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Vermisste Rebecca Reusch: Staatsanwaltschaft erklärt den Stand der Dinge

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Rebecca wird seit dem 18. Februar vermisst.
Mit diesen Fotos suchten Ermittler nach der vermissten Rebecca Reusch. © dpa/Polizei Berlin

Seit mehreren Monaten fehlt von Rebecca Reusch aus Berlin jede Spur. Nun meldet sich die Anwältin des Hauptverdächtigen und äußert Vorwürfe in Richtung Staatsanwaltschaft.

Update vom 19. November 2019: Seit nunmehr neun Monaten fehlt von Rebecca Reusch jede Spur. Die Ermittler richten ihre Aufmerksamkeit weiterhin auf den Schwager, der in dem Fall schon einmal in U-Haft saß. „Er ist nach wie vor unser Hauptverdächtiger“, wird ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft von Focus Online zitiert. 

Das wiederum ärgert dessen Anwältin Petra Klein. Diese betont dem Portal zufolge: „Intensive Ermittlungen sowie die Auswertung von tausenden Hinweisen haben den Tatverdacht nicht erhärten können.“ Auch eine MDR-Sendung, die vor wenigen Tagen die Rolle von Rebeccas Schwager noch einmal genau beleuchtete, stößt der Berliner Strafrechtlerin sauer auf: „Angesichts dieses immer haltloseren Verhaltens gegen meinen Mandanten finde ich es unverantwortlich, dass er anscheinend erneut in die Öffentlichkeit gezerrt werden soll.“

Von den 2300 Hinweisen zu dem Fall wurden laut Staatsanwaltschaft „mehrere Hundert“ abgearbeitet. Der Sprecher macht weiter Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch: „Wir drehen jeden Stein um. Der Fall wird und noch länger beschäftigen und ist von einem Cold Case noch immer weit entfernt.“ Eine Mutter in den USA hatte ebenfalls nicht aufgegeben und ihre Tochter durch einen Zufall wiedergefunden.

Vermisste Rebecca Reusch: Schwester und Mutter planen verzweifelte Aktion

Update vom 12. August 2019: Noch immer fehlt von der verschwundenen Rebecca Reusch aus Berlin jede Spur. Die Familie der jungen Frau will die Hoffnung nicht aufgeben und sich nun auf eigene Faust auf die Suche machen, wie tag24 berichtet. Ohne Hilfe der Polizei begeben sich nun den Angaben zufolge Brigitte Reusch und Rebeccas Schwester Vivien auf Spurensuche und wollen den mittlerweile 2.300 Hinweisen zum Verschwinden nachgehen. Start- und Knotenpunkte seien Tipps aus den sozialen Netzwerken.  

Knapp ein halbes Jahr gilt Rebecca Reusch bereits als vermisst, nun veröffentlichte TV Now eine Doku über den Fall. Darin äußert sich auch ihre Familie.

Vermisste Rebecca Reusch: Zeugin mit neuen Details - „Ich habe keinen Zweifel“

News vom 19. Juli 2019, 16:20 Uhr: Im Fall der vermissten Rebecca hat sich nun eine weitere Zeugin zu Wort gemeldet. Sie ist mittlerweile zu einer guten Bekannten der Familie geworden und behauptet, Rebecca noch am gleichen Tag ihres Verschwindens im  Bus gesehen zu haben. Gegen 7.30 Uhr seien beide in der Linie 171 in Richtung Rudow unterwegs gewesen. „In Höhe Gropiusstadt sah ich ein großes Mädchen einsteigen. Die hatte so viel Schwung, die konnte man nicht übersehen“, sagt sie im Gespräch mit der Bild. Zwar gibt die 51-Jährige an, den verschwundenen Teenager zuvor noch nicht gekannt zu haben, aber sie könne sich sehr klar erinnern. Später habe sie dann Kontakt zu der Familie aufgenommen, um den Eltern von ihren Beobachtungen zu erzählen und Trost zu spenden.

So gibt die Dame an, sie habe wegen der Beschreibung „keinen Zweifel, dass Rebecca das war.“ So sei auch das von ihr beobachtete Mädchen mit hellen Sachen und einer rosafarbenen Jacke sowie schwarzen Tennisschuhen bekleidet gewesen und habe eine Decke und einen Rucksack über den Arm getragen. Letztere sei der Zeugin zuerst aufgefallen: „Ich fragte mich, was sie denn wohl zu der Jahreszeit damit machen wollte“, wird die Frau zitiert. Auch andere Zeugen berichten von einer Wolldecke, die Rebecca mit sich geführt haben soll. Laut Aussage der Familie sei die Decke allerdings eher pink-violett gewesen. 

