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Rebecca (15) noch immer vermisst: Das ist über ihr Verschwinden bekannt

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Rebecca wird seit dem 18. Februar vermisst.
Rebecca wird seit dem 18. Februar vermisst. © dpa/Polizei Berlin

Rebecca Reusch aus Berlin ist noch immer vermisst, doch immer mehr Indizien tauchen auf. Steht der Fall kurz vor der Aufklärung? Das ist bisher bekannt.

Berlin - Seit mehr als zwei Wochen gilt Rebecca Reusch aus Berlin als vermisst. Am Morgen des 18. Februars verliert sich die Spur der 15-Jährigen. Zuletzt wurde das Mädchen im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers gesehen, Rebecca verbrachte dort die Nacht. Was danach geschah, ist unbekannt. Wir fassen alle bisher bekannten Fakten für Sie zusammen. 

Lesen Sie alle aktuellen Informationen zum Vermisstenfall Rebecca Reusch in unserem Nachrichten-Ticker. Währenddessen sucht auch die Polizei Verden nach einer vermissten Schülerin. Von Katharina B. fehlt seit dem 12. Februar jede Spur. 

Wann und wo verschwand Rebecca Reusch aus Berlin? 

Die 15-jährige Rebecca verbrachte das Wochenende bei ihrer ältesten Schwester Jessica, deren Mann Florian R. und der gemeinsamen Tochter des Paares. Im Haus am Maurerweg in Berlin-Neukölln verbrachten die 27-Jährige und ihre kleine Schwester den Sonntagabend gemeinsam, wie Schwester Jessica in einem Interview im Sat.1-Frühstücksfernsehen verrät. Schwager Florian R. verbringt den Abend in seiner Arbeit, einem Hotel am Berliner Kurfürstendamm. Gegen 5.45 Uhr am Morgen kommt der Koch nach Hause, legt sich laut eigenen Angaben schlafen. Wie Kollegen des jungen Mannes bezeugen, wurde bei der Firmenfeier Alkohol konsumiert. 

Am Mittwochabend berichtet dann auch die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ über den Vermisstenfall. 

Die ältere Schwester der Vermissten verlässt gegen 7 Uhr morgens das gemeinsame Haus, bringt zunächst das gemeinsame Kind in die Kita, bevor Jessica dann selbst zur Arbeit als Immobilienmaklerin fährt. Laut verschiedenen Berichten bittet Jessica ihren Mann dann telefonisch gegen 7.15 Uhr, die 15-Jährige für die Schule zu wecken. Als der Schwager das Wohnzimmer betritt, ist Rebecca jedoch offenbar nicht mehr im Haus. Die Mutter der 15-Jährigen schreibt dem Mädchen gegen 8.30 Uhr eine Nachricht in WhatsApp. Die Nachricht wird auf Rebeccas Handy zwar zugestellt, jedoch nicht mehr gelesen. 

Laut Medienberichten loggte sich das Handy der vermissten 15-Jährigen zwischen 6 bis 8 Uhr noch im WLAN des Hauses am Maurerweg ein, danach wurde das Smartphone offenbar ausgeschaltet. Zu diesem Zeitpunkt fällt das Verschwinden des Mädchens jedoch noch niemandem auf. Erst als Rebecca nicht wie gewohnt um 9.50 Uhr zum Unterricht an der Fritz-Erler-Allee erscheint, fällt das Verschwinden des Mädchens auf. Gemeinsam mit Rebecca fehlt die Kleidung des Vortags, eine Decke aus dem Wohnzimmer, das Handy des Mädchens und ihr roter Rucksack mit den Schulsachen. 

Ab wann suchte die Polizei nach der 15-Jährigen Rebecca aus Berlin?

Obwohl die Familie des Mädchens noch am gleichen Tag eine Anzeige bei der Polizei aufgibt, wird nach dem Mädchen erst knapp vier Tage später gesucht. 

