Demnach hatten 44 Prozent der befragten Männer zwischen 18 und 25 Jahren ihr „erstes Mal“ vor dem 17. Geburtstag. Bei den Frauen lag der Anteil bei 42 Prozent. Der Rest hat erst mit 17 Jahren oder später angefangen. Die mittlere Altersgruppe (25 bis 55) hat in einem ähnlichen Alter mit dem Geschlechtsverkehr angefangen. Lediglich bei den „Oldies“ (Jahrgang 1944 bis 1953) gaben nur fünf Prozent der Befragten an, vor dem 17. Lebensjahr das „erste Mal“ gehabt zu haben.
Doch bei einer Sache trauen die Forscher dem Braten nicht so richtig. So schätzen die Wissenschaftler des UKE die Angaben der befragten Männer zur Anzahl ihrer bisherigen Geschlechtspartner als übertrieben ein – und die der Frauen als untertrieben! Bei den Herren lag der Durchschnittswert bei 9,8 verschiedenen Geschlechtspartnern. Bei den Frauen nur bei 6,1.
Auch zum Thema Geschlechtskrankheiten hatten die 5.000 Teilnehmer einige Fragen zu beantworten. Das Ergebnis: Mit HIV und AIDS kannten sich die meisten (71,1 Prozent) gut aus. Zum Thema Tripper beantworteten nur noch 38,6 Prozent die Fragen korrekt. Über Syphilis wussten 31,9 Prozent Bescheid. Schwierig wurde es bei Chlamydien, Genitalherpes und Genitalwarzen, obwohl diese Krankheiten laut den Forschern deutlich häufiger vorkommen als die oben genannten. Doch nur jeder zehnte Befragte hatte von den „Alltags-Geschlechtskrankheiten“ schon mal etwas gehört.
Prof. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): „Hier ist der Aufklärungsbedarf sehr hoch. Dazu gehört auch, den Partner zu informieren und gegebenenfalls ein Kondom zu benutzen.“ Unter der Präventionsmarke „Liebesleben. Es ist deins. Schütze es“ informiert die BzgA neben HIV und AIDS auch über andere Geschlechtskrankheiten. Die Studie haben die Forscher des UKE zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut Kantar und der BzgA durchgeführt und am Mittwoch, 23. September 2020, veröffentlicht. * 24hamburg.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerkes.