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Festnahme des Südsee-Killers: Freundin des Opfers erleichtert

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Auf der Südseeinsel Nuku Hiva wurde der deutsche Weltumsegler Stefan R. ermordet.
Auf der Südseeinsel Nuku Hiva wurde der deutsche Weltumsegler Stefan R. ermordet. © dpa

Berlin - Die Lebensgefährtin des Seglers reagiert mit Erleichterung, nachdem sich der mutmaßliche Mörder von Stefan R. auf der Südseeinsel Nuku Hiva gestellt hat. Sie spürt keinen Hass.

Nach der Festnahmen des mutmaßlichen Mörders des in der Südsee

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getöteten Weltumseglers aus Schleswig-Holstein ist dessen Lebensgefährtin erleichtert. “Hass habe ich keinen, aber ich möchte wissen, was da passiert ist“, sagte Heike D. am Mittwochabend in der Fernsehsendung “Stern TV“. Anfangs habe sie noch Hoffnung auf ein Wiedersehen gehabt. “Ich habe drei Tage gehofft, dass die oder der Täter nur Lösegeld wollen.“

Die schrecklichen Ereignisse hat die 37-Jährige noch nicht verarbeitet. “Jeder Tag ist anders“, sagte sie. “Manchmal habe ich wilde Träume, manchmal viele Bilder im Kopf.“

Der mutmaßliche Täter hatte sich am Montag auf der Südsee-Insel Nuku Hiva gestellt und befindet sich zurzeit in Polizeigewahrsam. Noch am Donnerstag sollte er einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden, wie die Nachrichtenagentur dapd aus französischen Diplomatenkreisen erfuhr. Die Präfektur in Papeete auf Tahiti habe einen Zeitungsbericht der “Les Nouvelles de Tahiti“ bestätigt, wonach der Mann bereits intensiv verhört und der Beteiligung an der Tat überführt worden sei.

Tot auf Jagdausflug

Der Norddeutsche aus Haselau im Kreis Pinneberg war vor drei Jahren zu einer Weltumsegelung mit einem Katamaran gestartet. Begleitet wurde er dabei von seiner Freundin. Bei einem Zwischenstopp auf Nuku Hiva lernte das Paar den Einheimischen Henri H. kennen. Auf einem Jagdausflug soll dieser Stefan R. getötet und seine Überreste verbrannt haben.

Nach dem Verschwinden ihres Partners hatte die Frau davon berichtet, von dem Jäger an einen Baum gefesselt und sexuell belästigt worden zu sein. Später entdeckten französische Ermittler an einer Feuerstelle Knochen und Kleidungsstücke des Norddeutschen, die dann Mitte Oktober per DNA-Test eindeutig identifiziert wurden.

Die Staatsanwaltschaft Itzehoe leitete daraufhin ein sogenanntes Nachteilsverfahren wegen des Anfangsverdachts auf eine Straftat ein. Nach dem rätselhaften Verschwinden des 40-Jährigen war in verschiedenen Medien darüber spekuliert worden, dass er Kannibalen zum Opfer gefallen sein könnte. Der tatsächliche Hintergrund der Tat ist aber nach wie vor unklar.

Dreieinhalb Jahre unterwegs

“Wir haben unseren Traum gelebt und hatten dreieinhalb tolle Jahre“, sagte Heike D.. Sie fügte hinzu: “Der Traum ist geplatzt auf eine Art, die ich niemandem wünsche.“ Beide hatten ihre Jobs aufgegeben, ein Segelboot gekauft und waren vom türkischen Marmaris aus zur Weltumseglung gestartet. “Als wir starteten habe ich meinen Schrank verkauft, das war mein größtes Möbelstück. Mehr hatte ich nicht“, sagte die Frau.

Die im Pazifik gelegene Insel Nuku Hiva gehört politisch zu Französisch-Polynesien - einem der zu Frankreich zählenden Überseegebiete mit der Hauptstadt Papeete.

dapd

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