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Holz vor der Hütt‘n - Polizei-Tweet sorgt für Empörung bei Frauen

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Der Bayreuther Polizei ist am Freitagnachmittag bei einem Tweet ein Fauxpas unterlaufen. Wegen eines abgebildeten Dirndl-Dekolletés handelten sich die Beamten eine Rüge ein und reagieren.

Bayreuth - Die Polizei Oberfranken hat sich mit einem getwitterten Dirndl-Dekolleté eine Rüge der Frauenbeauftragten der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) eingefangen. Beamte hatten zuvor bei einer Lkw-Kontrolle 17 Holztransporter wegen Überladung beanstandet. Unter eine Bildcollage mit einem tiefen Ausschnitt und einem Holztransporter schrieb die Polizei am Freitag dann beim Kurznachrichtendienst Twitter: „Holz vor der Hütt'n kann man nicht genug haben - bei Lastern ist bei 40 Tonnen Schluss.“

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Die Reaktion kam prompt: „Das geht gar nicht!“, kritisierte die DPolG- Bundesfrauenbeauftragte Sabine Schumann. „Völlig unabhängig vom Sachverhalt werden hier weibliche Körperteile präsentiert.“ Das Bild reduziere Frauen so allein auf ihr Äußeres, betonte sie und verwies auf die besondere Vorbildrolle der Polizei.

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Ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums erklärte, man werde prüfen, ob in diesem Fall eine Grenze überschritten worden sei. Die Presseabteilung, die den Tweet abgesetzt hatte, war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Wenige Stunde nach Erscheinen des umstrittenen Tweets wurde die „Holz vor der Hütt'n“-Anspielung und das Bild mit dem Dirndl-Ausschnitt dann aber wieder entfernt.

Ein Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberfranken sagte am Abend, man habe bewusst mit dem Wortspiel und dem Dirndl-Bild einen Schmunzeleffekt erzielen wollen, um so die Botschaft besser rüberzubringen, dass überladene Lastwagen eine erhebliche Gefahr im Straßenverkehr darstellten. Das Busen-Bild sei sorgfältig ausgewählt worden, der Ausschnitt sei dezent und nicht zu tief ausgeschnitten. Das Ganze sei überhaupt nicht sexistisch gemeint gewesen, und auch sie als Frau empfinde das nicht als anstößig. Trotzdem habe man mit der Umgestaltung rasch darauf reagiert, dass manche die Darstellung als unangemessen empfunden hätten.

dpa

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