Die erste Vermisstenanzeige wird von der Polizei am Donnerstag, den 21. Februar veröffentlicht, zwei Tage später übernimmt dann die Mordkomission die Ermittlungen. Unweit des Hauses am Maurerweg wird dann am Mittwoch, 27. Februar mit einem Hubschrauber gesucht, bei der Suchaktion wird offenbar ein T-Shirt in einem Altkleider-Container gefunden. Noch ist nicht klar, ob das Shirt jedoch tatsächlich Rebecca gehört. Von der Polizei eingesetzte Spürhunde sollen den Geruch der Verschwundenen aufnehmen, die Spur verliert sich jedoch an der Bushaltestelle. 

Zu diesem Zeitpunkt wird der Schwager des Mädchens offenbar schon zweimal „ordentlich durch die Mangel genommen“, wie Bernd Reusch, der Vater des Mädchens gegenüber Bild erklärte. Einen Tag nach dem Interview, am Donnerstag, 28. Februar wird sein Schwiegersohn, Florian R., dann festgenommen. Kurze Zeit später beginnen die Ermittlungen im Wohnhaus der jungen Familie, dort werden Spuren gesichert. Ein Haftbefehl wird jedoch vom zuständigen Richter nicht erhoben, Florian R. wird am Freitag, 1. März auf freien Fuß gesetzt. Knappe drei Tage später klicken die Handschellen jedoch erneut: Der Schwager des Mädchens wird an seinem Arbeitsplatz festgenommen, wie die Bild berichtet. Der Koch sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Ermittlungen im Fall Rebecca
Im Haus der älteren Schwester und des Schwagers wurde nach Spuren gesucht. © dpa / Bernd von Jutrczenka

Warum wird gegen den Schwager von Rebecca Reusch ermittelt?

Der für die Polizei Berlin Hauptverdächtige Florian R. befindet sich seit Montag, 4. März in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Moabit. Noch immer ist die Mordkommission von der Schuld des Schwagers überzeugt. Dem 27-Jährigen wird Totschlag des Mädchens vorgeworfen. Grund für die Inhaftierung: Offenbar häufen sich die Indizien, die den Aussagen des Kochs widersprechen. So habe Florian R. am Morgen des Verschwindens geschlafen, die Aktivitäten auf WhatsApp zeigen jedoch, dass der Schwager des Mädchens zu genau dieser Zeit online gewesen sein muss. Ein weiteres Indiz sind im Familienauto gefundene Haare des Mädchens. Im Kofferraum des Twingos seien jedoch nicht nur blonde Haare von Rebecca gefunden worden, sondern auch Fasern der verschwundenen Decke. 

Wie die Bild am Mittwoch, 6. März berichtete, sei dann auch das Kennzeichen des Familienautos auf einer Autobahn Richtung Frankfurt an der Oder registriert worden. Am Morgen des Verschwindens. Obwohl der 27-Jährige im Verhör der Polizei offenbar schwieg, erklärte er wenige Tage vor seiner Festnahme gegenüber Bild: „Ich habe mit Rebeccas Verschwinden nichts zu tun.“ 

Lesen Sie hier alle Informationen der letzten zwei Wochen im Nachrichten-Ticker. 

Was sagt Rebeccas Familie über den verdächtigten Schwager?

Die Familie der vermissten Rebecca äußerte sich von Beginn an in der Öffentlichkeit. Während Mutter Birgit und Schwester Jessica zunächst im Sat.1-Frühstücksfernsehen über das Verschwinden der 15-Jährigen berichteten, erklärte Vater Bernd im Interview mit der Bild: „Wir vermuten, dass sie jemanden treffen wollte, sonst hätte sie ausgeschlafen. Wahrscheinlich war ihr kalt, deswegen muss sie die Decke mitgenommen haben.“ Und auch Schwester Vivien sucht öffentlich nach ihrer kleinen Schwester. Über ihren Instagram-Account organisierte die 23-Jährige Suchaktionen, dutzende Berliner beteiligten sich daran. 

In zahlreichen Interviews stärkt die komplette Familie ihrem Florian den Rücken. Während Vater Bernd versichert: „Er leidet genauso wie wir“, verdeutlicht Schwester Vivien: „Wir als Familie stehen nach wie vor hinter ihm. Wir halten zusammen. Die Beweislage hat sich ja nicht geändert.“ 

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