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„Fall Lisa“: Russlanddeutsches Mädchen (13) missbraucht?

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Berlin - Der Fall des russlanddeutsches Mädchens, das eine Vergewaltigung erfunden und damit international Wellen geschlagen hatte, kommt vor Gericht.

Die Russlanddeutsche hatte mit Behauptungen über ihr 30-stündiges Verschwinden Anfang 2016 für Aufsehen gesorgt. Sie gab an, entführt und vergewaltigt worden zu sein, wofür die Ermittler keine Anhaltspunkte sahen. Der russische Außenminister schaltete sich ein, Hunderte Russlanddeutsche demonstrierten, nachdem Gerüchte die Runde gemacht hatten, es habe sich bei den „Tätern“ um Flüchtlinge gehandelt, und die deutsche Regierung versuche, das Verbrechen zu vertuschen. Später stellte sich heraus, dass sich das Mädchen wegen Schulproblemen versteckt hatte.

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat nun Anklage gegen einen Mann deutscher Staatsbürgerschaft erhoben, der vor dem Verschwinden des Mädchens sexuelle Kontakte zu ihm gehabt haben soll, allerdings einvernehmlich. Weil das Mädchen jünger als 14 Jahre war, macht sich ein Erwachsener auch bei freiwilligem Sex strafbar.

Dem 23-Jährigen werden schwerer sexueller Kindesmissbrauch und Herstellung pornografischer Schriften vorgeworfen, weil er die Tat gefilmt haben soll. Das sagte die Sprecherin des Landgerichts für Strafsachen am Dienstag. Zuvor hatten die Zeitungen „Bild“ und „B.Z.“ berichtet.

Der Fall kommt laut Sprecherin vor ein Jugendschöffengericht. Ein Termin steht noch nicht fest.

dpa

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