Laut Angaben der Bild-Zeitung würden der Fall und die neueste Zeugenaussage nun bei der Staatsanwaltschaft liegen. Eine Anfrage sei aber bislang aber unbeantwortet geblieben. 

Lesen Sie auch auf Merkur.de: Traurige Gewissheit - die vermisste Sina (17) aus Kreuth ist tot.

Vermisste Rebecca: Mutter kritisiert die Polizei und berichtet von Spieleabend mit dem Schwager

Update vom 19. Juli 2019: Die Familie der vermissten Rebecca Reusch muss mit einem unvorstellbaren Verlust leben - und der andauernden Unsicherheit, verbunden mit einem Fünkchen Hoffnung, dass die 15-Jährige doch noch leben könnte. Gerade Tage, die die Familie normalerweise gemeinsam verbringen würde, sind besonders schwer zu ertragen. 

So stand vor Kurzem der erste gemeinsame Familienurlaub an, wie bild.de berichtet - ohne Rebecca. Das Reiseziel: Mit dem Wohnmobil durch Schweden. Der Urlaub war bereits vor Rebeccas Verschwinden geplant worden. „Den Urlaub wollten wir uns trotz der Umstände nicht nehmen lassen. Wir hatten ihn zusammen mit Rebecca geplant. Ihr Patenonkel hat dort ein Haus und Rebecca hatte sich gewünscht, dass wir zusammen nach Schweden fahren. Sie wollte da fotografieren“, zitiert das Nachrichtenportal Brigitte Reusch, Rebeccas Mutter.

Die Familie hat den Urlaub aber frühzeitig abgebrochen. Statt drei Wochen blieben sie nur zwei - die Erfahrung war wohl zu schmerzhaft. Besonders Begegnungen mit Mädchen, die in Rebeccas Alter sind, nehmen die trauernde Mutter mit. Gegenüber bild.de erzählt sie von einer Situation am Hafen von Stockholm: „Dort habe ich zwei hübsche Mädchen im Alter von Rebecca gesehen. Sie haben sich gegenseitig fotografiert. Genau das hätte Becci auch gemacht. ,Mama, geh‘ mal da hin, Mama, mach‘ mal so‘.“

Mit der Polizei ist die Familie dem Nachrichtenportal zufolge eher unzufrieden. Sie glauben nicht daran, dass Rebeccas Schwager der Entführer - und eventuell Mörder - ihrer Tochter ist. „Wir haben uns sehr geärgert, dass wir so lange nichts von der Polizei gehört haben. Wir haben den Eindruck, dass die mit ihrer Theorie auf dem Holzweg sind“, zitiert bild.de die Mutter. Und: „Wir glauben fest an Florian und haben einen guten Kontakt zu ihm. Manchmal treffen wir uns zum Spieleabend.“

Rebecca Reusch unauffindbar - Vater verzweifelt: „Wie kann man so etwas behaupten?“

Update vom 17. Juli 2019: Keine neue Spur im Fall Rebecca Reusch - die Familie verliert die letzte Geduld mit den Ermittteln. Gegenüber dem Focus zeigt sich Rebeccas Vater „total enttäuscht von der Arbeit der Polizei“. Seit zwei Monaten hätte die Familie keine neuen Informationen von der Kripo erhalten. Es sei völlig still geworden. 

Bernd Reusch ist wütend auf die Ermittler, weil sie fest vom Tod seiner Tochter ausgehen. „Sie haben auch nur diese eine vorgefertigte Theorie: Rebecca ist tot. Aber wie kann man so etwas behaupten, wenn man sie noch nicht gefunden hat?“, fragt er.

Für die Angehörigen von Rebecca besteht weiter die Hoffnung, dass die Jugendliche noch am Leben ist. Sie haben die Vermutung, „dass jemand sie entführt hat, irgendwo festhält“, so der Vater. Eine beklemmende Theorie, aber aus Sicht der Familie wohl der letzte Strohhalm, um das ganze Leid ertragen zu können.

