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Hilfsflug aus München nach Ostafrika gestartet

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Ein Flugzeug mit rund 30 Tonnen Hilfsgütern soll am Samstagabend nach Afrika starten
Ein Flugzeug mit rund 30 Tonnen Hilfsgütern soll am Samstagabend nach Afrika starten © dpa

München - Mit 30 Tonnen Hilfsgütern an Bord ist am Samstagabend eine Frachtmaschine aus München in Richtung Ostafrika gestartet.

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Das Flugzeug vom Typ Douglas DC-8 soll über Karthum im Sudan nach Nairobi in Kenia fliegen, wo sie am Sonntag erwartet wird, wie Steffen Richter vom Verein Humedica mitteilte. An Bord sind Nahrungsmittel und Medikamente. Es ist laut Richter der erste aktuelle Hilfstransport aus Deutschland für die von der Dürre betroffenen Menschen in Ostafrika.

Ein zweiter Hilfstransport ist nach seinen Angaben bereits in Vorbereitung und soll voraussichtlich Ende kommender Woche oder in der Woche darauf starten.

“Die Katastrophe ist viel größer. Die Hilfe muss ausgedehnt werden“, sagte Geschäftsführer Wolfgang Groß am Samstag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. 30 Tonnen Hilfsgüter seien “natürlich relativ wenig. Im Augenblick liegt das Hauptaugenmerk der Hilfe auf der Region Dadaab in Kenia“, sagte Groß, der selbst mitfliegen und sich selbst ein Bild der Situation machen will.

In einem Flüchtlingslager in Dadaab im Osten Kenias, nahe der Grenze zu Somalia, suchen derzeit rund 400.000 Menschen Zuflucht - die meisten von ihnen kommen aus dem bürgerkriegsgebeutelten Nachbarland. Doch auch im Norden Kenias herrsche Dürre. Ein zweiter Hilfsflug werde daher bereits geplant. “In etwa einer Woche soll der zweite Flug starten und die Hilfsgüter dann in der nördlichen Region Turkana verteilt werden“, sagte Groß.

"Spendenbereitschaft ist hoch"

An Bord der ersten Hilfsmaschine seien Milchpulver, Medikamente und vor allem Infusionen für eine künstliche Ernährung mit speziellen Nährstoffen. “Es handelt sich hierbei um Zusatznahrung, nicht um Grundnahrungsmittel. Weil die Menschen ausgetrocknet sind und feste Nahrung oft gar nicht bei sich behalten können, müssen sie zunächst künstlich ernährt werden“, erläuterte der gelernte Krankenpfleger.

Die Hilfsorganisation habe 6000 Flaschen dieser Zusatznahrung bestellt, ein Mensch brauche meist mehrere davon. “Schwer unterernährte Kinder müssen erst einmal wieder aufgepäppelt werden. Die Situation ist insgesamt nicht einfach.“ Die erste Hilfsladung von Humedica aus Kaufbeuren koste insgesamt zwischen 350.000 und 400.000 Euro. Dafür habe Humedica auch Geld aus einer Spendenaktion des Bayerischen Rundfunks erhalten. “Die Spendenbereitschaft ist ähnlich hoch, wie bei anderen Katastrophen. Das freut uns sehr.“

Das Geld setze die Organisation dann beispielsweise für den Charterflug, den Kauf von Medikamenten oder den Transport der Hilfsgüter in Afrika ein. Angaben der Vereinten Nationen zufolge brauchen derzeit rund 11,5 Millionen Menschen am Horn von Afrika Nahrungshilfe.

dapd/dpa

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