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Sicherheitsprobleme bei Duty-free-Shops?

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Piloten und Polizei kritisieren den Duty-free-Verkauf
Piloten und Polizei kritisieren den Duty-free-Verkauf © düa

Frankfurt/Main - Polizei und Piloten auf Probleme haben auf Sicherheitsprobleme mit Duty-free-Shops auf Flughäfen aufmerksam gemacht.

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, forderte in der “Neuen Osnabrücker Zeitung“ ein Verkaufsverbot für Parfüm, hochprozentigen Alkohol, Feuerzeuge und Rasierklingen im Abflugbereich. “Jenseits der Sicherheitsschleusen bekommen mögliche Attentäter in Duty-free-Shops und Restaurants alles, was sie für den Bombenbau brauchen.“ Wendt forderte Brüssel auf, “schnellstmöglich ein EU-weites Verkaufsverbot für potenziell gefährliche Stoffe wie Alkohol, Parfüm und Ähnliches zu erlassen“.

Zudem müsse es Restaurants untersagt werden, im Abflugbereich Metallbesteck an Fluggäste auszugeben. “Die Sicherheitsinteressen der Bürger müssen Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben“, sagte der Gewerkschafter. Auch die Vereinigung Cockpit verlangte, das Warenangebot in den Duty-free-Shops zu überprüfen. Dieses könne ein Sicherheitsrisiko darstellen, sagte der Sprecher der Pilotenvereinigung, Jörg Handwerg, dem Berliner “Tagesspiegel“.

Während Passagieren bei der Kontrolle häufig harmlose Sachen abgenommen würden, könnten sie gleich dahinter oft brisante Dinge erwerben. Er selbst habe in London seine Wasserflasche abgeben müssen und danach im Duty-free-Shop Rasierklingen kaufen können, sagte Handwerg. Damit könne man zwar kein Flugzeug sprengen, aber die Besatzung angreifen.

Innenminister verweist auf technischen Fortschritt

In der Diskussion über eine mögliche Einführung der umstrittenen Körperscannern an Flughäfen verwies Bundesinnenminister Thomas de Maizière in der “Bild“-Zeitung erneut auf technische Fortschritte der Kontrollgeräte. “Es gibt Scanner, die Fremdkörper sichtbar machen, ohne die Körperkonturen zu zeigen. Man sieht nur eine Art Strichmännchen.“ Diese Scanner könnten die Sicherheitskontrollen von Personen schneller und besser machen, sagte der Minister weiter und fügte hinzu: “Ein Abtasten wäre nur noch im Ausnahmefall nötig. Deswegen könnte der Einsatz eines neuen, ausgereiften Body-Scanners von den Fluggästen als geringere Belastung empfunden werden.“

Zu möglichen Gesundheitsbelastungen sagte der CDU-Politiker: “Studien zu Terahertz-Wellen sagen uns, dass sie für den Menschen unbedenklich sind, weil unser Körper selbst Terahertz-Wellen erzeugt und abstrahlt. Trotzdem werden wir 2010 sehr genau prüfen, ob Body-Scanner der Gesundheit schaden können. Geräte mit Röntgenstrahlen setzen wir nicht ein.“ AP

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