Der Focus befragte auch die Staatsanwaltschaft und konfrontierte sie mit den Vorwürfen von Bernd Reusch. Eine Sprecherin rechtfertigte die Verschwiegenheit der Ermittler. Es sei nicht üblich, dass Familienangehörige über alle Details der Ermittlungen informiert würden. „Ganz besonders, wenn ein Familienmitglied der einzige Haupttatverdächtige ist“, so die Sprecherin auf Anfrage des Focus. Gemeint ist der Schwager von Rebecca, der bereits in U-Haft saß. Die Familie glaubt fest an die Unschuld des 27-Jährigen.

Bei einem anderen Fall aus Niedersachsen wird ein 16-jähriges Mädchen aus Laatzen bei Hannover vermisst, wie nordbuzz.de* berichtet.

Lesen Sie auch: Studentin geknebelt im Gebüsch gefunden - Verdächtiger versuchte es offenbar schon mal

Auf rätselhafte Weise verschwand außerdem ein Münchner nach einer Nacht in Heidelberg. Die Polizei hat sein Foto veröffentlicht.

Staatsanwalt bekräftigt: „Kein Cold Case, im Gegenteil“ - Fahndung nach Rebecca weiter auf Hochtouren

Update vom 13. Juli 2019: Fünf Monate liegt das rätselhafte Verschwinden der Schülerin Rebecca aus Berlin-Neukölln zurück - aber der Fall beschäftigt die Ermittler noch immer. „Die Ermittlungen laufen weiter“, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, auf dpa-Anfrage. „Es ist kein Cold Case, im Gegenteil“. Als Cold Case (wörtlich: kalter Fall) werden Fälle bezeichnet, in denen Ermittlungen nach längerer Zeit ohne Ergebnis geblieben sind. Zum Vorgehen und etwaigen Erkenntnissen machte Steltner keine Angaben.

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen seit längerem davon aus, dass Rebecca nicht mehr lebt, sondern Opfer eines Tötungsdelikts wurde. Sie ist seit dem 18. Februar verschwunden. Zuletzt war sie im Haus ihrer ältesten Schwester und ihres Schwagers. Die Ermittler nehmen an, dass sie das Haus nicht lebend verließ. Der Verdacht fiel auf Rebeccas Schwager: Er war in U-Haft, kam aber wenig später mangels Beweisen wieder frei. Rebeccas Familie beteuerte seine Unschuld.

Über Wochen hatten Einsatzkräfte aufwendig, aber erfolglos in Wäldern und an Seen im brandenburgischen Umland nach Rebecca gesucht. Nach Aufrufen waren rund 2000 Hinweise aus der Bevölkerung zu dem Fall eingegangen. Die Zahl stagniert laut Polizei inzwischen weitgehend.

Berliner Staatsanwalt lässt mit düsterem Satz Hoffnung schwinden: Sorge um vermisste Rebecca Reusch

Update vom 4. Juli 2019: Seit knapp fünf Monaten wird die 15-jährige Schülerin Rebecca Reusch aus Berlin nun vermisst: Am 18. Februar dieses Jahres war sie von Zeugen das letzte Mal lebend gesehen worden. Erst elf Tage nach der Vermisstenmeldung prüfte die Polizei das Haus der Schwester, in dem die 15-Jährige das Wochenende vor ihrem Verschwinden verbracht hatte, auf Blutspuren, wie bild.de berichtet. Nach einer intensiven Durchsuchung von Haus und Auto in Berlin nahm die Polizei zunächst den Schwager des Mädchens fest, musste ihn aber letztlich wegen fehlender Beweise wieder auf freien Fuß setzen. Der Mann beteuert, nichts über Rebeccas Verschwinden zu wissen.

Selbst eine groß angelegte Intensiv-Suche in Wäldern und Seen, die die Polizei als mögliches Versteck für eine Leiche in Betracht zogen, führte zu keinem Ergebnis. Eine Polizeisprecherin erklärte nun auf Anfrage von derwesten.de:  „Die strukturierten Suchmaßnahmen nach Rebecca wurden im April vorläufig abgeschlossen.“ Allerdings könnten diese, bei Eingang neuer erfolgversprechender Ermittlungsinhalte, umgehend wieder aufgenommen werden.

