haben mindestens 23 Kinder über Jahre missbraucht. © dpa / Friso Gentsch

Die drei Tatverdächtigen werden der Kinderpornografie beschuldigt

Zudem sollen alle drei Tatverdächtige kinderpornografische Videos angesehen oder selbst gedreht haben. Besonders der 56-jährige Hauptdächtige steht im Verdacht Kinderpornografie selbst erstellt zu haben. Den Behörden liegen im Zuge dessen momentan mehr als 13.000 Dateien vor. Weitere müssen noch analysiert werden. Fest steht jedoch, dass einige kinderpornografische Videos im Zuge des momentan untersuchten Missbrauchs entstanden.

Die drei Männer, die momentan in Untersuchungshaft sitzen, kannten sich durch das Internet. Über Darknet kommunizierten sie und konnten sich austauschen. Im realen Leben sollen sie sich nie gesehen haben. 

Missbrauch am Campingplatz Lügde: Weiteres Vorgehen der Polizei

Im Folgenden wird die Polizei Befragungen durchführen. Die misshandelten Kinder müssen dabei als Zeugen vernommen werden. Allerdings werden die Beamten, so die Sprecher bei der Pressekonferenz, auf ein besonders sensibles Verfahren achten. Es ist geplant die betroffenen Kinder in speziellen Kindervernehmungsräumen anzuhören, um eine angenehmere Atmosphäre zu schaffen und den Kindern die Befragung etwas zu erleichtern.

Zudem stehen nun umfangreiche Ermittlungen an, aber auch der Schutz und die Betreuung der Opfer ist für die Polizei sehr wichtig. „Das ist auch für uns nichts Alltägliches“, sagte ein Pressesprecher der Polizei.

Ermittler gaben weitere Details in einer Pressekonferenz bekannt

Update: 11.22 Uhr: Die Polizei gibt zum jetzigen Zeitpunkt eine Pressekonferenz zu genauen Details des Verbrechens am Campingplatz in Lügde. 

Owl24.de* berichtet im Ticker über die Pressekonferenz: Newsticker: 20 Kinder missbraucht – Behörden geben weitere Details bekannt

Missbrauch am Campingplatz: 56-Jähriger Hauptverdächtiger

Update: 30. Januar 2019, 10.09 Uhr: Über mehrere Jahre hinweg haben drei Täter auf einem Campingplatz bis zu 20 Kinder sexuell missbraucht. Eines der Opfer war offenbar die Pflegetochter eines 56-jährigen Täters. 

Nun ist bekannt: Der 56 Jahre alte Dauercamper gilt als Haupttäter, laut bild.de soll er über seine Pflegetochter an weitere Opfer gekommen sein. Über 30 Jahre lebte er auf dem Campingplatz Eichenwald in Lügde in einem Bretterverschlag, in dem laut bild.de auch die meisten der Verbrechen passierten. Nun ist die Gartenlaube gesperrt. Die Polizei riegelte das Gelände um die Laube ab.

Der Täter selbst zog vor 30 Jahren mit seinen Eltern auf den Campingplatz und lebte seit deren Tod auch weiter in dem Verschlag. Der Campingplatz-Betreiber Frank Schäfsmeier, auf dessen Platz die Laube steht, berichtete der Bild über den 56-Jährigen. Er verhielt sich komplett normal: „Der Mann war immer freundlich, hilfsbereit, völlig unauffällig.“

Ursprüngliche Meldung aus Lügde: 20 Kinder auf Campingplatz missbraucht

Detmold -  Ein 56-jähriger Mann aus dem nordrhein-westfälischen Kreis Lippe und zwei weitere Täter sollen nach WDR-Informationen über mehrere Jahre hinweg etwa 20 Kinder im Alter zwischen vier und 13 Jahren missbraucht haben. 

Kindermissbrauch im Campingwagen in Lügde

Tatort soll ein Campingplatz in Lügde gewesen sein, wie der Sender am Dienstag berichtete. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft Detmold wollen am Mittwoch Einzelheiten zu dem Fall mitteilen.

Die Behörden sprachen in einer Einladung zu einer Pressekonferenz von einer "Vielzahl von Taten, bei denen Kinder schwer sexuell missbraucht wurden". In diesem Zusammenhang habe es drei Festnahmen gegeben. Weitere Details nannten die Ermittler zunächst nicht.

Tatort Campingplatz: Pflegetochter unter den Opfern

Laut WDR soll eine Mutter einem Dauercamper auf dem Platz in Lügde spätestens 2016 ihre Tochter überlassen haben. Kurz darauf gab es demnach Anzeigen, weil sexueller Missbrauch vermutet wurde. Doch die Ermittlungen von Jugendamt und Polizei brachten nichts Belastbares zu Tage, wie der Sender berichtete.

Trotz der Wohnsituation des Dauercampers und der vorliegenden Anzeigen habe das Jugendamt in ein Pflegeverhältnis eingewilligt - das Kind sei dem Dauercamper anvertraut geblieben. Seit der Festnahme des Mannes 2018 ermittele die Polizei. Nach WDR-Recherchen erstrecken sich die Ermittlungen auch auf das angrenzende Ausland, da auf dem Campingplatz auch Urlauber unter anderem aus den Niederlanden ihre Ferien verbringen.

AFP

Die Polizei und andere Experten erwarten weitere Fälle von Kindesmissbrauch nach dem Skandal in Münster. Solche Fälle sorgten für ein höheres Maß an Aufmerksamkeit. In der Folge gingen auch mehr Meldungen ein. Die Polizei Märkischer Kreis greift außerdem zu einem außergewöhnlichen Facebook-Aufruf - und einer Warnung an die Täter*.

Für Schlagzeilen sorgte vergangenes Jahr ein Missbrauchsfall in Freiburg: Ein Kind wird über Jahre von seiner Mutter und deren Freund missbraucht und Männern gegen Geld zur Vergewaltigung überlassen und in Hannover ist eine junge Frau Opfer eines brutalen Stalkers geworden. Nach dem Missbrauchsfall in Münster ist erneut die Diskussion um ein härteres Strafmaß gegen Kinderpornografie entbrannt. In der GroKo sind SPD und CDU uneins.

Acht Jugendliche filmten Missbrauch von 13-Jähriger im Wald

In Essen ist es während einer Urteilsverkündung zu einer gewaltsamen Situation gekommen. Zwei verfeindete arabische Großfamilien gingen aufeinander los.

Gegen einen Polizisten steht in Bayern ebenfalls ein schrecklicher Verdacht im Raum: Er soll sich an Jungen unter anderem am Starnberger See auf einem Segelboot vergangenen haben.

*owl24.de, fnp.de*, nordbuzz.de und Merkur.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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