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Tödliche Silvesternacht: 24-Jähriger stirbt durch selbst gebaute Pyrotechnik - Männer attackieren Retter

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Silvester: 24-Jähriger stirbt durch selbst gebastelte Böller. Ein Polizist in Schutzausrüstung untersucht einen Unfallort.
24-Jähriger stirbt durch selbst gebastelte Böller. Ein Polizist in Schutzausrüstung untersucht einen Unfallort. © Christian Sappeck/dpa

Die Silvesternacht in Deutschland verlief im Vergleich zu den Vorjahren relativ ruhig. Trotzdem musste Feuerwehr, Polizei und Notärzte in der Nacht ausrücken. In Brandenburg stirbt ein 24-Jähriger.

Berlin - Beim Zünden von Feuerwerk ist ein 24-jähriger Mann in Brandenburg gestorben. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurde in Rietz-Neuendorf bei Frankfurt/Oder um kurz nach Mitternacht selbst gebaute Pyrotechnik gezündet, wie ein Sprecher des Lagedienstes am frühen Freitagmorgen mitteilte. Es habe sich um nicht käuflich zu erwerbende Feuerwerkskörper gehandelt. Details zum genauen Unfallablauf waren zunächst unklar.

Das Opfer soll sich mit einer Gruppe auf einem unbebauten Privatgrundstück aufgehalten haben. Weitere Verletzte habe es nicht gegeben, sagte der Sprecher. Ein Entschärfer-Team der Polizei habe auch nicht gezündete Pyrotechnik sichergestellt.

Silvester in Deutschland: Mann (24) bei Böller-Unfall schwer im Gesicht verletzt

Schwere Gesichtsverletzungen hat ein Mann (24) in Schmalkalden (Thüringen) erlitten. Laut Polizei habe der Mann den Böller selbst gezündet, doch der sei zu früh explodiert. Bei dem Unfall habe der Mann schwere Verletzungen im Gesicht erlitten. Zu befürchten sei, dass der Mann in Folge des Unfalls erblinde, hieß es am Freitagmorgen. 

Jugendliche werfen Feuerwerkskörper auf Einsatzkräfte in Essen

Einen Angriff mit Böllern auf Einsatzkräfte gab es in Essen: Rund 30 junge Männer hätten zunächst Mülltonnen in Brand gesetzt, sagte ein Polizeisprecher. Als die Feuerwehr anrückte, seien die Einsatzkräfte mit Böllern beworfen worden. Polizeibeamte, die als Verstärkung gerufen wurden, seien ebenfalls mit Böllern beworfen worden. Einen 16-Jährigen nahmen die Beamten schließlich fest. In Wismar steht eine 45 Jahre alte Frau im Verdacht, Böller von einer Wohnung aus auf zwei Polizisten geworfen zu haben.

Silvesternacht während Corona in Deutschland - eine erste Bilanz

Die Silvesternacht in der Corona-Pandemie ist in ganz Deutschland nach vorläufigen Berichten der Polizei außergewöhnlich ruhig verlaufen. Die Polizei war bundesweit mit massivem Personalaufgebot unterwegs, um die Einhaltung der Corona-Auflagen durchzusetzen. So verzeichnete die Berliner Polizei nur wenige Verstöße gegen die Corona-Auflagen.

Wegen der Corona-Pandemie war der Verkauf von Silvesterfeuerwerk in diesem Jahr bundesweit verboten, um die Krankenhäuser vor Überlastung zu schützen. Vielerorts wurden Böller-Verbotszonen eingerichtet.

In Stuttgart kam es am Donnerstagabend zu Demonstrationen. Weil einige Teilnehmer die Abstandsregeln nicht einhielten sowie das Tragen von Masken verweigerten, wurden die Versammlungen aufgelöst.

Insgesamt sei die Lage „ruhig“, sagte ein Berliner Polizeisprecher am frühen Freitagmorgen. Nach Mitternacht seien kurzzeitig vermehrt Menschen auf den Straßen gewesen. Vereinzelt sei in den Böller-Verbotszonen unerlaubterweise Pyrotechnik gezündet worden. Die Beamten mussten auch mehrere Menschenansammlungen auflösen.

Bislang seien mehr als 80 Menschen unter anderem kurzzeitig wegen Kontrollen im Zuge der Corona-Maßnahmen festgehalten worden. Früher am Abend hatten die Einsatzkräfte nach eigenen Angaben mehrere Anzeigen unter anderem wegen Schüssen mit Schreckschusswaffen und Alkoholkonsums erstattet.

Die Berliner Polizei hatte sich mit einem massiven Personalaufgebot auf die Silvesternacht vorbereitet. 2900 Beamten, 600 von ihnen aus anderen Bundesländern, waren in der Hauptstadt im Einsatz. Die Beamten hatten insbesondere das Regierungsviertel und das Brandenburger Tor im Auge, wo sich normalerweise hunderttausende Menschen zum Feiern des Jahreswechsels versammeln. In München rückte die Polizei zu mehr als 500 Einsätzen* aus.

Supermarkt brennt in der Silvesternacht komplett aus

Die Berliner Feuerwehr rückte seit Mitternacht zu 148 Bränden aus. Im Bezirk Steglitz seien Einsatzkräfte in einem Rettungswagen angegriffen worden, schrieb die Feuerwehr auf Twitter. In Berlin (Buckow) brannte ein Supermarkt, rund hundert Einsatzkräfte waren im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Bei den Löscharbeiten flogen Feuerwerkskörper, die im Markt gelagert, waren durch die Gegend.

Bundeswehr-Fahrzeuge in Leipzig in Flammen

In Leipzig fackelten Unbekannte mehrere Fahrzeuge der Bundeswehr ab. Die Geländewagen seien auf dem Gelände eines Autohandels abgestellt gewesen. Sieben von zehn Fahrzeugen hätten in Flammen gestanden. Die Polizei äußerste erste Vermutungen.

Auch in Städten wie Erfurt und Rostock zog die Polizei eine positive Bilanz der Silvesternacht. In Frankfurt verabschiedete sich die Polizei um 04.00 Uhr morgens auf Twitter mit dem Hashtag #Frankfurtbleibtstabil und wünschte eine „geruhsame Nacht“. *tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks. (dpa/AFP/ ml)

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