Große Hoffnungen, das Mädchen lebend wiederzufinden, gibt es allerdings wohl keine mehr. So zitiert Bild den Berliner Staatsanwalt Martin Steltner: „Wir haben keinerlei Hinweise, dass Rebecca noch lebt. Wir müssen davon ausgehen, dass sie tot ist.“

Berlin: Experte beschreibt Fall-“Rebecca Reusch“: „Denkbar wäre auch ...“

Update vom 23. Juni 2019: Peter Jamin ist Schriftsteller und befasst sich mit Vermisstenfällen. Als Experte war er auch kürzlich zum Thema „Rebecca Reusch“ bei Markus Lanz zu Gast. Im Gespräch mit „Der Westen“ bekräftigte er jetzt seine Überzeugung, dass Rebecca noch am Leben sein könnte.  Er könne sich vorstellen, dass Rebecca Reusch ihrem Leben bewusst den Rücken gekehrt habe. „Das Mädchen könnte auch freiwillig weggegangen sein. Beispielsweise, weil es sich im Internet verliebt hat. Darauf gibt es ja auch durchaus Hinweise“, wird Jamin zitiert. „Denkbar wäre auch, dass die Schülerin entführt und eingesperrt worden ist.“

In NRW führt die Polizei eine großangelegte Suchaktion nach einer vermissten Person durch, wie owl24.de* berichtet.

Rebeccas Schwester erhebt schweren Vorwurf bei Markus Lanz: Polizei wehrt sich

Update vom 18. Juni 2019: Nach dem Auftritt von Vivien Reusch in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz, weist die Polizei die Vorwürfe im Vermisstenfall Rebecca (15) zurück. Die Schwester, der seit 18. Februar spurlos verschwundenen Schülerin aus Berlin, hatte die Beamten beschuldigt, mit dem falschen Foto nach Rebecca gesucht zu haben. Das Bild, das von der Polizei bei der Suche eingesetzt wurde, sehe ihrer Schwester nicht ähnlich, so die 23-Jährige. Ihren Angaben zufolge, hätte die Polizei auch andere Aufnahmen zur Auswahl gehabt, sich aber für das sichtbar bearbeitete Foto entschieden.

Die Polizei weist die Vorwürfe zurück. Wie die Hamburger Morgenpost aus Ermittlerkreisen erfahren haben will, soll es Rebeccas Familie selbst gewesen sein, die das entsprechende Foto für die Öffentlichkeitsfahndung ausgesucht hatte. Für „mit dem Fall betraute Personen“ seien solche Aussagen nicht nachvollziehbar, schreibt das Blatt weiter. Aufgrund der laufenden Ermittlungen will sich offiziell aber niemand äußern.

In Passade bei Kiel wird ein 14-jähriges Mädchen aus Hamburg vermisst, wie nordbuzz.de* berichtet.

Rebecca Reusch aus Berlin bleibt vermisst: Schwester Vivien kritisiert Polizei bei Markus Lanz (ZDF)

Update vom 6. Juni 2019, 10.53 Uhr: Seit fast vier Monaten fehlt von Rebecca Reusch aus Berlin jede Spur. Obwohl der Schwager der 15-Jährigen noch immer als dringend tatverdächtig gilt, wurde die aktive Suche nach der Schülerin bereits vor Wochen eingestellt. Ihre Schwester Vivien suchte bereits in den vergangenen Monaten den Weg in die Öffentlichkeit, nun stellte sich die 23-Jährige den Fragen von Markus Lanz in seiner gleichnamigen ZDF-Sendung. 

„Vivien Reusch ist heute da, die Schwester von Rebecca. Der dieser Auftritt schwer fällt, die ihn aber dennoch wahrnehmen wollte. Um Öffentlichkeit zu schaffen, für ihre Schwester“, erklärt Markus Lanz gleich zu Beginn der Sendung. „Es ist unvorstellbar, man kann sich das einfach nicht ausmalen. Wir versuchen den Alltag so normal wie möglich zu gestalten und uns abzulenken“, berichtet Vivien zunächst von der angespannten Situation nach dem Verschwinden ihrer kleinen Schwester. 

Rebecca vermisst: Schwester Vivien tritt bei Markus Lanz auf

Während die Polizei relativ früh glaubte, dass Rebecca einem Verbrechen zum Opfer gefallen sei, glaubt Vivien Reusch noch immer an die Unschuld ihres Schwagers. Doch warum wird Florian R. noch immer verdächtigt? „Ich persönlich kann es mir nicht vorstellen, dass sie tot ist. Jedesmal zu lesen, dass sie nach einer Leiche suchen, das schmerzt ungemein. Und ich weiß nicht, woran das festgemacht wird“, erklärt die 23-Jährige. 

In der Vergangenheit sorgte das von der Polizei ausgesuchte Foto von Rebecca immer wieder für Kritik. Auch Moderator Markus Lanz zeigt sich innerhalb der Sendung verwundert, wieso ausgerechnet dieses deutlich sichtbar bearbeitete Foto zur Suche nach dem Mädchen ausgewählt wurde. „Ich kann es ihnen nicht sagen. Meine Familie hat der Polizei mehrere Bilder zu gespielt, auch Passbilder von der Schule. Die Polizei hat dieses Bild ausgewählt und sich dafür entschieden.“ Die 23-Jährige erklärt dann sogar persönlich, dass das von der Polizei eingesetzte Foto ihrer kleinen Schwester nicht ähnlich sehe. 

Die Berlinerin zeigt dann ebenfalls Unverständnis über das Vorgehen der Polizei. Demnach startete die Suche nach der 15-Jährigen erst drei Tage, nachdem die Eltern ihre Tochter als vermisst gemeldet hatten: „Wir haben zuerst auch nicht verstanden, wieso nicht direkt gesucht wurde. Es wurde davon ausgegangen, dass sie weggelaufen ist.“ Was genau am Morgen des Verschwindens geschah, ist noch immer unklar.

Ein 17-jähriger Junge aus Bayern wird zudem seit zwei Jahren in Lingen in Niedersachsen vermisst, wie nordbuzz.de* berichtet.

Experte skizziert zwei Szenarien: Ist Rebecca Reusch am Leben?

Update vom 30. Mai 2019: Rebecca Reusch (15) gilt weiterhin als vermisst. Die Polizei hat die Suche bis auf Weiteres eingestellt, die meisten halten die 15-Jährige für tot. Jetzt äußert der Vermissten-Experte Peter Jamin jedoch, dass durchaus auch andere Szenarien möglich seien, wie derwesten.de berichtet. „Sie könnte sehr gut noch leben“, zitiert das Nachrichtenportal den Experten. Es sei beispielsweise möglich, dass das Mädchen freiwillig weggegangen sei - es gebe Hinweise darauf, dass sie sich möglicherweise in eine Internetbekanntschaft verliebt habe. 

Das zweite, wesentlich pessimistischere Szenario sei, dass Rebecca zwar nicht tot, aber dennoch einem Verbrechen zum Opfer gefallen sei. Sie könnte entführt und eingesperrt worden sein, erklärt Jamin: „Wir wissen, dass es solche Kreise gibt. In denen Mädchen festgehalten werden.“ Auch, dass man dem mutmaßlichen Täter, Rebeccas Schwager, nichts nachweisen könnte, sei dafür ein Indiz. Um eine erneute Suche durch die Polizei anzustoßen, sind jedoch erst neue Hinweise nötig.

Nach drei Monaten: Polizei stellt Such nach Rebecca Reusch ein

Unser Artikel vom 27. Mai 2019:

Berlin - Die Suche nach der 15-jährigen Rebecca Reusch aus Berlin wurde eingestellt. Drei Monate gilt das Mädchen nun bereits als vermisst, wo sich die Schülerin befindet, ist noch immer unklar. Obwohl Ermittler schnell davon ausgingen, dass Rebecca einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte, wird die zunächst groß angelaufene Suche nicht mehr aktiv fortgesetzt. 

Ihre Eltern, Brigitte und Bernd Reusch, suchten in den letzten Wochen vermehrt über die Medien nach ihrer Tochter. Nachdem die Suche nun eingestellt wurde, äußerten sich die beiden in einem Interview mit der Bild nun erneut. 

Erst vor wenigen Tagen veröffentlichte Rebeccas Schwester Vivien ein emotionales Bild. 

Eltern beschreiben Alltag seitdem Rebecca vermisst ist 

Wie das Blatt berichtet, geben die Eltern die Suche nach ihrer Tochter nicht auf. „Wir beten jeden Tag für sie. Und gehen in die Kirche“, beschreibt Brigitte Reusch die allgegenwärtige Situation. Trotzdem laufe der Alltag weiter. Während Familienvater Bernd seine Fliesenbaufirma betreibe und täglich mit Kunden in Kontakt stehe, lenkt sich Brigitte Reusch mit der Buchhaltung ab. Auch das Familienleben geht weiter. Seit Wochen wird die Familie jedoch auch Opfer vieler Anfeindungen. 

In dem Interview verraten die Eltern dann auch, dass ein neuer Hinweis zu dem Verbleib ihrer Tochter bei ihnen persönlich einging. „Gestern rief jemand an. Sie soll in Liechtenstein gesehen worden sein. Aber das ist alles Quatsch. Sie ist weg“, erklärt Brigitte Reusch am Ende des Interviews. 

Rebecca wird seit dem 18. Februar vermisst.
Mit diesen Fotos suchten Ermittler nach der vermissten Rebecca Reusch. © dpa/Polizei Berlin

Über drei Monate vermisst Familie Reusch nun schon das Küken der Familie. Das Verschwinden der 15-Jährigen gestaltet sich als absolut mysteriös, die Umstände geben auch den Ermittlern noch immer Rätsel auf. Der Schwager des Mädchens wird von ermittelnden Beamten noch immer als dringend tatverdächtig bezeichnet, sein Verhalten am Morgen des Verschwindens wirft viele Fragen auf. 

In einem Interview erklärte ein Ermittler vor wenigen Wochen, wie die Suche nach dem 15-jährigen Mädchen abläuft. Die Anwältin des Schwagers kritisierte das Vorgehen der ermittelnden Beamten. Währenddessen erschüttert ein Fall Schleswig-Hollstein: Während die Muter am Wacken Open Air feiert, wird ein Säugling tot in einem Feld gefunden.

Rebecca Reusch noch immer vermisst: Das ist über den Fall bekannt 

Rebecca verbrachte die Nacht auf den 18. Februar im Haus ihrer Schwester Jessica. Die älteste Tochter der Familie lebt mit ihrer eigenen kleinen Familie in einem Haus im Berliner Stadtteil Britz. Ehemann Florian R. arbeitet als Koch in einem Hotel am Berliner Kurfürstendamm. Mit seinen Kollegen ging der 27-Jährige in der besagten Nacht feiern, erreichte sein Zuhause erst gegen 5.45 Uhr am frühen Morgen. Seine Ehefrau Jessica verließ gegen 7 Uhr morgens das Haus, ob Rebecca zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Sofa im Wohnzimmer schlief, unklar. 

Klar dagegen ist jedoch: das Handy der 15-Jährigen loggte sich zwischen 6 Uhr und 8 Uhr an dem besagten Morgen noch einmal im WLAN-Netz des Hauses ein. Gegen halb neun versuchte Brigitte Reusch ihre Tochter dann telefonisch zu erreichen, jedoch vergeblich. Der Schwager des Mädchens erklärte zu diesem Zeitpunkt, dass Rebecca bereits das Haus verlassen haben müsste. Wie die Polizei in einem Beitrag der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ dann erklärte, wurde das Auto des Schwagers knapp zwei Stunden später auf einer Autobahn Richtung Polen registriert. 

Vermisste Rebecca Reusch aus Berlin: Schwager gilt weiterhin als dringend tatverdächtig 

Eine vorläufige Festnahme von Florian R. musste nach wenigen Stunden aufgehoben werden. Auch eine spätere zweite Festnahme wurde nach wenigen Tagen aus Mangel an Beweisen wieder aufgehoben. Trotzdem scheint für die Ermittler klar: Rebecca hat das Haus nicht lebend verlassen. Als dringend tatverdächtig gilt noch immer der Schwager des Mädchens. 

Auch das Verschwinden des damals 28-jährigen Lars Mittank bleibt mysteriös. Die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ erinnerte nun an den wohl mysteriösesten Fall des Formats. Was geschah mit Gary Simpson? Nun veröffentlichte die Polizei neue Bilder des Toten. Der 49-Jährige verschwand während eines Fußballspiels.

Die 28-jährige Petra Katalin Z. wird derzeit in Hessen vermisst. Ihre Spur verliert sich an einer Tankstelle. Darüber berichtet op-online.de* Auf Kreta verschwand eine Forscherin. Nun herrscht Gewissheit. 

Die 12-jährige Aaliyah S. aus Ennepetal in Nordrhein-Westfalen wird seit fast zwei Wochen vermisst. Von ihr fehlt jede Spur. Die Polizei sucht und warnt indes vor einem vermissten Mann aus Plau am See in Mecklenburg-Vorpommern westlich von Hamburg. Darüber berichtet nordbuz.de*.

*op-online.de, nordbuzz.de* und owl24.de sind Teil der Ippen-Digital-Zentralredaktion

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